Autor Thema: [Sommerloch-Idee?] Alois Gschwendtner, Kgl. Bayer. Exorzist - AD 1912  (Gelesen 1181 mal)

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Offline Jed Clayton

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Heute morgen hatte ich im Bus auf der Fahrt zur Arbeit plötzlich diese Idee. Fragt mich bitte nicht warum. Ich hatte sie eben einfach. Daraufhin meldete sich zuerst eine kleine leise Stimme in meinem Kopf, die nur schimpfte, "Nein! Nein! Nein! Auf gar keine Fall...! Das schreibst du nie und nimmer! Das ist zu dämlich..." Also verbannte ich den Gedanken quasi wieder und versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren.

Gegen 10 oder 11 Uhr vormittags langweilte ich mich gerade ein bisschen am PC im Büro und der gleiche Gedanke kam noch einmal, in etwas konkreterer Form. Ich wollte dann aber erst noch mal in Ruhe darüber nachdenken und hatte eher das Gefühl, dass es ein einmaliger kleiner Scherz sein müsste, sicherlich keine Kampagnenidee. Außerdem arbeite ich ja gerade an drei oder vier anderen Sachen... CC&VF und CAH 3. Edition sind in Arbeit, Zorcerer of Zo auf Deutsch muss fertig werden, ich mache ein Schurken-Supplement und anderes.

Um 16:30 Uhr war der Gedanke von der Busfahrt am Morgen zuvor ein drittes Mal da und erschien mir dann mit etwas Recherche gar nicht mal so absurd oder albern. Wenn ich so einen Gedanken dreimal hintereinander habe, ist vielleicht doch etwas daran. Außerdem ist es mal wirklich "meine" Idee und ich kenne nichts Vergleichbares bisher.

Hier ist also das, was ich mir überlegt habe:

Titel: Alois Gschwendtner, Königlich-Bayerischer Exorzist - AD 1912
Genre: Lederhosen-Gothic-Mythos-Steampunk!
Inspirationen:
John Carter (Romane)
Brothers Grimm (Film)
Castle Falkenstein
Call of Cthulhu
Ghostbusters
Geschichten um Kg. Ludwig II. von Bayern
Die Rosenheim-Cops (TV-Serie)
Das Königlich-Bayerische Amtsgericht (TV-Serie)


Es geht sozusagen um einen verdienten bayerischen Gendarm im Dienste seiner Hoheit des Prinzregenten ("...denn der König war schwermütig"), der von seinem Geheimbüro (in München-Schwabing - ich kenne den Stadtteil zufällig) aus gegen alle Widrigkeiten mysteriösen Fällen im Königreich Bayern nachgeht. Dabei bekommt er es meistens mit Fällen von unerklärlicher Besessenheit, Wiedergängern, Phantomen, Kopflosen Reitern, Maschinengnomen (gremlins), Butzemännern und Wolpertingern zu tun.
Das Ganze würde in einem stark romantisierten, bilderbuchhaften Bayern passieren; nach außen hin immer schöner Schein, Folklore und Provinzidylle, Hofbräuhaus und Oktoberfest; der letzte Wittelsbacher-Monarch bleibt vllt. wesentlich länger auf dem Thron, vielleicht bricht der 1. Weltkrieg auch nie aus, um mögliche Abenteuer auch über das Jahr 1914 hinaus fortzusetzen... ich habe 1912 nur deswegen als Ausgangspunkt gewählt, weil es das letzte Regierungsjahr von Prinzregent Luitpold war, weil das "Königlich-Bayerische Amtsgericht" in diesem Jahr angesiedelt ist und weil es eben exakt 100 Jahre zurückliegt. Ansonsten hätte das Ganze natürlich augenscheinlich wesentlich mehr vom 19. Jahrhundert an sich als von der hereinbrechenden Moderne des 20. Jahrhunderts.
Die Existenz von Gnomen, Kobolden, Geistern, Wiedergängern, kryptozoologischen Tieren und anderem Zeug wird offiziell geleugnet oder totgeschwiegen. Die herrschende Kultur ist stramm reaktionär, monarchistisch-folkloristisch und katholisch. Ab und zu kommt ein feiner Herr Kardinal aus Rom (oder anderswoher) ins Bistum München-Freising, um still und heimlich im Hintergrund Exorzismen und besondere Weihen durchzuführen. Im Falle von A. Gschwendtner steht der Begriff "Exorzismus" zunächst einmal als Platzhalter für alle möglichen Arbeiten zur Entfernung und zum Unschädlichmachen übernatürlicher Wesen und Mächte.

Eine solche Spielwelt könnte man mit der Zeit ggf. sehr düster und unerbittlich aufziehen... ich werfe mal ein paar Dinge in den Raum: Das Heraufdämmern des Konflikts, der in den I. Weltkrieg führt ... Eine dunkle immer weiter anwachsende Wolke aus Industrie, modernen Erfindungen und Konzepten, die die alte Ordnung im Postkarten-Bayernland bedrohen ... die selbstverständlich unsympathischen und durchtriebenen Preußen (!). Soziale Probleme der Zeit, darunter überall unbehandelte Syphilis, Schwindsucht und andere Leiden.
Der gute König Ludwig II. war gar nicht so weltfremd und durchgeknallt wie landläufig angenommen. Sein Tod im Starnberger See war kein Badeunfall und kein Attentat, sondern der König opferte sich in Wirklichkeit in einem rituellen Zweikampf mit einem unsichtbaren Tentakelmonster, das ihn in die Tiefe des Sees zog. Und welche Abgründe und Geheimnisse könnte die alte Familie der Wittelsbacher noch gekannt haben, dass die "letzten" beiden legitimen Könige von Bayern für wahnsinnig erklärt wurden und bsp. Otto zeitlebens regierungsunfähig war? War es denn wirklich einen Depressionserkrankung, und woher rührte ihr Wahnsinn?

Na, seht ihr die Verbindungen?
« Letzte Änderung: 19.06.2012 | 22:43 von Jed Clayton »
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Offline Jed Clayton

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Vielen Dank... freut mich, gerade weil meine ursprüngliche Kurzformel tatsächlich Castle Falkenstein-trifft-Cthulhu-trifft-Rosenheim-Cops war. Das Königliche Amtsgericht habe ich dann zum Spaß noch dazugepackt, weil zufällig ein Spieler aus meiner alten Gruppe immer die Serie geguckt hat und weil ich mich noch erinnern konnte, wie ich die als Wiederholungen in den 80er Jahren nachmittags im BR geschaut habe.
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Offline Jed Clayton

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(Oißa) Also... einen ersten Fall hätte ich da eventuell auch schon. :)

Es geht gegen ein stadtbekanntes leicht abstoßendes Original. Da kommen einem doch sofort Ideen, hahahah.
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