Autor Thema: "Verschieben" von Konsequenzen  (Gelesen 1631 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Selganor [n/a]

  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 34.238
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Selganor
"Verschieben" von Konsequenzen
« am: 9.12.2013 | 19:32 »
Durch den Mafia-Setting-Thread bin ich mal wieder in Gedanken bei der Galactic Football League und dabei bei einer bestimmten Szene die sich in vielen anderen Systemen wohl nicht so einfach umsetzen laesst wie in Fate.

Situation ist folgende: (Spoiler fuer den bisher letzten Band: MVP)

Quentin Barnes (QB) hat sich beim Spiel die Moderate Consequence (MC) "Zermatschter Finger" zugezogen.
Die Medizin ist soweit forgeschritten, dass der Team-Doc mit etwas Zeit (die eben nicht waehrend dem Spiel sondern erst danach) diesen Finger auch wieder hinkriegen koennte, nur waehrend dem Spiel langt es nicht mehr.
Da der Verursacher dieser MC (der gegnerische Spieler bzw. jemand aus seinem Team) diese MC aber auch nutzen koennte will er dieses Manko nicht in den wichtigen Wurf des Spiels einbringen.
Daher ein gewagtes Spiel... Der Teamdoktor amputiert den zermatschten Finger (und entfernt somit die "Story" hinter der MC) und pumpt QB entsprechend mit Schmerzmitteln voll damit er noch weiter agieren kann, schafft dabei aber die Severe Consequence (SC) "Fehlender Finger".
Dieser Finger kann allerdings auch irgendwann wieder ersetzt werden (Setting ist hochtechnisierte SF) ansonsten waere es wohl eine Extreme Consequence, aber es dauert laenger - was in dem Fall aber irrelevant war, da es das letzte (relevante) Spiel der Saison war...

Da diese Konsequenz aber vom Teamdoc geschaffen wurde und nicht mehr vom gegnerischen Team kann diese Konsequenz aber nicht mehr frei invoked werden (sondern hoechstens mit Fate-Punkt Einsatz - das waere aber auch bei der MC gegangen).

Jetzt mal die Frage in die Runde: Sehe ich dieses "Powerplay" falsch oder ist das eine riskante - aber machbare - Taktik?
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Nocturama

  • Organisch gewachsene Hühnin
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 5.255
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Nocturama
Re: "Verschieben" von Konsequenzen
« Antwort #1 am: 9.12.2013 | 20:15 »
Den Free Invoke so zu umgehen, finde ich etwas seltsam - und ehrlich, ein einzelner Free Invoke ist jetzt auch nicht sooo arg.

Ansonsten würde sich so eine Szene am besten durch umbenennen der Konsequenz anbieten. Nach RAW macht man das bei FateCore ja sowieso, wenn die Heilung beginnt. Ich hätte jetzt kein Problem, die Umbenennung von z.B. "Zerquetschter Finger" in "Kybernetischer Finger" zu erlauben, wenn die entsprechenden Overcome Actions geschafft werden (wobei eine Konsequenz eine Konsequenz ist - mit dem kybernetischen Finger kann man wieder fangen, aber der Finger könnte eine Fehlfunktion haben, abfallen, Feinmotorik ist schlechter...).
You're here for two things: to fucking ruin someone's shit, and to play a friendly game of make-believe.

AND YOU'RE ALL OUT OF IMAGINATION.

Offline Selganor [n/a]

  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 34.238
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Selganor
Re: "Verschieben" von Konsequenzen
« Antwort #2 am: 10.12.2013 | 12:19 »
Den Free Invoke so zu umgehen, finde ich etwas seltsam - und ehrlich, ein einzelner Free Invoke ist jetzt auch nicht sooo arg.
Es muss ja kein einzelner Free Invoke sein. Je nachdem koennen ja durchaus auch mal 2 Free Invokes auf einem Aspekt sein. (Dann war der zerquetschte Finger aber wohl keine Konsequenz sondern ein per Create an Advantage geschaffener Situational Aspect.
Und 2 free Invokes koennen schonmal gleich eine +4 (mit Fatepoint-Einsatz) sogar +6 in einer Aktion geben.
Zitat
Ansonsten würde sich so eine Szene am besten durch umbenennen der Konsequenz anbieten. Nach RAW macht man das bei FateCore ja sowieso, wenn die Heilung beginnt. Ich hätte jetzt kein Problem, die Umbenennung von z.B. "Zerquetschter Finger" in "Kybernetischer Finger" zu erlauben, wenn die entsprechenden Overcome Actions geschafft werden (wobei eine Konsequenz eine Konsequenz ist - mit dem kybernetischen Finger kann man wieder fangen, aber der Finger könnte eine Fehlfunktion haben, abfallen, Feinmotorik ist schlechter...).
Das klappt aber nur wenn auch die Zeit/Gelegenheit fuer eine entsprechende Heilungsaktion ist.

In der Szene im Buch war das eine kurze Unterbrechung waehrend des Spiels in der zwar "Kleinigkeiten" gemacht werden koennen, aber groessere Aktionen eben nicht.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Kampfwurst

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.021
  • Username: Kampfwurst
Re: "Verschieben" von Konsequenzen
« Antwort #3 am: 10.12.2013 | 13:52 »
Ich denke nicht, dass man das über das Verschieben einer Konsequenz lösen muss. Ich denke der einfachste Weg wäre eine Create Advantage Aktion des Docs auf die Konsequenz, und bei Erfolg wird die Konsequenz ggf. umgeschrieben. Die Konsequenz ist immernoch da, der Gegner hat nach wie vor einen free invoke darauf, allerdings hat der Arzt nun auch eine. Die kann er dem Spieler zur Verfügung stellen, sodass sich die beiden +2 letztlich gegenseitig aufheben. Auf der anderen Seite könnte der Spieler natürlich auch die +2 bei etwas anderem einsetzen, für einen Angriff z.B., weil er aufgrund der Schmerzmittel weniger Schmerzen spürt, und er so brutaler in andere Spieler rein rennen kann.

Letztlich muss das ja nichtmal eine Create Advantage Aktion auf die Konsequenz sein, aber da die Medizin so weit fortgeschritten ist, ist es ein leichtes sowas mit einfließen zu lassen. Eine einfache Create Advantage Aktion um das Schmerzmittel zu verabreichen hätte ja, rein aus den Zahlen heraus, den gleichen Effekt, aber den Finger abhacken mitten im Spiel ist natürlich wesentlich dramatischer.