Autor Thema: Ein realistischer Schwertkampf  (Gelesen 16352 mal)

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Offline YY

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Re: Ein realistischer Schwertkampf
« Antwort #100 am: 10.09.2010 | 15:49 »
Im Prinzip ist das ja richtig, nur relativiert sich das wenn du dann den Super-Sifu oder was auch immer in nem Vollkontakt-Ring siehst wo er sich wie jeder andere wie ein Straßenköter prügelt und scheinbar seine Schritttechniken und akrobatischen Kicks oder was auch immer vergessen hat.

Wie du selbst schon sagst: Der trainiert schließlich etwas völlig Anderes, wenn auch evtl. auf hohem Niveau.

Im Hinblick auf den Einsatz im regelarmen Vollkontakt oder im SV-Zusammenhang trainiert der schlussendlich nicht das technisch Richtige - auch wenn es andere vielleicht glauben/erwarten oder, im schlimmsten Fall, er selbst der Meinung ist, das Richtige zu trainieren.


Es lässt sich aber mMn mit etwas Denkarbeit und entsprechend ausgerichtetem Sparring schon ganz gut beurteilen, was realistisch(er)es Training bzw. was realitätsnahe Systeme sind und was nicht.

Um das Thema mal wieder mehr in Richtung Schwertkampf zu biegen:
Kendo und Sportfechten im Vergleich zu dem, was die ARMA-Jungs treiben - da muss man nicht lange überlegen.
Natürlich kann man hergehen und sagen "Dies und das ist bei den ARMA-Leuten aber unrealistisch"; trotzdem sind sie offensichtlich viel näher an echten Kämpfen als z.B. die Sportfechter - die das ja auch gar nicht anstreben.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Rabenmund

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Re: Ein realistischer Schwertkampf
« Antwort #101 am: 17.11.2010 | 03:04 »
Kurz zu dem Argument zum realistischen Messer/Schwertkampf:
Im besten Fall zeigt dir ein Lehrer wie du kämpfst und dabei nicht verletzt wirst. Zu theoretisch? Das funktioniert über eine Kombination von taktischer Bewegung, Erfahrung (du lernst es, einen Gegner zu lesen), Angriffstechniken mit der Waffe und - bei Messern - dem Einbeziehen des anderen Armes um das Messer aus der Bahn zu bringen.

Das in einem Video wie den vorigen einer der beider der "passive Angreifer" ist lässt sich bei Demonstrationen der Technik schlecht vermeiden - wie willst du es lernen, wenn du es nicht sauber siehst ;)


Um zur Anfangsfrage zurück zu kommen: Ein echter Schwertkampf - vorausgesetzt beide sind auf ähnlichem Niveau - ist sehr schnell vorbei. Wohlgemerkt, vorbei. Nicht einseitig entschieden, denn selbst wenn einer der beiden kampfunfähig/tot ist kann es gut sein das es dem "Sieger" kaum besser geht.

Das war mein Senf zu dem Thema...
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Re: Ein realistischer Schwertkampf
« Antwort #102 am: 17.11.2010 | 12:57 »

Um zur Anfangsfrage zurück zu kommen: Ein echter Schwertkampf - vorausgesetzt beide sind auf ähnlichem Niveau - ist sehr schnell vorbei. Wohlgemerkt, vorbei. Nicht einseitig entschieden, denn selbst wenn einer der beiden kampfunfähig/tot ist kann es gut sein das es dem "Sieger" kaum besser geht.

Das war mein Senf zu dem Thema...

Berichte aus der Zeit, wo es richtige Schwertkämpfe gab, sprechen eine andere Sprache.
Da gab es Situationen, in denen sich eine kleine Truppe von 4-5 Leuten 10 Angreifer über Stunden vom Leib gehalten haben.

Offline Rabenmund

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Re: Ein realistischer Schwertkampf
« Antwort #103 am: 17.11.2010 | 15:57 »
Waren sie ähnlich gut? Wie war die taktische Position (Gebäude, Verteidigung eines schmalen Durchganges, offener Platz, Palisade/Kletterer,)? Wie sah es mit gleichwertiger Ausrüstung beider Seiten aus?

Und wie viel kann man aufgrund von Aufschneiderei getrost abstreichen ;)
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Re: Ein realistischer Schwertkampf
« Antwort #104 am: 17.11.2010 | 16:18 »
Berichte aus der Zeit, wo es richtige Schwertkämpfe gab, sprechen eine andere Sprache.
Da gab es Situationen, in denen sich eine kleine Truppe von 4-5 Leuten 10 Angreifer über Stunden vom Leib gehalten haben.

Es kannauch sein, dass beide Parteien wußten, wie riskant das ist und nicht unter Zeitdruck standen und so gehofft haben irgendwo einen Vorteil zu finden, wie die Sache sicherer zu erleidgen ist und solange nur taktiert udnrumgehampelt sind.

Wenn ich noch mal zum Weiterschreiben an meinem System komme, werd ich das über zwei Eskalationsstufen regeln: in der ersten groben gibt es Geplänkel, Manövrieren, beleidge, posen etc. aber eher Zufallstreffer oder wenn eine Seite mächtig besser ist als die andere und dann die Eskalation, wenn einer der beiden Seiten Ernst macht und das dann in Zeitlupe abgehandelt werden soll. Und Eskalieren wird wohl irgendwo mit einer Moralprüfung einhergehen.
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Re: Ein realistischer Schwertkampf
« Antwort #105 am: 17.11.2010 | 17:28 »
Ein exemplarischer Bericht:
http://www.thearma.org/essays/digby.html

Rechne die Aufschneiderei runter und das Abtasten und die Wertschätzung fürs eigene Leben sorgen trotzdem für entsprechend lange Kämpfe.
Und klar spielten enge Durchgänge und Türen etc eine wichtige Rolle.

Offline Rabenmund

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Re: Ein realistischer Schwertkampf
« Antwort #106 am: 17.11.2010 | 17:51 »
Ok, das war ein Missverständnis auf beiden Seiten.
Ich meinte mit Schwertkampf den konkreten "all-in-schlagabtausch"; du wohl eher auch das Geplänkel davor.
Im Übrigen, ich ging bei meinem "Beispiel" von a) 2 etwa gleichwertigen und b) wie im OP erwähnt leicht bis nicht gerüsteten aus. Und ja, es gibt Stile wie Kendojutsu in denen ein überlegener Gegner den Kampf mit einem Schlag entscheidet - unter idealen Bedingungen.

Imho: Ich persönlich gehe eher von Kämpfen mit 2 Sorten Attacken aus: schwächende (Blutverlust, Muskeln durchtrennt, Schock) und tödliche/tötende (Arterien offen, Bauchwunden,...). In so einem Kampf versuchst du höchstens, den fremden Angriff durch einen Konterangriff zu brechen/abzulenken und dann mit dem nächsten selbst durchzukommen anstatt nur zu parieren. Denn irgendwann kann er doch durchkommen...
Denn: Wenns ums Leben geht nimmt sich nur ein Trottel die Zeit, eine Show abzuziehen... oder er will den Gegner im Vorfeld einschüchtern (und damit "gewinnen").
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Re: Ein realistischer Schwertkampf
« Antwort #107 am: 17.11.2010 | 17:56 »
Hehe, ja, ich hatte die "taktische" Situation im Kopf.

Wenn ersteinmal das Metall fliegt, dann denke ich auch, dass es recht schnell geht. Wobei das Belauern ja immer wieder vorkommen kann...
Die Videos von den Armajungs sehen schon sehr cool aus und man kann dort auch sehr schön, die von dir beschriebnen Konterangriffparaden etc sehen. Stichwort: Meisterhiebe

ErikErikson

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Re: Ein realistischer Schwertkampf
« Antwort #108 am: 18.11.2010 | 12:14 »
Ich find die Arma Videos nimmer.

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Re: Ein realistischer Schwertkampf
« Antwort #109 am: 18.11.2010 | 16:31 »

ErikErikson

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Re: Ein realistischer Schwertkampf
« Antwort #110 am: 18.11.2010 | 16:37 »
Danke, die sind schön, da sind man bei manchen schon das die echt damit umgehen können. Grade der Typ mit dem Dolch und Schwert im letzten.

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Re: Ein realistischer Schwertkampf
« Antwort #111 am: 18.11.2010 | 16:43 »
Wenigstens fällt einem bei den Jungs nicht sofort ein, was man besser machen könnte... Im Gegensatz zu Wushu-Schwertformen zum Beispiel.
;)