Autor Thema: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang  (Gelesen 1392 mal)

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Offline Jed Clayton

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Hallo,

gestern habe ich im Kino den Trailer zu The Last Airbender gesehen. Im Internet hatte ich dazu vorher noch nichts gesehen und auch noch nicht danach gesucht.

Ich muss sagen, dass mir die Zeichentrickserie im Fernsehen immer gut gefallen hat. Das war immer eine Serie, die sich den üblichen Klischees oder Genre-Erwartungen entzog und die man ggf. mit der ganzen Familie ansehen konnte. Auch der Trailer für den Realfilm ist im Grunde nach meinem Geschmack, immerhin gut genug, um mich dafür spontan gewinnen zu können. Man scheint sich wirklich sehr eng an die Zeichentrickvorlage zu halten. (Ich bin ja mal gespannt, ob Aang mit seinem Kampfstab tatächlich auch fliegen wird, indem er daraus einen Gleitdrachen macht ...) Der Regisseur dieser Verfilmung ist natürlich M. Night Shyamalan und auf den halten ja viele sehr große Stücke.

Eine wichtige Neuerung, die einem bei der Kinowerbung für den Film sofort auffallen dürfte: Der Film kann nun natürlich nicht mehr "Avatar" heißen. In Deutschland wird er daher den Verleihtitel Die Legende von Aang tragen. Die Zielgruppe, die die entsprechende TV-Serie kennt, wird wohl schon rechtzeitig wissen, worum es sich hier handelt.

« Letzte Änderung: 28.03.2010 | 15:56 von Jed Clayton »
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Offline Bluerps

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Re: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang
« Antwort #1 am: 26.03.2010 | 10:15 »
Öhm. Ich will ja nix sagen, aber bin ich einzige den Aangs Training zwischen den Kerzen an das Star Wars Kid erinnert? :P

[...]M. Night Shyamalan und auf den halten ja viele sehr große Stücke.
Was denn, immer noch?


Bluerps
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Re: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang
« Antwort #2 am: 26.03.2010 | 17:50 »
freu freu hops hops  :d :d
sieht stark aus



Öhm. Ich will ja nix sagen, aber bin ich einzige den Aangs Training zwischen den Kerzen an das Star Wars Kid erinnert? :P
Was denn, immer noch?


Bluerps
höh? was meinst du? so eine szene gabs nicht in dem trailer
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Offline Bluerps

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Re: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang
« Antwort #3 am: 26.03.2010 | 18:03 »
Ah, sorry, ich meinte nicht den Trailer im Kino von dem Jed spricht (wobei ich den nicht gesehen hab), sondern diesen hier. :)

Ich bin ein wenig skeptisch obs toll wird, aber ich lass das mal auf mich zukommen. Einen Film zu beurteilen, bevor er überhaupt fertig gedreht wurde, führt eh zu nix.
Das Ausgangsmaterial ist aber auf jeden Fall großartig. :D


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Re: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang
« Antwort #4 am: 27.03.2010 | 03:05 »
Ah, sorry, ich meinte nicht den Trailer im Kino von dem Jed spricht (wobei ich den nicht gesehen hab), sondern diesen hier. :)

Also, das ist EXAKT der Trailer, den ich gestern im Kino gesehen habe, nur dass er halt bei uns schon auf Deutsch kam.
Man sieht nur Aang beim Training in dem Kreis mit den vielen Kerzen um ihn herum, dann sieht man, wie er kurz seine Kapuze zurückzieht, dann die Kamerafahrt nach draußen über die Klippen der Insel, abschließend der Blick über das Meer auf die vielen Feuerschiffe bzw. Kriegsschiffe der Feuernation. Das ist alles.
« Letzte Änderung: 27.03.2010 | 20:19 von Jed Clayton »
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Re: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang
« Antwort #5 am: 27.03.2010 | 10:49 »
Ok, dann wars Meister Analion, der einen anderen Trailer erwischt hat. :D


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ErikErikson

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Re: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang
« Antwort #6 am: 27.03.2010 | 11:48 »
Schön, würd ich auf jeden Fall reingehen.

Offline Jiba

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Re: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang
« Antwort #7 am: 28.03.2010 | 15:32 »
Ja, ja,ja, ahhh...

Der Kinofilm, so 'ne Sache bei mir.

Ich halte große Stücke auf Shyamalan. Das seine letzten Filme waren zwar insgesamt eher nicht so toll (obwohl ich "The Happening" aus verschiedenen Gründen wirklich gut fand, aber wenn ich ehrlich bin verbrechen Roland Emmerich oder Steven Spielberg auch keine allzu guten Filme mehr. Jeder Schauspieler und jeder Regisseur haben das Recht auf eine gewisses Anrecht auf schlechte Filme...
Ich glaube auch, dass viele bei Shyamalans Filmen einfach eine falsche "Lesart" ansetzten. Seine Filme laufen immer ein wenig gegen die Erwartungen und zeichnen sich tatsächlich nicht eben für großes Actionkino und viel Suspense aus. Man darf "Signs" nicht gucken und "Krieg der Welten" erwarten, man darf sich nicht "The Happening" geben und den Film mit denselben Kriterien wie "28 Days Later" bewerten. Shyamalan ist wirklich arge Geschmackssache und meinen Geschmack trifft er schon.
Und ich glaube, dass der Regisseur das gut mit "Avatar" machen wird, denn er liebt diesen Stoff. Es gibt ein Interview, dass Konietzko und DiMartino, die Erschaffer der Avatar-Trickserie, mit Shyamalan führen und darin habe ich gemerkt, dass er weiß wovon er spricht, das Flair der Serie genau kennt und selber das Ding begeistert geguckt hat. Der hat wirklich eine Verbindung dazu und daher bin ich sehr zuversichtlich.

Aber (interessant, dass es noch nicht angesprochen wurde): Das Casting geht gar nicht! Ich will nicht den Rassismusvorwurf aufwärmen, der seit den ersten Bildern der Besetzung durchs Internet geht (kein Witz; es gibt ausgewachsene Petitionen gegen die Castingentscheidungen von tausenden von Fans), aber auch ich musste schlucken, dass Katara und Sokka jetzt ins Schema "White Anglosaxan Protestant" fallen. Klar, man darf keinen Schauspieler nach seiner ethnischen Herkunft beurteilen: wenn Jason Rathbourne sich also gegen seine Konkurrenz mit dunklerer Hautfarbe beim Casting rein schauspielerisch durchgesetzt hat, bin ich der Letzte der sagt, er solle die Rolle nicht spielen, aber auch ein Anthony Hopkins als Coleman Silk (ein Afroamerikaner mit auffallend heller Hautfarbe) in "Der menschliche Makel" hat arg an meiner Suspension of Disbelief gekratzt. Plus: Katara wirkt mir nicht erwachsen genug... in der Serie ist sie ja sehr reif für ihr Alter. Rein Castingtechnisch reiht sich die "Legende von Aang" (blöder Titel, nebenbei bemerkt) in die quietschbunten Kiddie-Movies mit Kinderschauspielern ein, die so in Richtung "Shark Boy und Lava Girl" gehen. Und ich denke, dass man gerade aus diesem Film ein Fantasyepos für die ganze Familie hätte machen können. Das hätte ich zumindest gehofft.

Aber erstmal nicht den Feuerlord an die Wand malen: Der Regisseur macht sicher was Gutes draus, die Ausstattung ist top, die Effekte kernig (mein Favorit: Erdbändigen). Also bin ich mal, trotz des seltsamen Geschmacks bei der Besetzung der wichtigen Charaktere, vorsichtig optimistisch... :)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Bluerps

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Re: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang
« Antwort #8 am: 28.03.2010 | 15:47 »
"Legende von Aang" (blöder Titel, nebenbei bemerkt)
Das ist ein alternativer Titel der Serie. Steht z.B. auf meinen DVDs. Blöd ist er trotzdem, ja. ;)


Bluerps
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Offline Jiba

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Avatar (nein, nicht der Aufbruch nach Pandora)
« Antwort #9 am: 31.08.2010 | 06:57 »
Okay, Freunde, ich war am Wochenende drin und finde der Film ist rezensionswürdig. Hier meine Meinung zu ihm:

Ich hab ihn immer verteidigt.
M. Night Shyamalans Filme stoßen bei vielen Zuschauern ja nicht eben oft auf viel Gegenliebe, aber ich fand seine Filmsprache immer toll. Na gut, spätestens nach „Unbreakable“ haben seine unvorhergesehenen Wendungen gegen Ende ein wenig aufgesetzt gewirkt, aber man kann ihm nicht vorwerfen, dass seine Filme nicht ästhetisch durchdesignt gewesen wären. Ich mochte „The Village“, weil er mit den Erwartungen des Zuschauers spielt. Ich mochte „Signs“, weil es eigentlich ein Film übers Glauben ist, der im Alieninvasions-Genre ein paar andere Akzente setzt. Ich mochte „The Happening“, weil Shyamalan hier das Harmloseste, was man sich vorstellen kann, zum Aggressor macht... und weil die Leute sich selbst umbringen, eine Vorstellung, die ich schrecklicher finde als alle Monsterviecher, die kommen könnten, um Menschen zu eliminieren.
Kurz: Ich hab Shyamalan von der Kritik häufig genug für unterschätzt gehalten – nur, weil einige seiner Filme so anders sind als „The Sixth Sense“, sind sie nicht unbedingt schlechter.

Als ich dann hörte, dass Shyamalan sich des „Avatar“-Stoffes annehmen würde, war ich also nicht empört, wie viele andere, die das Projekt lieber bei einem Steven Spielberg gesehen hätten (von dem ich bei aller Liebe nicht glaube, dass er einen solchen Stoff drauf hätte) – und als ich das Gespräch von M. Night und Konietzko und DiMartino gesehen hatte, war ich sogar der festen Überzeugung, dass es etwas Tolles, etwas Großes werden würde. Man hat gemerkt, wie sehr Shyamalan der Stoff selbst am Herzen lag. Und da „Avatar“ wohl eine meiner Lieblingsserien ist, wusste ich sie in guten Händen...
Bis gestern, denn da habe ich mir den fertigen Film angesehen... und die „Legende von Aang“ entspricht nicht im Geringsten dem, was ich mir für die Serie gewünscht hätte.

Aber zuerst die gute Nachricht: Visuell ist der Film durchaus beeindruckend. Die Kulissen sind extrem auf dem Punkt und bauen ein schönes Bild der Welt auf, in der „Avatar“ spielt (die Stadt des nördlichen Wasserstamms, fantastisch). Lediglich die Feuernation hätte für mich ein bisschen mehr nach Vulkan, Rauch und dichter Besiedlung aussehen können – in einer Szene überblickt der Feuerlord eine weite, gräserne Savane von seinem Palast aus. Irgendwie unpassend, wenn auch natürlich ein schöner Kontrast zu den Internierungslagern im Erdkönigreich (hübsche Interpretation übrigens). Auch die Bändigerkräfte (bis auf Wasser, denn das sieht irgendwie sehr künstlich aus, war aber wohl auch am Schwersten zu visualisieren) sehen gut aus. Kostüme sind auch passend. Kurz: Der Film ist von vorne bis hinten hervorragend ausgestattet.

Nun die schlechte Nachricht: Der Rest stimmt einfach nicht. Wer sich an die Rassismusvorwürfe beim Casting von Seiten der Fans und Kritiker erinnert, der wird feststellen, dass der Film durchaus Multikulti ist: Die Bewohner des Erdkönigreiches sind gänzlich Ostasiaten, die Feuernation besteht aus Leuten mit bronzener Haut und Aangs Mentor Mönch Gyazo ist ein Schwarzer. Dennoch kommt man nicht Drumrum zu bemerken: Jede Hauptrolle, die nicht auf der bösen Seite (Feuernation – schrecklich unambivalent dargestellt) steht, mit Ausnahme von Zuko wurde mit Weißen besetzt. Noah Ringer nehme ich den Aang noch gut ab (er sieht ihm einfach sehr ähnlich und hat mich insgesamt auch überzeugt), Jason Rathborne ist als Sok-ka (nein, Suh-ka... nein, Soh-ka...) wenigstens gut zurechtgemacht, Katara vermittelt aber schon allein von der Optik der Schauspielerin nichts von der Figur, für die sie gecastet wurde. Und Zuko... der versucht die Ganze Zeit so krampfhaft böse zu wirken, dass es davon ablenkt, dass die Figur Zuko einfach nicht böse ist, sondern zornig... auf sich selbst, seinen Vater, die Welt. Klar, dass er dann auch im Film keinen Onkel braucht, der gelassen seinen Tee schlürft und mit chinesischen Weisheiten um sich wirft – es gibt zwar einen Onkel Iroh, aber der ist weit vom dicklich-gemütlichen alten Sensei entfernt, sondern eher ein grimmer Veteran mit langen Dreadlocks und ruhigem Gemüt. Ich würde ihn mit einem Schwertkampflehrer eines typischen, westlichen Fantasyfilms vergleichen – Brom aus „Eragon“ trifft es schon recht gut. Bis hierhin war das Ganze noch irgendwie erträglich: Aber Gran-Gran hat mich dann doch geschafft. Die Dame, die dafür besetzt wurde sieht dermaßen nach White Anglosaxon Protestant aus, dass man denkt, man sei in einer amerikanischen SitCom-Kleinstadt und nicht am Südpol. Lächerlich wird das Ganze, wenn man darauf achtet, dass die Südpolkinder tatsächlich zum Großteil Inuit oder Indianer oder Asiaten zu sein scheinen... die werden wahrscheinlich auch weiß, wenn sie mal groß sind. Und Meister Pako, der Wasserbändigermeister mit dem roten Schnurrbart – ich mag gar nicht dran denken. Prinzessin Yue war schon wieder gut besetzt... das Mädel war wohl eine Latina und hatte entsprechend einen dunkleren Hautton im schönen Kontrast zu dem weißen Haar – ging gut. Und die Synchronisation: Naja, Zukos Stimme klingt wie die des neuen Batman, nämlich betont BÖSE.

Aber genug davon: Ich hab auch gar kein Problem damit, dass die Leute vom Wasserstamm alle weiß sind, nee, ist schon in Ordnung... das fällt unter künstlerische Freiheit und ist so schlimm auch wieder nicht. Ich steh sogar drauf, wenn Filmemacher eine Vorlage nicht einfach nur bebildern, sondern interpretieren (die Feuernation als Indien zu sehen finde ich sogar elegant, müsste optisch aber konsequenter ausgeführt sein). Aber inwiefern das zur Gesamtaussage beiträgt, ich weiß nicht... außer dem westlichen Sieg über die terroristische Unterdrückung durch die nahöstlichen Mächte will mir da nicht so recht was einfallen. Und ich wäre mit dem Casting gut klar gekommen, jedoch nur, wenn das Besondere der Charaktere auch dann gewahrt geblieben wäre. Und das war nicht der Fall, denn das Skript war derart hölzern, brachial und seelenlos, dass ich es kaum beschreiben kann. Katara und Sokha sind austauschbar, das könnten auch zwei vollkommen andere Personen sein. Was die Vorlage mit so großartig gemacht hat, waren die sehr facettenreichen und interessanten Figuren, die wandlungsfähig waren und deren Persönlichkeiten voller Konflikte steckte. „Die Legende von Aang“ bietet nichts von dem. Kataras Sturkopf, ihre mütterliche Art und dass sie viel zu schnell erwachsen werden musste – Sokhas lockere Sprüche, seine Selbstüberschätzung und sein Hass auf die Feuernation – Irohs weiser, beruhigender Charakter, der tiefe Trauer über den Verlust seines Sohnes verbirgt – Zukos krampfhafter Versuch, seinem Vater zu gefallen, sein Selbsthass, sein unterdrückter Zorn – Aangs Liebe zu Appa und Momo, sowie sein kindliches Gemüt, dass mit einer harten Realität konfrontiert wird... von all dem ist im Film nichts übrig geblieben. Es gibt Andeutungen, aber grade im Fall von Katara und Sokha kriegt man als Zuschauer da gar nichts, außer einem gelegentlichen Voice-Over von Katara, das dann zusammengerafft schildert, wo alle grade sind und was sie so tun und fühlen. Dialoge laufen nach Schema: Schuss, Gegenschuss, Schuss, Gegenschuss, Szenenwechsel. Und dann quetschen die Leute in jeden Satz noch irgendwie den Vornamen mit rein („Ich bin deiner Meinung, KATARA. Wir müssen ihm helfen, KATARA.“). Mein Lieblingsdialog ist da der zwischen Aang und Zuko, bei dem Aang Zuko halb auftaut, als dieser in einem Eisblock gefangen ist und dann wirklich Folgendes sagt: „Bleib hier, sonst werden die Wasserbändiger dich töten. Wir können Freunde sein.“ und dann sofort den Raum verlässt – kein Abwarten auf eine Antwort, keine Drohungen von Zuko hinterher, noch nicht mal eine Aufnahme von Zukos Mimik in dieser Situation – wie bei so vielen Dialogen in „Die Legende von Aang“ läuft hier emotionales Potential ins Leere. Letztendlich hatte Yue mehr Charakter als Katara. Dass so viel Charakterentwicklung dem Rotstift zu Opfer gefallen ist, dafür aber die Actionszenen übermäßig viel Länge im Film einnehmen, aber auch nicht funktionieren, weil dafür wie im Rest des Films auch die dynamische Kameraführung fehlt (der Film geht äußerst sparsam mit Großaufnahmen und Nahaufnahmen um, sondern zoomt lieber aus der Totale ran oder bleibt in der Amerikanischen – grade beim Kampf hätte man Mut zu ein paar weichen Schnitten in die Großaufnahme haben können, damit das Geschehen einem näher scheint. So bewegt sich die Kamera oft im Kreis um den Kampf herum). Aangs letzter Kampf bei der Belagerung des Nordens geht dank des vielen Slow Motion noch, aber dem Erbändigen im Internierungslager fehlt der Pfiff (und irgendwo auch die Logik). Und Identifikation mit den Figuren ist auch schwierig, weil die Kamera sehr häufig zu sehr auf Distanz bleibt.

Auch in der Story wurde soviel rausgestrichen, dass denen, die die Serie nicht kennen, einfach Informationen fehlen oder Logiklücken das Sehvergnügen schmälern: Wenn die Erdbändiger im Lager so krass und in der Überzahl sind, warum putzen sie die paar Feuerbändiger da nicht einfach weg und brechen nach Bah Sing Se auf? Wieso sind die beiden Geisterfische Mond und Meer am Nordpol denn Ying und Yang – sind das nicht eigentlich zwei universale Prinzipien und nicht zwei spezifische Geister? Was ist das eigentlich für ein komisches Glühen, was Aang immer so umgibt, wenn er besonders krasse Bändigungssachen macht? Hat Aang die Feuerschiffe am Ende versenkt oder nicht? Nach dem Motto „Location, Location, Location“ hetzt die Geschichte einfach von einem Plotpunkt zum nächsten, nimmt sich nicht die Zeit oder Ruhe, irgendetwas langfristig zu ethablieren. Als Fan vermisst man natürlich vieles (die Kriegerinnen von Kiyoshi, die in der Serie ein echter Hingucker waren, fielen dem Rotstift zum Opfer... und das Dorf Kiyoshi wurde im Film von den Einheimischen als eines der „schwächsten Dörfer im Erdkönigreich“ bezeichnet – ich musste in mich hineinlachen). Fazit: Der Film hätte etwa so 1 Stunde mehr Zeit gebraucht, die nman hauptsächlich mit Dialogen hätte füllen sollen – vor allem ernsthafter Charakterdialog, der nicht oberflächlich bleibt, hat wirklich gefehlt. Dieser Film ist offensichtlich auf Kinder ausgerichtet (obwohl es da auch schon wieder krass ist, das Commander Zhao von den Wasserbändigern des Nordpols in einer Wasserblase erstickt wird), doch selbst mein 12-jähriger Cousin fand ihn wirklich mies.

Vielleicht gucke ich zu deutlich durch die Fanbrille: Es ist kein Geheimnis, dass es für Liebhaber einer Sache bei einer Übertragung in ein anderes Medium immer genug zu merken gibt – das können Harry Potter-Fans, Star Wars-Fans oder auch Tolkien-Fans bestimmt bestätigen. Aber auf mich hat der Film den Eindruck gemacht, als würde jedem, der die Vorlage nicht kennt und sich „Die Legende von Aang“ ansieht, die Frage in den Sinn kommen: „Und was ist an diesem 'Avatar'-Zeug jetzt so toll?“ Die Antwort muss lauten: So gut wie alles, was man rausgekürzt hat. Während die Harry Potter-Filme bei der richtigen Zielgruppe zumindest Lust auf die Bücher machen, spornt der „Avatar“-Film leider überhaupt nicht zum Konsum der Serie an. Erschwerend kommt da hinzu, dass die meisten Kritiker, die den Film bewertet haben, nicht auf die Komplexität der Vorlage im Vergleich zum Film hinweisen, sondern sich in Tiraden wie „Die Story von 'Avatar' ist simpel“,vat „Die Welt von 'Avatar' ist unlogisch“ oder „'Avatar' ist für Kinder.“ ergehen. Das mag auf den Film zutreffen – auf die Serie sicher nicht. Shyamalan hat leider in der Kritik bereits einen schlechten Ruf und der führt zu ebenso schlechter Publicity für seine Vorlage. Und das Shyamalan gerade in dem versagt, was er sonst kann, nämlich Information wohlportioniert zu servieren, viel über Dialoge zu machen und (zumindest bei „Sixth Sense“ und „Unbreakable“) Figuren aufzubauen, ist umso tragischer. Seine Frage für den Film hätte auch sein müssen: „Was fasziniert mich als Erwachsener an dem Stoff?“ und nicht nur „Was glaube ich als Vater fasziniert meine Tochter an dem Stoff?“

So sehr ich also jedem vom Film „Die Legende von Aang“ (allein der Titel ist ja schon Murks – warum denn nicht „Der Herr der Elemente“) abrate, umso mehr möchte ich empfehlen: Leute, zieht euch die Serie rein. Die Slapstickelemente der ersten Folgen weichen schnell einer phantasievollen Fantasystory mit hoher Charaktertiefe und mit vielen einprägsamen Momenten und spätestens ab der zweiten Staffel ist die Serie angekommen und hat gerade in Folgen wie „Geschichten aus Bah Sing Se“ oder „Der Strand“ definitiv auch jugendlichem und erwachsenem Publikum Einiges zu bieten. „Avatar: The Last Airbender“ ist wohl die beste Trickserie, die Nickelodeon je produziert hat... zumindest aus meiner Sicht.

Und wer das Sitzfleisch nicht hat, kann sich ja die beiden „Manga zum Film“ besorgen... die sind nämlich tatsächlich besser aufgebaut als der Film, erklären mehr und machen einiges anders.  :P
In diesem Sinne hoffe ich, dass „Avatar“ trotz der misslungen Adaption fürs Kino doch noch eine Chance bei denen erhält, die den Stoff vorher nicht kannten.

Jetzt ihr... ähnliche Erfahrungen, gegenteilige Meinungen ?
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

ErikErikson

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Re: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang
« Antwort #10 am: 31.08.2010 | 21:22 »
Ich überleg mir grad ob ich reinsoll. Ich fand die Serie toll, glaubt ihr ich wär enttäuscht?

Feuernation ist ja eigentlich recht offensichtlich Japan, Erde-China, Wasser-Eskimos. Luft ist mir nicht so klar. wenn mans richtig böse interpretieren will-aber wenn man die Serie sieht, dann merkt man natürlich, dass es nicht um so eine plumpe Gleichsetzung geht.  ;)

Ranor

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Re: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang
« Antwort #11 am: 31.08.2010 | 22:06 »
@ Jiba

Interessantes Review. Ich werde mir den Film aber definitiv nicht anschauen, schon weil ich Shyamalan meide wie der Teufel das Weihwasser, denn: Der Typ kann nichts. N I C H T S. Selbst seine angeblich guten Filme sind großer Mist. Außerdem ist er ein riesengroßer Jammerlappen - Hier spricht er über sein Verhältnis zu den Kritikern in den Staat und sagt folgendes:

"Sie sind unfair, oder? Sie mögen mich aus Prinzip nicht mehr."

Ooohhhhh....

Offline Irilar

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Re: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang
« Antwort #12 am: 31.08.2010 | 22:20 »
Ich habe den Film letztens gesehen.

Positiv aufgefallen ist mir, das in dem Film nur die erste Staffel, also das Buch Wasser, verfilmt wurde. Ich hatte befürchtet, das alles in einen Film gequetscht wird.

Da ich die erste Staffel noch nicht gesehen habe, kann ich über Abweichungen nichts sagen...

Mir als jemand, der die Serie liebt, bleibt zu sagen: War ok.
Hat mich nicht aus den Latschen gekippt, ich fand es waren zuwenig Special Effects. Mehr CG hätte sich angeboten, die Welt würde es bequem zulassen.

Jambalaya wäre für mich ein Hinderungsgrund gewesen, aber die Sachen, die mich an seinen letzten Filmen störten, hat er weggelassen.

Ist auf jeden Fall einer der Filme gewesen, wo mich das Geld nicht gereut hat.

Offline Medizinmann

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Re: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang
« Antwort #13 am: 6.09.2010 | 17:20 »
Ich überleg mir grad ob ich reinsoll. Ich fand die Serie toll, glaubt ihr ich wär enttäuscht?

 

Ja !
...Leider
 

mit enttäuschtem Tanz
Medizinmann

Offline Alex

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Re: [Kino] The Last Airbender: Die Legende von Aang
« Antwort #14 am: 12.09.2010 | 16:32 »
Hatte mich eigentlich drauf gefreut, aber der Film war echt Müll.  :puke: Warum dann noch in 3D, wenn ich irgendwie keinen einzigen 3D-Effekt mitbekommen habe?
Miese Story und noch miesere Schauspieler.  :q