Autor Thema: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert  (Gelesen 8321 mal)

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Offline Archoangel

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Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« am: 10.10.2014 | 23:05 »
Aus gegebenem Anlass würde es mich interessieren wie da eure Erfahrungen sind. Die Frage richtet sich logischerweiße an Spielrunden mit klar definierter SL/GM-Funktion, also in erster Linie ans klassische Adventure-/Roleplaying sowie an die Storyteller, also SLs/GMs die von der Grundidee mehr oder weniger unabhängig von Spielern mit SL Funktion stehen.

Warum seit ihr der SL/GM eurer Runden bzw (an die Spieler): was ist die Motivation eurer SLs/GMs?
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Ideologie ist der Versuch, den Straßenzustand durch Aufstellung neuer Wegweiser zu verbessern.

Offline Prisma

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #1 am: 10.10.2014 | 23:36 »
Weil es mir gefällt Szenarien und Hintergründe zu entwickeln. Weil ich es spannend finde wie die Spieler mit dem Szenario umgehen und welche Entscheidungen sie für ihre Charaktere treffen. Das "sonst findet sich keiner" kommt auch vor. 
Mit einem 7er-Set, stehen ganze Universen offen.

Offline klendathu

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #2 am: 10.10.2014 | 23:40 »
Weil es mir gefällt Szenarien und Hintergründe zu entwickeln. Weil ich es spannend finde wie die Spieler mit dem Szenario umgehen und welche Entscheidungen sie für ihre Charaktere treffen. Das "sonst findet sich keiner" kommt auch vor.

Eben, eine muss es ja machen.  :d
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Noir

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #3 am: 10.10.2014 | 23:41 »
Ich mach es meistens bei uns. Und das liegt daran, dass es sonst keiner machen will. Ich würde auch lieber spielen. Wenn ich dann mal leite, macht es mir natürlich auch Spaß ... sonst würde ichs nicht machen ... aber die Motivation ist eigentlich: Ich will ÜBERHAUPT an den Tisch. Und wenn das nur klappt, wenn ich am Kopf sitze und die Sache leite ... dann ist das eben so :)

Offline Slayn

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #4 am: 10.10.2014 | 23:44 »
Warum seit ihr der SL/GM eurer Runden

Bei mir war es schiere Notwehr. Entweder GM werden oder das Hobby an den Nagel hängen.

Ich habe halt als Spieler bei einigen extrem fähigen Dungeon Mastern angefangen, das hat meine Ansprüche an den Posten ziemlich geprägt. In den Gruppen, in die später eingestiegen bin herrschten desaströse Zustände, also habe ich irgendwann angefangen den Posten zu übernehmen, sonst wären die Gruppen wegen lauter Unzufriedenheit einfach zerbrochen (und ich hätte neue Mitspieler suchen müssen).
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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alexandro

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #5 am: 10.10.2014 | 23:44 »
Ich würde mich als SL als "Spielzeugmacher" verstehen. Ich mag es total Dinge (Hintergründe, Welten, Crunch) zu entwickeln und dann andere darauf loszulassen, zu sehen was die damit anfangen.

Online Arldwulf

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #6 am: 10.10.2014 | 23:58 »
In erster Linie weil es mir Spaß macht. Ich kenne diesen "na einer muss es ja machen" Gedanken auch, aber meistens trifft es dann doch den der am besten damit leben kann und daraus auch Freude zieht.

Welten zu erschaffen finde ich eine tolle Sache, und es reizt mich auch viele verschiedene Charaktere auszuspielen, und sei es nur als NPC. Außerdem mag ich es auch Spieler zu fordern.

Offline Chiarina

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #7 am: 10.10.2014 | 23:59 »
Ich bin bei uns der Spielleiter. Ich mache das aus mehreren Gründen ganz gern: Erstmal gefällt mir die Vorbereitung. Egal, ob ich viel Arbeit oder wenig Arbeit hineinstecke, ich mag dieses Verknüpfen mehrerer Handlungsstränge, Querverbindungen erstellen, u. ä. Ich gewinne einen Blick auf das Ganze. Das gefällt mir gut.

Trotzdem mag ich es, am Spieltisch überrascht zu werden. Ich gehe mit einer konkreten Vorstellung vom Verlauf des Abends hin, habe mir auch ein paar Alternativen überlegt, wenn dann aber etwas kommt, was ich so nicht vorausgeahnt habe, aber trotzdem prima ist, dann gerate ich in so eine Art kreativen Stress, den ich sehr mag. Das sind die Momente, die mich beim Spiel am meisten reizen. Ich muss gestehen, dass ich sie nicht bewusst herbeiführen kann. Vielleicht will ich das auch gar nicht. Bei uns sind das eben solche magischen Augenblicke, bei denen wir uns hinterher groß anschauen und fragen: Wie ist denn das passiert?

Ich mag auch die Nachbereitung. Wenn ein Abenteuer oder eine Kampagne Eigendynamik angenommen hat, ich wieder zuhause zufrieden feststelle, dass es lebt, was ich da mache und ich überlegen muss, was das jetzt für meine Planung bedeutet. Auch das mag ich recht gern.

Es gibt auch Dinge, die ich nicht mag. Am schlimmsten finde ich: Erfahrungspunkte verteilen. Daher bevorzuge ich Systeme, in denen ich als Spielleiter damit möglichst wenig zu tun habe.

Chiarina
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Offline Blutschrei

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #8 am: 11.10.2014 | 00:43 »
- Weil ich meine ersponnenen Welten liebe!

- Weil ich es liebe, die Fäden in der Hand zu haben, weil es mir Spaß macht, "ahnungslosen" Spielern die Gelegenheit zu bieten, Dinge und Zusammenhänge zu entdecken!

- Weil mich die Reaktion meiner _Spieler_ auf gewisse Situationen interessiert.

- Weil ich mich lange genug mit schlechten Systemen herumgeärgert habe, um zu wissen, wann Regeln Sinn machen, und wann ich einfach nur die Zügel loslass und Platz schaffe, um die Story erleben zu können.

Und nicht zuletzt, weil ich auch einfach ein gewisses Maß an Anerkennung und positivem Feedback mag.
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Offline Orlock

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #9 am: 11.10.2014 | 00:44 »
Sonst findet sich Keiner trifft es schon sehr gut. Ich halte mich nicht für einen guten Spielleiter. Und mir sind auch schon Spieler abgesprungen, weil mir in längeren Kampagnen auch mal die Ideen ausgehen. Aber es wollte echt kein anderer machen...
Inzwischen haben wir zum Glück einen zweiten Spielleiter, so dass wir wechseln können wenn einem die Luft ausgeht oder der andere eine Superidee für eine neue Kampagne hat.

Offline Auribiel

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #10 am: 11.10.2014 | 01:05 »
Früher war ich meist deswegen SL, weil es sonst keiner gemacht hat.

Mittlerweile (und mit anderer Runde) würden durchaus alle Mitspieler auch den SL machen, aber mittlerweile gefällt es mir so gut, die Spieler auf meine erdachten Abenteuer loszulassen, dass ich gar nicht mehr tauschen möchte.

Ich überrasche Spieler gerne mit unerwarteten Plotwendungen.
Ich lasse mich von Spielern gerne mit unerwarteten Reaktionen/Ideen überraschen.
Ich bastle gerne Hintergründe und Stories.

Feuersänger:
Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Offline Niilo

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #11 am: 11.10.2014 | 02:10 »
Zum einen habe ich immer das Halbgottgefühl, ich kontrolliere eine ganze Welt, deren Gesetze, deren Charaktere. Ich bestimme die Gefühle, die Stimmung, die Richtung des Abenteuers - das fühlt sich verdammt gut an.

Zum anderen glaube ich in dem was ich mache ziemlich gut zu sein - und umso mehr Spaß es den Spielern macht, desto mehr bereitet es auch mir Freude.

Wenn es denn sein muss und ich nicht Meister spielen kann, dann begnüge ich mich mit SL-freien Rollenspielen wie Dreadge oder Forsooth!, aber wann immer die Möglichkeit ist, sitze ich an der Spitze des Tisches.
Systemwanderer

Chiungalla

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #12 am: 11.10.2014 | 02:49 »
Ich liebe es Geschichten zu erzählen, bin aber zu perfektionistisch um halbwegs effektiv Romane zu schreiben. Beim Rollenspiel (oder wenn man tatsächlich erzählt) geht das viel intuitiver und lockerer von der Hand. Und ich mag es beim gemeinsamen Erzählen die Fäden wenigstens ein wenig stärker in der Hand zu haben als die anderen.

Zudem beschere ich meinen Freunden gerne eine gute Zeit. Da gehört Spielleiten genau so in mein Repertoire wie z.B. Kochen oder das regelmäßige Ausrichten von Brettspielenachmittagen oder das Planen anderer Events.

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #13 am: 11.10.2014 | 06:01 »
Ich erschaffe gerne Geschichten und teile sie dann. Ich hab auch gerne die hauptsächliche Kontrolle über eine Welt. Ich bin gut darin, Plots anzupassen, neu zu erstellen und auch frei nach Nase zu leisten, mach aber auch gerne mit ner Gruppe einfach ein gezielt gewünschtes Abenteuer ohne allzuviel Extras durch. Ich plane gerne, brauche aber selten lange zur Vorbereitung. Ich finde es klasse, wenn meine Planung dann funktioniert und die Story tatsächlich da (oder in der Nähe) rauskommt wo ich sie hin haben wollte. Wenn das dann nicht passiert und es ist meist trotzdem cool geworden ist mir zwar nicht immer klar wie das nun passiert ist aber diese Situationen sind oft noch viel besser. Grade weil ich Überraschungen mag und die Welt, egal ob eigen oder übernommen, dadurch erst richtig lebendig wird.

Hin und wieder hab ich ne Lücke im Plot (oder auch mal ein Loch  >;D), da dann drum rum zu kommen ist manchmal stressig, meistens aber eine gute Herausforderung.

20% der Foren/chatgruppen sind Fälle von "weil es sonst keiner macht." Wenn Spieler bestimmte, zum Teil recht irre Dinge ausprobieren möchten und ich sehe dass die meisten SLs sich nicht trauen, dann versuche ich es halt (so mich das Thema interessiert). Wenn woanders ein SL abspringt und sich kein anderer findet, nun ja, wenn es nicht total gegen meine Vorstellungen geht mach ich das dann auch, wenigstens so lange bis sich doch noch jemand findet. Da muss ich mich manchmal selbst dran erinnern dass noch ein Spiel, vor allem eines in das ich mich erst lange einarbeiten muss, zeitlich nicht mehr geht.

Dann ist es auch so dass ich zwar gerne mehr spielen würde, aber ich auch keine Beschränkungen will in meiner Auswahl, und leider die meisten SLs kein 3PP zulassen oder selbst offizielle Bücher nicht haben wollen. Das ist meist nix für mich. Ich mag an den von mir gewählten Systemen die Vielfalt und wenn der potenzielle andere SL damit nicht leiten kann mache ich es halt dann doch wieder selbst.
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard

Offline Maarzan

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #14 am: 11.10.2014 | 06:26 »
Noch ein Weltenbauer.

Ich baue Hamsterkäfige mit jede Menge Inhalt und setze da dann die Spielerhamster aus um zu sehen, wie das dann "lebendig" funktioniert.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Infernal Teddy

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #15 am: 11.10.2014 | 06:56 »
Zum einen bin ich Weltenbauer, zum anderen Geschichtenerzähler. Das war ich schon vorher. Zum anderen...

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Offline Saffron

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #16 am: 11.10.2014 | 07:00 »
Ich hab da eine komische Mischung aus Gründen. Zum einen auch das weit verbreitete: Einer muss es ja machen. Zwar leiten in meiner Runde auch zwei andere SL, aber keiner von uns hat Zeit und Lust, den Dauer-SL zu geben, also müssen wir uns die "Arbeit" aufteilen.

Ich habe überhaupt keinen Spaß am Weltenbau oder überhaupt am Vorbereiten, und ich bin da auch sehr unkreativ. Ich bin auch kein passionierter Geschichtenerzähler oder besonders guter NSC-Schauspieler.

Es macht mir aber Spaß, die Reaktionen der Charaktere auf die Ereignisse zu erleben, und ich mag es, von ihren Ideen überrascht zu werden. Außerdem ist es natürlich ein tolles Gefühl, wenn man sieht, dass es den Spielern Spaß macht, dass man etwas geschaffen hat, das anderen Leuten gefällt.

Dann muss ich noch zugeben, dass ich es gern habe, wenn Dinge nach meiner Nase gehen. Wenn ich bei anderen SL spiele, denke ich z.B. manchmal: Mensch, es geht ja gar nicht voran, nun komm doch mal in die Hufe. Bin ich SL kann ich das selbst steuern. Wenn das Abenteuer nur so vor sich hindümpelt, lass ich halt etwas passieren, bringe einen Konflikt aufs Tapet oder sonst etwas.

Und noch ein anderer Grund: Die anderen SL in unserer Runde wollen seit tausend Jahren nur 08/15-Fantasy leiten und haben auch gar keine Lust, sich in andere Systeme oder Settings einzufuchsen. Ich will aber auch mal was anderes spielen, das geht bei uns eben nur, wenn ich selbst leite.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #17 am: 11.10.2014 | 07:05 »
Wenn ich leite, dann aus 2 Gründen:

1. Ich will den Bösewicht spielen.
Bei den Spielen, die auf Herausforderungen aus sind, spiele ich gerne den Arschloch-SL (beachte! spielen ungleich sein!). Jede scheinbare Scheisssituation wird von mir mit einem sadistischen Grinsen kommentiert. Dafür "ärgere" ich mich dann, wenn die Spieler mich wieder überlistet habe. usw. Sowas macht jede Menge Spass.
 
2. Ich will die Bühne bereiten für die anderen Spieler.
Ich bin nicht der Charakterspieler vorm Herrn. Aber meine Spieler sind es und meistens wollen sie ihren Charakter erkunden und ausspielen. Also ist es da meine Aufgabe, die Charaktere ins Spotlight zu pushen und sie unter Druck zu setzen. Diese Herausforderung des gemeinsamen Pushens finde ich verdammt Spassfördernd.

Weltenbauen finde ich zwar interessant, aber ich mag es eher, wenn sich die Welt durch das Erspielen der Gruppe entwickelt. Das gleiche bei den Geschichten. Die besten Geschichten entstehen beim eigentlichen Spiel.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Crimson King

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #18 am: 11.10.2014 | 08:43 »
Ich spiele lieber, als dass ich leite, wobei ich auch am leiten Spaß habe. Wenn ich leite, hat das einen der folgenden Gründe:

a) es findet sich kein anderer oder ich denke, ich sollte mal wieder dran sein (üblicherweise, wenn ich Kampagnen leite)

b) ich habe eine tolle Abenteueridee, die ich ausprobieren will (üblicherweise die Motivation für One Shots)

Weltenbau und Detailvorbereitung nervt mich eher an und ich mache da nur, was ich muss. Es gibt ja genügend vorgefertigte Settings und die Spieler liefern auch jede Menge Details am Spieltisch.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #19 am: 11.10.2014 | 08:55 »
Ich bin SL weils sonst keiner macht

Ich war bei einigen Runden und bin auch noch in einer anderen Spieler aber die SL´s sind sowas von nicht meinem Geschmack, aber ich spiele mit, weil ich auch mal passiver Spieler sein will (ich genieße das Mitspielen, dabei sein aber lasse die Hauptinitiative den anderen Spielern)

Andere SLs sind halt komisch =)
Der eine SL Typ will seine Spieler klein halten, selbst in heroischsten Settings bleibst mit deinem Char der Gimp
Der andere SL will kein Bespaßer sein und macht/erzählt nur was wenn die Spieler was tun, das ist auch recht frustrierend da es extremes Railroading ist und man nicht viel machen kann außer "Ok dann gehen wir weiter, hier können wir ja eh nix machen/ändern"
Der andere SL ist voll der Setting/System Tyrann: Ihr spielt das so wie ich das Will und die und die Regel X gibt es nicht und jetzt schmeiss ich in euer Fantasy Setting ne Laserpistole...

Offline bobibob bobsen

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #20 am: 11.10.2014 | 09:17 »
Weil ich bisher niemanden kennen gelernt habe der es besser kann. Ich bin großzügig und charismatisch, wortgewand und erfahren, witzig und emotional, kann gut Vorbereiten und habe tolle Plotideen, meine Mitspieler lieben mich und hassen mich, ich bin flexibel und doch gradlienig,
wären wir beim Sex könntet ihr mich Blauwal nennen.

Offline Fredi der Elch

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #21 am: 11.10.2014 | 09:20 »
Warum leite ich?

Weil ich die weltallercoolste Sau unter der Sonne bin und es mein unendlich größzügiges Herz fordert, den tristen Alltag meiner leider nur normalbemittelten Spielern mit einen unvergesslichen Feuerwerk meiner schier unglaublichen Genialität zu erleuchten.

Höre ich ein Halleluja?!?
Where is the fun at? - The rules should tell me clearly - And how to get there
- Don't try to make me feel like I live there, make me care about it. -

Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline Aedin Madasohn

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #22 am: 11.10.2014 | 09:44 »

weil ich so am besten das SPIEL als Spiel erhalten kann :)
Regelvernarrte SLs habe ich genug kennengelernt. Wird immer (dann) blöd, wenn die Regeln
s....uboptimal sind. Oder wenn sich der Eindruck verfestigt, dass da einem der SL sonstwas als angebliche
Regeln vorsetzt, in Wahrheit aber nur ausgelotet wird, was für Gängelung die (Mit?)Spieler ohne Murren ertragen.

Wir spielen (und wollen auch gar keine Besserspieler sein >;D) und da fallen Entscheidung auch gerne aus dem Handgelenk heraus.
Flexibles Hausregelnsystem >;D klappt nur, wenn der SL sich einem laufenden Spiel verpflichtet fühlt (also ein gütiger Despot ist). >;D >;D >;D



 

Offline Weltengeist

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #23 am: 11.10.2014 | 09:45 »
Ich bin tatsächlich lieber Spielleiter als Spieler. Ich leite auch dann, wenn es andere gute Spielleiter im Angebot hat.

Warum? Vieles ist oben schon gesagt worden. Ich habe immer schon Geschichten erzählt. Ob früher mit Playmobil, ob in geschriebenen Kurzgeschichten oder eben im Rollenspiel. Und während ich es manchmal durchaus mag, alles selbst unter Kontrolle zu haben (dann wähle ich die Variante "Geschichte schreiben"), finde ich es oft auch reizvoll, selbst überrascht zu werden. Ich habe hier diese Situation, diese Grundidee für eine Geschichte, aber wie entwickelt sie sich? Was wird daraus, wenn sich die Protagonisten nicht so verhalten, wie ich es machen würde, sondern eigene Ideen entwickeln? Ich finde das spannend.

Ach ja, und dann noch ein Grund, den glaube ich noch keiner genannt hat: Als Spielleiter darf ich ganz, ganz viele verschiedene Charaktere spielen. Das ist geil, das darf ich als Spieler nicht. Ich bin eine bekennende Rampensau, und ich mag es, im einen Moment die verschüchterte Oma und im nächsten Moment den dekadenten Drecksack zu geben. Und das kann ich tatsächlich nur als Spielleiter.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Pyromancer

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #24 am: 11.10.2014 | 12:03 »
Ich hab mit dem Leiten angefangen in einer Gruppe voller Spielleiter, und auch auch später bestand ein Großteil meiner regelmäßigen Runden zum Großteil aus Rollenspielern, die auch spielleiten. Leidensdruck, von wegen "einer muss ja leiten" gab es da nie, sondern immer ein Überangebot.
"Damals" hab ich mit dem Leiten angefangen, weil ich "Feng Shui" cool fand und das sonst keiner kannte. Ich mag am Leiten den Aspekt, den Spielern eine Welt zu bieten, die sie erkunden können, und ich mag es, zu schauen, was sie damit anstellen und was passiert.

AcevanAcer

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #25 am: 11.10.2014 | 12:17 »
Für Shadowrun ist es sehr schwer Spielleiter zu finden, die das feeling rüberbringen das ich gerne hätte, deswegen leite ich es selbst.

Offline Mann mit Ukulele

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #26 am: 11.10.2014 | 12:19 »
bla bla rhabarber...
Höre ich ein Halleluja?!?
HALLELUJA! ;D

On topic: Ich leite, um den Leuten zu vermitteln, wie ich gern spielen würde. Das klappt nur bedingt.
Auf längerfristiges Leiten habe ich wenig Lust, da ich die Vorbereitung scheue und im Improvisieren auf Dauer nicht gut genug bin.
Dazu kommt, dass ich ein Händchen (Fluch/Segen?) habe, Situationen ins Lustige/Alberne/Lächerliche zu ziehen. Das ist für längerfristige Runden auch eher nix...
« Letzte Änderung: 11.10.2014 | 12:21 von Mann mit Ukulele »
Der MmU | Wem genug zuwenig ist, dem ist nichts genug. | Poeterey

Luxferre

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #27 am: 11.10.2014 | 12:34 »
Höre ich ein Halleluja?!?

Halt die Klappe und nimm endlich Deine Medikamente  >;D



@Topic:

Ich bin gern der Spielleiter. Ich bin ein Weltenbauer und Systembastler. Ich beschäftige mich gern mit diesen Themen und ersinne zudem noch gern vielschichtige und sich langsam offenbarende Geschichten. Außerdem mag ich es, nicht nur einen Charakter zu spielen, sondern derer tausende.
Ich sehe mich als Architekt und Handwerker, ich bin recht praktisch veranlagt und teile meine "Werke" recht gern mit und mit anderen.
Ich erfreue mich an Situationen, zu denen ich nichts beigetragen habe, außer die Plattforn für diese geboten zu haben, quasi der Stein des Anstoßes gewesen zu sein.
Außerdem kann ich recht gut leiten und meine Gruppen genießen die Zeit mit mir und gegen mich.
Zu guter Letzt habe ich auch gern eine Plattform für meine vielen, kreativen Ideen. Das ist als recht klassisch angehauchter SL etwas einfacher, denn als Spieler.

Offline Kardinal

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #28 am: 11.10.2014 | 12:58 »
 8) meine RPG-Laufbahn begann als Spielleiter (mit einem zu 50% selbstgestrickten Setting - und für eine Gruppe langjähriger RPG-Veteranen) --- diese Kampagne lief knapp 2 Jahre lang. Erst 7-8 Jahre danach hatte ich meine Premiere als Spieler.
Spielleiter zu sein ist immer noch meine bevorzugte Beschäftigung: irgendwo muss ich mit den ganzen Welten, Geschichten und Figuren in meinem Kopf ja hin! ;)
« Letzte Änderung: 9.03.2015 | 14:18 von Kardinal »
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Offline asri

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #29 am: 11.10.2014 | 13:37 »
Ich möchte ein Rollenspiel spielen. Oft sind es kleine, "abseitige" Spiele, die ich ausprobieren möchte. Wenn ich es nicht selbst an den Tisch bringe, wird es nicht gespielt. Wenn es jemand anders in die Hand nimmt und ich den Leitstil der Person mag: prima! Ich möchte nimmer immer die Verantwortung tragen müssen - eben auch, weil ich so "abseitige" Spiele anschleppe. ;)

Wenn ich leite, ist es mir wichtig, gemeinsam mit den anderen eine Welt und/oder Geschichte zu erschaffen. Außerdem möchte ich am Tisch eine freundliche, offene Atmosphäre unterstützen. (Ich leite gegenwärtig fast ausschließlich One-Shots beim öftlichen Rollenspieltreffen, wo Neulinge reinschnuppern und sich die Leute untereinander oft kaum oder gar nicht kennen.)
Beides sind Punkte, die mir auch bei anderen SL wichtig sind.

Offline Bad Horse

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #30 am: 11.10.2014 | 13:46 »
Als SL hab ich weniger Leerlauf als als Spieler. ;)

Außerdem mag ich es - wie schon andere gesagt haben - eine Situation auf die anderen loszulassen und zu schauen, wie sie damit umgehen und was da so passiert.

Ich mag es weniger, wenn die Spieler einfach nur brav einem Plot hinterherdackeln, den ich liefern soll. Das finde ich nicht so spannend, da weiß ich ja schon, wie es ausgeht.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Dr.Boomslang

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #31 am: 11.10.2014 | 14:15 »
Im Herzen bin ich wahrscheinlich auch einer dieser Weltenbauer. Das habe ich gemacht so lange ich denken kann. Die Bewohner der Welten haben mich immer am meisten interessiert und der Aspekt, dass solche Welten scheinbar ein Eigenleben entwickeln. Es war immer eine Faszination, was aus einer Welt wird, wenn wirklich Menschen drin "leben", wenn sie sich bewegt und verändert.

Ansonsten mag ich Regelsysteme und kenne mich meist am besten damit aus, und dann ist da noch das "es macht ja sonst keiner". Geschichten wollte ich manchmal auch erzählen, nur habe ich mich da nie für besonders gut drin gehalten und es meist schnell aufgegeben.

Offline Aeron

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #32 am: 17.10.2014 | 22:09 »
Früher habe ich geleitet, weil ich Abenteuer bringen wollte, die ich eigentlich so als Spieler erleben wollte (nur das man natürlich nicht den SL findet, der es genau so macht, wie man es sich vorstellt).

Heute leite ich, weil ich es schön finde mitzuerleben, wie sich eine Welt durch Spielern verändern kann, ohne dass man es genauso geplant hätte (dementsprechend hauptsächlich im Rahmen von Kampagnen).

Offline Oberkampf

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #33 am: 17.10.2014 | 22:17 »
SL sein ist einfach deutlich weniger langweilig als Spieler sein.
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Offline Lichtbringer

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #34 am: 17.10.2014 | 22:31 »
Da habe ich nur Standardantwort: Ich leite einfach lieber, als dass ich spiele.

Offline Skele-Surtur

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #35 am: 17.10.2014 | 22:38 »
Damals hatte ich Lust dazu. Momentan habe ich mehr Lust, Abenteuer zu erleben, als das Setting für sie bereit zu stellen. Aber das wird sich auch wieder ändern.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline Hotzenplot

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #36 am: 17.10.2014 | 22:42 »
Ich spiele zwar sehr gern, aber ich leite noch lieber. Zum Teil scheint das daran zu liegen, dass ich einfach mehr in dem Thema Rollenspiel drin bin, als die meisten "meiner" Spieler. Mir reicht es einfach nicht aus, nur zu spielen, ich brauche mehr, mehr Beschäftigung mit dem ganzen Thema (also sowohl was die Eigenentwicklung von Settings/NSC etc. angeht, als auch Rollenspielbücher zu lesen). Davon abgesehen habe ich als SL sehr viel positives Feedback erhalten, schon als kleiner Bub´, was natürlich dauerhaft eine große Motivation ist.
Es spielt auch eine Rolle, dass ich als SL in der Regel irgendwie den größten Einfluss habe, angefangen beim Timing der Runde, als auch ingame (ja, trotz Player Empowerment ;)).
 
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
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Offline Mimöschen

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #37 am: 1.11.2014 | 12:33 »
Aus der "Not" heraus. Eigentlich spiele ich lieber als dass ich leite.

Offline Balatar

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #38 am: 7.11.2014 | 20:09 »
Kann ich gar nicht mehr so genau sagen - hat halt in den 80er Jahren angefangen und ist seitdem so geblieben ... habe schon damals DSA geleitet, Dann Shadowrun, Call of C., Ad&D, 3.5 und nun Pathfinder. Ab und an hat auch mal wer anderes übernommen damit ich spielen kann, aber irgendwie kam der Job immer zu mir zurück. Heute liegts vor allem daran, das ich wohl den meisten Kram und einen schönen Rollenspielkeller habe. Außerdem habe ich viel Spaß daran mir die Hintergrundbände eines Systems reinzuziehen - dabei kann ich richtig gut entspannen ... 8)

Offline Menthir

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #39 am: 11.11.2014 | 01:28 »
Ich bin Spielleiter geworden, weil unser damaliger Spielleiter im Jahr 2001/02 die Spielerseite kennenlernen wollte und seit dieser Zeit bin ich in meinen Gruppen an sich der Stammspielleiter, wobei sich die Gründe dafür in jedem Jahr oder zumindest in unregelmäßigen, aber abgrenzbaren Zyklen verändert haben. Ich will es in der Kurzform (ob deren Länge ich jetzt schon um Entschuldigung bitte) versuchen:

Begonnen hat es also irgendwann um Weihnachten 2001 bei D&D 3E, damals war ich noch recht jung und habe dementsprechend den Posten ausgefüllt, damit wir einen Spielleiter hatten und spielen konnten. Damals haben wir viele One-Shots gespielt und ich kannte die Regeln ganz gut, habe mir um das Umfeld und Beiwerk allerdings sehr wenig Gedanken gemacht. Ich hatte einiges an Fantasybüchern gelesen, schon in jungen Jahren, wie Tolkiens Herr der Ringe oder die ersten Bände von G.R.R. Martin, und ich hatte schon eine Weile Magic (und auch Pokemon) gespielt, und das hat gereicht, um sich ein Grundkonzept für den Weltenbau zu überlegen. Aus Faulheit wollte ich nichts vorgefertigtes Spielen, weil ich mir immer eingebildet habe, dass Improvisation mir leichter fällt als wirkliche Vorbereitung, weshalb ich mein erstes vorgefertigtes Abenteuer erst 2005 geleitet habe (Fürst der eisernen Festung). Diese casual-DM-Phase ging vielleicht bis so Ende 2002, Mitte 2003.

Ich habe in meinem 15. und 16. Lebensjahr meine Begeisterung für Geschichte entdeckt; also nicht jene jugendliche Begeisterung für mittelalterliche Geschichte, um seine Fantasyrunden mit Pseudorealismus zu versehen, sondern wirklich eine Liebe zu historischer Gedankenwelt, Interpretationsansätzen, Streitfällen und alles, was letztendlich mit dem Begriff Longue durée zu tun hat. Dies hat zum Weltenbau geführt, da ab da mein Spielleiten etwas lehrerhaft geworden ist. Meine Freunde haben nicht meine Liebe für Geschichte geteilt, also ist das Rollenspiel ein wenig zur Plattform für mich geworden, in der ich historische Entwicklungen und Konzepte einbauen konnte und sie mit meinen Freunden diskutieren und verhandeln konnte, ohne dass sie eine klassische Geschichtsdiskussion führen mussten. Ich habe den Schulstoff also angefangen auf meine Rollenspielsitzungen umzusetzen. Dies ist zusammengegangen mit dem Weltenbau, und diese Phase ging bis 2007/2008.

Weihnachten 2006 habe ich mit einem Freund angefangen, eine Welt zu konzipieren und mich in das planhafte Weltenbauen einzudenken. Vorher habe ich die Welt eher durch historische Szenarien eingekeilt und sie dann zusammenwachsen lassen. Wir haben uns ein Forum gebastelt und eine Internetseite und basteln in einem ungeheuer langsamen Tempo bis zum heutigen Tag an dieser Welt. Im Laufe der Zeit ist mir allerdings aufgefallen, dass ich nach wie vor nicht so das wirkliche Bedürfnisse habe, eine Welt in ihren Daten zu entwickeln oder überall Völker einzusetzen, sodass diese Phase zweigeteilt werden muss. Das heißt außerhalb des Spieltisches habe ich an der Welt gebastelt, am Spieltisch habe eine neue Disziplin entdeckt. Da Rollenspiel für mich durch seine dialogische Funktion glänzt, ist das Rollenspiel wieder zu einem Medium meiner Interessen geworden, und seit dem Jahr 2005 gilt dies Interesse nicht nur der Geschichte und geschichtlichen Umbrüchen und Entwicklungen, sondern der Philosophie. Meine Rollenspielrunden wurde systematischer und thematischer vor allem. Während ich vorher breit aufgestellte Kampagnen geleitet habe, die sehr sandboxig waren und für alles offen sein wollten, habe ich mich jetzt Leitthemen hingegeben. Die längste Kampagne (eine Forgotten Realms-Kampagne in Athkatla, baute lose auf Baldur's Gate auf) hatte zum Thema beispielsweise die Begriffe Schatten, Loyalität/Verrat und Religion. Die Kampagne war als Diebeskampagne (und Assassinenkampagne) aufgezogen und vollzog sich neben normalen Aufträgen, politischen Geplänkeln und dergleichen auch immer wieder in direkten, hochtrabenden wie auch abstrusen philosophischen Diskussion (die manchmal Hauptthema, manchmal am Rande eingebunden), in denen Spieler und Spielleiter versuchten das Wesen von Loyalität, Verrat und dergleichen zu ergründen auf spielerische Art und Weise, jetzt jedoch ohne den Anspruch, diese Themen irgendwie auflösen zu wollen, doch schon in dem Anspruch, diese Diskussion dann ingame auch zu vollführen, zu testen, zu spiegeln, auf die Probe zu stellen. Diese sehr stark philosophische Phase, in der es auch immer wieder um Wahrnehmung und der Verbindung von Spieler und Spielleiter ging, hatte ihre stärkste Phase bis 2009/2010. Den Weltenbau führe ich bis heute weiter und zuletzt haben wir das Projekt durch einen Zwei-Mann-Wettbewerbe etwas wiederbelebt, aber mein Herz hängt nicht so stark am Weltenbau und dessen stärkste Phase endete zur gleichen Zeit.

Seit 2010 ist Weltenbau nicht mehr Selbstzweck. Ich stelle mir meine Welt wie eine Müllhalde meiner Ideen vor, und das meine ich positiv. Als Spielleiter hat sich in der Zeit ein zusätzlich Interesse am Individuum entwickelt und an der Psychologie. Das ist für mich dazu geführt, dass mich in der Folgezeit vor allem das Werden und Sein von Rollenspielcharakteren (weniger der Spieler, obgleich dies auch beachtet wird) interessierte. Bis heute zieht es sich durch, dass meine aktuellen Runden eigentlich hauptsächlich - wie soll ich sagen - Reflexionsfläche für die Charaktere sind. Habe ich also zuerst feste Storylines geleitet (im Sinne eines von sich eingenommenen Storytellers, die Spieler also eher Beobachter oder zumindest mit stärker limitierten Einfluss), hat es sich dazu entwickelt, dass ich als nächstes Themen spielerisch hinterfragen wollte, bis dieses eben dadurch abgelöst wurde, dass ich die Charaktere wachsen sehen will. Ich habe mein Spiel also völlig auf die Charaktere zugeschnitten und die Geschichte, die ich beisteuere, ist eher Beiwerk und dient dazu - ich bediene mich der Worte von 6 - den Spielern und ihren Charakteren (und den vielen recurring nscs mit eigenen Lebensentwicklungen) die Bühne zu bereiten. Das ist vor allem geprägt durch meine Zeit als Play-by-Post-Rollenspieler. Ich spiele das seit 2000 und bis zum heutigen Tag (wenn auch leider zeitlich momentan sehr eingeschränkt), aber irgendwann hat diese Art des Spiels sich etwas auf das Tischspiel übertragen (nicht mechanisch, sondern eben im Charakterfokus), sodass es eine gewisse Obsession geworden ist. In der Hinsicht kamen dann das erste Mal wirkliche Zweifel an dem Spielsystem D&D auf, welches ich bis dahin für eigentlich alles genutzt habe. Diese Phase ging bis 2012 in ihrer stärksten Ausprägung.

Meine Unzufriedenheit die strategische Entwicklung mit der charakterlicher Entwicklung nicht vereinbaren zu können (was erzählerisch zwar gelöst werden kann, aber ich eben auch regeltechnisch belohnt sehen wollte und selbst nicht leisten konnte) hat mich dann in eine Phase des Systemdenkens geführt. Oder ich sollte sagen: Des Hinterfragens von Systemen und wie Spieler sich anhand von System glauben verhalten zu müssen am Spieltisch. Das hat sich in vielerlei Hinsicht gespiegelt, nämlich durch das Testen neuer Rollenspielsysteme, als auch einer - nicht intensiven - mich dauernd begleitenden Lektüre und Bearbeitung der Theatertheorie. Dies hat zu einer Phase geführt, in der ich Idel des immersiven Spiels aufgegeben habe, dass ich zeitweise begonnen hatte, weil ich mich wieder auf Brechts Verfremdungseffekte versteifen wollte und konnte; Rollenspiel also neben dem Spaß auch noch immer nutze als Plattform für ernste Debatten und Diskussionen, ohne jetzt darin begnadet zu sein. Zudem habe ich dank Dürrenmatts groteskem Theater ein Gefallen darin gefunden, eben als Spielleiter nicht mehr alle Fäden in der Hand zu haben, aber sie auch nicht nur an den Spieler abzugeben, sondern gewisse Teile (wenn auch in recht kontrolliertem Umfeld) dem Zufall zu überlassen:
Zitat
Aus: Friedrich Dürrenmatt, Theater-Schriften und Reden, Diogenes Verlag, Zürich 1966, S. 193.
3. Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmst-mögliche Wendung genommen hat.
4. Die schlimmst-mögliche Wendung ist nicht voraussehbar. Sie tritt durch Zufall ein.
5. Die Kunst des Dramatikers besteht darin, in einer Handlung den Zufall möglichst wirkungsvoll einzusetzen. (...)
9. Planmäßig vorgehende Menschen wollen ein bestimmtes Ziel erreichen. Der Zufall trifft sie dann am schlimmsten, wenn sie durch ihn das Gegenteil ihres Ziels erreichen: Das, was sie befürchten, was sie zu vermeiden suchten.
Ich habe also Rahmen und System hinterfragt, ohne auch dies abschließend klären zu können oder zu wollen. Dies Suche, die etwa ein Jahr gedauert hat, endete in dem Finden von Fate. Immersives Rollenspiel darf jedoch stattfinden, wenn gewünscht. Meins ist es aber nicht so sehr.

Seit 2013 habe ich mich etwas von dem Spielleiten entfernt (sagen wir entfernen wollen), in dem ich das Feld für einen anderen Spieler geräumt habe, der Interesse daran gezeigt hat, eine Langzeitkampagne zu leiten. Diese Unterbrechung, die im Januar 2014 dann gänzlich begann, sollte vielleicht zwei Jahre gehen, in der ich mir die Spielerseite mal intensiv anschaue und versuche anhand dessen mein Spielleiterdasein zu bereichern. Sie hielt jedoch nur bis Juli. Seit Juli 2014 habe ich bewusst mit meiner eigenen Entwicklung gebrochen und leite den ersten Adventure Path meines Lebens (Jade Regent - Pathfinder), weil ich einfach hinterfragen wollte, ob meine Improvisationsselbsteinschätzung stimmt und wie ich mich allgemein mit dem Implementieren von vorgefertigten Rollenspielen mache, des Weiteren wollte ich keine richtige Storyhauptrunde beginnen, weil dem anderen Spielleiter diese Rolle zukommt. Zudem dient die Jade Regent-Runde der Erprobung "moderner" Spielmethoden über Roll20, Google Hangout, Teamspeak etc.
Beides passt jedoch für mich zusammen, weil ich das Spielleiten inzwischen nicht mehr so themenbezogen sehe, sondern im Moment vor allem das Handwerk des Spielleitens betrachte. Eine Entwicklung, die letztendlich mit der systemischen Frage zusammenfällt, auch wenn ich (noch) kein Interesse daran habe, ein eigenes System zu entwickeln oder glaube, mich in System so gut bewegen zu können, dass ich wirklich Stellschrauben verändern kann. Mir geht es da auch weniger um das Spielsystem, sondern eher um das System Spielleiten als Handwerk.
Systemtechnisch habe ich mich mit Fate sehr angefreundet, weil es für mich ein schönes Rüstzeug bittet auf allen Ebene langwierige und kurzfristige Entwicklungen im Regelsystem abzubilden, mir meinen Raum für historische wie philosophische Diskussionen lässt, und ebenso einen Fokus auf den einzelnen Charakter (und seine mögliche Entwicklung) legt, sodass die Spielsystemkritik im Moment eingeschlafen ist und mich weniger interessiert. Pathfinder und Fate im Moment also als Systeme. Wenn ich One-Shots leite, ist auch das Feuer der Geschichte wieder entflammt, denn dann bau ich meist pseudohistorische Settings, in denen die Charaktere Szenen aus der Geschichte spielen (aber nicht nachspielen), die so gedreht werden, dass sie die Protagonisten dieser Szenen werden. Die Geschichte also als für jeden nachlesbaren Rahmen, das für mich den Vorteil hat, dass jeder Spieler so viel Mühe verwenden kann wie er will. Wer Interesse hat, liest sich ein und bereichert so das Spiel, wer Konsument sein will, bleibt Konsument. (Ich hatte mal ein großes Problem damit, aber da habe ich meine Erwartung schnell wieder runtergeschraubt)

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass sich ordentlich was an den Gründen, warum ich spielleite, geändert hat und in Zukunft ändern wird. Das einzige, was konstant ist, ist der Wille zum Spielleiten. Dieser ist jedoch nicht in irgendeinem demiurgischen Gefühl zu finden oder weil ich Kontrolle über das Spiel per se haben möchte. Rollenspiel war jedoch immer eine Art Reflexionsfläche für mein aktuelles Leben, meine aktuellen Interessen und der Themen, die mir auf den Finger und der Zunge brannten. Rollenspiel ist für also auch eine Art Wissensbewältigung geworden und diese Themen - dachte ich - konnte ich nur als Spielleiter anpacken. Inzwischen weiß ich, dass ich (zumindest seit Fate) das auch als Spieler genauso (wenn auch anders gewichtet) kann. Ich denke, dass Wissensbewältigung, Diskussion und der dialogische Streit (und Zusammenarbeit) bei der impromptu-Konstruktion der Welt mir am besten gefallen und mich dies immer wieder zum Spielleiter macht, weil ich es einfach gewohnt bin, dies als Spielleiter zu gestalten. Es ist eine gewohnte Umgebung, und ich glaube, dass die Spieler meine Runden ausreichend spannend finden, dass sie am Ball bleiben und keinen Pseudo-Tyrannenmord planen.
Ein weiterer Punkt mag auch der schon beschriebene, kreative Stress zu sein, der mir gut gefällt. Mein Studienalltag ist ziemlich dröge und wenig fordernd, sodass ich im Rollenspiel auch meine geistige Herausforderung finde, die ich brauche, um mich im Alltag zufriedenzustellen, wenn mein Studium es nicht schafft (oder vielmehr ich es in meinem Studium nicht schaffe).

Alles in allem bin ich also immer wieder aus anderen Gründen, doch stets gerne Spielleiter. :)
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So kam's vom Haar- zum Schädelspalten.“ - Eugen Roth

Offline Ursus Piscis

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #40 am: 11.11.2014 | 09:33 »
Aus drei Gründen:

Ich erzähle (und schreibe) gerne Geschichten (wie man auch an meiner Signatur sieht).  ;)

Ich mag es, wenn ich die Welt so entwickeln kann, dass sie für mich stimmig ist.

Ich bin der eigentlich einzige, der WIRKLICH dazu bereit ist, Regelwerke zu lesen ...  ::) 

Offline Boba Fett

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #41 am: 11.11.2014 | 09:34 »
... weil es sonst keiner macht.
Motivation dementsprechend hoch, weil ich ansonsten kein Rollenspiel hätte.
Ich spiele viel lieber, als das ich leite.
« Letzte Änderung: 11.11.2014 | 09:47 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Sternenschwester

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #42 am: 12.11.2014 | 13:17 »
Ich habe angefangen zu leiten, weil gerade kein anderer eSeL da war. Unsere Gruppe hat eigentlich einen ziemlich fähigen SL, der aber leider aus privaten Gründen manchmal untertaucht. Und in so einer Situation bin ich dann einfach eingesprungen.

Und damit war ich dann auch in Zukunft immer ein potentieller Spielleiter. Jetzt leite ich meistens.

Ich spiele etwas lieber als zu leiten. Aber auch Leiten macht mir Freude.
Das Problem am Leiten ist für mich der bisweilen immense Arbeitsaufwand, der mit Vollzeitarbeit und Kindererziehung kollidiert. Deswegen leite ich oft nicht so gut, wie ich gerne würde aber möglicherweise könnte.

Aber es ist immer noch besser der eSeL zu sein, als gar kein Rollenspiel zu haben.
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Offline Sid

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #43 am: 29.11.2014 | 13:58 »
Ich bin lieber SL als Spieler.

Bei uns sind die Grenzen allerdings schwammig.
Jeder Spieler kann sich jederzeit einen NSC nehmen oder ein Ereignis passieren lassen.

So werd ich auch häufig überrascht und der Hauptantagonist hat dann schonmal eben
durch einen Spieler gesteuert vor aller aller Augen Selbstmord begangen. :)

Hier mal meine Top 5 der Vorteile:
Man kann dutzende Charaktere spielen <-- das liebe ich
Man baut haufenweise Anspielungen und subtile Botschaften ein <-- das liebe ich
Man schaut anderen dabei zu, wie sie auf die geilsten Theorien kommen und die krassesten Pläne schmieden
um dem Plot zu begegnen und wunderbare Ideen liefern <-- das liebe ich
Man kriegt haufenweise Anerkennung <-- das liebe ich :)
Ich putz hier nur.
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Offline Eran

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #44 am: 7.03.2015 | 14:42 »
Ich leite gerne, da ich einfach gerne imrpovisiere und Abenteuer bastel. Aber auch, weil ich manchmal der einzige bin der leiten will.

Online 1of3

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #45 am: 8.03.2015 | 11:43 »
Ich hab da während des Spiels weniger zu tun.

Offline Conan der Barbier

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #46 am: 8.03.2015 | 11:53 »
Ich muss zwar zugeben, dass ich doch noch einen Tick lieber spiele als leite, aber beim Leiten wie auch beim Schreiben, meinem zweiten großen Hobby, kann ich Hintergrundgeschichten entwerfen. Die können bei mir beliebig komplex/verwickelt werden, je nachdem, wie weit meine Spieler darauf eingehen und eigeninitiativ ihre Fäden mit ins Gesamtwerk "hineinweben".

Das ist dann auch der zweite Aspekt, der mir gefällt: Zuzusehen, wie sich alles Mögliche entwickelt, Nebenstränge auftauchen, manchmal auch wieder verschwinden, Charaktere und Beziehungen sich mit der Zeit verändern. Und das alles in einer Mischung aus Planung (die mir grundsätzlichen Einfluss auf die grobe Richtung gibt) und Improvisation im Zusammenspiel zwischen Spielern und Spielleiter (wodurch auch für mich nicht alles vorhersagbar und damit langweilig ist). Kurz gesagt: Ich erzähle gern Geschichten.
Furztrocken!

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Offline Bombshell

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #47 am: 8.03.2015 | 13:31 »
Ich leite aktuell eine D&D 5 Kampagne, weil ich nicht wirklich Lust darauf hatte mich intensiv mit dem Minispiel Charaktererschaffung zu beschäftigen.
Kurze klare Worte

Offline Blechpirat

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #48 am: 9.03.2015 | 10:05 »
Mir gehts wie Fredi. Ich machs weil ich es besser kann :)

Aber: Ich bereite ungern vor. Viel von den Spaßquellen anderer SLs greifen für mich nicht. Aber ich reite extrem gerne die Welle einer guten Runde, die spontan funkt und gemeinsam eine Geschichte erzählt... wo man nur noch minimal steuern muss und sehr gelegentlich mal mit einem spannenden Antagonisten wieder das Wasser zu kochen bringt. Wenn die Spieler nur in den Panoramawagen der Eisenbahn einsteigen wollen, um dort ausführlich über die Speisekarte zu diskutieren - dann leite ich nicht.

Offline Chruschtschow

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #49 am: 9.03.2015 | 14:11 »
Aktuell gilt für mich genau das, was der Blechpirat sagt.

Zur Historie: Am Anfang war ich der mit der DSA-Box. Dann immer wieder der mit dem tollen neuen System, das er gerne mal ausprobieren möchte. Meistens der SL mit dem am stärksten auf Improvisation ausgelegten Spielstil mit viel möglichem Spielerinput. Dazu die Tendenz, auch schon bei DSA schnell von Null auf Episch zu gehen, so dass die Spieler gar nicht groß rumbauern konnten. Das alles führte zu entsprechend häufigen Nachfragen im Freundeskreis, ob ich nicht leiten wollte.

Und das galt schon für den Anfang vor 25 Jahren mit DSA. Heute habe ich mit Fate u.ä. auch endlich die Werkzeuge für diesen Stil. :d
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #50 am: 9.03.2015 | 14:20 »
Heute habe ich mit Fate u.ä. auch endlich die Werkzeuge für diesen Stil. :d
Ich hoffe, dass ich es mal schaffe, bei Dir zu spielen.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline Blechpirat

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #51 am: 9.03.2015 | 14:22 »
Ich hoffe, dass ich es mal schaffe, bei Dir zu spielen.
Ich empfehle die Teilnahme am Tanelorn-Treffen :) Und zwar euch beiden.

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #52 am: 9.03.2015 | 14:34 »
Ich empfehle die Teilnahme am Tanelorn-Treffen :)
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich irgendwann™ an einem entsprechenden Samstag oder Dienstag kein Termin haben werde, schätze ich doch stärker ein, als dass ich es das nächste Mal zum Tanelorn-Treffen schaffe. So leid es mir auch tut, nicht dort gewesen zu sein.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

eldaen

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #53 am: 9.03.2015 | 16:02 »
Warum seit ihr der SL/GM eurer Runden bzw (an die Spieler): was ist die Motivation eurer SLs/GMs?

Weil die Luschen, mit denen ich spiele, entweder

a) nicht meistern
b) nicht das meistern, was ich will
c) das was ich will nicht richtig meistern (i.e. so wie ich das will)

Anmerkungen:
1. "Luschen" ist mit einem Augenzwinkern zu sehen
2. ja, ich habe "richtig" in Verbindung mit Rollenspiel gesagt, in vollem Bewusstsein, dass das ja böse ist. In diesem Fall stimmt es aber einfach - jedenfalls vom persönlichen Empfinden den persönlichen Wünschen her)
3. Das ist flapsig formuliert, aber ehrlilch? So isses nunmal. :)

Offline Chruschtschow

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #54 am: 9.03.2015 | 16:33 »
Ich empfehle die Teilnahme am Tanelorn-Treffen :) Und zwar euch beiden.

Kinder. Keine Entscheidungsmöglichkeit, die Lage des Urlaubs selbst zu wählen. Aber mal schauen, vielleicht ist der Sommer ja drin.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Blizzard

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #55 am: 9.03.2015 | 17:14 »
Ich spiele zwar sehr gern, aber ich leite noch lieber. Zum Teil scheint das daran zu liegen, dass ich einfach mehr in dem Thema Rollenspiel drin bin, als die meisten "meiner" Spieler. Mir reicht es einfach nicht aus, nur zu spielen, ich brauche mehr, mehr Beschäftigung mit dem ganzen Thema (also sowohl was die Eigenentwicklung von Settings/NSC etc. angeht, als auch Rollenspielbücher zu lesen). Davon abgesehen habe ich als SL sehr viel positives Feedback erhalten, schon als kleiner Bub´, was natürlich dauerhaft eine große Motivation ist.
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Im Prinzip aus genau diesen Gründen,daher:+1. Nur dass ich das Leiten erst mit über 20 angefangen habe und nicht schon als kleiner Bub.
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Offline Rentin

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #56 am: 10.03.2015 | 20:25 »
Das liest sich sicherlich sehr eingebildet:
Ich glaube ich bin der Beste in dem Job.

Diese Aussage betrifft nur meine Runde und soll mich auch nicht über andere Menschen stellen.
- Ich beschäftige mich außerhalb der Runden sehr oft mit dem Hobby.
- Ich nutze viele freie Minuten um mir Szenen auszudenken und auszumalen.
- Ich versetze mich in meine NSC, verändere Stimmlage, Körpersprache, stelle verschiedene Launen und Gefühle dar (und beschreibe sie nicht nur).

Wenn ich mal Spieler bin, erwische ich mich häufig dabei, andere Spieler / SL in Gedanken zu kritisieren. Sei es aufgrund von (in meinen Augen) schlechter Darstellung, Vorlesemodus oder irgendeinem anderen Kleinscheiss über den ich hinwegsehen sollte.
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Offline Nørdmännchen

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #57 am: 10.03.2015 | 21:17 »
Ich tue es alles wegen der Frauen und der Drogen.

Außerdem geht es mir ähnlich wie dem Blechpiraten. Ich habe einfach Spaß an dem Flow des SL-Daseins. Die Formen der zu treffenden Entscheidungen und das Skillset entsprechen offensichtlich einigen resonanten Kammern meines Gehirns (offensichtlich Hohlräume).
Allem voran habe ich irgendwann eine Leidenschaft für Dramaturgie entwickelt und bin der felsenfesten Überzeugung, dass es so etwas wie spontane dramaturgische Maßnahmen geben kann - auch ohne festgeschriebenen Plot. (Aber ich halte auch diese elaborierte "Rollenspiel-ist-nix-mit-Geschichte" Haltung für absurd...)
Wenn's dann funktioniert und aus dem Chaos ein lebensfähiger (wenn auch hinkender und sabbernder) Organismus wird, dann öffne ich die Handflächen gen Himmel, lege den Kopf in den Nacken und stoße ein heiseres Lachen aus. (Blitz und Donner gibt's für meine Spieler gegen Aufpreis.)
Also: Leistung und Macht*! Zugehörigkeit ist was für Monomeristen!

*http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Grundmotive_nach_McClelland.png
»Gute Geschichten sind so gut aufgebaut, daß Lehrer natürlich denken, sie seien vorher geplant,
aber jede Geschichte hätte auch in eine Million andere Richtungen gehen können.«

– Keith Johnstone, Theaterspiele

Offline sangeet

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Re: Aus welchen Gründen wird geleitet/gemastert
« Antwort #58 am: 11.03.2015 | 13:24 »
Ich habe schon als Kind angefangen, und ich denke mir gerne Sachen aus. Ich mag diese was wäre wenn Spielchen. Ich bin manchmal enttäuscht, wenn die Spieler zu geradlining vorgehen, und auf Abzweigungen nicht eingehen.

Meine Längste Kampagne lief 5 Jahre, mittlerweile bevorzuge ich kürzere Kampagnen, und mehr Abwechselung bei den Systemen.

Wichtig ist, das man als SL auch mal Geheimnisse für sich behält, und Spieler nicht die Auflösung nachreicht. Wenn man das Geschickt macht, und hier und da die Session mit einem Cliffhanger beendet, läuft es ganz gut.

Einen Burnout hatte ich zwischendurch auch schon, auch wegen der Asymetrie - reingesteckte Arbeit vs Spieler Interesse Return.

Mein Gegenwärtiger Favorit ist derzeit auch Mutant Year Zero, das in meinen Augen viel der Asymetrie Probleme beseitigt, da es das World Building in Spielerhände legt. Bisher fehlt mir noch eine Gruppe dafür. Vielleicht mache ich da was über den Sommer.
Alles schließt Nichts mit ein.