Autor Thema: Midgardspieler sucht Rollenspielsystem mit freierer Charaktererschaffung  (Gelesen 7188 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Azrael78

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 41
  • Username: Azrael78
Seid gegrüßt!

Da ich meine Charaktervorstellung
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
in Midgard nicht so wirklich umsetzen kann, suche ich nach einem neuen Rollenspielsystem mit einer freieren und vom Würfelglück möglichst unabhängigen Charaktererschaffung/-entwicklung.
Die Erstellung kann ruhig komplex sein. Die Regeln fürs Spiel sollten allerdings eher einfach daher kommen, so dass der Spielfluss nicht so häufig unterbrochen wird und Kämpfe nicht Ewigkeiten dauern. Kämpfe sollten möglichst nicht so schnell tödlich enden wie bei Midgard.
Setting: Mittelalter Fantasy

Hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen und habt Empfehlungen für mich.

Habe neben Testrunden (Warhammer, Feng Shui, Machoweiber mit dicken Kanonen, Kult, D&D 4, Shadowrun...) bisher hauptsächlich DSA 3, D&D 3.5 und Midgard 3 & 4 gespielt. Bin die Tage zufällig auf Splittermond gestossen und über die Suche nach Rezensionen bzw. Spielererfahrungen hier gelandet.

Offline JS

  • Titan
  • *********
  • Ich war es nicht!
  • Beiträge: 13.117
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: JS
Relativ freie SC-Erschaffung ohne Regelmassen bieten dir im Fantasybereich u.a.
Pendragon (aktuell 5.1, aber das beste Regelwerk ist 4)
Agone (frei erhältlich)
7te See
D6 Fantasy (System ohne Welt)
Unisystem mit Dungeonssupplement (tolle SC-Möglichkeiten, aber das System ist etwas trocken)
Basic RPG System (Klassisches Prozentsystem ohne Welt)
Savage Worlds mit Fantasysupplement (Sundered Skies, Hellfrost usw.)
Splittermond (?)

Weniger frei und regelleicht ist Rolemaster, aber SC-Erschaffung und -Entwicklung sind umfangreich und wunderbar. HARP wäre eine regelleichtere Version davon.
« Letzte Änderung: 29.06.2014 | 23:35 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Krayzeee

  • Experienced
  • ***
  • Never grow up. Never surrender.
  • Beiträge: 192
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Krayzeee
Ich weiss zwar nicht wie tödlich Midgard ist, aber bei Savage Worlds kann man doch recht flott mal ins Gras beissen.
Zumindest flotter als ich es in D&D/Pathfinder gesehen habe. Kann man aber natürlich für sich anpassen.

Der Rest trifft allerdings recht gut auf SaWo zu.

Zitat
Savage Worlds mit Fantasysupplement (Sundered Skies, Hellfrost usw.)
Oder einfach dem Fantasy-Kompendium ;)
« Letzte Änderung: 30.06.2014 | 00:01 von Krayzeee »
Weniger Logik, mehr Explosionen!

Leitet: D&D Curse of Strahd. | Spielt: D&D Descent into Avernus / Curse of Strahd | Liest:  -- | Editiert gerne. | Krayzeee im who-is-who.

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.117
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Gurps, Fudge, ggf Hero
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Azrael78

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 41
  • Username: Azrael78
Ok, dann hätten wir:
Pendragon (aktuell 5.1, aber das beste Regelwerk ist 4)
Agone (frei erhältlich)
7te See
D6 Fantasy (System ohne Welt)
Unisystem mit Dungeonssupplement (tolle SC-Möglichkeiten, aber das System ist etwas trocken)
Basic RPG System (Klassisches Prozentsystem ohne Welt)
Savage Worlds mit Fantasysupplement (Sundered Skies, Hellfrost, Fantasy Kompendium usw.)
Splittermond
Rolemaster bzw. HARP
Gurps
Fudge
Hero

Selbst wenn man die Systeme ohne Welt rausnimmt, dann sind es immer noch sehr viele. Vielleicht können wir die Liste zusammen noch ein wenig kürzen.

Bei Midgard gefällt mir z.B. nicht, dass wenn man sich in Tiere verwandelt, diese nicht mit der Stufe mitskalieren (ich fand z.B. bei WoW den Feral Druiden am interessantesten, aber sowas würde sich hier leider nicht umsetzen lassen).
Das Magiesystem sagt mir auch nicht so 100% zu. Magische Charaktere haben im Vergleich zu Kämpfern weniger Ausdauer, verlieren diese genauso im Kampf durch Treffer bzw. durch Ausweichen und müssen damit aber auch zaubern. Wenn man dann die hohen Ausdauerkosten für Kampfzauber sieht, dann fallen hier relativ viele wieder raus. Wenn man sich kampftauglich buffen will, dann kann man die ersten 3-4 Runden nicht mitkämpfen.
Viele Zauber brauchen eine materielle Komponente und können dadurch teuer werden. Die Zauberdauer ist z.T. relativ lang und die Zauber können leicht unterbrochen werden von Gegnern.
Gegen Beheerschungszauber wird man ab einem bestimmten Grad immun, so dass bei Konzentration auf solche Zauber irgendwann ein starker Einbruch kommt.
Natürlich sollte eine gewisse Balance zwischen Kämpfern und Zauberern vorhanden sein, aber so wirklich toll fühlt sich das bei Midgard nicht an.

Was gibt es denn an Unterscheidungsmerkmalen bei den aufgezählten Systemen?

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.117
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Selganor [n/a]

  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 34.243
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Selganor
Ehe jetzt eine ausfuehrlichere Beschreibung der anderen Systeme (viele haben eigene Boards oder zumindest einiges an Threads - auch "Was ist ...?")... kannst du deine sonstigen Anforderungen ans System (am Besten nicht unbedingt in Relation zu Midgard - dazu muesste man das ja kennen ;) sondern eher absoluter) einfach nochmal weiter auflisten?

Systeme gibt es reichlich, aber jedes hat so seine eigene "Geschmacksrichtung"
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline JS

  • Titan
  • *********
  • Ich war es nicht!
  • Beiträge: 13.117
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: JS
Eben.
Suchst du...
- ein System mit oder ohne Welt?
- hochmagische oder weniger magische Ausrichtung?
- Standardfantasy oder Exotisches?
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Lichtbringer

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.170
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Der_Lichtbringer
Ich werfe mal FATE in die Runde. Entweder als Fate Core oder Malmsturm. Freier wird SC-Erschaffung selten und die Regeln sind simpel.

Offline Blizzard

  • WaWiWeWe²
  • Titan
  • *********
  • Fade to Grey
  • Beiträge: 20.407
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Blizzard
@Azrael:
Um dir da wirklich sinnvoll helfen zu können, sind mir deine Angaben zu vage; bzw. ich hoffe du kannst da einige Punkte noch etwas konkretisieren. Kommen wir mal zu deinen Stichpunkten:
1.Parkour. Mit dem Begriff kann ich in Bezug auf Rollenspiele gar nix anfangen. Wer oder was ist das?
2. Schöne der Nacht(DSA-Hexe): Für Leute die mit DSA nix am Hut haben: Was ist das? Was sind die besonderen Stärken und Schwächen der DSA-Hexe?
3. Nahkampf. Äh ja. Das Gegenteil von Fernkampf. Scherz beiseite: Was willst du uns mit diesem Punkt sagen? Dass du einen Charakter mit Schwerpunkt Nahkampf spielen willst? Der auch noch zaubern kann (Hexe)? Also quasi eine Art Battle Mage? Wie gesagt ich kann hier nur Vermutungen anstellen bevor du diese Aspekte nicht konkreter beleuchtest.

Dann suchst du ein
Zitat
Rollenspielsystem mit einer freieren und vom Würfelglück möglichst unabhängigen Charaktererschaffung/-entwicklung.
Bedeutet für dich freie Charaktererschaffung nur, dass die Werte nicht ausgewürfelt werden (dürfen)? Soll jeder Charakter alles dürfen oder kannst du mit gewissen Einschränkungen leben, dass z.B. manche Sachen nur für bestimmte Charaktere möglich sind? Also z.B. Man kann die Fähigkeit A oder den Vorteil B nur haben ,wenn der Charakter der Rasse X angehört?

Ferner suchst du einerseits Kämpfe, die schnell über die Bühne gehen, andererseits Kämpfe, die nicht schnell tödlich enden. Hm, da wird die Suche nicht einfach nach einem passenden System. Die meisten Fantasy-RPGs, die ich kenne haben i.d.R. Kämpfe, die recht schnell tödlich enden können. Ich fürchte, da wirst du Prioritäten setzen müssen: Sollen die Kämpfe eher schnell vorüber sein oder eher nicht so schnell tödlich enden?

Noch eine kleine Anmerkung zum Schluß: Wenn du angibst
Zitat
Setting: Mittelalter Fantasy
kannst du 7teSee getrost von der Liste der Systeme streichen, das ist nämlich klassisches Mantel-und Degen.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline YY

  • True King
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 19.499
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: YY
Hallo Azrael78,

von deinem ersten Post ausgehend nehme ich an, dass dir das System deutlich wichtiger ist als das Setting.

Ich fürchte, du wirst auch nicht drum herum kommen, ein möglichst universelles System zu nehmen oder ein System mit einem anderen Setting deutlich anzupassen.

Aus Feng Shui und Shadowrun ließe sich in der Richtung was machen. Gerade Shadowrun klingt ziemlich passend, wenn ich mir deine Kritik am Magiesystem von Midgard so anschaue. Allerdings musst du dann das ganze Setting selbst basteln und hast ein Regelwerk auf dem Tisch liegen, von dem du geschätzte 80% nicht brauchst.


Explizit und vor allem nützlich verregelt ist Parkour in keinem System, das ich kenne, und schon gar nicht in Fantasy-Systemen.

Mit Systemen, die eine universelle Spielmechanik für alle möglichen Beschreibungen nutzen (z.B. FATE), geht das natürlich leicht.
Aber du hast dort von einer Parkour-Beschreibung genau so viel oder so wenig wie dein Nebenmann, der einfach ruft "Hulk smash!"  ;)
Das muss man schon mögen...

Ansonsten bist du hier darauf angewiesen, die normalen Athletik-/Klettern- und sonstigen passenden Fertigkeiten, die ein konventionelleres System so bietet, entsprechend zu beschreiben und ggf. mechanisch etwas anzupassen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline JS

  • Titan
  • *********
  • Ich war es nicht!
  • Beiträge: 13.117
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: JS
7te See mag nicht die erste Wahl sein, vor allem nicht in Bezug auf Standardmagie in der Standardfantasy, aber ich sehe keinen Grund, es nicht in einem Mittelaltersetting spielen zu können.

Wie auch immer... ohne genauere Angaben sind die Tips schwer einzugrenzen. FATE z.B. fördert/fordert meiner Kenntnis nach ja auch einen gewissen Spielstil, ebenso Savage Worlds (z.B. Erzählspiel, Miniaturen o.ä.). Wer sich damit nicht anfreunden kann, sollte zunächst zu anderen Systemen greifen.

Alles in allem liegt für mich Agone nahe, aber das ist mMn so eng mit seiner Welt verwoben, daß ich mich frage, ob es mit Standardfantasy gut harmonieren würde.
Pendragon hatte noch nie viel mit Feuerballmagie zu tun und ist daher auch kein perfekter Midgardersatz, auch wenn die Facetten der SC-Erschaffung originell sind.
7te See hat einen starken Bezug zu Mantel & Degen und zur frühen Neuzeit; meteorstürmende Drachenmagier dürften damit schwierig sein.
Zum Spiel von Savage Worlds werden immer wieder Minis empfohlen, aber unserer Erfahrung nach ist das nicht zwingend nötig. Nichtsdestoweniger muß man die speziellen Eigenarten das Systems mögen, um das Spiel genießen zu können (z.B. den Shaken-Mechanismus).
Splittermond ist noch sehr neu, könnte aber prinzipiell passen; ich habe nur Bedenken wegen der Schnelligkeit der Kämpfe, denn die war in meiner Testrunde nicht gegeben.
Rolemaster bzw. HARP bieten alles Gewünschte mit oder ohne Welt, doch regelleicht ist vor allem Rolemaster nicht. Man muß auch den Kampf mit Ergebnistabellen zu schätzen wissen.
D6 Fantasy, BRPS, GURPS und Hero (ebenso Unisystem) sind übergreifendere Systeme, die sich bewährt haben, aber eben auch ihre Eigenarten mitbringen. Ich spielte z.B. gern und viel D6, bin das ständige Würfeladdieren aber mittlerweile leid.
FATE und Fudge kenne ich nur vom Hörensagen, daher kommentiere ich sie nicht. FATE soll seinen Schwerpunkt aber auf das Erzählspiel mit starkem Einfluß der Spieler legen (richtig?).

Nebenbei: Arbeitet DSA 5 nicht auch mit Punktekauf-SC? Das käme dann noch hinzu.
« Letzte Änderung: 1.07.2014 | 23:04 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Azrael78

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 41
  • Username: Azrael78
Bin eher auf der Suche nach einem Komplettsystem, also Regeln + Welt. Es wird wahrscheinlich schon schwer genug meine Runde von einem Wechsel zu überzeugen. Ein Gemisch zu spielen, d.h. ggf. höhere Kosten (da 2 Systeme) und höherer Aufwand (da Anpassungen ggf. notwendig), würde ich als unrealistisch einstufen.

Bisher habe ich meiner Einschätzung nach hauptsächlich "low fantasy" gespielt, d.h. wenig Magie, wenig Artefakte, wenig übernatürliche Gegner. Was wäre denn "hochmagisch"? Grundsätzlich bin ich da nicht abgeneigt.

Kenne bisher überwiegend klassische EDO Welten bzw. WoD (Vampire: The Masquerade). Was wäre denn "exotisch"? Es gibt ein Pbem mit Namen "Chrestonim", welches andere Rassen und eine andere Weltform (Röhre) hatte. Meint ihr sowas?

Das wichtigste Kriterium, wäre eine freie, glückunabhängige Charaktererschaffung. Damit meine ich a) ein Kaufsystem, d.h. kein Einsatz von Würfeln und b) möglichst keine Zuordnung von Fertigkeiten zu Klassen.
Also eher "du darfst 3 zeitintensive und 5 weniger zeitintensive Fertigkeiten aus folgender Liste lernen" als "ein Hexer hat Kräuterkunde als Grundfertigkeit und Akrobatik als Ausnahmefertigkeit und kann Akrobatik bei der Erschaffung nicht lernen".

Zweite Priorität hat ein möglichst einfaches Regelsystem, so dass das Spiel nicht ins Stocken gerät und man komplizierte Regeln erst nachschlagen muss.

Einen Widerspruch zwischen einem schnellen und einem nicht tödlichen Kampfsystem wird es wahrscheinlich meistens geben; zumindest wenn NPCs und SC gleich behandelt werden. Bei Feng Shui fand ich es ganz interessant, dass in Trash Mobs mit 1 Lebenspunkt und Bosse mit normalen LPs unterschieden wurde.
Es wäre zumindest toll, wenn man nicht durch 1-2 Schläge vom Gegner kampfunfähig werden würde.

Mit Miniaturen spiele ich eher nicht.

Mag Kleinteiligkeit bei Fertigkeiten, d.h. viele verschiedene Fertigkeiten und hohe Maximalwerte (z.B. 20 statt 4), wenn insb. ersteres nicht wieder ausgehebelt wird, weil z.B. alle Bewegungsfertigkeiten auch durch Körperbeherrschung abgedeckt werden.
Bei Kampffertigkeiten mag ich das hingegen nicht, d.h. möglichst keine Sonderfertigkeiten, die ich noch extra lernen muss und dass auch nur in einer bestimmten Reihenfolge. Wobei der Weg bei Splittermond, dass man bei bestimmten Werten der Fertigkeit besondere Angriffe automatisch bekommt, ganz interessant klingt.

Ich würde auch gerne einen Charakter mit waffenlosem Kampf, Dolch und Peitsche spielen. Bei Midgard sind aber z.B. waffenloser Kampf und Peitsche extrem teuer und Peitsche auch relativ nutzlos (man kann zwar Gegner entwaffnen, aber dabei besteht die Gefahr, dass die Peitsche durchschnitten wird).

Zum Charakterkonzept:
1) Parkour: Ich hätte auch "Bewegungsfertigkeiten" schreiben können, d.h. ein akrobatischer, gewandter, flinker Charakter, der Klettern, Balancieren, Springen, Akrobatik, Geländelauf und Laufen gut kann.
2) Schöne der Nacht: emotional, empathisch, launisch, rachsüchtig, verspielt, sadistisch, verführerisch; Ähnlichkeiten mit dem Charakter einer Katze; Fertigkeiten: ein wenig Gassenwissen und Etikette (fällt in keiner Gesellschaftsschicht besonders negativ auf); Verführen, Einschüchtern, Menschenkenntnis, eventuell Schauspielern; Magie: Beherrschung, alles was mit Emotionen zu tun hat (Schmerzen, Angst, Liebeszauber, Aggression...),...
3) Nachkampf: Fokus auf Kampf; ich will "was reißen" können, d.h. ich bin zwar nicht so gut wie der reinrassige Kämpfer, da etwas breiter angelegt durch z.B. die Zauber, aber kann auch mal alleine gegen einen Gegner bestehen und mache nicht nur die Hälfte an Schaden

Die dunkle Fee Maleficient, Catwoman und ggf. die Albae (von Markus Heitz; habe ich aber erst angefangen, weiß also nicht genau, ob die wirklich passen) verkörpern alle zumindest Aspekte von dem Charakter. Bei DSA Demonicon gab es eine Gegenerin die auch passen würde, ich komme aber leider nicht auf den Namen.

Ich finde auch die tödlichen Träume (DSA) ala Freddy Krüger interessant, wobei sich das spielerisch wohl schlecht umsetzen lässt, da zu selten einsetzbar.

Verwandlungsmagie wie beim Feral Druiden von World of Warcraft finde ich gut.

Oder sowas wie z.B. in einen Schatten verwandeln, ranstürmen und erst beim Gegner wieder sichtbar werden, rote Augen und tiefe Stimme beim einschüchtern,... also Magie die nicht unbedingt mächtig sein muss (bzw. wo es für Nichtmagier ein Equivalent gibt), aber stylisch ist.

Das klingt zugegebener Maßen so, als ob ich alles können möchte, eine Auswahl und gute Abstimmung aufeinander kann allerdings erst nach Kenntnis der Regeln erfolgen.

Weitere Wesenszüge und Vorlieben etc. die regelunabhängis sind, spare ich mir jetzt erstmal.

Ich hoffe ich konnte die Fragen beantworten.

Offline JS

  • Titan
  • *********
  • Ich war es nicht!
  • Beiträge: 13.117
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: JS
Hm, bei Fantasy mit Welt, überschaubaren Regeln und SC-Freiheiten (Punktekauf), das alles dann noch möglichst kostenarm... da bleiben meinem Eindruck nach:
Agone
HARP und oder Aborea (kleine Brüder von Rolemaster, das kleinteilige Fertigkeiten bietet)
Savage Worlds mit Sundered Skies oder Hellfrost
DSA 5 (?)
Splittermond (?)

Agone ist komplett kostenfrei, DSA 5 Beta recht günstig, Splittermond bietet die Regeln frei als PDF, Aborea ist auch günstig, Savage Worlds mit Weltbuch ebenfalls. Zu FATE kann ich wenig sagen, Malmsturm soll aber spielenswert sein.
« Letzte Änderung: 1.07.2014 | 23:18 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Pyromancer

  • Gast
Das wird zwar bestimmt nicht das System deiner Wahl, aber hier mal als Fingerübung ein Beispiel, wie ich dein Charakterkonzept mit Savage Worlds umgesetzt hätte:

Attribute:
Geschicklichkeit W8
Intelligenz W6
Willenskraft W6
Stärke W6
Konstitution W4

Fertigkeiten:
Einschüchtern W4
Kämpfen W8
Klettern W4
Provozieren W6
Reiten W4
Überreden W6
Umhören W4
Wahrnehmung W6
Zaubern W6

Handicaps: Rachsüchtig (leicht), übermütig (schwer), stur (leicht)
Talente: Charismatisch, Arkaner Hintergrund (Zaubern), Akrobat

Zauber: Angst, Beschleunigen, Eigenschaft stärken

Ausrüstung:
Lederrüstung (+1)
Dolch (Stä+W4)
Bullenpeitsche (Stä+W4)
Laterne
Rucksack
Schlafsack
Pferd
95 Goldstücke

Parade: 7, Robutheit: 6, Bewegungsweite: 6, Charisma: +2, Machtpunkte: 10

Mit dem Talent "Akrobot" kriegt der Charakter +2 auf alle Geschicklichkeits-Proben, die mit Bewegung zu tun haben (da ist dein Parkour abgedeckt); außerdem erhöht sich die Parade um 1. "Charismatisch" beeinflußt die NSC-Reaktion und gibt Boni auf Überreden und Umhören. Und mit dem "Arkenen Hintergrund (Zaubern)" kannst du halt zaubern. ;)

Und das Ganze ist später natürlich in viele Richtungen ausbaubar.

Offline Krayzeee

  • Experienced
  • ***
  • Never grow up. Never surrender.
  • Beiträge: 192
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Krayzeee
Das wird zwar bestimmt nicht das System deiner Wahl [...]

Wie kommst du zu dem Schluss? :)
Weniger Logik, mehr Explosionen!

Leitet: D&D Curse of Strahd. | Spielt: D&D Descent into Avernus / Curse of Strahd | Liest:  -- | Editiert gerne. | Krayzeee im who-is-who.

Pyromancer

  • Gast
Wie kommst du zu dem Schluss? :)

Vor allem dieser Absatz wird von Savage Worlds halt gar nicht abgedeckt:
Mag Kleinteiligkeit bei Fertigkeiten, d.h. viele verschiedene Fertigkeiten und hohe Maximalwerte (z.B. 20 statt 4), wenn insb. ersteres nicht wieder ausgehebelt wird, weil z.B. alle Bewegungsfertigkeiten auch durch Körperbeherrschung abgedeckt werden.
Bei Kampffertigkeiten mag ich das hingegen nicht, d.h. möglichst keine Sonderfertigkeiten, die ich noch extra lernen muss und dass auch nur in einer bestimmten Reihenfolge.

Aber vielleicht überzeugen ja die anderen Vorteile...?

Offline Blizzard

  • WaWiWeWe²
  • Titan
  • *********
  • Fade to Grey
  • Beiträge: 20.407
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Blizzard
Ich hoffe ich konnte die Fragen beantworten.
Ja, einiges ist jetzt klarer. Das macht die Auswahl an Systemen aber nicht einfacher. ;)
Hm, mal überlegen...so spontan fällt mir zu deinen Kriterien unter den mir bekannten Systemen eigentlich nur Splittermond ein. Eventuell könnte aber auch Elyrion etwas für dich sein.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.117
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Was wäre denn "exotisch"? Es
definiere es für dich

Echsen und Furries z.b. sind nicht exotisch für mich, Götterkinder, Exalted Horseswären es



Zitat
Also eher "du darfst 3 zeitintensive und 5 weniger zeitintensive Fertigkeiten aus folgender Liste lernen" als "ein Hexer hat Kräuterkunde als Grundfertigkeit und Akrobatik als Ausnahmefertigkeit und kann Akrobatik bei der Erschaffung nicht lernen".
Ich finde beides als Epic Fail für ein freies Kaufsystem

Hm Fudge Deryni, aber das Magiesystem ist bestenfalls rudimentär oder Fudge als Baukasten, ohne Prio 2 würde ich sagen auch GURPS , aber möglichst einfach ist es nicht, die Tödlichkeit von Gurps ist "skalierbar" und bei FUDGE sehr skalierbar.

SFs sind  Feats die Gurps Techniques erleichtern Special Moves Regel und Spieltechnisch sind aber absolut optional
Zitat
Wobei der Weg bei Splittermond, dass man bei bestimmten Werten der Fertigkeit besondere Angriffe automatisch bekommt, ganz interessant klingt.
Sorry, liest sich ziemlich DSA ig suboptimal, die Moongoose Runequest Variante bei bestimmten FWs besondere Techniken auswählen zu können machte da mehr Sinn.
Zitat
Bei Midgard sind aber z.B. waffenloser Kampf und Peitsche extrem teuer und Peitsche auch relativ nutzlos
ist auch realistisch, das waren nie Hauptskills Professioneller Kämpfer

Zitat
Zum Charakterkonzept:

Gurps/FUDGE

1 Skills

2 Dis/Advantages Edges/Hindrances

3 siehe 1 und 2




“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Luxferre

  • Gast
Habt ihr die Midgard 5 Regeln? Denn es ist a) freier als die Vorgänger und b) auch anpassungsfähiger.

Die Kosten für Fertigkeiten sind je Klasse unterschiedlich, aber die Prämisse ist: jeder kann alles lernen.
Wenn Du jetzt das Stufensystem kickst und die SC auf dem Niveau anfangen lässt, was ihnen passt, kannst Du noch immer hervorragend die Kostentabelle des GRW zu Rate ziehen, wieviel nun weitere Steigerungen kosten. Dafür braucht es nichtmal eine DIN A4 Seite Hausregeln.

Dann kann Deine Hexe (aka Schamanin) halt Geländelauf (ist eh günstig), Akrobatik (wird recht teuer) und die richtigen Zaubersprüche mit Schatten und Co (wird auch eher teurer). Wobei gerade Deine lowfantasy Vorstellung nicht so recht mit dem Charakterkonzept vereinbar ist (nur meine Meinung).

Und mit 2 Büchern seid ihr bedient, zudem kennt ihr die Grundmechaniken bereits.

Offline Azrael78

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 41
  • Username: Azrael78
Zitat

    Bei Midgard sind aber z.B. waffenloser Kampf und Peitsche extrem teuer und Peitsche auch relativ nutzlos

ist auch realistisch, das waren nie Hauptskills Professioneller Kämpfer

Das es nicht ganz so effektiv ist, kann ich ja verstehen. Aber warum muss es dann auch noch extrem teuer sein?

Wobei gerade Deine lowfantasy Vorstellung nicht so recht mit dem Charakterkonzept vereinbar ist (nur meine Meinung).
Ich will nicht unbedingt lowfantasy spielen, aber in den Gruppen wo ich bisher mitgespielt habe, wurde dies meist so gehandhabt.

Heute abend dann etwas ausführlicher....

Offline Erdgeist

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 7.264
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Erdgeist
Hm, von dem was du so bisher schreibst, unterstütze ich die Empfehlung für Agone. Wenn Interesse besteht, schreib ich später mehr.

Offline Fimbul

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 251
  • Username: Fimbul
Du könntest noch einen Blick in „Arcane Codex“ werfen. Das ist ein Komplettpaket aus Regeln und klassischer Fantasy-Welt. Die Charaktererschaffung folgt einem Kaufsystem und es gibt dort sogenannte „Kampfschulen“, das sind gestuft aufeinander aufbauende Spezialfertigkeiten, wobei man auch mehrere „Kampfschulen“ parallel erlernen kann (in Deinem Fall wohl: „Graue Eminenz“ („Schöne der Nacht“) + „Schattenhand“ oder „Nachtgeist“ (verstohlener Kämpfer) + „Herrscher dunkler Gassen“ (Parcour)).

Das Spiel ist allerdings nicht unumstritten, weil die Macher in der Vergangenheit durch unsympathisches Verhalten ziemlich viele Leute vergrätzt haben, die Welt wild zusammengewürfelt ist und die Regeln gerade bei der Spielbalance unausgegoren sind. Dennoch hat das Spiel auch seine Fans und scheint einigen Leuten also durchaus Spaß zu machen. Hier gibt es einen Überblick:

http://de.wikipedia.org/wiki/Arcane_Codex

Offline Blizzard

  • WaWiWeWe²
  • Titan
  • *********
  • Fade to Grey
  • Beiträge: 20.407
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Blizzard
Du könntest noch einen Blick in „Arcane Codex“ werfen.
Arcane Codex will mit diesem Kriterium hier
Die Regeln fürs Spiel sollten allerdings eher einfach daher kommen, so dass der Spielfluss nicht so häufig unterbrochen wird und Kämpfe nicht Ewigkeiten dauern. Kämpfe sollten möglichst nicht so schnell tödlich enden wie bei Midgard.
nicht so wirklich zusammen passen.
Die Tödlichkeit und Länge der Kämpfe bei AC sind ein Grund, warum ich AC nicht schon längstens empfohlen habe.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline Azrael78

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 41
  • Username: Azrael78
Zuerst einmal vielen Dank für die vielen Antworten und die gute Unterstützung!

FUDGE/FATE hört sich prinzipiell nicht schlecht an, aber ich kann mir nicht wirklich vorstellen wie sich das letztendlich spielt.
Zitat
Hm Fudge Deryni, aber das Magiesystem ist bestenfalls rudimentär oder Fudge als Baukasten, ohne Prio 2 würde ich sagen auch GURPS
Also die beiden Systeme vielleicht eher nicht.
Arcane Codex würde ich streichen, wegen
Zitat
die Regeln gerade bei der Spielbalance unausgegoren
sowie
Zitat
Die Tödlichkeit und Länge der Kämpfe
Da ich, auch aus Gründen der Balance, erstmal ein Setting unverändert spielen möchte, würde auch Midgard 5 rausfallen (auch wenn die Veränderungen mir zusagen und in die richtige Richtung gehen; habe aber bisher nur die Regeln gelesen und noch nicht gespielt).
DSA 5 verändert laut meinen Informationen zwar einige "Kleinigkeiten", nimmt aber die "eigentlichen Probleme" nicht wirklich in Angriff.

Zu Elyrion, HARP und Hellfrost habe ich bisher noch nicht soviel Infos gefunden.

Sundered Skies wäre jetzt nicht das Setting der ersten Wahl. Die Schnelligkeit etc hört sich gut an, aber anscheinend muss bzgl. Initiative und Heilsystem etwas geändert werden (http://www.fantastiker.de/?p=287)?!
Agone ist vielversprechend von der Beschreibung des Settings. Regeln hab ich mir noch nicht näher angeguckt.
Splittermond scheint auch gut zu sein; hier scheint ja hauptsächlich das Ticksystem ein Kritikpunkt zu sein?! Bei Shadowrun fand ich das Ticksystem allerdings nicht schlecht.

Wie können wir die Liste denn sinnvoll eingrenzen? Gibt es Alleinstellungsmerkmale oder deutliche Unterschiede?
Es wird wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass ich mir die kostenlosen Regelwerke erstmal näher angucke. Zum Beispiel kommt es mir ja auch auf Details an was z.B. die Zauberliste angeht und das kann bei den kostenpflichtigen nicht im Vorfeld angeschaut werden.

Also wenn keine sehr guten Gründe gegen Agone und Splittermond sprechen bzw. für eins der anderen Systeme, dann wird es wohl eines der Beiden.
Gibt es schon ein Releasedatum für die pdf Version vom GRW Splittermond?
An dritter Stelle würde dann Savage Worlds derzeit stehen.


Offline Quendan

  • grim & pretty
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.025
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Quendan
Gibt es schon ein Releasedatum für die pdf Version vom GRW Splittermond?

Geht voraussichtlich nächste Woche online.

Pyromancer

  • Gast
Sundered Skies wäre jetzt nicht das Setting der ersten Wahl. Die Schnelligkeit etc hört sich gut an, aber anscheinend muss bzgl. Initiative und Heilsystem etwas geändert werden (http://www.fantastiker.de/?p=287)?!

Sagen wir mal so: Ich bin nicht dieser Meinung. Und stehe damit nicht alleine.

Prinzipiell ist Savage Worlds aber definitiv gut geeignet, um auch daran rumzuschrauben, und es gibt auch alternative Ini-Systeme mit Würfeln und Kram. Ich rate aber dazu, erst einmal zu schauen, ob es für euch persönlich vielleicht auch so funktioniert, wie es im Buch steht, bevor ihr Hausregeln einführst. Die Karten-Iniative hat nämlich inhärente Vorteile (die man natürlich mögen muss).

Offline Krayzeee

  • Experienced
  • ***
  • Never grow up. Never surrender.
  • Beiträge: 192
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Krayzeee
Sagen wir mal so: Ich bin nicht dieser Meinung. Und stehe damit nicht alleine.

Hier is noch so einer. :)
Finde, wenn man sich an die Karteninitiative gewöhnt hat (die Spieler UND der Spielleiter) geht das genauso schnell, wenn nicht sogar schneller als Würfelwerte...
[Edit]:Die Natürliche Heilung ist tatsächlich etwas müßig, ist aber oft für manche Settings, meiner Meinung nach, angemessen und passend.

Und geändert werden MUSS tatsächlich gar nichts. Das ist alles eine Geschmackfrage, und man sollte erstmal ausprobieren ob das System by the book für einen taugt. Falls nicht ist SaWo wirklich ein System das man gut und gerne mal auf den Kopf stellen kann, falls es denn zweckdienlich ist.

Der große Vorteil ist halt die große Settingvielfalt für Savageworlds.
Sonst kann ich zu Splittermond und vorallem zu Agone allerdings nicht viel Sagen.

Und somit hätte ich mich auch schon wieder als SaWo-Fanboy qualifiziert, oder? :D

« Letzte Änderung: 4.07.2014 | 00:06 von Krayzeee »
Weniger Logik, mehr Explosionen!

Leitet: D&D Curse of Strahd. | Spielt: D&D Descent into Avernus / Curse of Strahd | Liest:  -- | Editiert gerne. | Krayzeee im who-is-who.

Offline JS

  • Titan
  • *********
  • Ich war es nicht!
  • Beiträge: 13.117
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: JS
Hellfrost (Savage Worlds)
http://www.prometheusgames.de/verlag/verlagsprodukte/savage-worlds/hellfrost/
http://www.prometheusgames.de/verlag/verlagsprodukte/savage-worlds/

Aborea
http://www.13mann.com/index.php/de/downloads/category/46-regeln?download=201:kurzregeln-starter

Agone
http://www.agone.de

Splittermond
http://www.splittermond.de

Ich denke, das muß dann zum Stöbern und Entscheiden reichen.
HARP liegt zwischen Aborea und Rolemaster (kompatibel), und zum ursprünglichen Elyrion habe ich nichts zu sagen.
;)
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Blizzard

  • WaWiWeWe²
  • Titan
  • *********
  • Fade to Grey
  • Beiträge: 20.407
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Blizzard
Der Vollständigkeit halber:Elyrion

"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline Azrael78

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 41
  • Username: Azrael78
Werde dann mal versuchen Gruppen für Testrunden zu FATE/FUDGE, Sawage Worlds und Splittermond sowie ggf. HARP und Trauma zu finden.

Irgendjemand aus Göttingen und Umgebung der mich 1-2mal mitspielen lassen würde?


Offline Azrael78

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 41
  • Username: Azrael78
Bin immer noch auf der Suche...sowohl nach einer Gruppe zum Testen als auch nach einem System (mit Welt).

Savage Worlds steht weiterhin ganz weit oben auf meiner Liste auch wenn mir die Shaken Regel nicht so gefällt. Aber wirklich beurteilen kann man das wohl erst, wenn man das Spiel auch gespielt hat.

Das Grundregelwerk zu Splittermond habe ich zumindest quergelesen und auch schon einen Charakter erstellt. Die Möglichkeiten sind sehr interessant. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass man, insbesondere wenn man nicht wöchentlich spielt, oft Regeln nachschlagen muss. Probieren geht hier wohl auch über Studieren.


Es ist natürlich schwierig etwas zu beurteilen bzw. überhaupt zu wissen, was man wirklich möchte, wenn der Überblick über alle Möglichkeiten sowie die Erfahrung mit unterschiedlichen Spielarten fehlt.
Ich bleibe dabei, dass ich eine freie Charaktergestaltung und -entwicklung möchte. Die Regeln, insbesondere während des Spiels, sollten so eingängig sein, dass der Spielfluß nicht unnötig unterbrochen wird.
Auch wenn ich eine gewisse Kleinteiligkeit bei Fertigkeiten mag, würde ich diesen Punkt jetzt allerdings "opfern". Wichtiger ist mir die Möglichkeit  cinematischer/cineastischer, cooler Aktion.
Bevorzugtes Setting: Mittelalter Fantasy, kein Steampunk, nicht zu exotisch, eher low fantasy (
Zitat
wikipedia: Der Begriff wird in erster Linie zur Abgrenzung von der klarer definierten High Fantasy verwendet und kann sich unter anderem auf humoristische Fantasy und auf Genremischungen wie die Dark Fantasy beziehen. Entscheidend ist vor allem der Verzicht auf epische Strukturen der Fantasy und auf die klare Unterteilung in gute und böse Figuren. Statt eines klar erkennbaren Helden stehen oft zwiespältige Charaktere im Mittelpunkt,[...]
Low Fantasy verzichtet meist auf eine weltumfassende Handlung. Nicht die Weltrettung steht im Vordergrund, sondern das persönliche Schicksal der Hauptfiguren. An die Stelle höherer Konflikte treten direkte Konfrontationen mit Gegnern und Gefahren. Betont werden Action-, Sex- und Gewaltszenen, die die Handlung schnell vorantreiben. Die Geschlechterzeichnung folgt oft den Mustern der Pulpliteratur: Heldentum, Mut und körperliche Stärke werden als männliche Tugenden propagiert, Frauen tauchen häufig als Sexualobjekte oder als Amazonen auf, wie etwa das Conan-Pendant Red Sonja.
; keine Ahnung wie man das noch weiter kategorisieren kann, aber sword and sorcery hört sich nicht schlecht an;
Da der Nordlandbarbar meine Lieblingsklasse bei Midgard ist, hatte ich mir verschiedene Infos zu den verschiedenen Barbaren Rollenspielen durchgelesen.
Barbaren! scheint ja hauptsächlich für Oneshots geeignet zu sein?! Bleiben also (neben GURPS Conan und D20) Savage Worlds Conversions/Settings wie Beasts and Barbarians und Totems of the dead sowie Barbarians of Lemuria. Für beide Systeme gibt es noch Legends of Steel.

BoL scheint sehr einfach von den Regeln zu sein. Ich würde mir zwar wenigstens ein paar Nicht-Kampf-Fertigkeiten wünschen, aber ich habe auch noch keine Details zu den Berufen gelesen.
Das Magiesystem hört sich auch nett an - sehr frei, viel Platz für eigene Ideen und unkompliziert (?!). Man könnte also auch die vorher erwähnte Hexe ggf. erstellen.
Wie sieht es denn mit der Charakterentwicklung aus? Werden nur noch die 4 (?) Kampffertigkeiten gesteigert oder gibt es noch weitere Möglichkeiten?

Ich weiß noch nicht so genau wie sich die oben genannten Settings von einander abgrenzen. Könnte da jmd. 1-2 Sätze zu verlieren bitte? Gibt es noch weitere Alternativen?

Meine Favoritenliste würde jetzt so aussehen:

1. BoL
2. Savage Worlds (Fantasy Kompendium, Elyrium, Nebula Arcana, Beasts and Barbarian, Totems of the dead...)
3. Splittermond

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.117
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer

Ich bleibe dabei, dass ich eine freie Charaktergestaltung und -entwicklung möchte. Die Regeln, insbesondere während des Spiels, sollten so eingängig sein, dass der Spielfluß nicht unnötig unterbrochen wird.
Auch wenn ich eine gewisse Kleinteiligkeit bei Fertigkeiten mag, würde ich diesen Punkt jetzt allerdings "opfern".
Gurps

Zitat
Wichtiger ist mir die Möglichkeit  cinematischer/cineastischer, cooler Aktion.
Kriegt Gurps auch hin
Zitat

Bevorzugtes Setting: Mittelalter Fantasy, kein Steampunk, nicht zu exotisch, eher low fantasy
GURPS Yrth

Den Wikipedia Artikel zu Low Fantasy kann man nicht mal in der Pfeife rauchen.

Sword and Sorcery ist KEINE Low Fantasy, die klassischsten S&S sind Conan Eine Welt in der Zauberer  Armeen mittels Erdbeben und Seuchen vernichten, Elric von Melnibone - wo ein Held Länder erschaffen kann und Kane der Verfluchte

Gurps Conan ist als Umsetzung vonHowards Conan ein erstklassiger Fehlschlag, das Setting nimmt die Äusserlichkeiten entspricht aber eher was de Crap und schlimmeres daraus gemacht haben.


SnS zeichnet sich meist durch "korrumpierende" oder in anderer Hinsicht einen Preis fordernde Magie aus

Elyrion ist "Steam"punk
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Pyromancer

  • Gast
BoL scheint sehr einfach von den Regeln zu sein. Ich würde mir zwar wenigstens ein paar Nicht-Kampf-Fertigkeiten wünschen, aber ich habe auch noch keine Details zu den Berufen gelesen.
Das Magiesystem hört sich auch nett an - sehr frei, viel Platz für eigene Ideen und unkompliziert (?!). Man könnte also auch die vorher erwähnte Hexe ggf. erstellen.
Wie sieht es denn mit der Charakterentwicklung aus? Werden nur noch die 4 (?) Kampffertigkeiten gesteigert oder gibt es noch weitere Möglichkeiten?
Die Berufe SIND im Endeffekt die Fertigkeiten. Wenn man irgend etwas machen will, was nicht durch Kampf abgedeckt ist, dann würfelt man auf einen Beruf, und auch im Kampf kommen Berufe gelegentlich zum Einsatz. Zur Charakterentwicklung gibt es neben Attributen, Berufen und Kampffertigkeiten noch heimatland-abhängige Stärken (im Endeffekt Spezialeffekte wie einen Schlachtruf, der Gegner einschüchtert), die man lernen kann.

Und lass dich vom Seuchentänzer nicht belabern. GURPS kann cinematische, coole Aktionen NICHT, zumindest nicht mit dem Grundregelwerk. Wenn du mit GURPS so etwas versuchen willst wie z.B.:
"Ich spring auf, kicke dem Oberpriester die Feuerschale ins Gesicht und springe ihm an die Gurgel, während er von der glühenden Asche abgelenkt ist."
Da kommst du bei GURPS bis "Ich springe auf...", dann sagt der SL: "Ja gut, dauert zwei Runden, der Nächste bitte."
Klar, du kannst dann in Runde drei, wenn du endlich stehst, versuchen, die Feuerschale umzukicken, aber es fühlt sich nicht cinematisch und cool an, weil halt alles in 1-Sekunden-Häppchen zerhackt ist.

Bei BoL sagt der SL: "Ok!", oder, wenn er einen guten Tag hat: "Ok, kriegst ausnahmsweise noch deinen Akrobat-Wert als Bonus auf den Angriff."

Und bei Savage Worlds wäre das ein Mehrfachaktion mit Geschicklichkeits-Trick und nachfolgendem Angriff, das Aufspringen ist da über die freie Bewegung abgedeckt.

An sonsten: Wenn ihr bei Midgard gerne die sekundengenaue Kampfregelung verwendet habt und damit klar kommt, dann ist GURPS sicher einen Blick wert - aber auch nur dann.

Offline Azrael78

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 41
  • Username: Azrael78
Den Wikipedia Artikel zu Low Fantasy kann man nicht mal in der Pfeife rauchen.
Sword and Sorcery ist KEINE Low Fantasy, die klassischsten S&S sind Conan Eine Welt in der Zauberer  Armeen mittels Erdbeben und Seuchen vernichten, [...]
SnS zeichnet sich meist durch "korrumpierende" oder in anderer Hinsicht einen Preis fordernde Magie aus
Gibt es hier eigentlich irgendwo ein Glossar mit Definitionen (wie man allgemein oder auf tanelorn z.B. low fantasy definiert, wie man Rollenspiele kategorisieren kann, etc.; dann würde man hier vielleicht nicht so oft aneinander vorbei reden.
Low Fantasy im Sinne von keine strikte schwarz-weiß Trennung und nicht zu exotisch, finde ich gut. Keine oder nur sehr schwache Magie, fände ich weniger gut.
Wenn ich das richtig gelesen habe, dann ist max. 1 Magier in der Gruppe erlaubt und somit Magie eher selten. Es ist mächtig was den Effekt angeht, aber dann auch mit vielen Voraussetzungen verbunden und teuer.
"Ich spring auf, kicke dem Oberpriester die Feuerschale ins Gesicht und springe ihm an die Gurgel, während er von der glühenden Asche abgelenkt ist."
[...]
Bei BoL sagt der SL: "Ok!", oder, wenn er einen guten Tag hat: "Ok, kriegst ausnahmsweise noch deinen Akrobat-Wert als Bonus auf den Angriff."

Und bei Savage Worlds wäre das ein Mehrfachaktion mit Geschicklichkeits-Trick und nachfolgendem Angriff, das Aufspringen ist da über die freie Bewegung abgedeckt.
Und so hätte ich es gerne.

Ich will nicht erst noch die detailierten Handgemengewerte raussuchen müssen, die seit 6 Monaten keiner mehr angerührt hat und dann noch in 5 Tabellen Modifikationen und dann Ergebnisse raussuchen.



Wie kann man denn BoL und SW von einander abgrenzen? Gibt es bestimmte Spielstile die gefördert werden?
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann scheint BoL einfach zu sein und die Charaktere sind ggf. auf einem höheren Powerlevel. Das würde mir erstmal zusagen. Dann brauche ich mich auch nicht zwischen Beasts and Barbarians, Totems of the dead und Legends of Steel entscheiden und würde Legend of Steel für BoL nehmen.

Offline Slayn

  • Mythos
  • ********
  • Zu doof für ein "e", zu individuell für ein "j"
  • Beiträge: 9.615
  • Username: Slayn
Grad bei SaWo solltest du dich erst mal für gar nichts Spezifisches entscheiden und dir die Grundregeln "nackt" zu Gemüte führen, etwa durch die gratis Testfahrt-Regeln. Der Vorteil des Systems sind die eingebauten "Stellschrauben" mit denen man es recht komfortabel (bis zu einem gewissen Grad) modifizieren kann um das gesuchte Spielgefühl zu erhalten.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
I can hardly wait | It's been so long | I've lost my taste | Say angel come | Say lick my face | Let fall your dress | I'll play the part | I'll open this mouth wide | Eat your heart

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.117
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer

Low Fantasy im Sinne von keine strikte schwarz-weiß Trennung und nicht zu exotisch, finde ich gut.
dann definiere mal exotisch im RPG für dich?

Elric ist SnS und  sehr exotisch(Moorcrock kann das aber noch sehr steigern) und hat eher ne blue-orange Moral.
Chaos - Balance - Ordnung, weniger  gut-böse.

Aber wie gesagt Heroen können dort Länder und Völker erschaffen, heute ist da Void  - morgen sind Kontinente, Länder , und ganze Völker mit Städten  aus der Vorstellungskraft des Heroen entstanden und btw Am Ende wird die Welt vernichtet um neu erschaffen zu werden

Zitat
Wenn ich das richtig gelesen habe, dann ist max. 1 Magier in der Gruppe erlaubt
das kommt auf die Gruppe an, nicht aufs RW

Zitat
GURPS so etwas versuchen willst wie z.B.:
"Ich spring auf, kicke dem Oberpriester die Feuerschale ins Gesicht und springe ihm an die Gurgel, während er von der glühenden Asche abgelenkt ist."
Da kommst du bei GURPS bis "Ich springe auf...", dann sagt der SL: "Ja gut, dauert zwei Runden, der Nächste bitte."
stimmt, ginge möglicherweise  mit Dungeon Fantasy o.ä.
« Letzte Änderung: 23.07.2014 | 10:41 von Seuchentänzer »
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Pyromancer

  • Gast
Wie kann man denn BoL und SW von einander abgrenzen? Gibt es bestimmte Spielstile die gefördert werden?
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann scheint BoL einfach zu sein und die Charaktere sind ggf. auf einem höheren Powerlevel. Das würde mir erstmal zusagen.

Ich mag beide Systeme.
Bei BoL ist das Powerlevel von Anfang an höher als bei Savage Worlds, viel Charakterentwicklung gibt es dann aber nicht mehr. Man kann als Conan anfangen, bleibt dann aber auch Conan.
Bei Savage Worlds starten die Charaktere schwächer (vergleichbar vom Spielgefühl mit ca. Grad 5 bei Midgard 3/4), dafür kann man hinterher steigern, und jede einzelne Steigerung verändert auch spürbar das Spielgefühl, das hat meine Spieler in Kampagnen immer gut motiviert.
Für dich evtl. problematisch ist die Magie bei BoL, die ist nämlich standardmäßig korrumpierend, und jeder, der zaubern können will ist auf irgend eine Art und Weise körperlich entstellt.

An sonsten: Die Taschenbuch-Ausgabe von Savage Worlds kostet weniger als eine Kino-Karte (nämlich 9,95) und da ist alles drin, was du fürs Spielen braucht, wenn du dir das Setting selbst ausdenkst oder ein vorhandenes Setting nimmst. Ich selbst hab z.B. jahrelang Midgard mit Savage-Worlds-Regeln geleitet. Ich kann dir nur raten, es auszuprobieren. Viele Dinge bei Savage Worlds sehen zwar auf den ersten Blick etwas merkwürdig aus, aber das Spiel funktioniert in der Praxis einfach unglaublich gut, wenn man ein paar Fallstricke vermeidet (Tipp für Spieler: Willenskraft nicht als Dump-Stat benutzen. Tipp für SLs: Bei Gegnern nicht die Robustheit zu hoch schrauben.).

Offline Oberkampf

  • Storytellerpetausbrüter
  • Legend
  • *******
  • Fais Attention!
  • Beiträge: 5.712
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tümpelritter
Bin immer noch auf der Suche...sowohl nach einer Gruppe zum Testen als auch nach einem System (mit Welt).
[...]
Auch wenn ich eine gewisse Kleinteiligkeit bei Fertigkeiten mag, würde ich diesen Punkt jetzt allerdings "opfern". Wichtiger ist mir die Möglichkeit  cinematischer/cineastischer, cooler Aktion.
Bevorzugtes Setting: Mittelalter Fantasy, kein Steampunk, nicht zu exotisch, eher low fantasy (;

Also cinematische/cineastische Action können Savage World und FATE Core beide ganz gut, wenn auch auf ziemlich unterschiedliche Arten. Savage World ist dabei das, was trotz aller SW-Besonderheiten ein "konventionell" erzogener Rollenspieler noch recht leicht versteht: Man wendet mit Geschicklichkeit (Stärke/Verstand) einen Trick oder einer Fertigkeit (Einschüchtern/Verspotten) eine Test of Wills an, wie er in jedem Actionfilm gang und gäbe ist, und der Gegner erleidet einen Nachteil. Bei besonderem Erfolg ist der Gegner sogar angeschlagen, was ziemlich mächtig ist. Die für den Trick benötigten Utensilien erzählen die Spieler einfach herbei, bei besonders unkonventionellen Gegebenheiten fordert der Sl einen Bennie oder legt notfalls sein Veto ein.
Beispiel für Deine Catwoman: "Ich reiße mit meiner Peitsche eine Vase vom Schrank (=herbeierzähltes Utensil), die dem Gegner auf den Kopf fällt, dabei zerspringt und ihn pitschnaß macht." Sowas ist ein Geschicklichkeitstrick.

Der Angeschlagen/Shaken Zustand handelt ziemlich viel von dem ab, was bei anderen RSPs wie z.B. d20-Systemen unter mehreren Zuständen aufgeteilt wird. Damit das erzählerisch sinnvoll ist, gibts bei Savage Worlds die Ausprägungen als Erklärungen. Ob jemand von Energieketten gefesselt oder durch einen Spruch paralysiert oder ein Rätsel verwirrt ist (Entangled, Paralysed, Dazed), wird bei SW über Shaken geregelt. Das macht die Abhandlung am Spieltisch sehr flott. Da man mit einem Bennie oder einer Willenskraftprobe Shaken wieder loswerden kann, ist ein Spieler, der davon betroffen ist, nicht ewig und drei Tage in einem Kampf ausgeschaltet. Das trägt wieder zum actionreichen Spiel bei.

Ähnliches macht SW auch mit seiner Erschöpfungs-Mechanik. Da gibt es drei Erschöpfungsstufen, und die können Hunger, Krankheit, Gifte, Blaue Flecken, (magische) Böse Blicke und Flüche usw. abdecken. (Problematisch empfinde ich den Zauber Beistand, der relativ billig solche Zustände bzw. ihre Auswirkung beheben kann, aber den kann man je settingspezifisch einschränken.)

Speziell dazu: Wenn du mit SW anfängst, gibt es ein paar Sachen, über die man sich, gerade als Midgard-Spieler, Gedanken machen sollte. SW ist kein klassisches Ressourcen-Abbau-Spiel, wie ich Midgard kenne. Midgard-Charaktere verlieren bei jeder gefährlichen Situation ein paar Ausdauer und vielleicht ein paar Lebenspunkte und ihre Heilmöglichkeiten sind beschränkt. Ihre Regeneration hängt von der Spielweltzeit ab, bis wieder Rast eingelegt werden kann. Bei SW ist das nach meiner Erfahrung nicht in dem Maß der Fall. Die wichtige Ressource Bennies wird z.B. unabhängig von der Spielzeit durch gute Ideen, Ausspielen der Charakterschwächen, einen guten Spruch am Tisch oder eine spektakuläre Aktion verdient. Wunden von einem Kampf dagegen werden meiner Erfahrung nach oft in der anschließenden Rast von Heilern versorgt und selten in die nächste Konfrontation mitgenommen.

Die Tödlichkeit von SW ist so ein eigenes Thema. Grundsätzlich kann jeder Schadenswürfel explodieren, und man kann auch als heroischer Charakter von einem einzigen Goblinpfeil mit 2W6 Schaden niedergestreckt werden, obwohl man eine Robustheit im zweistelligen Bereich hat. Trotzdem erhöht sich die Überlebenschance merklich in der Abenteurerkarriere.

Was die Spielwelt angeht, so bietet Hellfrost eine für SW Verhältnisse sehr detailliert ausgearbeitete Fantasywelt an, die im Hohen Norden spielt und für die es eine ganze Menge an vorgefertigten Abenteuern zu kaufen gibt, falls Du selbst keine schreiben möchtest. Der Hellfire-Ergänzungsband erweitert das um den arabisch-orientalischen Raum, für den es auch eine Reihe Kaufabenteuer gibt (5 Stück, werden aber wohl mehr werden). In Hellfrost sind zwar magische Gegenstände selten, aber magiepraktizierende  Personen nicht ungewöhnlich.

Wenn Du wirklich low Fantasy spielen willst, gibt es die Solomon Kane Variante, die das komplette Regelwerk und eine Plot Point Kampagne enthält und auf unserer Welt (mit ein paar magischen Extras) im 17. Jahrhundert spielt. Sehr nach Sword & Sorcery klingt Beasts & Barbarians, soweit ich weiß nur als PDFs zu erhalten.

Ansonsten kannst Du aber so gut wie jede Fantasywelt nehmen und mit ein paar Regelkonventionen "savagen", indem Du z.B. die Sprüche begrenzt oder nur besonderen Schulen/Arcane Knowledges zuteilst (typische D&D-Welt oder Midgard: nur Kleriker können Heilen, also haben nur die Heilung und Heilungsritual) und ein paar Talente streichst. Für den Anfang reicht das gerade bei low fantasy oft, die feineren Details ergeben sich dann mit mehr Erfahrung.
« Letzte Änderung: 23.07.2014 | 17:38 von Huntress »
Dans un quartier qui est triste à tuer
Prends des bombes de peinture et bombe tout
Ecris se que tu penses sur les murs!
Couleurs sur Paris...nanana...
Il est temps de changer... na nana na

Offline Azrael78

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 41
  • Username: Azrael78
dann definiere mal exotisch im RPG für dich?
Mir würde reichen, wenn man in einer Welt ähnlich der Erde spielen würde ... allerdings mit Magie und vom Powerlevel eher mit den Aktionfilmen der 80er vergleichbar (ok, vielleicht nicht ganz so unsterblich).
Alles was sich wesentlich von den klassischen EDO Settings entfernt hat das Potential zu exotisch zu sein.
Wilde Zeitreisen und parallele Welten sind eher zu exotisch. Es kommt natürlich auf die Präsentation an. Die Feenwelt bei Splittermond ist ok, die verschiedenen Welten bei "Die Orks" fand ich nicht so toll.
Weltenzerstörer und -erschaffer sind definitiv zu exotisch.
Hightech wie bei He-Man oder Wizardry (PC Spiel) finde ich im Original nicht schlimm, würde es aber im Rollenspiel nicht haben wollen - gleiches gilt auch für z.B. Schwarzpulvergewehre.
Bzgl. Epoche favorisiere ich die Zeit die auch bei DSA, Midgard etc. abgedeckt wird bzw. sich ähnlich anfühlt (wenn ich Conan (Film) richtig in Erinnerung habe, dann wäre die Zeit auch ok).
Urzeit kann ich mir jetzt nicht so vorstellen, auch 30er Jahre, Gegenwart und Zukunft finde ich für Rollenspiel im Allgemeinen nicht so reizvoll.

Stehe also eher auf den "langweiligen" Standard.
Wobei das letztendlich auch zu pauschal ist, ich muss es spielen und kann dann erst wirklich entscheiden.



Vielen Dank an Euch alle! Ich habe mir nun das Savage Worlds Gentlemens Revised Edition Taschenbuch und das Fantasykompedium als pdf gekauft. Hoffe ich kann bald spielen.

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.117
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Afrika, Asien, Die Amerikas waeren also in Ordnung?

Renaissance ohne Feuerwaffen bzw Faentelalter.

D.h. Solomon Kane fällt raus, ...

Savage Midgard, Hellfrost,..
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Azrael78

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 41
  • Username: Azrael78
Afrika, Asien, Die Amerikas waeren also in Ordnung?

Renaissance ohne Feuerwaffen bzw Faentelalter.

D.h. Solomon Kane fällt raus, ...

Savage Midgard, Hellfrost,..

Asien mit Ninjas, Samurai und grundsätzlich Martial Arts finde ich gut. Afrika und Amerika ist gefühlt schon wieder etwas weiter weg, aber warum nicht. Meistens ist man ja nicht auf einen Kulturkreis beschränkt.

Habe "The Wolf among us" (Computer/Konsole) zwar nie gespielt, finde aber die Idee mit den Märchenfiguren auch sehr interessant.

Ansonsten muss ich auch nicht die typische Unterteilung in weiß und schwarz haben. Grautöne wie in der Geralt Saga / Hexer (Bücher) mag ich auch.