Thema: Traveller -Ideensammlung: Alternatives Universum

[Der Oger (Im Exil)]

Okay, Leute, die Idee hatte ich gestern:

Was fällt Euch zu alternativen Universen für Traveller ein?

Egal, welche Edition, Hauptsache ein alternatives Setting, als das verwendete. Also, möglichst kein Imperium, andere Herrschaftsformen, andere Technologien, andere Aliens (wenn überhaupt), andere Voraussetzungen, andere "Relevanzkerne". Am besten in wenigen, griffigen Sätzen formuliert, in denen man erstens merkt, was das besondere an diesem Setting ist, und im zweitens, warum man spitz drauf sein sollte, grade das Universum zu bespielen.


Ich habe eine Idee, aber ich lasse die erstmal noch ein bisschen zirkulieren.

[Waldgeist]

Hm, der Kreativste bin ja nicht, aber das fällt mir dazu auf Anhieb ein:

* Starship Troopers - tatsächlich haben wir einen solchen Verschnitt auch bereits schon mal gespielt; das war, glaube ich, als die Gruppe unterirdische Wasseradern mit den Bordlasern zum Verdampfen brachte und so ein Bug-Nest ausräucherte

* eine Mischung aus Aliens und Serenity - ein zivilisierter Kern, der nach draußen expandiert, Welten kolonisiert und dabei eine Welle von "Abschaum", Aussteigern, Andersdenkenden, etc. vor sich herschiebt - nichts ahnend, dass dort draußen noch ganz andere Lebensformen existieren; die Regierung wird durch Konzerne gebildet und jeder "zivilisierte" Bürger ist dabei gleichzeitig ein Angestellter; da ich Freihändler mag, wäre dies hier auch die Default-Kampagne und wer sich weiter rauswagt hat die Chance auf größeren Profit

[oliof]

RIFTS INFINITE WORLDS. Gonzo goes space.

[Waldviech]

Mal sehen....was schlonzen wir denn da mal zu diesem Thema hin?

Folgendes wäre zunächst mal gegeben: Das Zufallssystem zum Erstellen von Subsektoren erlaubt eine ganze Menge wirklich unterschiedlicher Welten. Daher wird auch das alternative Universum nicht allzu "gleichförmig" sein. Des weiteren würde ich der Einfachheit halber ganz gerne beibehalten, dass das Universum, obgleich es "Aliens" gibt, menschendominiert ist. Doch nun zu den anderen Grundlagen:

- Die Menschheit treibt in diesem Universum schon unglaublich lange Raumfahrt.
- Zu Anfang trieben die Söhne der Erde wie in die Luft geblasene Samen durch das All und gründeten überall unabhängige Kolonien. Der Grundstock für die vielen heute existierenden Zivilisationen.
- Jede Welt des Alternativuniversums ist einzigartig und wirkt nicht einfach wie eine Kopie der heutigen Zivilisation. Es gibt auch bizarrere Regierungsformen, Sitten und Gebräuche.....
- Nicht überall sind Menschen noch Menschen. In ihrer unglaublich langen Entwicklung hat die Menschheit sich in viele verschiedene Untergattungen aufgespalten, Maschinenzivilisationen erschaffen und die Evolution anderer Spezies beschleunigt. Das führt dazu, dass eine ganze Reihe von Spezies als "Mensch" bezeichnet werden. Fraglich ist, ob es überhaupt Rassen gibt, die ohne menschlichen Einfluss entwickelt haben. Egal, wie weit man in der Geschichte zurückgeht, es scheint immer Menschen gegeben zu haben.
- Es gibt auch Megastrukturen wie Ringwelten und Dysonsphären.
- Stilistisch bewegt sich das Ganze irgendwo zwischen Asimov, Jack Vance, Eschbachs "Quest" und Leiji Matsumoto.
- Es gibt besiedelte "Cluster" zwischen denen sich unbesiedelter "Wildraum" befindet.
- Interstellare Imperien gibt es, aber sie sind selten größer als 30 oder 40 Welten.
- Das große, übergreifende Element sind nicht Regierungen sondern Kulte. Jede Zivilisation weiß, dass es früher einmal einen Ursprung allen intelligenten Lebens gegeben haben muss. Die Erde. Doch die uralten Wege der Menschheit sind schwer zurückzuverfolgen. Daher sind die "Sucher" einer der am verbreitetesten Kulte des besiedelten Raumes. In einer gigantischen Bibliothekswelt sammeln sie alle Daten, die sie finden können. Ihr geschichtliches Wissen reicht nunmehr 30 Millionen Jahre zurück und umfasst tausende von Imperien und Zivilisationen...und noch keine Spur vom Ursprung. Die andere große Sekte sind die titelgebenden "Traveller", Raumnomaden, die die interstellaren Raumrouten befahren. Sie huldigen den Gütigen Göttern der Leere und sind entweder als Raumpiloten gefragt oder als Fremde verhasst (in etwa vergleichbar mit den Quarianern aus Mass-Effect. Nur mit anderer Backstory). Eine übergreifende Bedrohung stellen die "Wahren Söhne" dar - eine neue Religion, die behauptet von der Erde zu kommen und versucht, sich auf allen bewohnten Welten gleichermaßen zu verbreiten. Sie weiten ihren politischen Einfluss aus, sammeln Seelen und großen Serverbänken und predigen, sie würden die Geister der Menschheit zum Ursprung zurückführen, damit die Menschheit als große Kollektivintelligenz einen gottgleichen Status erlangen kann. Die Wahren Söhne sind allesamt Psioniker, behaupten die Position der Erde zu kennen und bedienen sich auch perfieder Methoden um ihre Ziele zu erreichen.

[JS]

Ich bleibe bei Firefly und vor allem Mass Effect; letzteres juckt mir immer mehr unter meinen Rollenspielerfingerchen. Allerdings hat mich diese Trilogie so intensiv mitgerissen und vereinnahmt, daß ich bezweifele, mich in nächster Zeit in dieses Universum ohne meine Jordan Shepard stürzen zu können oder zu wollen. Ich denke aber darüber nach, den für mich üblen Alienszoo von Traveller durch die für mich weniger üblen Spezies aus Mass Effect auszutauschen. Keine Ahnung, ob ich das eine vom anderen gut trennen kann...

[Pyromancer]

Wir sind zurück! - Unsere Vorfahren waren Sklaven, gezüchtet als telepathische Kampfmaschinen und Infiltratoren für einen sinnlosen Bürgerkrieg. Doch als der Konflikt seinen Höhepunkt erreichte, schüttelten wir die Fesseln der Unterdrückung ab und flohen in die Schwärze des Alls. Mit dem Wenigen, was wir mitnehmen konnten, bauten wir unser Utopia unter den Sternen. 500 Jahre sind seither vergangen. Jetzt ist es Zeit, dass wir zurückkehren! Ihr wurdet ausgewählt, das erste interstellare Forschungsschiff zurück in den Raum der Menschen zu führen, um herauszufinden, ob inzwischen Frieden und Kooperation möglich ist.

Ein klassisches "Erforsche den Planeten der Woche"-Setting, bei dem die SCs als pazifistisch-telepathische Weltraum-Kommunisten durch die Überreste des einstigen menschlichen Imperiums reisen und langsam die Wahrheit über ihre Geschichte und eine neue schreckliche Bedrohung aufdecken.

[JS]

Klingt wie die Clans bei BattleTech; kein schlechter Gedanke.

[Waldviech]

Finde ich auch - allerdings hat es IMHO mehr Potential als die Clans, denn die Weltraumkommunisten müssen ja nicht so vernagelt sein, wie die Clanner bei Battletech. Um etwas mehr Varianz reinzubringen, könnten vielleicht nicht nur die Telepathen geflohen sein, sondern auch noch ein Haufen menschlicher Dissidenten, robotischer Arbeiterdrohnen und genetisch optimierter Frontschweine. Das illustre Flickwerk lernte, trefflich miteinander auszukommen und bildet im "heimischen" Sonnensystem sowas wie eine "Föderation Light" (Light deshalb, weil sie eben nicht übermäßig groß ist).

[JS]

Offen gestanden mußte ich jetzt gerade an Futurama denken.

[Waldviech]

Naja, auch das wäre mit Traveller sicher machbar 

[JS]

Ich spiele Bender!!!

[Blechpirat]

Ich spiele Bender!!!

Hey, nicht vordrängeln!

[Der Oger (Im Exil)]

Sehr schön!

1.) Eine Grundannahme: Ab einem gewissen Technologielevel zerstört sich jede menschliche Zivilisation selbst. Entweder, weil die Computer die Oberhand übernehmen und die Maschinen sich erheben, fehlerhafte Naniten einen Planeten in eine Masse aus grauem Schleim verwandeln, oder die Waffentechnik so weit ist, dass sie kleine schwarze Löcher erschaffen kann.

2.) Grundannahme zwei: die vorherrschenden Machtblöcke sind religöse Organisationen, die sich irgendwie mit diesem Thema und vergangenen Zusammenbrüchen auseinandergesetzt haben und das Problem auf eigene Weise angehen:
- Durch ein maximales TL; Welten, die gegen dieses Gebot verstoßen, werden auf ein niedrigeres TL zurückgebombt;
- Durch Jagd auf Wissenschaftler, die diese Grenze überschreiten könnten;
- Verbot einzelner Technologien, wie Roboter;
- Eine Sekte könnte vielleicht auch den Zusammenbruch fördern wollen, und unterstützt daher Forscher & High Tech - Welten;
- Ein anderer Kult könnte sich vielleicht sagen: "Na gut, wenn wir als Menschen damit nicht umgehen können, dann müssen wir vielleicht etwas anderes als Menschen werden",

3.) Es gibt einen Haufen Welten (sagen wir, ein halbes Dutzend pro Subsektor), die schon mal diese Grenze überschritten haben, und entweder nun leere Ruinen sind, oder auf einem niedrigeren TL weitergemacht haben. Zudem könnten Artefakte dieser Gesellschaften auftauchen, die verbotene Gegenstände sind, und die gefährliche Nebenwirkungen haben;

4.) Zombies (durch ein fehlgeschlagenes Biowaffenexperiment).

[Waldviech]

Entweder, weil die Computer die Oberhand übernehmen und die Maschinen sich erheben

Ausgehend von dieser Annahme wär davon auszugehen, das es auch Maschinenzivilisationen gibt. Kein uninteressanter Gedanke. Der Grundgedanke erinnert mich grad sehr an "Diaspora". Ich möchte da allerdings noch eine Modifikation der Grundannahme 1 hinzufügen!

Wenn man es weniger "depri" haben möchte, ließe es sich auch so einrichten, dass die menschlichen Zivilisationen sich ausnahmsweise mal nicht selbst zerstören, sondern dass etwas anderes von Außen dafür verantwortlich ist. Irgend etwas sorgt dafür, das die menschlichen Zivilisationen nicht über ein bestimmtes Techlevel hinauskommen. Die Lösung dieses Mysteriums: Eine ehemals menschliche TL-20-Zivilisation, die jede potentielle Konkurrenz ausschalten will. Sie sorgt nicht nur dafür, das Planeten die bestimmte technologische Grenzen überschreiten, in Rauch aufgehen, sondern auch dafür, dass die "niederen" Welten in permanentem Krieg miteinander liegen. Daraus folgt:

Grundannahme 5b) Eine multiplanetare Geheimorganisation ist den Agenten der TL-20-Zivilisation auf die Schliche gekommen. Damit die Menschheit als Ganzes erblühen kann, muss die Herrschaft der geheimen TL-20-Tyrannen gestürzt werden.

Sozusagen Eclipse-Phase-Traveller

[Waldgeist]

Grundannahme 5b) Eine multiplanetare Geheimorganisation ist den Agenten der TL-20-Zivilisation auf die Schliche gekommen. Damit die Menschheit als Ganzes erblühen kann, muss die Herrschaft der geheimen TL-20-Tyrannen gestürzt werden.

Die Idee gefällt mir!

[blut_und_glas]

Wenn man es weniger "depri" haben möchte

So deprimierend finde ich die Vorstellung einer Menschheit, die eigene Grenzen erkennt und sich bemüht innerhalb dieser Grenzen ihr Glück zu finden, gar nicht. Eher im Gegenteil.

mfG
jdw

[Waldviech]

Sagen wir mal so: Ich habe mit der Zeit eine gewisse Aversion gegen die ewigen Technik-ist-Böse-die-Menschheit-vernichtet-sich-selbst-darum-wehret-dem-Fortschritt-Szenarien entwickelt. Da wollte ich eine Alternative bieten Sinniger fänd ich halt, zwischen der Technokalypse und Technologieverbotsdiktaturen auch Zivilisationen zu haben, die verantwortungsvoll mit Wissenschaft und Technik umgehen, ohne große Denkverbote zu praktizieren. Ist vielleicht arg optimistisch, aber Sci-Fi darf auch mal optimistisch sein.

[Wawoozle]

Transhumanismus FTW !

[First Orko]

Die Idee gefällt mir!

Mir auch! Ich könnte mir das sogar regelrecht als "Ableger-System" vorstellen, so ähnlich wie die Opus-Anima-Ermittler oder dieses Chtulhu-Ermittlersetting. Man spielt dann halt Agenten der Organisation und macht Jagd auf die Gegenseite - inklusive Shadowrun-mäßige Szenarien, Ermittlungen, Guerilla-Kriegsführung usw.
Das könnte Traveller tatsächlich ein wenig vom eher drögen (oder wie auch geschrieben wurde: technokratischen) Anstrich nehmen....
Und für einen Traveller-Noob wie mich wäre das -richtig aufbereitet- ein durchaus reizvoller Einstieg!

[Waldviech]

Transhumanismus FTW ! Cheesy

Möglicherweise. Why not? Wobei vielleicht mal ganz interessant wäre, wo denn die "eigenen Grenzen" liegen. Welche Grenzen sind sozusagen "absolut" und welche sind ideologischer Natur und somit selbstauferlegt? Mit variierenden "Grenz-Wahrnehmungen" zu arbeiten, kann bei einem irrsinnig variantenreichen Universum, wie es mit den Traveller-Weltenbauregeln schon automatisch entsteht, ziemlich interessant sein. Während auf dem "Grünen Hobbitplaneten" Atomkraft und vernetzte Computer die "natürlichen Grenzen" weit überschreiten und schon ein Handy wegen seiner Strahlung für zu risikoreich und grenzüberschreitend angesehen wird, würde sich die benachbarte Cyborg-Zivilisation die Dinge vollkommen anders wahrnehmen. Solche Varianten darzustellen, ohne eine Seite über die Metaebene als die "Schlechte Seite" abzustrafen, hätte auch was.

[blut_und_glas]

Sinniger fänd ich halt, zwischen der Technokalypse und Technologieverbotsdiktaturen auch Zivilisationen zu haben, die verantwortungsvoll mit Wissenschaft und Technik umgehen, ohne große Denkverbote zu praktizieren.

Und das ist jetzt inwiefern nicht genauso ausgelutscht?

Dann doch lieber die non-dikatorischen Punkte von Ogers Entwurf betonen. Wobei eine optimistische Auslegung einer solchen Ordnung natürlich - eigentlich gerade schon hinlänglich hier im Thread bewiesen - den Kontakt mit den Spielern nicht überleben wird: Die werden sich nämlich gleich zu Rächern der Wissenschaft aufschwingen müssen, um dann mit Killernaniten in der einen und unlöschbarem Atombrand in der anderen Hand den barbarischen Unterdrücker-Ludditen zu zeigen, wo der Fortschritt hängt.

mfG
jdw

[Waldviech]

Das ist natürlich auch "ausgelutscht", passt meines Erachtens aber besser zum ganzen Space-Opera-Feeling. Es ist eigentlich ne Geschmackssache .

Die werden sich nämlich gleich zu Rächern der Wissenschaft aufschwingen müssen, um dann mit Killernaniten in der einen und unlöschbarem Atombrand in der anderen Hand den barbarischen Unterdrücker-Ludditen zu zeigen, wo der Fortschritt hängt.

Na das wär doch auch mal was . Ne - mal im Ernst: Den großen Pluspunkt, den ich bei Traveller sehe, ist das man wahnsinnig viele verschiedene Welten nebeneinander existieren lassen kann, die jeweils ganz eigene Sichtweisen und Entwicklungen bieten können.
"Fortschritt" kann auf verschiedenen Welten ganz verschiedene Bedeutungen haben. Während Welt A dem "klassischen" industriellen Weg wählt, setzt Welt B eher auf eine Weiterentwicklung der Biotechnologie und verfügt kaum über Technologie im herkömmlichen Sinne aber dafür über atemberaubende, "lebende" Werkzeuge. Welt C hingegen hält von beidem nichts und setzt eher auf eine Fortentwicklung des Geistes (im Sinne von PSI). Dabei muss es nicht mal zu einer Bruchkante Tech-Notech kommen. So könnten Welt A und Welt B zwar oberflächlich verschiedener nicht sein, sich aber durch die selbe demokratische Grundideologie als Verbündete nahestehen....zumal Welt A ein mit Raumstationen besiedelter Asteroidengürtel ist und Welt B eine Dschungelwelt. Der Unterschied besteht darin, das die Kolonisten mit unterschiedlichem Ausgangsmaterial angefangen und daher verschiedene Wege beschritten haben.
Der Witz läge nun darin, die Spieler als Reisende (also Traveller) mit diesen vielen verschiedenen Wegen zu konfrontieren. Ein Raumfahrer der aus seinem Heimatsystem die klassischen Techno-Öko-Gegensätze gewöhnt ist, könnte überrascht feststellen, das diese Sichtweise ein paar Sonnensysteme weiter in einer völlig anderen Kultur keinerlei Rolle spielt.
Der weitere Clou wäre auch, dass das was man in seiner eigenen Kultur als Grenze wahrnimmt, anderswo noch lange nicht als Grenze gesehen werden muss.

[Waldviech]

Sorry für den Doppelpost, aber.....was wäre, wenn es statt der großen, moralischen Weltvernichtungsgrenze eine andere Grenze gäbe? Man kann Technologien bekanntermaßen nicht beliebig weit entwickeln. Irgendwann kann ein Raumschiff nicht mehr schneller fliegen, ein Computer nicht mehr leistungsfähiger werden, etc.pp. Was, wenn es eine "Techlevel-Obergrenze" gibt? Ein Maximum dessen, was man mit Technologie erreichen kann?
Ich weiß zwar noch nicht so ganz, wie man darum eine Kampagne stricken könnte, aber vielleicht ist der Gedanke was wert.
Die große Frage könnte sein, auf was sich die menschliche Schaffenskraft in diesem Falle wohl konzentrieren würde. Menschen sind immerhin notorisch neugierig. Worauf würde sie sich konzentrieren, wenn Technologie nichts neues mehr hergeben könnte?

[Dark_Tigger]

Sagen wir mal so: Ich habe mit der Zeit eine gewisse Aversion gegen die ewigen Technik-ist-Böse-die-Menschheit-vernichtet-sich-selbst-darum-wehret-dem-Fortschritt-Szenarien entwickelt.

Ich auch.
Aber, was ist wenn Menschen sich einfach ab einem gewissen Techlevel "weiterentwickeln" und für alle die zurückgeblieben sind sieht es nur so aus wie eine Apocalypse?

Was bedeuten würde die Technologiezurückhaltungskulte würden die Tatsachen fehldeuten, und die "apocalyptischen" Fortschrittskulte wären im Hintergrund von Tranzendierten, oder sonst wie weiterentwickelten ExMenschen kontrolliert.
Oder die Technologiezurückhaltungskulte wären von den ExMenschen gesteuert die ihren Teil vom Himmelreich nicht mit irgend welchen nachkommenden Teilen wollen....

[Waldviech]

Das hätte was interessant ambivalentes. Zudem könnte man es sehr gut mit der Frage koppeln, ab wann ein Mensch kein Mensch mehr ist. Vielleicht steht dem Homo-Sapiens auch deshalb nur ein bestimmtes "Technologiefenster" offen, weil er nach dem Überschreiten desselben schlicht kein Homo-Sapiens mehr ist....

[alexandro]

Settingidee: Eugenische Kriege Reloaded

Grundannahme: Eine wirklich separat evolvierte Gesellschaft (mit eigener Biologie, eigenen Wissenschaften/Künsten (basierend auf den Proportionen/Zeitzyklen/etc. der Heimatwelt), eigener Sprache, eigener Philosophie...) ist unfähig Gemeinsamkeiten mit anderen, ebenfalls separat evolvierten Kulturen, zu finden. Die Unterschiede sind einfach zu gravierend, als dass die beiden Spezies eine andere Wahl hätten, als ihr Gegenüber als "Widersacher" zu betrachten.

Ebene 1: Intergalaktischer Krieg zwischen den "Reinen" und den "Abweichlern" (wobei jene Seite sich als "Reine" betrachtet)
a) genetische Kriegsführung (Bio-Waffen, welche das Erbgut auf sich entwickelnden Welten verändern, um die entstehende Spezies dem Reinheitsideal entsprechen zu lassen)
b) Meme-Kriegsführung ("Infizierung" sich entwickelnder Kulturen mit Technologie/Kultur/Philosophie/etc., welche laut anthropologischen Prognosen bestimmte Entwicklung forcieren - think "Monolith from 2001" in bösartig)

Ebene 2: Isolationisten vs. Transgressoren - letztere sehen im Kennenlernen neuer Welten eine Chance, letztere lehnen Erforschung des Weltalls aus reinem Forschungsinteresse (also nicht aus wirtschaftlichen Gründen) ab und betrachten es als falsch und verwerflich. Beide stammen ursprünglich aus den Reinheitsidealen ihrer "Vorväter" (perfekte Spezies durch Abschottung bzw. durch Integration), auch wenn nicht alle Kulturen ein ausreichendes Entwicklungsniveau haben, um direkt in die Eugenischen Kriege involviert zu sein.

Ebene 3: Stellvertreterkriege unter den "Vasallen" derjenigen Isolationisten/Transgressoren-Kulte, welche sich in einem Zustand des Kalten Krieges befinden.

Ebene X: Bedrohung durch die "Abweichler" (vollkommen fremdartige Spezies, welche sich in den Eugenischen Kriegen nicht durchsetzen konnten und entsprechend selten sind).

[Finarfin]

Valerian und Veronique

Mit dem Teleportantrieb und einer etwas flexibleren Handhabung der Reichweiten sollte man etwas derartiges auch mit Traveller hinbekommen. Der Raum-Zeit-Service erinnert mich ein wenig an den IISS ... allerdings könnte man dann fast schon im OTU bleiben.

[Waldviech]

... allerdings könnte man dann fast schon im OTU bleiben.

Naja, im OTU würden die Zeitreisen mehr oder weniger wegfallen. Wenn schon das V&V-Universum, dann nicht ohne Zeitmaschine. Aber eine wichtige Frage gäbe es natürlich: Wie spielt man Shinguz? Vom Character-Play her ist das sicherlich recht einfach. Opportunistische Giergeier sind ja soo schwierig nicht. Aber die Jungs kommen ja (auch laut Enzyklopädie) nur im Dreierpack vor. Spielt ein Shinguz-Spieler dann drei identische SCs oder nur einen Shinguz und die anderen beiden sind NSCs? (Das Problem ergibt sich natürlich nur dann, wenn nur ein Spieler einen Shinguz spielen will. Finden sich drei Spieler, ist die Sache problemfrei....bei vier Shinguzspielern gehts schon wieder los...)