Autor Thema: Pen & Paper vs. Facebook und Co. – Warum sollten Kinder Pen & Paper spielen  (Gelesen 2684 mal)

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Offline Raul Ehrwald

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Keine Ahnung, ob es hierfür einen geeigneteren Forenbereich gibt, aber hier scheint es mir am passendsten.

https://pnpnews.de/dd-vs-facebook-coole-kinder-spielen-pen-paper/

Hier habe ich mal einen interessanten Aspekt von Pen & Paper aus der New York Times aufgegriffen. Dazu gab es auch schon mal einen ähnlichen anderen Artikel bei uns (ist im Artikel verlinkt). Habt ihr in der Hinsicht auch schon konkrete Erfahrungen gemacht? Oder seht das vielleicht ganz anders? Mich würden die Meinungen dazu in der Szene mal interessieren, zumal es ja auch viele gibt, die Facebook und Co. viele nutzen.

Gruß Peter

Romaal

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Das Problem ist schon mal, dass niemand unter 25 Facebook nutzt


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Offline Coltrane

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Das Problem ist schon mal, dass niemand unter 25 Facebook nutzt
Ich finde, man sollte sich nicht an der Begrifflichkeit Facebook aufhängen. Das ist nur ein Platzhalter für Soziale Medien.
Abgesehen davon, finde ich, dass der Artikel, ebenso wie der NYT Artikel, einige zutreffende Erkenntnisse vermittelt, die ich aus eigener Erfahrung und Anschauung so unterschreiben würde. Zum Beispiel:
Zitat
Konfliktbewältigung, Teamfähigkeit, Kompromissbereitschaft und nicht zuletzt Kritikfähigkeit sind somit wesentliche Bestandteile einer Rollenspielrunde.

Offline Riesenlindwurm

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Weil sie ursprünglich für Kinder gedacht waren

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Floor_Games

Gilt als Ursprung von pen and paper Spielen, zusammen mit Tactics Ii, diplomacy und war game Simulationen.

Du kannst mit Kindern alles spielen. Aber wenn Papa was wie DSA oder Talisman, das er selbst früher gespielt hat, zeigt und davon Geschichten erzählt, ist es umso cooler.
« Letzte Änderung: 17.04.2019 | 08:27 von Riesenlindwurm »

Offline Raul Ehrwald

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Genau Facebook war an der Stelle mehr ein Platzhalter.

Manchmal muss man sich erstmal vor Augen halten, was so eine klassische Tischrunde alles bieten kann. Man sollte sich nur nie der Illusion hingeben, dass Kinder dort alles an wichtiger, sozialer Interaktion lernen.

Online Jiba

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Zitat
Konfliktbewältigung, Teamfähigkeit, Kompromissbereitschaft und nicht zuletzt Kritikfähigkeit sind somit wesentliche Bestandteile einer Rollenspielrunde.

Und genau deswegen reden wir uns in anderen Threads gegenseitig in Rage, weil wir weder konstruktive Kritik annehmen, noch kompromissbereit genug sind, um auch mal uns unbekannte oder ungeliebte Spiele zu spielen. Außerdem sind wir nicht teamfähig genug, um die SL/die Spieler einfach mal machen oder mitgestalten zu lassen, sondern ziehen lieber unser "Mein Charakter ist halt so" durch. Und wenn dann daraus Konflikte entstehen, dann bewältigen wir sie nicht, sondern ranten lieber hier im Forum...  ;)

Ja, ist schon ein Kreuz, mit diesem "sozialen Medium" Forum (denn was anderes ist das hier denn?)

Im Ernst, ich habe in meiner Rollenspielzeit schon einen Haufen Menschen kennengelernt, die keine der oben genannten Eigenschaften entwickelt haben. Ja, ich würde soweit gehen, dass gut die Hälfte aller Rollenspieler, die ich kenne, Defizite in mindestens einer dieser Eigenschaften hat.

Der Hinweis darauf, dass Facebook ja nicht mehr relevant sei, ist richtig. Tatsächlich bin ich aber jemand, der damals und heute über die mangelnde Social-Media-Präsenz seines eigenen, örtlichen Rollenspielvereins eher erstaunt bis missgelaunt ist, einfach weil man so weniger Hebel hat, um überhaupt Leute auf Rollenspiel aufmerksam zu machen (ja, sogar Kinder, deren Eltern da vielleicht aktiv wären).

Das klingt aber im Artikel auch an, daher will ich das einfach nur nochmal erinnernd anbringen.   :D

Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Luxferre

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Und genau deswegen reden wir uns in anderen Threads gegenseitig in Rage, weil wir weder konstruktive Kritik annehmen, noch kompromissbereit genug sind, um auch mal uns unbekannte oder ungeliebte Spiele zu spielen. Außerdem sind wir nicht teamfähig genug, um die SL/die Spieler einfach mal machen oder mitgestalten zu lassen, sondern ziehen lieber unser "Mein Charakter ist halt so" durch. Und wenn dann daraus Konflikte entstehen, dann bewältigen wir sie nicht, sondern ranten lieber hier im Forum...  ;)

Ja, ist schon ein Kreuz, mit diesem "sozialen Medium" Forum (denn was anderes ist das hier denn?)

Im Ernst, ich habe in meiner Rollenspielzeit schon einen Haufen Menschen kennengelernt, die keine der oben genannten Eigenschaften entwickelt haben. Ja, ich würde soweit gehen, dass gut die Hälfte aller Rollenspieler, die ich kenne, Defizite in mindestens einer dieser Eigenschaften hat.

Ich möchte ganz kurz ergänzen, dass in diesem Forum natürlich a) kein Abbild der Rollenspieler Deutschlands vertreten ist und b) natürlich nur Dinge besprochen oder zum Besten gegeben werden, die (meist) auch irgendwie erzählenswert sind. Die meisten ganz normalen und teilweise auch ganz tollen Szenen, Erinnerungen oder ganze Abenteuer finden gar nicht den Weg hierher. Sondern vielmehr das, was irgendwie besprechenswürdig erscheint. Oder?
Also die wirklich bescheidenen Tage, würgenswerte Mitspieler und SL, lahmarschige Kampagnen ... diese negativen Dinge, die man sich mal vom Leib reden muss. Die naturgemäß auch zehnfach schwerer wiegen, als die 99% anderen Prozent normales bis endgrandioses Rollenspiel.
Mal ab davon, dass negative Erstattung ein sehr menschliches Bedürfnis ist.
Wenn man das mal grob im Hinterkopf behält und beispielsweise Luxferre nicht als den reaktionär-defaitistischen Aber-Aberer liest, sondern schon aussiebt, dass Beiträge nur ein Bruchteil der Welt des Users darstellen, dann ist auch klar, dass ein Forum ein sehr wichtiger, sozialer Ort für eine Handvoll an Personen ist.
Hier möchte ich Deinen Nachsatz ...mit diesem "sozialen Medium" ... denn was anderes ist das hier denn ... nochmals deutlich betonen.

Offline Coltrane

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Ich würde auch nicht soweit gehen, zu behaupten, dass die oben genannten Eigenschaften automatisch von jedem Rollenspieler erworben werden, aber sowie ich bisher Rollenspiel erlebt habe, sind sie im Spiel angelegt. Ich habe im vergangenen Jahr mehrmals Runden gehabt, bei den ich genau diese Eigenschaften bzw Prozesse, die diese fördern, bei den Teilnehmern beobachten konnte. Wenn man eine Runde mit entsprechender Reflexion pädagogisch begleitet, kann man das zumindest ins Bewusstsein der Teilnehmer rufen, exemplarisch aufzeigen und gegebenenfalls die eine oder andere Eigenschaft dann eben auch verbessern. Sprich man kann Rollenspiel dazu nutzen an diesen Eigenschaften zu arbeiten - und damit meine ich jetzt nicht Teamfähigkeit mit nem D20 auf dem Charakterbogen auswürfeln.   >;D Übrigens auch dann, wenn das Ganze eben nicht vorhanden ist bzw nur sehr rudimentär existiert. Die Runden von denen ich jetzt hier gesprochen habe, waren allerdings nicht mit Kindern, sondern mit jungen Erwachsenen um die 20.

Zu dem sich hier gegenseitig in Rage reden kann ich nur sagen: It's the Internet, stupid. Soll heißen hier ist es auch nicht anders, als an anderen Orten im Netz auch. Und gerade dazu bietet doch eine Tischrunde einen wohltuenden Kontrast.

Nachtrag: Ich würde die obige Liste sogar noch um verschiedene Punkte ergänzen wollen, wie zB: Vortsellungskraft, Kreativität und Empathie.
« Letzte Änderung: 18.04.2019 | 08:25 von Coltrane »

Offline Eismann

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Falls das relevant ist: Im Kompendium zur im Sommer erscheinenden "Die Schwarze Katze" gibt es auch ein Kapitel über Rollenspiel mit Kindern, was es bringt, wie man es aufzieht und was wann altersgerecht ist.

Offline KhornedBeef

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Noch treibt gerade der Gedanke um, dass ich sonst bei keinem Spiel ein Beispiel kenne wo explizit jemand den Regeln voran stellt, was das mit Kindern bringt. Diese Ausleuchtung findet dann eher in separater Fachliteratur statt ("Spielen mit Kind - ein Mamiratgeber" oder sowas). Ausnahme natürlich Lernspiele, wo das der Primärzweck ist.
Ich denke, Rollenspiele haben Potential aber es sollte klar sein, dass die meisten davon kein Zweckdasein führen oder danach beurteilt werden sollten.
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Offline Coltrane

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Der Spielspaß oder das "Spiel an sich" sollte ganz klar im Vordergrund stehen. Der Rest ist Beigabe oder ein möglicher Mitnahmeeffekt, wenn man es möchte. Mit RPG hat man aber ein super Instrument mit dem nebenbei oder spielerisch diverse Themenfelder behandeln kann.

Offline Eismann

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Wenn man aber beispielsweise an einer Schule eine Rollenspiel AG aufziehen will oder sich als Lehrkraft sonstwie damit beschäftigt, hilft es, Argumentationshilfen an der Hand zu haben.

Offline KhornedBeef

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Wenn man aber beispielsweise an einer Schule eine Rollenspiel AG aufziehen will oder sich als Lehrkraft sonstwie damit beschäftigt, hilft es, Argumentationshilfen an der Hand zu haben.
Wenn du eine Lehrerrolle übernehmen willst, solltest du für Argumentation nicht aus einem Buch ablesen ;) aber stimmt schon, manche Leute glauben gedrucktem Papier einfach mehr.
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Offline Eismann

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Ich gehe mal davon aus, dass Lehrer die Grundlagen des Textverständnisses so weit beherrschen, dass sie nicht vorlesen müssen.

Offline General Kong

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Rollenspiele funktionieren nur, wenn die Gruppe (inkl. SL) auf irgendeine Art und Weise zusammenarbeitet hinsichtlich des gemeinsamen Ziels: Spielspaß.

Ob dabei das Spiel eher konfliktorientiert (KÄMPFEN!), rollenspielorientiert ("Wir sitzen also so in der Taverne ...") oder regelorientiert ist ("Das kannst du nur, wenn deu Feta XYZ hast und dann auch nur zweimal am Tag, wenn die Probe klappt!") ist dabei völlig schnurz.

Nun ist das bei anderen Hobbys oft auch so. Allerdings: Bei Rollenspielen gibt es außer dem Spielspaß nichts zu gewinnen - anders als im Fußball oder bei Schach.

Warum nun allerdings "coole (und unter umständen sogar uncoole) Kinder" Rollenspiele spielen sollten, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ich kann  die Relevanz eines "Kühlheitsgrades" bei der Ausübung einer Freizeitbeschäftigung nicht erkennen und würde Kinder, die etwas nur tun, weil es ach so "cool" ist, auch davon abraten (und andersherum sie ermutigen, "uncoole", ihnen Freude bringende Tätigkeiten nicht zu unterlassen.

Aber ich versteh auch nicht den anderen Artikel, wieso eine wie auch immer geartete "Nerdigkeit" des Hobbys bemessen und problematisiert werden muss ("Sind wir noch nerdig genug? - Ja/ Nein/ Weiß nicht/ Halt's Maul, Sheldon!").

Wer sich als Erwachsener mit solch einer Frage beschäftigt, ist vor allem eins: NICHT COOL!
Oder "nerdig" ...  ::)
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Offline Maarzan

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Nun ist das bei anderen Hobbys oft auch so. Allerdings: Bei Rollenspielen gibt es außer dem Spielspaß nichts zu gewinnen - anders als im Fußball oder bei Schach.


Was angeblich auch der Grund ist, warum trotz Beliebtheit ähnlicher Themen Rollenspiel in Asien so kein Bein auf den Boden bekommt, im Gegensatz z.B. zu Sammelkarten.

Den Gegensatz von Facebook zu Rollenspiel halte ich hingegen für arg konstruiert, ungefähr wie lieber Sport machen als bei McDonald essen...
Ich habe da das Gefühl da wollte jemand auf die schlechte PC-Einstufung von Facebook etc mit aufspringen.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Grubentroll

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Ich hab in den 80ern als ich das viel gespielt habe gar nicht gedacht, dass das ein "NERD-HOBBY" sei, weil es den Ausdruck irgendwie noch gar nicht gab. Ich bin ja auch gleichzeitig Skateboard gefahren und das war damals mindestens genau so uncool. Mädchen die bei der Skateboardbahn stehen und einen anhimmeln gabs damals noch nicht. Die fanden einen eher assi. Und es gab auch keine tollen Computerspiele drüber. Man hat sich mit ein paar anderen Teenies mit Skateboard wo getroffen, und hat Scheiße gebaut.

Heutzutage ist halt Skateboardfahren irgendwie in der öffentlichen Wahrnehmung cool, sportlich und trendy, und TTRPG "nerdig".
Damals war für mich das beides einfach ein Hobby bei dem ich keine Mädels kennenlerne. :D

Offline General Kong

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Damals war für mich das beides einfach ein Hobby bei dem ich keine Mädels kennenlerne. :D

GENAU! :d
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Offline JaneDoe

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...außer man(n) hat in einer 90% weiblichen DSA-Gruppe gespielt... so wie ich. ;)

Zum Thema: Vor kurzem gab es ja den So nicht Schurke Kickstarter und ich bin sehr gespannt darauf, das mit Sohnemann (5) zu spielen. Selbst wenn Rollenspielen per se Menschen nicht zu perfekten sozialen Wesen erzieht (was es sicher nicht tut), so vermittelt es doch wichtige Fähigkeiten im Bereich Kommunikation, Teamfähigkeit und sich-an-Regeln halten ebenso wie Selbstwirksamkeit ("ich kann etwas erreichen") und Kreativität.
Ob man dabei cool oder uncool ist...völlig sekundär und wie so vieles lediglich eine Frage der Perspektive. ;)

Offline General Kong

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Die positiven Effekte des Rollenspiels kann ich an mir selber belegen und bei den von mir bisher geführten Rollenspiel AGs, Projektwochen und Wahlpflichtunterrichten (mit Note auf dem Zeugnis!) auch für meine Schüler nicht heftig genug unterstreichen.

Wer lesefaule Hauptschüler dabei beobachtet hat,
wie sie nach einer Kurzeinführung nichts dringender wollten als 150 Seiten Regeln zu schmöckern
und selber Abenteuer zu entwerfen (die von mir bereit gestellten wurden eher weniger genutzt, weil man ja selber was machen wollte!),
wo 7-Klässler als SL 7.-10.-Klässler durch die Abenteuer führten
und man Rückschläge ("Ich bin tot!") wegsteckte mit gruppenorientierter Gleichmut ("Okay, ich haben dann nen Elfen. Welche Sprachen brauchen wir und haben wir noch nicht?"),

der ist davon überzeugt:

Rollenspiele sind bildungsförderlich und charakterbildend!
A bad day gaming is better than a good day working.

Offline zaboron

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Die positiven Effekte des Rollenspiels kann ich an mir selber belegen und bei den von mir bisher geführten Rollenspiel AGs, Projektwochen und Wahlpflichtunterrichten (mit Note auf dem Zeugnis!) auch für meine Schüler nicht heftig genug unterstreichen.

Wer lesefaule Hauptschüler dabei beobachtet hat,
wie sie nach einer Kurzeinführung nichts dringender wollten als 150 Seiten Regeln zu schmöckern
und selber Abenteuer zu entwerfen (die von mir bereit gestellten wurden eher weniger genutzt, weil man ja selber was machen wollte!),
wo 7-Klässler als SL 7.-10.-Klässler durch die Abenteuer führten
und man Rückschläge ("Ich bin tot!") wegsteckte mit gruppenorientierter Gleichmut ("Okay, ich haben dann nen Elfen. Welche Sprachen brauchen wir und haben wir noch nicht?"),

der ist davon überzeugt:

Rollenspiele sind bildungsförderlich und charakterbildend!

Gratulation, du hast Rollenspiel gerade mächtig uncool klingen lassen.

Offline tartex

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Nun ist das bei anderen Hobbys oft auch so. Allerdings: Bei Rollenspielen gibt es außer dem Spielspaß nichts zu gewinnen - anders als im Fußball oder bei Schach.

Also für mich gab es noch was anderes zu gewinnen: vollkommene Abschottung von der Schule, den Eltern und Gleichaltrigen. Meine eigene Welt im totalen Eskapismus. Der Leistungsgesellschaft den imaginären Mittelfinger zeigen. (Natürlich habe ich dann auch gar nicht gespielt, sondern nur (zumindest englischsprachige) Regelwerke und Quellenbände verschlungen. Im Gegensatz zu Romanen oder den damaligen 16-Bit-Videospielen, gab es allerdings doch das uneingelöste Versprechen das irgendwann gemeinsam in Gesellschaft in eine Aktivität umzusetzen.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays

Offline General Kong

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Gratulation, du hast Rollenspiel gerade mächtig uncool klingen lassen.

"Abba, du kanz auch dabai ganzze cool saufen und Shischa, ne Alda, wallah!"


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