Autor Thema: Misspent Youth  (Gelesen 6886 mal)

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Nin

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Misspent Youth
« am: 9.11.2010 | 10:02 »


Zitat
:d

Hast du Lust ein wenig darüber zu erzählen, wenn du es durch hast?

Im Prinzip gerne.

Das wäre toll, ich hatte das auch schon auf der Liste. Würde die Kaufentscheidung evtl. erleichtern :D

Ich kann auch was drüber erzählen, habe das Buch schon seit geraumer Zeit. Bin allerdings gerade etwas im Stress, es kann also sein, dass Nin mir doch noch zuvor kommt.  ;)

Ich habe es zwar noch nicht ganz durchgelesen, aber mit ein paar Links kann ich euch auf jeden Fall weiter helfen. Denn bevor ich mir das Buch (Issue 1) beim Spährenmeister geholt habe, hatte ich schon in die gratis PDF (Issue 0) auf http://misspentyouthgame.com/ reingeschaut.

Issue 1 ist ohne Zusatzblätter etwa 85 Seiten stark, Issue 0 dagegen ca. 35. Wo die Unterschiede genau liegen, kann ich nicht sagen. Aber auf jeden Fall geben die 35 Seiten der PDF das Spiel sicherlich besser wider, als ich es hier könnte.  ;)
« Letzte Änderung: 9.11.2010 | 10:16 von Nin »

Offline Teylen

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Re: Misspent Youth
« Antwort #1 am: 9.11.2010 | 10:10 »
... ist ?

Klingt etwas wie Transmetropolitan mit Kindern bzw. Jugendlichen.
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Nin

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Re: Misspent Youth
« Antwort #2 am: 9.11.2010 | 10:12 »
... ist ?
Mein Computer ist während des Schreibens abgeschmiert.

Nin

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Re: Misspent Youth
« Antwort #3 am: 9.11.2010 | 10:17 »
Und das hier hilft vielleicht auch weiter, um sich einen Eindruck zu verschaffen:

http://www.youtube.com/v/fZXnwqrI9C8?fs=1&hl=de_DE"

Nin

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Re: Misspent Youth
« Antwort #4 am: 9.11.2010 | 10:34 »
... und wenn euch das richtig neugierig gemacht haben sollte, dann gibt's auf der Seite auch noch das wirkliche Highlight: http://misspentyouthgame.com/MisspentYouthEyebleedingEdition.pdf  ;D

Ein

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Re: Misspent Youth
« Antwort #5 am: 9.11.2010 | 10:35 »
Kannst du mal kurz zusammenfassen, um was es geht? Ich hasse Podcasts.

Nin

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Re: Misspent Youth
« Antwort #6 am: 9.11.2010 | 10:46 »
Kannst du mal kurz zusammenfassen, um was es geht? Ich hasse Podcasts.
Ehrlich? Wenn du keine Lust hast, den Links zu folgen, die sowohl zur Kurzbeschreibung und Übersicht, als auch zum kompletten Spiel führen, dann wüsste ich nicht, warum ich mir die Mühe machen sollte.

Ein

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Re: Misspent Youth
« Antwort #7 am: 9.11.2010 | 10:47 »
Kurzbeschreibung?

Offline Feuersänger

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Re: Misspent Youth
« Antwort #8 am: 9.11.2010 | 11:04 »
Komisches Sendungsbewusstsein hast du... "schaut euch mal alle das Spiel an, aber ich verrate euch mit keiner Silbe, worum es geht". Wie soll man neugierig auf etwas werden, von dem man nur den Namen liest?

Also:
Misspent Youth is a tabletop pen-and-paper roleplaying game about friendship, rebellion, and kicking ass. In the game, you play 12- to 17-year-old kids in a future world fucked-up beyond recognition by The Authority. The Authority is a force that you create together at the start of the series and played by one person.


(Mich persönlich interessiert's nicht besonders, da ich sowieso nie die Gelegenheit hätte, es zu spielen. Mich hat nur die Gestaltung dieses Threads zu sehr aufgeregt, um das so weitergehen zu lassen.)
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Re: Misspent Youth
« Antwort #9 am: 9.11.2010 | 11:09 »
Also Cybergeneration Redux. Danke, Feuersänger.

Offline Fredi der Elch

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Re: Misspent Youth
« Antwort #10 am: 9.11.2010 | 12:01 »
Also die von Feuersänger gegebene Information hätte man auch ganz einfach durch Folgen des oben von Nin geposteten Links bekommen können... ::)
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Pyromancer

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Re: Misspent Youth
« Antwort #11 am: 9.11.2010 | 12:04 »
Also die von Feuersänger gegebene Information hätte man auch ganz einfach durch Folgen des oben von Nin geposteten Links bekommen können... ::)

Das weiß man aber erst, wenn man dem Link gefolgt ist...  ::)

Ich zumindest klick nicht jeden Scheiß auf Verdacht erst mal an.

Offline Tarin

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Re: Misspent Youth
« Antwort #12 am: 9.11.2010 | 12:09 »
Wo das Spiel schon genannt wurde:

Lieber Cybergenerations oder Misspent Youth? Und yo ( ~;D Wortspiel) ich weiß, dass es unterschiedliche Ansätze hat und MY nicht zwangsweise ein Cyberpunk Spiel ist. Aber was ist jetzt besser geeignet, um Jugendbanden, "versus the world", Akira und solche Sachen zu spielen? Ich habe jetzt beides angelesen, aber mehr auch nicht. Vielleicht liest ja jemand mit, der beide Spiele hat/kennt und einen Vergleich machen kann.

Gruß
Tarin
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Offline Teylen

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Re: Misspent Youth
« Antwort #13 am: 9.11.2010 | 12:14 »
Der groesste Unterschied koennte sein das Cybergeneration ein Setting vorgibt waehrend man bei MY das Setting gestaltet. Was von Tranmet ueber Akira, Blame!, Mad Max bis kA wohin reichen kann.
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Offline Fredi der Elch

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Re: Misspent Youth
« Antwort #14 am: 9.11.2010 | 12:16 »
Ich zumindest klick nicht jeden Scheiß auf Verdacht erst mal an.
Wenn du die Posts von Nin als "jeden Scheiß" bezeichnen möchtest, ist das deine Sache. ;)
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Offline Teylen

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Re: Misspent Youth
« Antwort #15 am: 9.11.2010 | 12:25 »
Positiv gesehen trefft ihr gerade voll den jugendlichen Stil des RPG, vermute ich :P
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Offline Haukrinn

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Re: Misspent Youth
« Antwort #16 am: 9.11.2010 | 12:40 »
In der Tat hat es (das Verhalten, nicht das Spiel) etwas von einem Clockwork Orange/Hannah Montana-Crossover.   ;D

Um aber auf das Spiel zurück zu kommen, ich musste dabei sofort an Clockwork Orange (ohne Hannah Montana) denken, diese Cyberschmuhaspekt kam bei mir erst dazu, als ihr hier damit angefangen habt.
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Re: Misspent Youth
« Antwort #17 am: 9.11.2010 | 13:09 »
Naja, bei Jugendlichen, die gegen das übermächtige System rebellieren, muss ich immer sofort an CGen denken (oder an das alte GFF). Leider war es nicht spielbar (also CGen).

Offline Daniel

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Re: Misspent Youth
« Antwort #18 am: 9.11.2010 | 13:16 »
Ich musste beim Lesen vor allem an "Little Brother" denken, welches vom Autor zufälligerweise auch als Referenz aufgeführt wird.  ;D

Besteht denn noch Bedarf an einer Zusammenfassung, oder reichen die verlinkten PDFs (die man wirklich relativ flott überfliegen kann, um sich einen Eindruck von den Spielmechanismen zu verschaffen)?

Ein

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Re: Misspent Youth
« Antwort #19 am: 9.11.2010 | 13:20 »
Ich hätte schon gerne wenigstens zwei, drei Worte von Eingeweihten. Ja, ich bin jetzt einfach mal faul und möchte wenigstens vorher grob wissen, ob es interessant für mich ist. Zumal mein EeePC bei großen PDFs immer etwas muckt.

Online tartex

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Re: Misspent Youth
« Antwort #20 am: 9.11.2010 | 14:00 »
Haha. Das erste Rollenspiel, das ich nicht spielen muss, weil es ohnehin lebe. :D
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Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays

Offline Daniel

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Re: Misspent Youth
« Antwort #21 am: 9.11.2010 | 14:12 »
Ich hätte schon gerne wenigstens zwei, drei Worte von Eingeweihten. Ja, ich bin jetzt einfach mal faul und möchte wenigstens vorher grob wissen, ob es interessant für mich ist. Zumal mein EeePC bei großen PDFs immer etwas muckt.

Das Eyebleeding-Edition-PDF von Misspent Youth wird auch auf meinem Macbook Pro sehr langsam gerendert. Es ist halt überhaupt nicht für die Darstellung am Bildschirm optimiert, sondern schlicht das Druck-PDF, also die Vorlage für die Printausgabe, und scheint aus zig Ebenen zu bestehen.

In Misspent Youth geht es um Freundschaft und jugendliche Rebellion in einer Dystopie. Die Protagonisten in Misspent Youth werden Youthful Offenders genannt, der Antagonist ist die Authority, und diese Bezeichnung wird auch für die Spieler der Protagonisten bzw. den Spielleiter verwendet. Da es schon eine Weile her ist, dass ich das Buch gelesen habe, kann ich gerade nicht wirklich ins Detail gehen, dazu muss ich mir selbst erst nochmal einen Überblick verschaffen. Die Natur der Authority, ihre Motivation und Ziele werden gemeinsam festgelegt. Jeder Youthful Offender kann dabei ein System of Control festlegen, ein Mittel, das der Authority zur Verfügung steht um ihre Macht zu erhalten. Der Spielleiter/Authority wiederum legt zu Beginn einen Exploit fest, eine Schwäche der Authority, welche die Youthful Offenders ausnutzen können.

Das eigentliche Spiel ist unterteilt in Episoden (jeweils eine Sitzung), wobei für eine Episode eine klare Struktur vorgegeben ist. Es gibt bestimmte Arten von Szenen, die in einer festen Reihenfolge aufeinander folgen und somit einen Spannungsbogen vorgeben. Jede Szene läuft auf einen Struggle hinaus, die Konfliktmechanik habe ich allerdings leider überhaupt nicht mehr präsent und müsste ich mir bei Interesse nochmal durchlesen.

Ich hoffe, das war soweit schon mal hilfreich, zumindest ein bisschen. :)

Offline Teylen

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Re: Misspent Youth
« Antwort #22 am: 9.11.2010 | 14:16 »
Das Eyebleeding-Edition-PDF von Misspent Youth wird auch auf meinem Macbook Pro sehr langsam gerendert.
Mir hat es den IE mehrfach komplett abgeschossen.
Daher, danke fuer die Zusammenfassung.
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Re: Misspent Youth
« Antwort #23 am: 9.11.2010 | 14:20 »
@Daniel
Danke für die Zusammenfassung. Was für ein System verwendet es?

Offline Daniel

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Re: Misspent Youth
« Antwort #24 am: 9.11.2010 | 22:09 »
@Daniel
Danke für die Zusammenfassung. Was für ein System verwendet es?

Zunächst einmal ist es so, dass Misspent Youth zu großen Teilen aus expliziten Spielanweisungen besteht, welche in manchen anderen Spielen vermutlich eher als Spielleitertipps aufgeführt wären. In dieser Hinsicht verfolgt es einen ähnlichen Ansatz wie Apocalypse World. Das bezieht sich z.B. auf die feste Struktur einer Sitzung, aber auch darauf wie eine Szene selbst aufgebaut ist.

Die einzigen Regeln im traditionellen Sinne aber kommen ausschließlich beim Struggle zum Einsatz, von dem es ja nur exakt einen pro Szene gibt. Der Großteil einer Szene besteht aus freiem Spiel. Jede Szene läuft irgendwann auf einen Struggle hinaus, wenn die YOs etwas tun wollen, was der Authority so gar nicht gefällt oder umgekehrt. Zu Beginn definiert die Authority ihr Objective für diesen Struggle, dann die YOs ihr Hope. Nur eine Partei kann ihr Ziel erreichen. Es kommt ein Struggle Sheet zum Einsatz, auf dem die Zahlen 2-12 gekennzeichnet sind.

Charaktere besitzen eine Reihe von Convictions, einige davon geschlossene, die aus einer Auswahl getroffen werden, andere offen, die sich der Spieler also frei ausdenken kann. Diese spielen im Struggle eine wichtige Rolle.

Der Ablauf eines Struggle erfolgt als Folge von Exchanges. Zunächst macht die Authority eine Attacke auf die Clique, indem sie beschreibt, wie die Authority ihrem Ziel näher kommt und die YOs dabei möglichst wütend macht. Dann reagiert einer der YOs, indem er mit 2W6 würfelt und das Ergebnis auf dem Struggle Sheet markiert. Dann beschreibt er, wie er eine seiner Convictions einsetzt, um dem Ziel der Clique näher zu kommen, ohne es aber zu erreichen. Die Authority würfelt nie, sondern legt markiert immer bestimmte vordefinierte Zahlen auf dem Struggle Sheet. Es gewinnt diejenige Partei, die als erste eine von ihr bereits markierte Zahl erneut würfelt. Eine eingesetzte Conviction kann in diesem Struggle nicht mehr verwendet werden. Das Ganze war jetzt etwas vereinfacht dargestellt, stimmt so aber im Großen und Ganzen.

Sollten die YOs den verlieren, so haben sie noch die Möglichkeit, eine Conviction verkaufen und sie so zu einer Sold Conviction zu machen, um so den Struggle doch noch für sich zu entscheiden.

Interessant finde ich Misspent Youth aber vor allem wegen der vielen expliziten Spielanweisungen und weil es das Genre dadurch meiner Meinung nach gut umsetzt. Was ich noch nicht erwähnt hatte ist, dass sich zu Beginn jeder Sitzung jeder Youthful Offender eine Authority Figure ausdenkt, die den YOs dann in dieser Episode als Antagonisten begegnen.
Sehr schön finde ich auch die Freundschafts-Fragen zu Beginn jeder Episode. Jeder YO lässt seinen Charakter einen anderen Charakter eine solche Frage stellen, die dieser beantwortet, um mehr über die Freundschaften und Beziehungen innerhalb der Clique herauszufinden. Das können Fragen sein wie "Was ist das Gemeinste, das du mir jemals angetan hast, und warum sind wir danach trotzdem noch Freunde geblieben?".

Offline afbeer

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Re: Misspent Youth
« Antwort #25 am: 10.11.2010 | 10:11 »
Also "1W6 Freunde haben tatsächlich ein Problem"

Das geht dann weg von "Hanni und Nanni" mehr so zu Pippi Langstrumpf unf darüber hinaus.

Offline Feuersänger

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Re: Misspent Youth
« Antwort #26 am: 10.11.2010 | 10:16 »
Aber immer noch lang nicht so episch wie die Mumintrolle, gell?
(Und ja, das mein ich ernst - da geht es gleich im ersten Buch um den Weltuntergang)
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Daniel

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Re: Misspent Youth
« Antwort #27 am: 10.11.2010 | 17:01 »
Das geht dann weg von "Hanni und Nanni" mehr so zu Pippi Langstrumpf unf darüber hinaus.

Wenn du meinst.

Offline Deep One

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Re: Misspent Youth
« Antwort #28 am: 10.11.2010 | 17:35 »
Wenn du meinst.

Pippi Langstrumpf ist kühl und hat vor nix Angst.  8)

Offline Fredi der Elch

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Re: Misspent Youth
« Antwort #29 am: 14.11.2010 | 15:44 »
Und shameless plug: Ich versuche gerade eine Teamspeak-Runde aufzuziehen, die Misspent Youth testen wird:

[Teamspeak / Skype] Indie-Testrunde - Mitspieler gesucht

Einen Spieler suchen wir noch - falls also jemand Interesse hat, kann er sich gerne melden. :)
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #30 am: 27.06.2017 | 19:38 »
Weil Wil Wheaton das Spiel bei TableTop featured - die Folge wird wohl am 5.7. öffentlich - kickstartet Rob Bohl eine Neuauflage von Misspent Youth - Teenage rebellion in a fucked-up future. Oben drauf kommt die Erweiterung Misspent Youth: Sell Out with Me mit neuen Dystopien und Hacks von einem Haufen cooler Indie-Leute. Stark!

Zitat
Misspent Youth: Teenage rebellion in a fucked-up future! Play the only kids that can stop some asshole from turning the world to shit.


Offline D. Athair

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Re: Misspent Youth
« Antwort #31 am: 28.06.2017 | 05:16 »
... kann wer was zum politischen Narrativ sagen, das im Spiel verbaut ist?
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #32 am: 28.06.2017 | 15:03 »
... kann wer was zum politischen Narrativ sagen, das im Spiel verbaut ist?

Ich denke, für die Erweiterung ist das "stop some asshole from turning the world to shit. " Wenn ich mich nicht irre, hat Bohl gesagt, dass sich ein paar der vorgefertigten Welten sehr deutlich gegen die Trump-Regierung richten. Und auch sonst wird das angesichts des Teams die gewohnt progressive Linie sein.
---

Das Spiel selbst fordert indes erstmal dazu auf, das eigene Bauchgefühl einzubringen, während man gemeinsam die zu bekämpfende Authority erschafft:
Zitat
The most important
thing when coming up with The Authority is to make something
that’s going to make you — the players, the people sitting
around the table — furious. Brainstorm a list of the things
that real-life bullies do that make your guts knot up with
impotent fury.

Das wird dadurch ein bisschen begrenzt, dass man für die Authority ein vorgegebenes Motiv (Absolutism, Fear, Greed, Sadism, Utopianism), ihr Opfer in einem allgemeinen Sinn (Freedom, History, Humanity, Nature, Progress) und ihre Erscheinungsform (Corporate, Personal, Religious, State, Systemic) wählen muss. Über die Systems of Control, also was genau unterdrückt, verboten, bekämpft wird, entscheidet man wieder selbst.

Unabhängig davon, gegen wen oder was eigentlich gekämpft wird, ist Misspent Youth aber immer punkige Widerstands-Romantik. Das ist das Narrativ. Entsprechend muss auch nicht erklärt werden, warum die Authority böse und die Youthful Offenders - mit den möglichen Motiven Altruism, Optimism, Outrage, Pride, Thrills - unschuldig und gut sind. Dass die YOs Widerstand leisten und sich nicht unterwerfen steht damit fest. Ritualisiert wird das in der Frage "Who's gonna stand up?", mit der die SL/Authority jeden Konflikt einleitet.

Wenn es für die YOs schlecht aussieht, kann man eine Überzeugung "verkaufen" (selling out; bspw. Cool -> Trendy, Outrage -> Wrathful, Thrills -> Nihilistic etc.) und gewinnen.
Ziel für die YOs ist es also, die Systems of Control zu untergraben ohne dabei zu viel von ihrem jugendlichen Idealismus zu verlieren und am Ende so zu werden wie die Authority. Wenn sie nicht oft genug gewinnen, behält die Authority die Kontrolle, wenn sie aber andererseits zu viele Überzeugungen opfern, um zu gewinnen, geht es für die YOs persönlich schlecht aus.

Wie das Politische im Spiel rauskommt, kann ich nicht sagen. Vom Text her würde ich vermuten, dass es hinter den soliden Kern aus La Résistance und den SF-Aspekt der Systems of Control zurücktritt.

Offline D. Athair

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Re: Misspent Youth
« Antwort #33 am: 30.06.2017 | 06:48 »
Erstmal danke für die Erläuterung.

Ich schau mal ob ich die opressive Gegenseite zu Bohls Idealen konstruieren kann:
Motive: Utopianism, Opfer: Freedom (ggf. stabilitas), Erscheinungsform: System

Damit kann kann ich ein progressives politisches oder gesellschaftliches System bauen, zu dessen Kernmerkmalen Verbote, political correctness im Sinne von Rotherham gehören und, das unter dem Deckmantel von Antidiskriminerung-Übersteigerung (vgl. Inhalte, der dann doch gezeigte arte-Doku) jede Kritik invalidisiert. [Beispiele entstammen willkürlich progressiven Entgleisungen und sind KEIN politisches Statement.]


Wenn das tatsächlich gehen sollte jede staatliche, religöse, gesellschaftliche, ... Spielart zur Authority zu machen, dann könnte das Spiel durchaus interessant sein. Die punkig-romantische Widerstandsattitüde gab es ja in der Geschichte oft genug in völlig unterschiedlichen Lagern. Ist halt die Frage wie wörtlich "punk" zu nehmen ist.

Wenn meine Vermutungen richtig sind, dann wäre für mich der Reiz daran, dass ich ohne Probleme die Seiten vertauschen kann.
Also: Progressive Authority vs. Redneck-OP, Traditionalist Authority vs. Hippie-OP, ...


"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #34 am: 30.06.2017 | 15:21 »
Danke für den Kommentar. Das Thema finde ich hochinteressant.

Ich schau mal ob ich die opressive Gegenseite zu Bohls Idealen konstruieren kann:
Motive: Utopianism, Opfer: Freedom (ggf. stabilitas), Erscheinungsform: System

Damit kann kann ich ein progressives politisches oder gesellschaftliches System bauen, zu dessen Kernmerkmalen Verbote, political correctness im Sinne von Rotherham gehören und, das unter dem Deckmantel von Antidiskriminerung-Übersteigerung (vgl. Inhalte, der dann doch gezeigte arte-Doku) jede Kritik invalidisiert. [Beispiele entstammen willkürlich progressiven Entgleisungen und sind KEIN politisches Statement.]

Zitat
Utopianism: A Utopian
Authority thinks it knows what’s
best for you and it really
believes whatever fuckedup
scheme it has will make
the world a better place.

Freedom: Freedom of
choice, speech, religion,
the press, movement: all of
these things and more are
anathema to The Authority.

Systemic: A process, a culture, a civil paranoia, a lifedefining
test regimen, etc. Since it’s got no face to spit in
and no headquarters to stinkbomb, this Authority can be very
difficult to directly confront.

Das ist absolut möglich. Die Kategorien selbst schränken dich wie gesagt kaum ein. Das Entscheidende ist laut MY, die Authority so zu bauen, dass sie alle am Tisch unglaublich wütend macht. Alle müssen bereit sein, die Authority als grotesk überzeichnetes Evil Empire zu akzeptieren. Scheitern wird das also wenn nicht am Spiel oder der Form, die die Authority annimmt, sondern daran, dass Leute ihre eigenen politischen Überzeugungen und Anliegen über Gebühr in den Dreck gezogen sehen. Müll wie Modern Educayshun z.B. würde ich nicht spielen wollen. Anderen wäre vielleicht eine religiös-fundamentalistische oder nationalkonservative Authority zu viel.  Da man sich aber ohnehin gemeinsam auf die Authority einigt, sollte das in der Praxis unproblematisch sein.

Wenn das tatsächlich gehen sollte jede staatliche, religöse, gesellschaftliche, ... Spielart zur Authority zu machen, dann könnte das Spiel durchaus interessant sein. Die punkig-romantische Widerstandsattitüde gab es ja in der Geschichte oft genug in völlig unterschiedlichen Lagern. Ist halt die Frage wie wörtlich "punk" zu nehmen ist.

Wenn meine Vermutungen richtig sind, dann wäre für mich der Reiz daran, dass ich ohne Probleme die Seiten vertauschen kann.
Also: Progressive Authority vs. Redneck-OP, Traditionalist Authority vs. Hippie-OP, ...

Was macht diesen Reiz denn für dich aus? Dass du bei deiner eigenen Dystopie nicht an Bohls politische Überzeugungen gebunden bist und deine Kritik, z.B. an einer entgleisten political correctness, in Form einer überzeichneten Authority formulieren kannst, gegen die sich die YOs zurecht auflehnen? Dann bist du aus meiner Sicht bei MY richtig. 

Aber:  Ich würde eben den dafür nötigen, weltanschaulichen buy-in nicht unter den Tisch fallen lassen. Die YOs sind per definitionem unschuldig und gut - wenigstens bis sie zu vollständigen sell-outs werden. The Revolution Will Not Be Vilified. Das ist in den Motiven (s.u.), die am Anfang zur Wahl stehen, der selling-out Mechanik und dem Evil Empire codiert. D.h. es geht MY darum, sich mit den Guten zu identifizieren und den Bösen mal so richtig einzuschenken - wie Bohl sagt: "It's the game, where you can punch capitalism in the face and win." - manchmal einen Preis dafür zu zahlen oder wenigstens die Guten tragisch scheitern zu sehen.

Kurz: Ich glaube nicht, dass MY kritische Distanz erlaubt bzw. ich stelle es mir sehr schwer vor, YOs zu spielen, deren Einstellung und Überzeugungen ich persönlich zum Kotzen oder wenigstens zweifelhaft finde. Das ist auch ganz offensichtlich nicht Bohls Intention. MY möchte, dass du die Widerstandsromantik kaufst. Andersrum heißt das, dass bei MY alle ihre Karten offen auf den Tisch legen müssen: Was für eine Authority macht dich rasend und wie sehen die heldenhaften Jugendlichen aus, die dagegen antreten? Wenn letztere also die SF-Version von Trump-begeisterten Rednecks, Gamergate oder der Identitären Bewegung sind, kann zumindest ich nicht "ohne Probleme die Seiten vertauschen". Der nötige buy-in ist der Preis für das klare Schwarz-Weiß-Denken in MY. Das Spiel selbst schränkt dich aber auch hier nicht ein. Die Motive der YOs (Altruism, Optimism, Outrage, Pride oder Thrills) sind so generisch gut wie die der Authority generisch böse sind.

Um also nochmal auf deinen Seitentausch zurückzukommen: Das Ziel von MY ist es nicht, dich darüber reflektieren zu lassen, inwiefern die Authority bösartig und die YOs gut sind bzw. warum beide Seiten so handeln, wie es das Spiel und das Trope vorsehen. Das erreichst du auch mit einem Seitentausch nicht. Deine "progressive" Gesinnungsdiktatur muss immer noch so abartig und deine YOs so gut und idealistisch sein, dass niemand am Tisch kritische Fragen stellt.

Interessant ist der direkte Vergleich zu Dog Eat Dog, das ebenfalls eine übermächtige, hier Kolonialmacht gegen unterlegene Einheimische aufstellt. Liam Burke schreibt entsprechend über den Seitentausch:

Zitat
The Culture War
Here’s another aspect of Dog Eat Dog’s perspective on inferiority.
Go back to that section where I list off a few sets of Traits for
the Occupation and the Natives. Flip them around—make the
Occupation the Natives and the Natives the Occupation. How
does this change the game?
[...]  [Gar nicht, Anm. von mir]
The statement here is hopefully pretty obvious—in Dog Eat
Dog, the characters think, or are encouraged to think, that
certain behaviors or ideas are good and others are bad, not
because of any inherent value in either case, but because one
set belongs to the people in power, and one set belongs to the
people without power.
This is also true of the real world.

Dog Eat Dog zwingt dich im Gegensatz zu MY nicht dazu, die eine oder andere Seite zu verklären. Es zeigt dir nur, was passiert, wenn die Mächtigen sich den Machtlosen überlegen fühlen. Das adelt (oder entschuldigt) weder die eine noch die andere Seite.* Darüber zu urteilen, bleibt dir selbst überlassen.

*Die Idee dahinter, nämlich dass so eine Beziehung, egal wer beteiligt ist, nie funktionieren kann, grds. negativ ist und sich damit zumindest schuldig macht, wer das nicht sehen will, ganz besonders natürlich die historischen Kolonialmächte, erfordert natürlich schon einen buy-in.
« Letzte Änderung: 30.06.2017 | 15:48 von Ucalegon »

Offline Zarkov

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Re: Misspent Youth
« Antwort #35 am: 30.06.2017 | 15:42 »
Das eigentlich Interessante an diesem Spiel ist doch, daß man die Ideale, die man als rebellischer Jugendlicher in der Fiktion vertritt, nach und nach verrät und drangibt, um irgendwie doch noch was zu verändern. Selling out to the man, das ist der Angelpunkt der ganzen Sache.

[Nachtrag, weil das vielleicht nicht klar genug war: Wenn es nicht richtig wehtut, der Autorität auch nur einen Fußbreit nachzugeben oder sich auf sie einzulassen, egal, wie die gestaltet wurde, ist das ganze Spiel für die Katz. Daher doch der ganze Tanz.]
« Letzte Änderung: 30.06.2017 | 15:50 von Zarkov »
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #36 am: 30.06.2017 | 16:10 »
Das eigentlich Interessante an diesem Spiel ist doch, daß man die Ideale, die man als rebellischer Jugendlicher in der Fiktion vertritt, nach und nach verrät und drangibt, um irgendwie doch noch was zu verändern. Selling out to the man, das ist der Angelpunkt der ganzen Sache.

[Nachtrag, weil das vielleicht nicht klar genug war: Wenn es nicht richtig wehtut, der Autorität auch nur einen Fußbreit nachzugeben oder sich auf sie einzulassen, egal, wie die gestaltet wurde, ist das ganze Spiel für die Katz. Daher doch der ganze Tanz.]

Klar und das funktioniert ja eben nur, wenn ich auch überzeugt bin, dass es das wert ist. Deswegen redet Bohl ja bei der Erschaffung der Authority so viel davon, dass sie dich wirklich ankotzen muss.

Die schwere Entscheidung in MY ist: Bin ich bereit, meine Überzeugungen zu verkaufen, damit der Widerstand erfolgreich ist. Gerade ihre Opfer adeln die YOs. Dass ihr Widerstand gerechtfertigt ist, steht nicht in Frage.

Offline D. Athair

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Re: Misspent Youth
« Antwort #37 am: 30.06.2017 | 18:25 »
Was ich gerne wollte:
Die Möglichkeit die eigenen Überzeugungen so zu überdrehen, dass ich bzw. die Gruppe sie gern als taugliche Authority nehmen will.
Ich möchte gern die Seiten vertauschen können: Also "Absolutismus/Merkantilismus - YO ("Kapitalismus nach Adam Smith") // "Neoliberaler Kapitalismus" - YO ("Progressivismus"?)  // Oder auch: Absolutismus - YO (Revoluitionäre) // Jakobinische Terrorherrschaft - YO ...

Vielleicht ist das zu viel Hirnakrobatik, die Ideale der YO der einen Spielsitzung in der folgenden zur Authority verdrehen zu wollen.
Was ich halt nicht brauche - und mag die politische Haltung, die das Spiel präferiert noch so gut sein - ist ein Spiel, das trotz oder wegen "selling out to the man" am Ende des Tages dazu verdammt ist eine Echokammer zu sein.

Vielleicht will ich den Konflikt bei den YO auch einfach nur 2-Achsig:
sell out UND going fandamentalist/fanatic ... ohne dass das für mich auf der gleichen Ebene möglich sein muss.
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #38 am: 30.06.2017 | 20:19 »
Was ich gerne wollte:
Die Möglichkeit die eigenen Überzeugungen so zu überdrehen, dass ich bzw. die Gruppe sie gern als taugliche Authority nehmen will.
Ich möchte gern die Seiten vertauschen können: Also "Absolutismus/Merkantilismus - YO ("Kapitalismus nach Adam Smith") // "Neoliberaler Kapitalismus" - YO ("Progressivismus"?)  // Oder auch: Absolutismus - YO (Revoluitionäre) // Jakobinische Terrorherrschaft - YO ...

Vielleicht ist das zu viel Hirnakrobatik, die Ideale der YO der einen Spielsitzung in der folgenden zur Authority verdrehen zu wollen.
Was ich halt nicht brauche - und mag die politische Haltung, die das Spiel präferiert noch so gut sein - ist ein Spiel, das trotz oder wegen "selling out to the man" am Ende des Tages dazu verdammt ist eine Echokammer zu sein.

Wenn damit alle einverstanden sind, schmeißt dir das System da keine Steine in den Weg. Aber MY fordert dich eben auch deutlich dazu auf, dich mit den YOs und ihrem Kampf zu identifizieren. Das ist denkbar schwer, wenn die YOs (idealistische) monumentale Arschlöcher sind. Oder nach Zarkov: Wenn mich ihre Ideale nicht packen, dann hat es für mich auch keine Bedeutung, diese aufzugeben. Das meinte ich mit der fehlenden kritischen Distanz bzw. dem nötigen buy-in. Meine Folgerung war deshalb:

Scheitern wird das also wenn nicht am Spiel oder der Form, die die Authority annimmt, sondern daran, dass Leute ihre eigenen politischen Überzeugungen und Anliegen über Gebühr in den Dreck gezogen sehen.

Das hat für mich auch nichts mit einer Echokammer zu tun, sondern mit gegenseitigem Respekt.   

Vielleicht will ich den Konflikt bei den YO auch einfach nur 2-Achsig:
sell out UND going fandamentalist/fanatic ... ohne dass das für mich auf der gleichen Ebene möglich sein muss.

Damit wären die YOs einer Kritik jedenfalls zugänglicher. Aber das würde der Prämisse von MY entgegenlaufen, die sie ja gerade verklären möchte.
« Letzte Änderung: 30.06.2017 | 20:30 von Ucalegon »

Offline Deep_Flow

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Re: Misspent Youth
« Antwort #39 am: 30.06.2017 | 21:26 »
+1

Mit anderen Worten:

Es ist ein Spiel für den Punk in uns.

Ironische Brechungen, Konterkarierungen,  erweiterte Reflexionsebenen, das Wechselspiel zwischen Identifikation und Distanzierung ergibt sich dann im Spiel. Zumindest bei den den Leuten, mit denen ich sowas gerne spiele...

Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #40 am: 1.07.2017 | 11:48 »
Das Material aus der Erweiterung Misspent Youth: Sell Out with Me wird übrigens nach und nach auf G+ vorgestellt. Lässt sich schon gut an:

Zitat
Judd Karlman’s “Info Pirates”
[...]
Tell us about The Authority you made and why you chose it

I made my Authority based on what horrifies me about today’s political landscape. I got upset while writing it and hope I hear lots of stories about players kicking the CEO-in-Chief directly in the teeth.


Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #41 am: 5.07.2017 | 20:49 »
Und hier ist die TableTop-Folge.

Online tartex

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Re: Misspent Youth
« Antwort #42 am: 19.02.2020 | 13:44 »
Habe mir gerade die Website der deutschen Übersetzung angeschaut und bei der Musikliste ein wenig gestutzt.

Zitat
Year Zero (Nine Inch Nails), Dead Prez, The Clash, Anti-Flag, Mos Def, Bikini Kill, Rancid, Dead Kennedys, Bad Religion, Die Ärzte, Ari di France, Stiff Little Fingers, Rage Against the Machine

Die Ärzte als einzige deutschsprachige Band ist ja kurios, aber kann sein. Aber Ari di France?  wtf?  Nie gehört, was soll das sein? Ich bilde mir ein von sämtlichen Künstlern schon mal gehört zu haben.  8)

Habe es dann mit der englischsprachigen Liste verglichen:

Zitat
Rage Against the Machine, Anti-Flag, Bikini Kill, Public Enemy, Dead Prez, Cock Sparrer, Stiff Little Fingers, The Clash, Ani DiFranco, Year Zero by Nine Inch Nails , English Rebel Songs 1318-1984 by Chumbawamba

"Ari di France" ist wohl wie man "Ani DiFranco" auf Deutsch sagt.  >;D ;D

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