Autor Thema: Fatepunkte innerweltlich erklärt?  (Gelesen 5773 mal)

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Offline Auribiel

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Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« am: 25.08.2014 | 09:07 »
Leider tue ich mir gerade schwer damit, die Überschrift treffsicher zu formulieren. Im Grunde geht es mir darum, wie sich der Besitz von FPs innerweltlich erklären ließe, obwohl es eigentlich ein meta-Element ist.

Ich würde gerne versuchen eine Fantasy-Welt innerweltlich stimmig zu bauen und frage mich daher, ob der Besitz von Fatepunkten innerweltlich als "gottgegeben" bzw. "vom Schicksal auserwählt" zu verstehen ist?
Sprich: Die SCs (im Sinne von Helden oder Anti-Helden) sind deswegen soviel besser als die 0815-Mooks, weil sie von Göttern/Dämonen auserkorene Streiter sind.

(Falls das schon wo anders genau so erklärt wurde, dann bitte ich um Entschuldigung, hab mich jetzt nicht an eine Stelle erinnert, wo dies innerweltlich erklärt würde... o.o).
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Offline Feyamius

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #1 am: 25.08.2014 | 10:34 »
Du sagst es schon selbst: Das ist ein Meta-Element, ein Erzählelement. Es regelt ja u.a. Mitspracherechte in eurer gemeinsamen Geschichte.

Da könnte man auch fragen, wie man die Macht und die Geldmittel einer Produktionsfirma, die dem Regisseur eines Blockbusters reinreden möchte, innerweltlich erklärt. Oder wie man die Deals mit BMW erklärt, sodass James Bond im nächsten Film einen solchen fährt.

Was erklärt werden muss, sind allerhöchstens die Auswirkungen: Also wieso fährt James Bond BMW und nicht Crysler? Aber auch das wird ja eher selten thematisiert. :'(

Wenn ihr also nicht gerade im Setting der Community-Serie spielt, sind Meta-Dinge innerweltlich komplett egal.

Offline Auribiel

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #2 am: 25.08.2014 | 10:47 »
BMW hat das denkwürdigere Logo? *rat* ;)

Ich hatte mir nur Gedanken darüber gemacht, wie die FATE-Helden mit FPs von den Mooks/der Normalbevölkerung innerweltlich wahrgenommen hat.

Das Ganze hat natürlich noch einen weiteren Hintergrund, den ich gerne demnächst im Weltenbau-Thread ansprechen möchte... (Herrschaftsregelung in Fantasy-Welten...)
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Offline Thandbar

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #3 am: 25.08.2014 | 10:57 »
Ich hatte mir nur Gedanken darüber gemacht, wie die FATE-Helden mit FPs von den Mooks/der Normalbevölkerung innerweltlich wahrgenommen hat.

Teilweise vermutlich überhaupt nicht. Oder auch sehr unterschiedlich. Hätte Greedo gewusst, dass Han Solo eine Hauptfigur ist, hätte er sich nicht mit ihm angelegt. Wenn Luke Skywalker einen Fate-Punkt ausgibt, um dem Laser auszuweichen, stellt Darth Vader fest: Die Macht ist stark in diesem da.
Wenn Han Solo den Sternenzerstörer narrt, war er eben "einfallsreich". Oder hatte "einfach nur Glück".
« Letzte Änderung: 25.08.2014 | 10:59 von Thandbar »
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Oberkampf

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #4 am: 25.08.2014 | 11:10 »

Ich würde gerne versuchen eine Fantasy-Welt innerweltlich stimmig zu bauen und frage mich daher, ob der Besitz von Fatepunkten innerweltlich als "gottgegeben" bzw. "vom Schicksal auserwählt" zu verstehen ist?
Sprich: Die SCs (im Sinne von Helden oder Anti-Helden) sind deswegen soviel besser als die 0815-Mooks, weil sie von Göttern/Dämonen auserkorene Streiter sind.


Eine ähnliche Idee hatte ich auch für meine Cortex+ Fantasy-Variante.

Im Grunde ist das auch keine schlechte Erklärung. Die Götter greifen selten direkt in die Welt ein, aber sie ändern auf subtile weise auf subatomarer Ebene - mit Quanten kann man jeden Quatsch erklären, um als aus dem Kopf zu zitieren - die Umstände der Dinge. Umgekehrt gibt es feindselige, chaotische Götter, die ihrerseits den Helden Steine in den Weg legen.

Sobald man von der Idee abkommt, dass Spielregeln eine Welt mit "neutraler" Physik und interesselosen Naturgesetzen repräsentieren und sich auf eine eher vormoderne Denke einlässt, ist das ganze kein Problem mehr.
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Draig-Athar

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #5 am: 25.08.2014 | 11:58 »
Du könntest einen Blick in Splittermond werfen. Das Grundregelwerk gibt es hier gratis. Dort trägt jeder wichtige Charakter einen Teil des zerborstenen Mondes in sich, der ihm besondere Fähigkeiten gibt (zum Teil eben auch die Anwendung klassischer "Gummipunkte").

Ich persönlich bevorzuge jedoch auch den Ansatz Fate-Punkte als rine Meta-Ressource zu sehen.

Offline Boba Fett

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #6 am: 25.08.2014 | 12:24 »
Nimm doch einfach die Mage/Earthdawn Erklärung (und Begründung, warum man Legendenpunkte bekommt)...
Die Vorstellung der Menschen, über das Sein der Welt formt und gestaltet die Welt.
Die Protagonisten manipulieren mit ihrem Fate die Vorstellung der Menschen und gestalten damit die Welt.
Wenn Antagonisten Fate (über den SpL) einsetzen, machen sie das gleiche.
Mooks haben kein Fate, weil nicht genug Einfluss...
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Offline Kardinal

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #7 am: 25.08.2014 | 12:29 »
Nun, das gesamte Setting von Malmsturm wurde als Welt entworfen, in der FATE, bzw. Fatepunkte tatsächlich die Gesetze der Realität repräsentieren... ;)
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Offline Auribiel

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #8 am: 25.08.2014 | 13:07 »
Teilweise vermutlich überhaupt nicht. Oder auch sehr unterschiedlich. Hätte Greedo gewusst, dass Han Solo eine Hauptfigur ist, hätte er sich nicht mit ihm angelegt. Wenn Luke Skywalker einen Fate-Punkt ausgibt, um dem Laser auszuweichen, stellt Darth Vader fest: Die Macht ist stark in diesem da.
Wenn Han Solo den Sternenzerstörer narrt, war er eben "einfallsreich". Oder hatte "einfach nur Glück".

Na spätestens wenn Han Solo das xte Mal dem Hutten von der Schippe gesprungen ist, sollte man sich schon wundern.
Und wenn Luke Skywalker Darth Vader verlichtsäbelt, kommt auch die Frage auf, ob wir es mit DEM Außerwählten zu tun haben, der die Macht wieder richtet... moment mal, war das nicht sein Vater? ;)

Worauf ich hinauswill:
Klar, am Anfang sieht das der NSC innerhalb der Welt nicht, aber irgendwann machen sich die Fateler einen Namen - im Gegensatz zu den Mooks, die sie Reihenweise übertrumpfen und besiegen.


Eine ähnliche Idee hatte ich auch für meine Cortex+ Fantasy-Variante.

Im Grunde ist das auch keine schlechte Erklärung. Die Götter greifen selten direkt in die Welt ein, aber sie ändern auf subtile weise auf subatomarer Ebene - mit Quanten kann man jeden Quatsch erklären, um als aus dem Kopf zu zitieren - die Umstände der Dinge. Umgekehrt gibt es feindselige, chaotische Götter, die ihrerseits den Helden Steine in den Weg legen.

Sobald man von der Idee abkommt, dass Spielregeln eine Welt mit "neutraler" Physik und interesselosen Naturgesetzen repräsentieren und sich auf eine eher vormoderne Denke einlässt, ist das ganze kein Problem mehr.

Hervorhebung von mir, den darum geht's mir letzten Endes (dazu unten mehr). Danke für den Denkanstoß! :)


Du könntest einen Blick in Splittermond werfen. Das Grundregelwerk gibt es hier gratis. Dort trägt jeder wichtige Charakter einen Teil des zerborstenen Mondes in sich, der ihm besondere Fähigkeiten gibt (zum Teil eben auch die Anwendung klassischer "Gummipunkte").

Danke für den Tipp/die Erinnerung. Leider bin ich momentan konzentrationstechnisch nicht in der Lage mich in neue Rollenspiele einzulesen. Allerdings wäre mir hier wichtig zu erfahren, wie konsequent man die Splitterträger in der Welt berücksichtigt? (dazu unten mehr...)



Zur Erklärung (und ich hoffe, dass mein Gedankengang nachvollziehbar ist, ich gebe zu, er ist durchaus verschwurbelt):

Beim Weltenbasteln bin ich auf die Frage gestoßen, wie sich Herrschaft in einem Fantasy-Setting gestaltet und erklären lässt. Irdisch gesehen ist das recht eindeutig, aber wie verhält es sich, wenn ich neue Ressourcen ins Spiel streue wie "Magie" und "göttliche Gunst".
Wäre es in einem solchen Setting nicht logisch, dass die meisten Herrschenden selbst über solche Ressourcen verfügen und inwieweit lässt es sich logisch erklären, dass nicht entsprechend begünstigte auf dem Thron/an der Macht sitzen?

Natürlich lässt sich da der Bogen zu den mit FP-Ressourcen ausgestatteten SCs schlagen - oder deren Gegenspieler.  Da FATE nicht so feingranuliert wie andere Systeme ist, wären also FP das "Erkennungsmerkmal" der entsprechend Begünstigten (so mein Gedankengang), aber das müsste sich innerweltlich auch irgendwo wiederspiegeln.
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Offline Slayn

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #9 am: 25.08.2014 | 13:10 »
Und ich dachte bisher immer, bei Fate ist man von Anfang an "jemand". kein Hocharbeiten, kein Leveln, gleich Held sein und ab dafür.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline Auribiel

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #10 am: 25.08.2014 | 13:13 »
Und ich dachte bisher immer, bei Fate ist man von Anfang an "jemand". kein Hocharbeiten, kein Leveln, gleich Held sein und ab dafür.

Ich sehe das im Vergleich zu anderen Rollenspielen, wo man am Anfang ein armer Bittsteller ist. Trotzdem gibt es da für mich einen Unterschied zwischen "Held am Anfang einer großen Kampagne" und "Held, der gerade die Welt gerettet hat". Luft nach oben ist doch immer noch da?
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Draig-Athar

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #11 am: 25.08.2014 | 13:25 »
Das was du vor hast erinnert mich irgendwie an das alte Birthright-Setting. Zu Splittermond können bestimmt andere besser Auskunft geben als ich.

Offline Feyamius

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #12 am: 25.08.2014 | 14:39 »
Klar, am Anfang sieht das der NSC innerhalb der Welt nicht, aber irgendwann machen sich die Fateler einen Namen - im Gegensatz zu den Mooks, die sie Reihenweise übertrumpfen und besiegen.

Die sind halt einfach gut. So wie erfolgreiche Leute heutzutage auch behaupten, mit harter Arbeit könne man was erreichen. ~;D
Dabei steckt hinter jeder Million auch sehr viel Glück und meist auch ne gute Portion Vitamin B (und damit "Birthright").
« Letzte Änderung: 25.08.2014 | 14:42 von Feyamius »

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #13 am: 25.08.2014 | 14:42 »
Das TORG-Setting könnte als Erklärung für die FATE-Punkte gut funktionieren. Auch gut erklärbar wären die FATE-Punkte auch in der oWoD für die Magier (Mage the Ascension).
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Auribiel

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #14 am: 25.08.2014 | 14:44 »
Das was du vor hast erinnert mich irgendwie an das alte Birthright-Setting. Zu Splittermond können bestimmt andere besser Auskunft geben als ich.

Stimmt, da hatte mir schon jemand davon erzählt (Archoangel?).


Die sind halt einfach gut. So wie erfolgreiche Leute heutzutage auch behaupten, mit harter Arbeit könne man was erreichen. ~;D

Wie, kann man nicht? O.O

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Offline Lichtbringer

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #15 am: 25.08.2014 | 18:49 »
Ich bin ja der Ansicht, dass FATE und Matrix füreinander bestimmt sind, denn der Einfluss auf die Matrix kann wundervoll mit den SP abgebildet werden.

Offline Feyamius

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #16 am: 25.08.2014 | 19:04 »
Ich bin ja der Ansicht, dass FATE und Matrix füreinander bestimmt sind, denn der Einfluss auf die Matrix kann wundervoll mit den SP abgebildet werden.

 :o Stimmt!

Nachsatz: Würde aber dazu führen, dass man in der Realwelt keine Fatepunkte einsetzen kann.
« Letzte Änderung: 25.08.2014 | 19:09 von Feyamius »

Offline Haukrinn

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #17 am: 25.08.2014 | 19:06 »
Ich halte es generell für falsch FATE-Punkte innerweltlich erklären zu wollen, das geht an der Intention des Spiels total vorbei.

Wenn Du sagst FP sind Glück oder Schicksal, dann deprotagonisierst Du die Charaktere. Denn dann ist es plötzlich ein äußerer Einfluss der ihnen zum Erfolg verhilft - das geht an der Idee von FATE vorbei das man es mit sehr kompetenten, proaktiven Charaktere, die von sich aus über sich hinaus wachsen können, zu tun hat.

Wenn Du sagst FP sind Adrenalin oder sowas, dann schränkst Du den Wirkungsbereich ein. Das ist auch nicht im Sinne des Erfinders.


Mich würde interessieren warum man FATE-Punkte innerweltlich erklären möchte? Erklärt mir das.  ;D
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Offline La Cipolla

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #18 am: 25.08.2014 | 19:24 »
Ich find's auch schwierig, aber nicht unmöglich. Hat aber viele Fallstricke, die mich beizeiten ein wenig ärgern. In Opus Magnum, meinem Beitrag für den letzten Contest, hatte ich dasselbe Problem mit Stress/Konsequenzen/Besiegen, vor allem wenn es um den Charaktertod ging (sieht man leider auch noch sehr gut). Fate ist sehr anspruchsvoll und zickig, wenn man Meta und ingame vermischen will.

Bestes Beispiel einer möglichen Umsetzung wäre ein Setting, das typische Märchen-/Dramatelling-Elemente aufgreift, in denen halt genau das, was die Fate-Punkte darstellen (Agency, Storytelling etc), auch in der Logik der Spielwelt verankert ist. Wo der "kleine Mann" sozusagen immer eine Chance gegen die Stärkeren hat, wo Schicksal mehr zählt als Logik etc.

Da geht schon so einiges. Ich wäre aber sehr vorsichtig mit "so ein bisschen"; meistens bietet es sich wohl wirklich an, das Ganze grundlegend ins Spielkonzept zu integrieren, nicht nur an einigen Stellen.

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #19 am: 25.08.2014 | 20:09 »
DSA3 kannte schon in "Kirchen, Kulte, Ordenskrieger" das Konzept von Schicksalspunkten, die dort eine Gabe der Götter an gottesfürchtige Helden repräsentierten. In klassischem "Heldenrollenspiel" – die Charaktere sind die heroischen Guten – funktioniert das als innerweltliche Erklärung eigentlich recht gut.

Bei so einer Erklärung würde es sich dann aber beispielsweise anbieten, den regulären Refresh durch einen an heroische und fromme Taten gebundenen zu ersetzen. Fate-Punkte durch Compels u. Ä. passen immer noch ins Konzept – die Wege der Götter sind unergründlich, erst proben sie dich, reiten dich tief in die Scheiße, dann gewähren sie dir ihre Gunst. Hallo, Hiob ;)

Wenn auch dunkle Götter, wie in DSA der Namenlose, Schicksalspunkte gewähren könnte würde es innerweltlich sogar für zwielichtigere Charaktere passen.

(An sich teile ich aber die Meinung, dass Fate-Punkte als Meta-Resource reibungsloser funktionieren.)
« Letzte Änderung: 25.08.2014 | 20:11 von Tar-Calibôr »

Shadom

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #20 am: 25.08.2014 | 20:10 »
Im Endeffekt haben Fate Punkte ein so vielfältige Auswirkung, dass sie unter einem rationalen Konzept in der Welt nicht zu verfassen sind.

Ich kriege mehr davon wenn ich Probleme durch das habe was ich bin, aber wenn ich trotz dem was ich bin wider erwarten keine Probleme bekomme wird es sogar noch weniger.
Aber das was mich ausmacht spielt nur dann eine echte Rolle im positiven wenn ich sie benutze.
Achja und manchmal verändert sich die Realität regelrecht durch sie (bzw. andersrum erklärt scheint man durch sie in Situationen zu kommen wo zufällig genau die eine wichtige Sache "rumliegt" oder man genau den "richtigen" kennt oder so)

Schlimmer noch wenn der Charakter  sie wirklich bewusst wahrnimmt.


Als Erklärung bleibt also nur das irrationale. Selbst Magie im klassischen Sinne hilft nicht, weil die meisten Magiearten rational logisch auf Prämissen aufbauen. Das hier ist extrem willkürlich aus der Welt heraus gesehen. Also brauchen wir etwas das eben auf dem Narrativ aufbaut.

Es muss also etwas geben, dass WILL das alles wie eine Geschichte ist:
Vielleicht sind es Götter, die ihren "Champions" immer dann helfen, wenn sie es cool finden (was bedeuten würde, dass man gleichzeitig seinen Char und den Gott des Chars spielt, der nur über Fate Punkte eingreifen kann)
Vielleicht betrifft das ganze aber auch nur schon bekannte Helden über die Geschichten erzählt werden? Dann könnte die Erwartung der unterbewusst magischen Menschen, dazu führen, dass sich alles so ergibt.
Vielleicht sind die SCs aber auch wirklich auch in der Welt Figuren einer Geschichte. Vielleicht sind sie a la Tintenherz in ein Buch hinein gefallen und nutzen die Struktur von Geschichen zu ihrem Vorteil? Oder sie waren immer schon Figuren und sind sich nur wie Deadpool der Sache bewusst geworden.


Offline Auribiel

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #21 am: 26.08.2014 | 00:52 »
Hrm... irgendwie dröselt ihr das zu klein auf.

Ich will keine innerweltliche Erklärung dafür, WIE die FPs eingesetzt werden - also nicht von wegen "NSC sagt: Der SC sagt jetzt, da steht ne Kuh, puff, ist eine da, das war voll krass". Diesen Bereich möchte ich auch durchaus im Meta-Element lassen, das wird bei mir fließend in die Erzählung eingebaut, ohne dass die NSCs das als solchen Eingriff wahrnehmen.
Ich will eine innerweltliche Erklärung dafür, wieso die Hauptchars (SCs und starke NSCs) soviel besser sind, als die 0815-Mooks. Klar ist das metamäßig schnell erklärt, aber wie nimmt das ein Char innerhalb des Settings war?

Da gibt es Personen, die gruppenweise von Helden bzw. Antihelden niedergemacht werden können, das sollte innerhalb der Welt - gerade wenn ich den Rollenspielanteil anspreche - doch irgendwie Niederschlag finden, so ganz abseits des reinen "Meta".

Und innerhalb der Welt wiederum sollte sich eine Machtposition auch durch solche "Macht" mitbegründen lassen, immerhin ist damit nicht reine Kampfkraft gemeint, sondern mit FPs werden ja auch die Ergebnisse geistiger/sozialer Duelle beeinflusst.


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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #22 am: 26.08.2014 | 00:56 »
aber wie nimmt das ein Char innerhalb des Settings war?

Gar nicht und es interessiert wohl auch (in der Welt) niemanden? Der Typ macht genau das worin er gut ist und das respektiert man so.
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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #23 am: 26.08.2014 | 00:56 »
Naja, die nehmen das wohl genau so war, wie die Leut', die Zorro, John Rambo oder Wolverine in Aktion sehen, je nach Setting. Und ich meine nicht die Zuschauer vor den Bildschirmen, sondern die Leute in der Story. FATE ist nicht umsonst ein cineastisches Rollenspiel.
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Offline Haukrinn

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #24 am: 26.08.2014 | 06:01 »
@Auribiel: Wenn das Spiel an sich schon fordert, dass die Charaktere kompetent und proaktiv sind, dann sollte genau das auch das Unterscheidungskriterium sein. Der Schläger von nebenan oder der Durchschnittsmagier aus der Akademie sind nämlich beides nicht.  ;)
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Offline AngusMacLeod

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #25 am: 26.08.2014 | 07:14 »
Wer kennt von euch die episch lange "Das Rad der Zeit"-Reihe von Robert Jordan?

Dort sind die Helden "Ta'veren" (Erklärung hier) und beeinflussen das Schicksalsgewebe stärker als andere "normalsterbliche". Gelehrte, die vom Phänomen der Ta'veren wissen, bemerken diesen Einfluss, können sich ihm allerdings auch nicht entziehen.
Die Auswirkungen sind, dass sich Personen den Ta'veren teilweise anders verhalten, als man es von ihnen gewohnt ist und Ta'veren dadurch in der Lage sind Dinge zu erreichen, die sonst niemand für möglich gehalten hat. Auch spielt ihnen das Schicksal oder der "Zufall" in die Hände, wodurch sie in entscheidenden Momenten Glück haben.

Das kommt den Fate-Points in einem bekannten Setting wohl am nächsten, zumindest von dem her, was ich bis jetzt gelesen habe.
Ansonsten fällt mir da nur Neo ein, der die Matrix aktiv ändert.

Oder (um bei Keanu Reeves zu bleiben, als er noch mehrere Gesichtsausdrücke hatte) Bill und Ted, die bei ihrer Reise durch die Zeit den Zeitstrang immer so ändern, dass sie im Vorfeld schon Gegebenheiten ihrer Umgebung so beeinflusst haben, dass alles in ihrem Sinn funktioniert.
"Fate wurde erfunden, um mehr Platz für Fresskram auf dem Tisch zu haben."

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #26 am: 26.08.2014 | 07:38 »
Ich bin da ja bei Jan Itor, mir gefällt die Idee überhaupt nicht. Aber ich halte es ja auch für einen schweren Designfehler bei Splittermond, dass die Splitterpunkte innerweltlich erklärt werden. Für mich kommen da zwei Ebenen zusammen, die nicht zusammen gehören, und das stört mein Gefühl für die sich entwickelnde Geschichte eher. Ich muss ja schließlich auch im Setting keine Entsprechung für eine gewürfelte 16 auf einem W20 finden ("eine 16 repräsentiert die Gunst oder Missgunst des Kriegsgottes") - ich muss nur die Auswirkungen dieser Spielmechanik im Rahmen der Fiktion ausgestalten (die 16 bedeutet im konkreten Fall, dass ich auf dem nassen Baumstamm ausgerutscht bin, weil der Baumstamm halt nass ist ...).
Wie schon jemand anders schrieb: Ich brauche doch im Film auch keine Erklärung dafür, dass Bond so cool ist und jedes Mal (oft genug mit knapper Not und mit viel Glück) überlebt. Auf der Meta-Ebene weiß ich, dass er der Protagonist ist, und in der Story ist es eine Mischung aus: Der Typ ist halt krass, und es mag eine Verkettung von Unwahrscheinlichkeiten sein, dass er seine Abenteuer immer überlebt und die Oberhand behält, aber es ist nicht unmöglich, also brauche ich auch keine gesonderte Erklärung dafür. Genauswenig, wie ich eine Erklärung dafür brauche, wenn jemand dreimal im Lotto gewinnt. Ist unwahrscheinlich, kann aber passieren.

In meinen Augen geht dieser Ansatz total an FATE vorbei. Ich will das deshalb niemandem ausreden, muss aber gestehen, dass ich innerlich oberlehrerhaft den Kopf über solche Ansinnen schüttele. Die Jugend von heute aber auch!

Draig-Athar

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #27 am: 26.08.2014 | 09:11 »
Ich finde gerade eine fehlende, allgemein gültige Erklärung gibt doch den Spielern mehr Möglichkeiten ihre Charaktere auszugestalten, der eine ist eben ein Günstling des Schicksals (oder der Götter), der andere wurde vom geheimen Orden des Schwarzen Mondes ausgebildet und der Dritte hat einfach ein unglaublich starkes Magietalent. Alle drei werden im Setting einfach als kompetente (oder vielleicht sogar extrem mächtige) Magier wahrgenommen. Lass doch jeden Spieler individuell entscheiden weshalb sein Charakter etwas besonderes ist.

Offline Haukrinn

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #28 am: 26.08.2014 | 18:40 »
Die Jugend von heute aber auch!

Genau! Früher war das anders. Wir hatten ja nix! Da war alles Meta! :korvin:
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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #29 am: 27.08.2014 | 13:13 »
Gut, ich sehe, dass mein Problem folgendes ist: Ich merkte schon im ersten Post hierzu an, dass ich nicht sicher bin, wie ich den Thread benennen soll, um deutlich zu machen, was ich meine. *schwurbel*
Meine Entschuldigung daher an alle, die wegen meiner Ungenauigkeit sich unnötig Schreibarbeit gemacht haben. :(


Annahme A: Wir haben eine Fantasywelt mit Magie und Götterwirken

Frage: Wie verteilt sich weltliche und politische Macht unter Berücksichtigung von Annahme A?

Meine Vermutung wäre:
Da es Magie und Göttergunst gibt, sollten Herrscher entweder selbst Magier sein oder aber in der Götter Gunst stehen oder aber absolute Experten auf ihrem Gebiet sein (Meister-Diplomat/Meister-Verführer, der den Magier um den Finger wickeln kann etc.pp.).

Erklärung:
Ich empfinde es als recht unplausibel, dass innerhalb einer Fantasywelt sehr häufig "Normalos" auf dem Thron/an der Macht sitzen, die von jedem mit Fatepunkte ausgestatteten Magier in die Tasche gesteckt werden können.

Schlussfolgerung:
Wenn ich ein Setting mit Fate bespiele, müssten alle Machtpositionen (jetzt mal den kleinen Dorfbüttel außen vorgelassen, wenn im ganzen Dorf nur Mooks wohnen usw.) mit NSCs mit Fatepunkten besetzt sein.

Das müssten die Mooks-NSCs doch aber auch spüren, dass die "Chefs" soviel mächtiger sind als sie und dann eben auf irgend eine Weise innerweltlich erklären? Dabei geht es mir nicht darum, eine Ursache für alle festzulegen (Alle Herrscher sind von den Göttern gesegnet), sondern das kann auf vielerlei Ursachen zurückzuführen sein (Verflucht, gesegnet, magisch begabt).

Also keine ins Zentrum rücken wie "das sind alles Splitterträger" oder "das sind alles Ta'veren", also nicht für alle die selbe Ressource, für ihre Imbaness, sondern einfach eine generelle Wahrnehmung oder besser Erkenntnis dessen (man sieht ja kein "der hat FP!!!11" bei irgend wem über dem Kopf schweben), dass ein NSC über die Möglichkeit von Aspekten und FATEpunkten verfügt.


Zitat
Ich würde gerne versuchen eine Fantasy-Welt innerweltlich stimmig zu bauen und frage mich daher, ob der Besitz von Fatepunkten innerweltlich als "gottgegeben" bzw. "vom Schicksal auserwählt" zu verstehen ist?



Feuersänger:
Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Draig-Athar

  • Gast
Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #30 am: 27.08.2014 | 13:26 »
Meine Vermutung wäre:
Da es Magie und Göttergunst gibt, sollten Herrscher entweder selbst Magier sein oder aber in der Götter Gunst stehen oder aber absolute Experten auf ihrem Gebiet sein (Meister-Diplomat/Meister-Verführer, der den Magier um den Finger wickeln kann etc.pp.).

Erklärung:
Ich empfinde es als recht unplausibel, dass innerhalb einer Fantasywelt sehr häufig "Normalos" auf dem Thron/an der Macht sitzen, die von jedem mit Fatepunkte ausgestatteten Magier in die Tasche gesteckt werden können.


Schau dir doch nur einmal an, wie viele "Pfeifen" in unserer Welt in der Vergangenheit auf dem Thron saßen! Manche von ihnen waren letztlich nur noch Marionetten der wirklichen Machtinhaber, manche wurden von mächtigeren gestürzt aber manche konnten sich (über Generationen) an der Macht halten. Andererseits gab es natürlich auch immer wieder kompetente Herrscher, die selbst beträchtliche Fähigkeiten hatten. Weshalb sollte das in einer Fantsy-Welt anders sein?
« Letzte Änderung: 27.08.2014 | 13:28 von Draig-Athar »

Shadom

  • Gast
Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #31 am: 27.08.2014 | 13:27 »
Ich halte die Prämisse nicht für zwingend richtig.

Wenn deine Magier nicht gerade mit einem Fingerschnippen 100 Mann töten können, dann funktioniert Herrschaft anders.

Von mir aus starten wir im Status quo, dass alle Herrscher Magier sind oder sonstwie übergeile Typen, die Magier reinlegen.

Nun kriegt ein mächtiger "Magierkönig" einen Sohn, den er heiß und innig lieb und zum Erben machen will. Leider ist der ein kompletter Normalo. Er ist nicht doof, aber weder ein Model noch ein Magier noch der Sieger von Turnieren. Einfach nur ein einfacher Mann halt.
Der Magierkönig hebt also eine große Armee aus in der die Soldaten auf Loyalität dem Reich gegenüber gedrillt werden. Zudem werden diplomatische Verbindungen geknüpft, die zusammenbrechen wenn es einen Bürgerkrieg geben würde. Ganz nebenbei sorgt er dafür, dass es seinen Untertanen nicht wahnsinnig schlecht geht.
Dann übernimmt sein Normalo Sohn das Ruder.
Er hat ein paar Magier unter seinem Befehl, die ihn sicher leicht töten könnten (wie auch jede seiner Leibwachen ganz nebenbei). Was würden die aber davon gewinnen? Die Soldaten würden die Usurpatoren vermutlich töten. Es würde vermutlich ein Krieg ausbrechen an dem sich vielleicht sogar Nachbarländer beteiligen. Das Volk würde den Magier vermutlich hassen und an der Macht halten könnte er sich auch nicht.
Außerdem müsste er den neuen Herrscher auch erstmal umbringen wollen... warum auch? Er hat ein sicheres Auskommen und in seinem Rang genügend Macht um auch so fast alles zu bekommen was er sich wünscht. Außerdem hat er vermutlich den Sohn aufwachsen sehen und hasst ihn nicht. Also macht er nichts.
Der Normalo bekommt noch einen Normalo Sohn usw. Früher oder später mischt sich Ideologie und Religion noch da rein weil es heißt, dass die Familie dazu bestimmt ist zu Herrschen.

Im Grunde ändert sich also nichts durch die Magie (vor allem dann wenn Magie usw. etwas erlerntes ist was sich jemand der im einfachen Volk geboren wurde nicht leisten kann).

Natürlich KANN man es so spielen wenn man das will. Aber es ist nicht notwendig und mechanisch auch nicht klug. Wenn ich jedem König Fatepunkte gebe, dann ist meine Welt von Main NPCs überlaufen. Und wenn jeder der keine Herrschaftsstellung hat im Umkehrschluss keine Fate Punkte hat, dann ist mein Pool an Main NPCs zudem noch langweilig homogen.

Achamanian

  • Gast
Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #32 am: 27.08.2014 | 13:29 »
Meine Vermutung wäre:
Da es Magie und Göttergunst gibt, sollten Herrscher entweder selbst Magier sein oder aber in der Götter Gunst stehen oder aber absolute Experten auf ihrem Gebiet sein (Meister-Diplomat/Meister-Verführer, der den Magier um den Finger wickeln kann etc.pp.).

Erklärung:
Ich empfinde es als recht unplausibel, dass innerhalb einer Fantasywelt sehr häufig "Normalos" auf dem Thron/an der Macht sitzen, die von jedem mit Fatepunkte ausgestatteten Magier in die Tasche gesteckt werden können.

Ich glaube, da liegt der Knackpunkt: Ich assoziere politische Macht nicht mit persönlicher "Kraft" in irgendeinem Sinne. Auch im "echten" Mittelalter saßen ja wohl kaum immer die besten Kämpfer, größten Gelehrten, schlauesten Taktiker und tatkräftigsten Helden auf dem Thron, sondern schlicht die, auf die sich die verschiedenen Fraktionen im politischen Poker irgendwie einigen konnten.

Deshalb sehe ich auch keinen Erklärungsbedarf - in einer FATE-Welt gibt es halt immer Individuen, die in verschiedenem Maße aus der Masse herausragen (was auch unserer Wahrnehmung der wirklichen Welt entspricht, wenn auch vielleicht nicht der Realität ...). Dafür, dass das so ist, braucht es in meinen Augen keine Erklärung, und es braucht auch keine Erklärung dafür, dass diese Individuen nicht überall an den Schaltstellen der Macht sitzen. Es stört mein Gefühl für die Kohärenz einer Fantasy-Welt deshalb kein bisschen, wenn die Kräuterhexe aus Hintertupfingen den König von Korondrar mit ihren Kräften bei einer direkten Konfrontation locker in die Tasche stecken könnte. Königin wäre sie dadurch noch lange nicht, und weil sie das weiß, konzentriert sie ihre Kräfte halt auf vielversprechendere Unterfangen.

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #33 am: 27.08.2014 | 13:50 »
@Auribiel:

Mal als Gegenpunkt: Wenn ein Magier oder Priester auf dem Thron sitzt, dann hat er immer eine geteilte Loyalität und kann nicht immer positiv für sein Land entscheiden (Magiergilde, Gott)
Zweitens: Hättest du in einem feudalen System tatsächlich gerne einen Absoluten Herrscher dessen Macht nicht absolut ist weil er jemanden anderen, immateriellen hörig ist?

Persönliche Macht verblasst immer im vergleich zu der macht die eine Position verleihen kann.
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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #34 am: 27.08.2014 | 21:22 »
Alle Leute, die in der Geschichte eine wichtige Rolle spielen und sie entscheidend beeinflussen, sollten Fatepunkte haben. Daher korrelliert "ich habe Macht" natürlich auch mit "ich habe Fatepunkte".

Wie sich der Mook von der Straße erklärt, dass mächtige Leute nun mal Macht haben und was reißen können? ...weil sie halt mächtige Leute sind, deswegen. Aber eigentlich ist es bei Fate völlig unwichtig, was Leute ohne Fatepunkte denken. Leute ohne Fatepunkte sind Staffage, Statisten, mobile Kulisse.

Die Statisten in Filmen oder in Theaterstücken fragen sich ja auch nicht, warum die Protagonisten so mächtig sind. Wenn sie damit anfangen, werden sie meistens selbst zu Protagonisten - und damit würden sie bei Fate eben auch Fatepunkte bekommen und selbst in den Mittelpunkt der Handlung rücken.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Shadom

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #35 am: 27.08.2014 | 22:02 »
Naja in vielen meiner Kampagnen ist die Leibgarde des Prinzen vielleicht wichtiger als der Prinz oder König und dementsprechend hat nicht immer "Macht" und Fatepunkte eine Korrelationen.

Offline Auribiel

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Re: Fatepunkte innerweltlich erklärt?
« Antwort #36 am: 28.08.2014 | 14:45 »
Entschuldigt, wenn ich nicht auf alle Posts eingehe, ich habe alles gelesen. ;)

Alle Leute, die in der Geschichte eine wichtige Rolle spielen und sie entscheidend beeinflussen, sollten Fatepunkte haben. Daher korrelliert "ich habe Macht" natürlich auch mit "ich habe Fatepunkte".

Wie sich der Mook von der Straße erklärt, dass mächtige Leute nun mal Macht haben und was reißen können? ...weil sie halt mächtige Leute sind, deswegen. Aber eigentlich ist es bei Fate völlig unwichtig, was Leute ohne Fatepunkte denken. Leute ohne Fatepunkte sind Staffage, Statisten, mobile Kulisse.

Die Statisten in Filmen oder in Theaterstücken fragen sich ja auch nicht, warum die Protagonisten so mächtig sind. Wenn sie damit anfangen, werden sie meistens selbst zu Protagonisten - und damit würden sie bei Fate eben auch Fatepunkte bekommen und selbst in den Mittelpunkt der Handlung rücken.


Danke dafür, mir das nochmal vor Augen zu führen. Mit der Erklärung komme ich zumindest zurecht (auch wenn ich es gerne noch etwas runder gewollt hätte, aber dafür ist FATE wohl zu grobkörnig oder zu meta). *kopfkratz*


Lieben Dank nochmal an alle, die mit diskutiert haben, mir haben eure Beiträge sehr geholfen!  :d
Feuersänger:
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