Autor Thema: Settings in der 4. Edition  (Gelesen 1973 mal)

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Offline Jiriki

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Settings in der 4. Edition
« am: 19.07.2010 | 18:22 »
Hallo,

ich will gleich zu Anfang anmerken, dass mir die 4. Edition prinzipiell sehr gut gefällt, deutlich besser als die vorherige Edition, eben weil sie auf mich interessanter, runder und schneller wirkt, dass allerdings gar nicht Thema sein soll.

Was mir allerdings aufstößt, ist Komplexität und Anzahl der beschriebenen Weltenbeschreibungen. Ich kann in dem Fall bis jetzt nur von den Realms und dem neuen PoL Setting sprechen.

Gerade die beiden FR Bände finde ich doch relativ schwach. Das liegt nun nicht an den inhaltlich vorgenommenen Änderungen, sprich Spellplague oder einem hingeklatschten Kontinent, sondern an den Detailbeschreibungen, die imho eher dem Gerüst eines Settings entsprechen, dass ich als SL bzw. als gruppe füllen muss. Prinzipiell dreh und wende ich meine Settings zwar bis sie mir passen und ignoriere auch gut und gerne ganze Kapitel. Aber eben nicht alle. Regionalbände oder ähnliches scheint es nun gar nicht mehr zu geben oder wird sich das noch ändern.

Das neue Core Setting nennt diese "gitterartige" Beschreibung ohnehin Designziel.

Ist das die neue Produktstrategie, analog zum aufbau des Systems, auch Settings kurz, knapp und startbereit zu präsentieren. Was mach ich nun, wenn mir aufgeführten Beispiele nicht gefallen? Abstrktere bzw. allgemeinere Informationen werden imho nicht mehr geliefert.

Sind Eberron oder das kommende Dark Sun genauso konzipiert?

Besonderes Merkmal der 3. Edition war für mich immer die Settingvielfalt, die es irgendwie ermöglicht hat mit einem System sehr viele Settings abzudecken und vergleichsweise unkompliziert zu verwenden, da Setting und System bis zu einem gewissen Grad aufeinander abgestimmt waren.

Besonders frustierend finde ich das, wenn in den aktuellen D&D Produkten doch mal ein paar Absätze netter Fluff zu finden ist. Das motiviert mich persönlich stets, doch auf die vorgegeben Settings zurückzugreifen, mein Homebrew mal wieder in die Schublade zu schieben und auf Informationsjagd zu gehen - die dann imho jedoch spärlich ausfällt.

Aktueller Anlass war die Psionic Power Source Beschreibung im PHB III.

Vielleicht hab ich mr bis jetzt auch nur die falschen Bücher geleistet, oder die falsche Herangehensweise, aber bis jetzt bin ich von den Spielwelten der 4e mehr als enttäuscht - was imho zu bedauern ist, da in Kombination mit dem neuen System da großes Potenzial wäre.

So far,

Online 1of3

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #1 am: 19.07.2010 | 18:37 »
Das neue Eberron-Buch enthält mehr Info als das alte Grundbuch. Also auch Sachen aus den verschiedenen Zusatzbüchern.

Das Problem bei den Realms ist, dass sie auf sehr merkwürdige Art zusammengestrichen haben. Ich fand schon die Ausgabe in der 3. Edition blöd. Die Realms sind einfach zu groß, wenn man sie insgesamt darstellt, als das man in einem Buch hinreichend ins Detail gehen könnte, damit sie fürs Spiel nützen. Vernünftig wäre es gewesen, sich einen kleineren Ausschnitt rauszusuchen und nur den zu behandeln.

Was PoLand angeht, ist die Nicht-Information da eben Methode. Das ist kein Hintergrund, sondern eine Sammlung von Hintergrund-Fitzeln, die du selbst verbauen kannst.

Mike

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #2 am: 19.07.2010 | 19:46 »
Ich finde gerade, dass die Forgotten Realms in der 4E total übertrieben detailliert sind. Ich darf mir als SL da nirgends mehr etwas eigenes einfallen lassen, da jede Region extrem viele politische, soziale, historische und geographische Zusammenhänge mit den anderen Regionen hat. Dies alles zu berücksichtigen halte ich für unmöglich. Dann kommen nämlich Spieler, die sagen aufgrund diesem und jenem Fakt ist dies und jenes was ich mir ausgedacht habe nicht möglich. Und darauf habe ich als SL einfach keinen Bock.

Aus diesem Grund favorisiere ich extrem stark die "Points of Light" als einzig spielbare Welt. Da kann einem kein Spieler kommen und mit seinem Hintergrundwissen die gesamte Kampagne zerstören.

Offline Selganor [n/a]

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #3 am: 19.07.2010 | 20:17 »
Mike, meinst du betreffs Forgotten Realms nicht eher die 3. Edition?
DIE war extrem detailiert beschrieben (Aventurien-Effekt und so). Zur 4e wurde die Zeit erstmal Jahrzehnte vorgedreht, eine Katastrophe bedroht Goetter, Magie und den Rest der Welt und schon hat man nur noch grobe Vorgaben mit vielen weissen Flaechen (was ja der Hauptkritikpunkt der Realms-Fans betreffs 4e ist)

Aber zu "besserwisserischen" Spielern gibt es ein gutes Mittel (hat iirc sogar Ed Greenwood mal erklaert):
"Woher weisst du, dass das nicht so ist wie ich beschrieben habe sondern anders?"
"Das habe ich in Buch X gelesen"
"Buch X gibt es in dieser Welt aber nicht. Welchen Informationen glaubst du jetzt also: Denen die dein Charakter vor sich sieht oder denen aus einem Buch das hier gar nicht existiert?"
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Mike

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #4 am: 19.07.2010 | 20:58 »
Wenn ich meinen Spielern Abweichungen von den offiziellen FR so erklären würde, dann würden sie aber meckern dass es ja gar nicht die "richtigen" FR sind. Spieler sind meiner Erfahrung nach immer sehr bedacht darauf, dass sich ihr mühsam angelesenes Hintergrundwissen auch in irgend einer Weise bezahlt macht.

Also mir den FR aus der 3. Edition habe ich keinerlei Erfahrungen.

Offline Selganor [n/a]

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #5 am: 19.07.2010 | 21:01 »
Deinen Spielern ist aber schon klar, dass sobald sie irgendwas machen das den "offiziellen" Infos widerspricht sie nicht mehr in den "offiziellen" Realms spielen?
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Grubentroll

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #6 am: 19.07.2010 | 21:41 »
Die Realms der alten grauen Box (1987 bis 1993) waren ja auch eher athmosphärische mystische Beschreibungen in den Modulen der FR-Reihe (Für mich FR1-Waterdeep bis FR9-Bloodstone Lands), denn ausdetaillierte Welt.

Dieses "aventurische" Faerun gabs meiner Meinung nach erst ab diesen unsäglichen Volo-Guides, wo jede Falle, jeder Pups und Wachmann mit Werten beschrieben wurden.

Für mich klingt dieses "Points of Light"-Ding also garnicht mal so schlecht.

Andererseits erkenne ich wahrscheinlich nichts mehr wieder, also würde ich diese Realms auch nicht spielen wollen.

Glaub ich würde einfach wieder das Faerun der Old Grey Box spielen, und gut is.

Offline Korig

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #7 am: 19.07.2010 | 21:56 »
Für jemanden wie mich, der erst zur 4E auf DnD und auch Pathfinder gekommen ist, wirken die Forgotten Realms bisher ganz gut. Ohne große Wissen, lese ich momentan den Campaign Guide und erhalte Stück für Stück intressantes Hintergrundwissen vermittelt. Was mit beim Lesen ganz gut gefällt ist, dass man sich auch als SL von Loudwater langsam an die Regionen herum herantastet.

Ich fühle mich bei vielen Seetings förmlich erschlagen mit politischen Infos und macht Strukturen. Ich bin aber auch bis jetzt erst bei Kapitel 2 angekommen. Finde die Idee mit Returned Abeir aber auch nicht so wirklich toll und kann mir gut vorstellen, dass ich diesen Teil der Welt einfach ignorieren werde.

Online 1of3

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #8 am: 20.07.2010 | 19:48 »
Aber zu "besserwisserischen" Spielern gibt es ein gutes Mittel (hat iirc sogar Ed Greenwood mal erklaert):
"Woher weisst du, dass das nicht so ist wie ich beschrieben habe sondern anders?"
"Das habe ich in Buch X gelesen"
"Buch X gibt es in dieser Welt aber nicht. Welchen Informationen glaubst du jetzt also: Denen die dein Charakter vor sich sieht oder denen aus einem Buch das hier gar nicht existiert?"

Das ist ja furchtbar nützlich und wird dich mit der Person bestimmt versöhnen. Ich finde es wunderbar, dass Dinge so einfach sein können.

Offline Falcon

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #9 am: 20.07.2010 | 20:00 »
@Mike: wenn du FR 4e für detailliert hälst, dann schau lieber nicht in die 3.5 Version.


@topic: ich halte den PoL Ansatz nicht für schlecht, mit den neuen FR konnte ich aber gar nichts anfangen, weil es für mich zu wenig Detail hatte. Da war nichts, was ich mir nicht auch in 10Minuten aus der Nase ziehen kann. FR 3.5 fand ich wegen des Detailreichtums gut, allerdings war mir das alles etwas zu bunt und auch oft schon etwas zu bekannt (ständig werden einem die FR in Romanen und Computerspielen um die Ohren gehauen, bis sie einem zum Hals raushängen.)

Ich mag detailliert beschrieben Settings mit vielen Konflikten, mit Infos, die ich mir ohne Aufwand nicht selber machen kann. Das ist der Grund warum ich die Bücher kaufe. Auch mag ich allzu angefahrene Settings nicht so gerne.
Und das sind auch die Gründe, warum ich mit den 4e Settings bislang nichts anfangen kann (dasselbe gilt z.b. für Savage Worlds Settings).

aber vermutlich bin ich jetzt schon zu antiquiert, weil ich FR 4e nicht als die detaillierte Welt erkenne, die sie ist und sie als Bierdeckelspielwelt bezeichne, während ich mir stattdessen 300 Seiten Quellenbücher älterer Settings reinziehe, ohne, daß sie mich spielerisch einschränken.
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Offline Korig

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #10 am: 20.07.2010 | 20:31 »
@

Falcon

nö du kennst die alten Realms halt so gut, dass dir die neuen klar ziemlich oberflächlich vorkommen. Würde mir auch so gehen. Für jemanden der neu in das Seeting einsteigt, ist es immer noch viel Info.

Mir gehts aber so mit dem Golarion Seeting Band. Der hat mich bis jetzt nach anfänglicher begeisterung ziemich entäuscht. Es wird alles nur oberflächlich an gerissen. Bis jetzt nicht einmal eine Stadt genauer beschrieben. Mal schauen vieleicht wird es ja auch wieder besser.

Offline Falcon

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #11 am: 20.07.2010 | 20:58 »
aber wenn man die reinen Seitenzahlen vergleicht ist das ziemlich eindeutig weniger beschrieben.

Was hat das denn mit neu einsteigen zu tun? Natürlich ist es unterschiedlich schwer, aber das ändert ja nix an den Präferenzen. z.b. fange ich auch an mich in detaillierte Spielwelten einzulesen, wenn ich sie noch nicht lange kenne. Mit Gewöhnung hat das also nichts zu tun.
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Offline Korig

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #12 am: 20.07.2010 | 21:00 »
doch es sind persöhnliche Präferezen. Für dich gibt das nicht mehr viel her, für mich reicht es aber erstmal aus. ich kann dich aber gut verstehen und daher auch mein voriges posting.

Ist halt jeder anders eingestellt.

Offline Falcon

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #13 am: 20.07.2010 | 21:15 »
ähm, ja.
Es kam mir jetzt aber so vor, als würdest du argumentieren,daß das neue FR genauso "tiefgründig" beschrieben ist, wie das Alte.

und das ist nicht der Fall, ganz unabhängig von den Präferenzen.

Ob man das als tiefgründig wahrnimmt ist natürlich was Anderes. Aber selbst dann müsste man das alte FR entsprechend "tiefgründiger" wahrnehmen, weil es MEHR Details hat.
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Offline Korig

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #14 am: 20.07.2010 | 21:18 »
Ne das wäre ja quatsch. In zwei Bücher kann im Leben nicht so viel Information vorhanden sein, wie das Seeting zu bieten hat. Das ist mir klar ;)

Offline Arldwulf

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Re: Settings in der 4. Edition
« Antwort #15 am: 21.07.2010 | 09:12 »
Mehr Details ist natürlich relativ, da sich dies nur auf die Details in dem konkretem Buch bezieht.

Insgesamt sind die Infos über die Realms aber mit jeder Edition gewachsen. Um mal ein Beispiel zu bringen: Ich habe vor einiger Zeit eine Kampagne in Marsember gespielt. Aus der 2E hab ich eine alte Stadtkarte bekommen und einige Stadtbeschreibungen. Aus der 3E und diversen Zusatzbänden noch mehr Details zu der Stadt. Aus der 4E nun ihre Entwicklung über die letzten Jahrzehnte hinweg.

Ich weiss dass der Hafen verschoben wurde und wie sich die politische Situation im Umland entwickelt hat.

Nehme ich nur die kurzen Abschnitte in den Hauptquellenbänden zu der Stadt so ist die Stadt nicht detailliert. Füge ich alles zusammen so kommt ein sehr genaues Bild zustande, dass ich problemlos für mein Abenteuer verwenden konnte.