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vergessene Klassiker oder das SF/Fantasy-Antiquariat

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Le Rat:
Hier ist ein Platz für die Fantasy und SF-Bücher, die heutzutage beinahe in Vergessenheit geraten sind:

Ich fang mal an. Wenn jemand eine bessere Beschreibung hat, nur her damit

The World of Tiers(Die Welt der tausend Ebenen)-Zyklus von Philip José Farmer
Die Welt der tausend Ebenen ist eine Multiversum aus vielen verschieden künstlichen Universen, die von gelangweilten Halbgöttern geschaffen wurden. Robert Wolf gerät in eines dieser Universen und damit in das Abenteuer seines Lebens.
Die Bücher sind rasante Abenteuerromane, wobei allerdings auch die Charaktere nicht vernachlässig werden.

Band 1 "Meister der Dimensionen"
Band 2 "Welten wie Sand"
Band 3 "Lord der Sterne"
Band 4 "Hinter der irdischen Bühne"
Band 5 "Planet der schmelzenden Berge"

Preacher:
Mervyn Peake - Die Gormenghast-Trilogie

Band 1: Der junge Titus
Band 2: Im Schloß
Band 3: Der Letzte Lord Groan

Ein höchst abgefahrenes Stück Literatur, das nur bedingt etwas mit Fantasy im klassischen Sinn zu tun hat. Handelt vom Niedergang eines alten Adelsgeschlechts und dem Gefangensein des Erben in einem undurchdringlichen Käfig alter Traditionen und grotesker Rituale. Was Peake mit Sprache und Metaphern anstellt ist ganz große Kunst und höchst unterhaltsam - aber trotzdem auch zutiefst beklemmend und beunruhigend.
Die Charaktere sind...grotesk. Ein andeers Wort passt einfach nicht.


Aus Amazon.de:
Kurzbeschreibung
Gormenghast - das mächtige, labyrinthische Schloß, der Stammsitz der Grafen Groan, gehört zwar keiner Zeit an und keinem bestimmten Ort, doch so, wie Mervyn Peake seine phantastische Geschichte erzählt, bleibt weiter nichts unbestimmt - im Gegenteil: jede Szene wird grell ausgeleuchtet, wird geradezu furchterregend nahegerückt. Bewohnt wird das Schloß von erstaunlichen Figuren mit ausgesprochenen Mittelstandsallüren, die der Autor so dicht heranführt, daß man sie beinahe berühren könnte. Und den fetten Swelter zu berühren, die massige Lady Gertrude oder den spinnenhaften Mister Flay, das wäre in der Tat ein Schock.

Wodisch:
"Die Flusswelt" (auch) von Farmer: alle jemals gestorbenen Menschen wachen nackt und kahl, aber im besten Alter an einem riesigen Fluss wieder auf. "Helden" gibt es viele, aber besonders aktiv sind Sir Richard Burton (der Entdecker der Nilquellen, nicht der Schauspieler), Mark Twain (unter seinem echten Namen), das Vorbild der Alice (aus "Alice in Wonderland"), Cyrano de Bergerac, ein Neandertaler und ein praehistorischer Riese.
"Betrieben" wird diese Welt von Ausserirdischen!

Am erfaehrt so Einiges ueber die klassischen Figuren (Burton sprach offensichtlich 39 Sprachen, einschliesslich "pornographisch", wenn ich das recht im Gedaechtnis behalten habe - ist schon viele Jahre her, dass ich es gelesen habe) und ist sowohl spannend, als auch gesellschaftskritisch.

Der Nârr:
Schreibt doch bitte dazu, aus welchem Land der betreffende Autor stammt, ich fände das mal recht interessant.


Die beste und zugleich wohl am wenigsten beachtete SciFi-Serie aller Zeiten stammt aus Ungarn:

Peter Zsoldos - Rückkehr zur Wiking
Peter Zsoldos - Fernes Feuer - Wiking II
Peter Zsoldos - Die Versuchung

Diese Serie deklassiert alles bisher dagewesene, ist aber nur noch gebraucht zu haben, mit Glück bei den Amazon-Gebrauchtsachen oder (seltener) bei eBay.


Werner Fuchs hat auf der letzten RatCon die Romane von George Martin angepriesen (werden momentan von FanPro/Phoenix aufgelegt). Von ihm kenne ich bislang nur einen Roman (Sturm über Windhaven), der Roman war sicher gut, aber so über die Maßen herausragend?

Crimson King:
Gormenghast ist schwere Kost. Praktisch keine Action, jede Szene wird extrem stark ausgeleuchtet, intensiv und ausführlich beschrieben, jeder Charakter ist grenzenlos eigenartig und überzeichnet, aber auch sehr interessant. Das Ergebnis ist, dass das Tempo ziemlich niedrig ist. Der dritte Roman der Trilogie ist nicht ganz fertig geworden. Inhaltlich ist er wohl geschlossen, aber stilistisch hinkt er hinter den beiden anderen hinterher.

Ansonsten hätte ich folgendes zu bieten:

E.R.R. Eddison (GB) - Der Wurm Ouroboros. High Fantasy-Klassiker aus den frühen 20ern. Sehr cooler Storyaufbau, passend zum Wurm, der sich selbst in den Schwanz beißt. Ich empfehle allerdings, den Roman zu lesen und erst dann an die Erläuterungen zu gehen.

C.J. Cherryh (USA) - Tore ins Chaos (Morgaine-Zyklus). High/Low Fantasy-Mischung. Der Clou wird leider relativ früh schon verraten. Das Verhältnis der beiden Hauptcharaktere bleibt aber durch alle drei Romane hindurch sehr interessant. Die Welten, die man kennenlernt, ebenfalls.

China Miéville (GB) - New Crobuzon-Reihe (Die Falter + Der Weber, Die Narbe + Leviathan, Der Eiserne Rat). Sehr schräge, düstere Steampunk-Serie, die meistens fälschlicherweise bei Science Fiction einsortiert ist. Mit Science haben die Romane wirklich garnichts zu tun. Dafür gibt es tolle, glaubwürdige Charaktere, bizarre Mensch/Tier-Rassen und ausgefallene Plots. Das Ganze ist mit einer schönen subtilen linkslastigen Message versehen.

Maria Szepes (Ungarn) - Der rote Löwe. Nicht ganz leicht zu lesender Stoff über einen Menschen, der die Wandlung vom normalen Sterblichen zum perfekten Individuum mit goldener Seele hin vollzieht. Als Basis dient das alchimistische Weltbild. Demnach ist der Roman auch sehr esoterisch angehaucht. Nichtsdestotrotz war er nett zu lesen.

Stormbringer

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