Horse Girl(Derzeit auf Netflix)
... ist kein Film, über eine Pferdefreundschaft! Also.. auch. Aber in der Hauptsache geht es um Sarah, die Stoffe verkauft und ansonsten sehr zurückgezogen in ihrer Wohnung lebt und einen großen Teil ihrer Freizeit mit ihrer Lieblingsserie verbrint, wenn sie nicht gerade ihr Lieblingspferd beobachtet, welches sie aus Gründen nicht mehr reiten darf. Als ihre Mitbewohnerin Sarah mit dem Bekannten ihres Freundes verkuppeln will, häufen sich immer mehr Verhaltensweisen und seltsame Erlebnisse, die sie vorher auch schon hatte, die jetzt aber die Wahrnehmung ihrer Welt immer mehr verändert bis man am Ende als Zuschauer nicht mal mehr klar sagen kann, was wirklich passiert und was nur in ihrem Kopf - und wo die Trennung verläuft.
Am Ende ist Horse Girl ein einfühlsam und in starken, zum Teil surrealen Einstellungen und Motiven erzähltes Psychogram einer verletzlichen jungen Frau, die nach und nach in eine Psychose abgleitet. Dabei gibt es immer wieder kurze Momente, die einem als Zuschauer Hinweise geben darauf, was gerade eigentlich passiert. Die meiste Zeit über nehmen wir die Welt aber aus Sarahs Sicht war, was den Film für mich zu einer sehr intimen und intensiven Erfahrung gemacht hat. Dazu trägt auch in großen Maßen Alison Brie bei, die es schafft, die Figur trotz bestimmter wahnhafter Phasen mit einer liebenswerten aber immer auch zerbrechlichen wirkenden Naivität darzustellen, was manchen Erlebnissen ein wenig den eigentlich zugrunde liegenden Schrecken nimmt.
Ein starker, mutiger und ein Bezug auf das Thema sehr gelungener Film.