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[Designtagebuch] Die Perfugia Chroniken (war: Der ewige Weg)
Uebelator:
Songtitel:
Kinderkreuzzug (Janus)
Hui... starker, düsterer Tobak. Aber sehr emotional und atmosphärisch. Wenn man eine ähnlich bedrückende Stimmung im Setting hinbekäme, wärs schonmal was...
Und die Sonne wird wieder scheinen (Eberhart Hertel)
Toll zynisch, wenn der mysteriöse Nebel die ganze Welt einhüllt.
Zu jung (Kraftklub)
Tja... wir sind zu jung für Rock´n Roll. Und für alles andere eigentlich auch. Aber wir werden ja nicht gefragt. ;)
Vielleicht wirds irgendwas apokalyptisches mit einer guten Portion Fantasy. Von der Stimmung und Farbgebung ein bissl wie The Road. Dreckig, entsättigt, düster. Protagonisten des Settings sind Kinder bzw. Jugendliche, weil Erwachsene aus irgendeinem Grund keine große Rolle mehr spielen.
Eine noch nicht näher benannte Katastrophe ist über die Welt (vielleicht nicht die Erde, aber trotzdem eine moderne Welt wie die unsere) gekommen und jegliche Form von Zivilisation ist zusammengebrochen. Ich denke da zur Zeit an eine Wand aus dichtem dunkelgrauen Nebel, der alles einhüllt und die Welt verschlingt. Im Nebel - so sagt man - gibt es unvorstellbar grauenhafte Kreaturen und bzw. grauenhafte Formen, die jegliches Leben ersticken. (Ob das wirklich so ist, kann niemand sagen, denn es ist noch niemand aus dem Nebel zurückgekehrt)
Vielleicht gibt es sirenenartige Gesänge im Nebel, die alle Erwachsenen in eine Art hypnotischen Zustand versetzen, was auch der Grund ist, warum erwachsene keine große Rolle mehr spielen, weil die meisten eben schon verschlungen sind.
Wo der Nebel seinen Ursprung hatte, weiss niemand mehr genau, aber er breitet sich aus. Rückt unaufhaltsam vor und hüllt die Welt Stück für Stück weiter ein.
Die Protagonisten sind Flüchtlinge aus einem, vom Nebel bedrohten Gebiet, die durch das ständige Voranschreiten des Nebels zu Nomaden geworden sind - immer auf der Flucht.
Und allen ist klar, dass irgendwann in naher Zukunft, nichts mehr da sein wird. Nichts ausser toter, stiller Dunkelheit.
Uebelator:
Mal eine Nacht drüber geschlafen und nochmal alles anders....
Kinderkreuzzug (Janus)
Hinter den Kulissen von Paris (Mireille Matthieu)
Scheinwelt (Culcha Candela)
Man spielt Straßenkinder in den Großstädten dieser Welt. Auf der Straße schlagen sie sich mit allerlei heftigem Zeug rum... Drogensucht, Prostitution, Gewalt, Hunger, Kälte, Einsamkeit.
Unter den Straßenkindern gibt es sogenannte Scribbler: Kinder, die mit ihren Grafittis und Zeichnungen Pforten schaffen können. Diese Pforten führen in das mythische Land Perfugia, einem bunten Ort voller unglaublicher Fabelwesen, riesiger Schlösser und Burgen und aufregender Abenteuer.
Regiert wird Perfugia von König Publicus, einem leicht überforderten Riesen, der irgendwo in einem Palast in den Wolken lebt und von dort aus die Geschicke des Landes zu lenken versucht. Um die Ordnung aufrecht zu erhalten, schuf Publicus mit Mitteln der Magie seine 500 Legaten, die durch das Land streifen und so gut es geht für Recht und Ordnung sorgen. Die Legaten sind imposante Erscheinungen. 3 Meter groß, aus bläulichem Stahl geschaffen und mit einer furchteinflössenden Klinge am linken und einem riesigen Kanonenrohr am rechten Arm.
Doch die Legaten können nicht überall sein und so schaffen es immer wieder finstere Gestalten, sich in Perfugia breit zu machen.
Da sind zum Beispiel die Torporier: Rattenähnliche Gestalten, deren Berührung selbst den aufrichtigsten Krieger betäubt und ihrem Willen beugt.
Oder die Homercaten: Von einer unbekannten Macht ferngesteuerte Konstrukte aus Stein und Schmutz, die ohne jede Spur von Gewissen oder Moral über kleinere Dörfer herfallen und die Einwohner versklaven, um sie später auf den Märkten ferner Länder zu verkaufen...
Diese Idee ist der Versuch, die harte Realität von Straßenkindern in ein Fantasy-Gewand zu stecken. In Perfugia gibt es im Grunde die gleichen Gefahren, die es auch im echten Leben gibt, aber dort können sie besser damit umgehen und haben möglicherweise die Hoffnung, etwas dagegen tun zu können und irgendwann möglicherweise selbst zu einem respektierten Krieger, einem mächtigen Magier oder einem weisen König zu werden.
Idealerweise gibt es irgendeine Art von Verknüpfung zwischen den Welten, so dass man die Kinder sowohl in der echten Welt als auch in Perfugia spielt. Wie genau die Verknüpfung aussieht und wie man die Kinder wieder in die echte Welt zurückreissen kann, weiss ich aber noch nicht.
Uebelator:
Wen gibt es für die Kinder in der echten Welt? Wer spielt eine Rolle?
Der Staat
Polizisten
andere Kinder (Rivalen)
Straßengangs
Drogenhändler
Zuhälter
Prostituierte
Obdachlose Erwachsene
Die Dame vom Jugendamt
Streetworker
Die Familie (sofern sie eine Rolle spielt)
Was sind deren Entsprechungen in Perfugia?
König Publicus: Ein großer überforderter Riese, der in einem riesigen Schloss in den Wolken lebt.
Die Legaten: 3m große Konstrukte aus blausilbernem Stahl mit einer langen Klinge am linken und einem Kanonenrohr am rechten Arm.
andere Kinder: Perfugia ist bevölkert mit den unterschiedlichsten Wesen und einen guten Teil davon machen Kinder aus, die sich diesem oder jenen Herrscher anschließen, sich in kleinen, unabhängigen Gruppen zusammentun, oder ganz allein ihr Glück suchen.
Raubritter/Diebesbanden: In allen Winkeln, die dem Blick der Legaten entgehen, machen sich Diebesbanden und Raubritter breit und terrorisieren die Bevölkerung. Sie rauben, morden, brandschatzen und versuchen beharrlich in Perfugia Fuß zu fassen. Die Raubritter sind bedrohliche, düstere Gestalten in scharfkantigen, ölverschmierten Rüstungen. Sie tragen krude geformte Helme, die ihre Gesichter komplett verbergen. Nur durch die Sehschlitze, durch die dunkler Qualm aufsteigt, sieht man ihre rötlich glühenden Augen.
Torporier: Rattengesichtiger Kreaturen, deren Körper mit kleinen Stecheln übersät ist, die eine gifitge Substanz absondern. Kontakt mit der Substanz benebelt die Sinne und macht das Opfer gefügig. Außerdem macht das Toporier-Gift süchtig.
Homercaten: Konstrukte aus Stein und Schmutz ohne jegliches Gewissen. Sie werden von Herrschern aus fremden Reichen eingesetzt, um Sklaven einzufangen und zu verkaufen. Nicht selten arbeiten sie dabei mit Toporiern zusammen oder setzen zumindest deren Gift zur Jagd ein.
Die Herren der Homercaten haben eine Vorliebe für das zarte Fleisch von Trollweibchen und so jagten sie gandenlos jedes Exemplar, das sie finden konnten.
Shells: Menschen, die ihrer Seele beraubt wurden (häufig als Folge von zuviel Kontakt mit Toporier-Gift) und nun als wandelnde Tote durch die Lande streifen. Häufig bieten sie Reisenden flehentlich ihre Dienste an, die von einfachen Botengängen bis hin zu sehr privaten “Unterhaltungen” reichen können.
Die Grunzer: Große, kräftige, übel riechende, haarige Wesen, die im Grunde genommen friedlich sind, die aber trotzdem immer wieder von dort vertrieben werden, wo sie sich gerade niederlassen. Daher sind sie oft schlecht gelaunt und verscheuchen die Kinder gern mal aus ihrem Lager.
Die Sirenen: Mythische Wesen, die meist in Gestalt von farblosen Damen auftauchen. Diese Damen flüstern Kindern ein, dass es einen Ort gibt, an dem sie gut aufgehoben und beschützt sind und wenn jemand ihnen folgt, wird er nie wieder gesehen. Es wurde auch schon berichtet, dass die Sirenen in die Häuser der Leute kommen und Kinder von dort fortholen.
Die Trolle: Trolle sind große, gutmütige Geschöpfe, die einige hundert Jahre alt werden. Aber ihre Rasse ist vom Aussterben bedroht, denn mit dem Tod des letzten Trollweibchens vor 124 Jahren, können nun keine Nachkommen mehr gezeugt werden. König Publicus hat zwar einiges versucht, um die Trolle vor dem Aussterben zu bewahren, aber seine Finanzmittel waren kaum ausreichend und auch die Legaten könnten die Jagd auf die Trollweibchen nicht verhindern.
Vielleicht liegt es daran, dass sie selbst keine Nachkommen mehr zeugen können, dass die Trolle - so gefährlich einige von ihnen auch aussehen - sich immer wieder um Kinder aller Rassen kümmern. Schon oft wurden Kinder, die sich verirrt hatten von Trollen zu ihren Familien zurückgebracht... und für die die nicht zurück wollten, suchten die Trolle eine Höhle oder eine verlassene Hütte, wo sie erstmal unterkommen konnten...
Die Familie: Das kann je nach Kind ganz unterschiedliche Bedeutungen haben. Für die einen findet die Familie ihre Entsprechung in Perfugia als böses Herrscherhaus, für die anderen sind es lange verschollene Verwandte, deren Suche einen großen Stellenwert einnehmen kann. Möglicherweise kann sich die Familie auch noch abstrakter wiederfinden... Die Suche nach dem heiligen Gral, oder die Vernichtung des letzten Rings, der die letzte Bindung zur Familie darstellt.
sir_paul:
Schön, schön, ... wie wichtig wird denn diese Welt und das scribbeln für dein Setting. Praktisch nur der "Hintergrund" für dein Setting oder ein wichtiger Bestandteil?
Hast du mal den Talisman gelesen? Da gibt es auch zwei Parallelwelten zwischen denen gewechselt werden kann. Für das meiste in unserer Welt gibt es Entsprechungen in der anderen Welt. Da kann ich mir tolle Sachen vorstellen, eine Tür welche in unserer Welt nicht zu öffnen ist ist in der Parallelwelt leicht zu knacken. Also rüberwechseln, Tür knacken und damit auch unsere Tür öffnen...
Uebelator:
Erstmal danke fürs durchlesen und die Rückmeldung...
Das Scribbeln soll schon nicht unwichtig sein, denn ich würde am liebsten sowohl in der echten Welt spielen als eben auch in Perfugia. Von daher ist die Scribbelei schon ein wichtiger Bestandteil und eine wichtige Möglichkeit, um sich - zumindest gedanklich - aus brenzligen Situationen zu befreien. Wobei ich mir das ein wenig so vorstelle, dass Perfugia im Grunde nur eine Art Abbild der echten Welt ist... Wird ein Kind in der echten Welt von einer Gang verfolgt und flüchtet sich nach Perfugia, geht die Verfolgungsjagd dort weiter. Nur sind die Verfolger eben keine Gang mehr, sondern ein Trupp Raubritter, denen man sich aber in der Fantasy-Welt eher mal stellt und die Gefahr so bannen kann, weil die Kinder in Perfugia eben das sind, was sie sein wollen. (furchtlos, mutig, heldenhaft, stark... Eventuell können sie dort auch andere Sachen als in der realen Welt)
Talisman klingt spannend... Ja, das Beispiel mit der Tür kann ich mir so auch gut vorstellen.
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