Autor Thema: [Brainstorming] Ein Pfad durch den Abgrund (Abyss)  (Gelesen 1000 mal)

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Offline Oberkampf

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Meine Gruppe wird am nächsten Samstag eine Reise entlang des Schattenpfades antreten. Der Schattenpfad führt durch den Abgrund/Abyss, speziell durch eine Unterebene der Domäne der Dämonenfürstin Lolth (Spinnen, Dunkelelfen) nach D&D-Vorbild, aber in eigener Settingvariante für das Drachenkaiserreich aus 13th Age. Da die SCs noch nicht high level sind, wird der Schattenpfad Lolths Reich nur streifen, ich möchte aber schon ein paar Verrücktheiten einbauen.

Was könnte den Charakteren auf dieser Reise passieren?

Meine bislang (teilweise geklauten) Ideen:

- Die Geographie ist unnatürlich/widernatürlich: Geklaut aus einem Midgardabenteuer, in dem die Charaktere in die Unterwelt von KanThaiPan herabsteigen. Egal von wo aus die Charaktere nach Norden/Süden/Osten  oder Westen gehen, sie kommen immer an bestimmten Orten an, auch wenn das völlig unrealistisch ist. Beispielsweise kommt man, wenn man vom Dunkelmoor nach Osten geht immer in den Spinnenwald. Wenn man vom Spinnenwald nach Westen geht, kommt man aber nicht ins Dunkelmoor, sondern die Heulende Schlucht. Praktisch ist das ein Dungeonplan mit Einbahnstraßen anstatt einer Hexkarte.

- Der Fluss der Tränen/Der See der Tränen: Die Spieler kommen an einen Säurefluss, der sich durch eine karge Felslandschaft ätzt. Wenn sie richtig abbiegen kommen sie an einen See, in dem eine versklavte Elfe sitzt, deren Tränen sowohl Fluss als auch See speisen. Sie weint um den Tod ihres Geliebten (oder Sohnes), der wieder und wieder in diesem See ertränkt wird. Eventuell können die SCs sie kurzzeitig von ihrem Leid befreien - oder will sie sie nach Art des Atlas hereinlegen?

- Die Spinnenfabrik: Hier werden anscheinend versklavte Unterreichbewohner wie Zwerge, Gnome, Orcs oder ungehorsame Drow gebranntmarkt und entweder in Spinnen oder in Spinnen-Zentauren verwandelt, oder gemästet und an Spinnen verfüttert. Das ganze ist ein bizarrer Kreislauf der Seelen, denn aus den Ausscheidungen kriechen die Seelen der Gefangenen als Maden/Dretches, die erneut zu Humanoiden verformt und verfüttert werden.

Als weitere Ideen schwirren mir im Kopf herum:

- Die Resistance im Spinnenwald: Ein paar entlaufene Seelen verstecken sich vor ihren Spinnenhäschern. Natürlich ist Widerstand langfristig zwecklos, aber die Charaktere können trotzdem ein wenig helfen. Vielleicht können sie eine Seele aus dem Spinnennetz freischneiden? Doch zu welchem Preis?

- Die Schule der Schatten: Dies ist eine Assassinnenschule. Es ist eine Art Mischung aus Diebeswettbewerb und Duell bis zum Tod bzw. bis zur Umformung zum Dretch.

Ich würde mich noch über ein paar weitere Anregungen freuen, die in Richtung Spinnen, Drow, korrupte Elfen, Schatten, Dunkelheit, Rache, Wahnsinn usw. gehen. Die Situationen stelle ich mir im Idealfall so vor, dass es für die Charaktere immer eine zweischneidige Sache ist, ob sie helfen, aber dass sie auch tatsächlich selbst am Rand der Abyss, nahe an Lolths Reich, etwas kleines bewegen können.

« Letzte Änderung: 4.01.2016 | 13:05 von Hundopus »
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Il est temps de changer... na nana na

Offline The_Nathan_Grey

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Re: [Brainstorming] Ein Pfad durch den Abgrund (Abyss)
« Antwort #1 am: 4.01.2016 | 14:44 »
Ich habe mal ein Labyrinth für Cthulhu geleitet, dort war die Physik ein wenig außer Kraft gesetzt. In diesem speziellen Fall hat sich die Gruppe getrennt und dann haben beide Gruppe ein Licht auf sich zulaufen sehen, dass war jeweils die andere Gruppe, welche (aus der jeweiligen Sicht) an der Decke hingt (dies geht natürlich auch mit Wänden).
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Offline firstdeathmaker

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Re: [Brainstorming] Ein Pfad durch den Abgrund (Abyss)
« Antwort #2 am: 25.01.2016 | 12:40 »
Bibliothek der Verbannten Bücher

Ein Geflecht aus mal niedrigen, engen, dann wieder weitern Gängen, links und rechts vollgestellt mit Bücherregalen voller Bücher. An manchen Stellen liegen Bücher auf dem Boden, oder ganze Regale sind zur Seite geworfen und bilden Barrieren. Die Bücher beinhalten zum einen die Lebensgeschichten von verdammten Lebewesen, Schilderungen von ausgewiesenen Scheußlichkeiten und Grausamkeiten die niemals gerächt oder aufgeklärt wurden. Zwischen diesen Büchern befindet sich auch das eine oder andere verfluchte Zauberbuch, dass den Leser versucht in sich hinein zu saugen, Springfallen mit Giftpfeilen oder säurebehandelten Seiten enthält. Oder Bücher, in denen solche Grausamkeiten beschrieben werden, dass sie den Verstand der Opfer beschädigen. Zwischen den Büchern tummeln sich verschiedene Raubtiere und verfluchte Geisterwesen.


Die Höhle der Finsterniss

Es handelt sich um eine runde Höhle von etwa 500 Meter Durchmesser, in der magisch erzeugte Finsternis alles in negatives Licht taucht. Nur mächtige magische Zauber können hier etwas Licht ins Dunkel bringen, alles andere wird davon verschluckt. In der Höhle leben ein paar Kreaturen, die in völliger Finsternis gut klar kommen, weil sie andere Möglichkeiten zum sehen haben. Das gefährlichste aber sind die Felsspalte in die man nur all zu leicht hinein fallen kann und die von einem Loch in der Mitte der Höhle aus Rissförmig nach aussen hin abstrahlen. Am sichersten ist es, wenn man sich an den Wänden entlang zur anderen Seite tastet. Und egal was man tut, man sollte dem Loch in der Mitte auf KEINEN FALL zu nahe kommen.


Der Schweigedne See

Ein vollkommen stiller, schwarzer See. Die Wasserdecke ist vollkommen Glatt, wie ein Spiegel. Das liegt daran, dass das Wasser kein wirkliches Wasser ist, sondern eine schwarze, nicht newtonische Masse. Der See ist sehr heimtückisch, an manchen Stellen ist er so flach, das man nur bis zu den Knien einsinkt, an anderen ist er mehrere hundert Meter tief. Die gigantische Höhle in der er liegt, ist ein bis zwanzig Kilometer breit und 66 Kilometer lang. Die Höhlenränder gehen steil ins “Wasser”. Boote können darauf schwimmen, aber sich nicht fortbewegen. Wenn man versucht, zu Fuß über den See zu gehen, muss man zügig laufen, fast rennen. Allerdings erschöpft man relativ schnell. Die ersten Kilometer ist der See noch flach, so dass man einfach stehen bleiben und Pause machen kann, aber irgendwann wird er abrupt tiefer und wenn man dann stehen bleibt, sinkt man ein und ertrinkt


Der Tempel der Wahrheit
In ihm wohnt “das Orakel”, eine Erscheinung, die beliebig weit in die möglichen Zukünfte schauen kann, aber keinerlei (Langzeit-)Wissen um die Vergangenheit hat. Die Kommunikation erfolgt telepatisch über Bilder, da die Erscheinung keine normale Sprache sprechen kann. Man kann das Orakel um eine Vorhersage der Zukunft bitten, muss ihm aber als Bezahlung eine wahre, geheime, wertvolle Erinnerung erzählen.

Im Tempel der Wahrheit kann man viele seltsame und gruselige Dinge erfahren. Es gibt einen Spiegel, in dem man sich selbst im Zeitraffer altern sieht. Geisterhafte Erscheinungen von ehemaligen Besuchern bevölkern den Tempel. So hat ein Besucher manchmal das Gefühl, das ihn jemand verfolgt (z.B. sieht er, wenn er im Eingang steht und die vielen Stufen hinunter schaut, sich selbst, wie er unten in einiger Entfernung gerade auf die Stufen zugeht. Wenn die Gestalten näher kommen, dann werden sie immer durchsichtiger. Genau so erscheinen sie aber auch).

Die Grundlegende Botschaft des Orakels ist: Alles ist Vergänglich und in je größeren Zeiträumen man das hier und jetzt betrachtet, desto unbedeutender scheint es. Gerne noch mit einem fiesen Touch, dass doch eh alles Sinnlos ist was wir tun.


Die Pforte

Die Pforte sollte ein klares Zeichen senden: “Sei nicht dumm, kehr um.”. Die Höhle ist hier etwa einen Kilometer breit, ein Magmasee reicht bis zu einer fast schwarzen, dunkelrot glühenden Wand. Der Weg führt zu einer kleinen Insel die von Lava umgeben ist. Von dieser Insel geht eine Brücke ab, die über das Magma zu einem großen Portal führt, das in der Wand eingelassen ist. Die Wand und das Portal sind sehr heiß und strahlen diese Wärme auch aus. Aus dem See steigen dicke Blasen auf. Wenn sie platzen, spritzt glühen heisse Masse durch die Gegend um sie herum. Das Portal selbst gleicht nichts, was einer menschlichen Architektur auch nur im entferntesten ähnlich sieht. Über sich im Hintergrund langsam bewegende, schwarze, glitschig glänzende Wurzeln oder Tentakeln ragen metallisch glänzende, teilweise aber auch tiefrot glühende scharfkantige Klingen heraus. Manchmal durchbricht eine Totenfratze den Hintergrund und stößt einen stummen Schrei aus. Das Portal scheint in einem ungleichmässigen Rythmus zu pochen, als ob es aus vielen übereinander gelegten gigantischen Würmern bestehen würde. An manchen Stellen bilden sich langsam Faustgroße eitrige Blasen und platzen mit einem Zischen auf, wobei eine weisse, ätzend aber auch süsslich riechende Flüssigkeit heraus spritzt. Nirgendwo gibt es einen Türknauf.