Umfrage

Wie plastisch ist eure Phantasie als Spieler?

Ich sehe die Szene durch die Augen meines Charakters.
Ich sehe sie Szene wie eine Kamera im Film.
Ich sehe die Szene als eine Karte/Luftaufnahme.
Ich ergänze die (magere) Beschreibung in Gedanken mit eigenen Details.
Ich denke an ein ähnliches Bild/Motiv/Film, das ich früher wo sah.
Ich sehe den SL, die Spieler und den Spieltisch (plus Hilfsmittel) vor mir.
Ich sehe KEINE anderen SCs.
Ich sehe gar kein Bild vor mir.
Ich stelle mir vorerst nichts vor, sondern frage bei Bedarf relevante Details nach.
Anderes (Antwort im Thread)

Autor Thema: Wie plastisch ist eure Phantasie als Spieler?  (Gelesen 3786 mal)

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Offline sindar

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Re: Wie plastisch ist eure Phantasie als Spieler?
« Antwort #25 am: 16.12.2010 | 13:02 »
So gut wie nie vorhanden. Ich habe ein Gefühl für Charaktere und Situation, aber das bewegt sich mehr auf der Meta Ebene.
Geht mir ziemlich genauso. Mag bei mir daran liegen, dass die meisten Beschreibungen doch Bilder sind, bei mir aber die Augen nicht der Hauptsinn sind (ich sehe nun mal elendiglich schlecht). Die Vorstellung wird bei mir jedenfalls deutlicher, wenn auch andere Sinneseindrücke in die Beschreibung einfließen. Andererseits fühle ich mich auf der Meta-Ebene eh wohler.
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Offline Marduk

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Re: Wie plastisch ist eure Phantasie als Spieler?
« Antwort #26 am: 16.12.2010 | 13:06 »
Im Normalfall sehe ich die Szene durch die Augen des Charakters, und fülle unwichtige Details mehr oder weniger automatisch aus. In manchen Szenen kann ich sogar (schwach) die Gefühle des Charakters nachempfinden, das klappt aber im Normalfall nur, wenn ich den Charakter auch selbst gebaut habe. Daher können mir inzwischen auch SL welche die Charaktere ihrer Spieler selber bauen gestohlen bleiben. (Und ja ich kann das auch mit zufallsgenerierten Charaktere wie z.B. bei AD&D und Warhammer 2E, solange ich derjenige bin, der die Werte die erwürfelt wurden in eine Persönlichkeit interpretieren kann.)

Gruß

Marduk
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Offline Grey

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Re: Wie plastisch ist eure Phantasie als Spieler?
« Antwort #27 am: 16.12.2010 | 13:15 »
auch die im eröffnugnspost beschriebene szene ist mir direkt
als kamerafahrt durch den kopf geschossen  :d
+1 :d

Ich habe 1, 4 und 6 angekreuzt, weil die bei mir eigentlich fast immer zutreffen. Andere Kameraperspektiven kommen je nach Tagesform vor.

Besonderen Fokus lege ich dabei auf 1, da ich meine Wahrnehmung der Szene nicht aufs Sehen beschränke. Wenn ich z.B. mit dem Charakter in einen Teich wate, hole ich aus meiner Vorstellungskraft auch das Gefühl heraus, wie naßkalt das Wasser meine Beine umspült.

P.S.: coole Umfrage! :d
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Sephiron

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Re: Wie plastisch ist eure Phantasie als Spieler?
« Antwort #28 am: 7.01.2011 | 19:43 »
Ausgewählt habe ich:
Ich sehe die Szene durch die Augen meines Charakters.
Ich sehe sie Szene wie eine Kamera im Film.
Ich ergänze die (magere) Beschreibung in Gedanken mit eigenen Details.
Ich stelle mir vorerst nichts vor, sondern frage bei Bedarf relevante Details nach.

Erläuterung:

Ich bin es gewohnt, mir die meisten Szenen wie einen Film vorzustellen & Details kommen da von allein zu. Ob ich oder jemand anders beschreibt, spielt da keine Rolle. Wenn ich ein Buch lese oder auch RL eine kompliziertere Handlung vorausplane, ist das genauso.

Beschreibungen stelle ich mir eher durch die Augen meines Chars vor. Das hilft mir, jene Eindrücke besser zu filtern und zu verarbeiten. Auch da ergänzen sich die Details.
Eine Ausnahme ists, wenn ich das Aussehen meines Chars beschreibe. Dann seh ich ihn idR ausdruckslos in nichtssagender Haltung vor grauem Hintergrund. Falls ich dann noch Mimik etc. ergänze, ists wieder ne Filmszene.

Erst seit ich meinen narrativen Flow gefunden habe, kommt es häufig vor, dass ich mir erstmal gar nichts vorstelle - auch wenn ich selbst beschreibe. Da behalte ich eher abstrakte Konzepte im Kopf und füge relevante Details so ein, dass die Story davon profitiert, bzw. frage halt nach. Wenn ich mir zu viele Details ausmalen würde, hätte ich die anderen Optionen nicht mehr im Blick.

Alle anderen Antworten kommen auch vor, sind aber selten.
Reife des Mannes: das heißt den Ernst wiedergefunden haben, den man als Kind hatte, beim Spiel.

Offline Blechpirat

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Re: Wie plastisch ist eure Phantasie als Spieler?
« Antwort #29 am: 7.01.2011 | 20:06 »
Für mich ist das eher ein Text als ein Bild/Film. Details kommen erst hervor, wenn ich sie "benötige". Mindestens 50% meines Hirnes sind mit dem "Spiel" befasst, also taktischen Erwägungen etc. Bestenfalls habe ich eine Karte im Kopf.

Das hindert mich aber nicht daran, irgendwann konkrete Erwartungen zu bilden und enttäuscht zu sein, wenn die sich als unzutreffend herausstellen.

Offline SPR'ler

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Re: Wie plastisch ist eure Phantasie als Spieler?
« Antwort #30 am: 7.01.2011 | 20:40 »
Grundsätzlich: wie ein Film und aus der "Metaperspektive".
Mein Kopfkino verbindet dabei das Beschriebene mit Szenen aus Filmen, Büchern und anderen Bildern, die ich irgendwo mal gesehen/gehabt/gemacht habe.

Erst im zweiten Schritt filtere ich dann die Info aktiv aus Welt-Sicht meines Charakters.

Offline immereinsmehralsdu

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Re: Wie plastisch ist eure Phantasie als Spieler?
« Antwort #31 am: 7.01.2011 | 22:06 »
Die Umfrage hat mir so gefallen, dass ich mich glatt dazu entschlossen habe, mich bei Tanelorn zu registrieren. Danke soweit!

Wie schon von anderen angesprochen, ist auch bei mir der Grad der Immersion von meiner Stimmung abhängig. Je konzentrierter die Mitspieler und ich selber sind, desto einfacher fällt mir das Vorstellen.
Ich sehe aus der Perspektive meines Charakters (manchmal ist der Charakter aber auch im Bild). Ich versuche zu vermeiden, mir Dinge vorzustellen, die nicht da sind, weil ich finde, dass es die Kommunikation zwischen den Mitspielern (+SL) erleichtert. Das die Vorstellung bei jedem etwas anders abläuft, zeigt die Umfrage. Ein Beispiel aus meiner Runde:

Die Gruppe ist in einem baufälligen Haus. Der gefangene Anführer einer Räuberbande legt uns hinein und flieht, indem er gegen einen Stützbalken schlägt und so das Dach herabregnen lässt. Mühsam befreien wir uns alle und ich habe die Empfindungen meines Charakters, die Prellungen und die Wut über die Flucht des Übeltäters, gut imaginiert, da fällt mir:
"Ehm. Ich hatte doch eine Fackel in der Hand, als wir in den Raum kamen."
Alle schauen doof. Nach einer Pause der SL:
"Okay...Der Raum brennt."
Ich: "Der ganze Raum?"
SL: "Ja."
Dann sehe ich die Wand des Raumes wie sie nicht brennt, dann wie sie brennt, wie ein vorher nachher Bild in einer Beaty-Care-Werbung. Ich sehe die Mitspielerin an und merke, dass ihr genau das gleiche passiert ist, und dann beginnen wir laut zu lachen. ;D

Ein ähnlich plötzlich aufgetauchter, schwerer Kessel unseres Magiers ist bereits nach der zweiten Sitzung der Gruppe zum Running Gag geworden:
Mag: "Ich lege die Hamme in meinen Kessel."
SL: "Welcher Kessel."
Mag: "Ja, ich hab so einen Kupferkessel dabei."
SL: "Und den hast du den ganzen tag herumgetragen."
Mag: "Ähm...Ja!" ~;D

Schlusswort: Ich betrachte es eigentlich als persönliches Ziel, das zu fühlen und zu sehen, was der Charakter empfindet. Dann kann ich auch so handeln wie er (dh sie) handelt.