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Falsch lernen

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Maarzan:
Unter dem Eindruck eines Romans, der in einem pseudomittelalterlichen Universitätsmilieu spielt ist mir folgende Frage gekommen:

Gibt es Rollenspiele, wo man "falsch" lernen kann? Also jemand beherrscht z.B. hervorragend den Canon seiner lehranstalt, aber leider hat dieser ein paar Unzulänglcihkeiten.
Oder auch Forschung und Selbstlernen führen zu gewissen Fehlern im Repertoir des Charakters?

Dabei suche ich nicht nur ein Flufflabel sondern etwas, was spielerisch entstehen, gemessen werden und Auswirkungen haben kann und so gerade Explorationsziel des Spiels und Basis für Spielentscheidungen werden kann.


nobody@home:
Na ja, was heißt "falsch"? Wenn mein moderner Charakter Kern- und Teilchenphysik bis zum offiziellen Doktortitel beherrscht und dann kommt ein hypothetischer Zeitreisender aus der Zukunft und sagt ihm "Junge, hier, hier, und hier sind deine Modelle höherer Mumpitz, weil du diese und jene Erkenntnis aus dem 22. Jahrhundert noch nicht berücksichtigt hast" -- zählt das schon als "Fehler"?

Grandala:
Ich baue immer wieder sowas ein.

Z.B. D&D, in einem Buch über Extraplanare in denen die Immunitäten der Elemente sowie Schwächen nicht wie im Monsterbuch wiedergegeben werden. Das hat direkte Auswirkungen auf die Wahl der Zauber der Spieler. Dann halt schlechte.

Auch ein Beispiel bei CoC, wo einige Zauber Komponenten bedürfen, die nicht immer klar sind. Z.B. braucht der Schatten (oder Dunkler Schatten oder so) ein Opfer, dass er nach seiner Beschwörung verschlingt, ist keins Angeboten so nimmt er halt den Charakter, der ihn beschworen hat. Das ganze muss man ein paar Mal machen und die Spieler nehmen ihre Quellen mit Vorsicht zur Kenntnis. Das hilft beim Rollenspiel im allgemeinen.

Klassisch kommt das ja auch immer wieder bei Abenteuern vor in denen es moralische Grauzonen geht zwischen Zivilisationen oder Völkern. Volk A (das der Spieler) hält Volk B für blutrünstige Barbaren, Volk B greift im Grenzland an und die Propagandamaschiene in Volk A wird aktiv. Volk B hat aber einen guten, nehmen wir mal an, spirituellen Grund für sein Verhalten und die Spieler lernen nach einigen Kämpfen die Wahrheit. Der Herrscher von Volk A weiß genau, dass er z.B. den heiligen Hain beschmutzt hat um seine Macht zu mehren ect..

Auf dieser Idee basiert ja auch z.B. das gesamte Setting von Engel. Alles was die Charaktere wissen ist so nicht richtig und ein Teil des Spiels für eine lange Kampange aus neuen Spielern wird es sein das heraus zu finden, evt. auch auf die richtig harte Tour.

KhornedBeef:

--- Zitat von: nobody@home am  3.01.2017 | 09:53 ---Na ja, was heißt "falsch"? Wenn mein moderner Charakter Kern- und Teilchenphysik bis zum offiziellen Doktortitel beherrscht und dann kommt ein hypothetischer Zeitreisender aus der Zukunft und sagt ihm "Junge, hier, hier, und hier sind deine Modelle höherer Mumpitz, weil du diese und jene Erkenntnis aus dem 22. Jahrhundert noch nicht berücksichtigt hast" -- zählt das schon als "Fehler"?

--- Ende Zitat ---
Ich würde sagen, ja.

Ich bin nicht sicher, was du mit Explorationsziel meinst. Heißt das, dass diese verschiedenen Schulen zentrales Thema des Spiels sind, oder nur eine Facette der Charaktere, die nicht immer im Mittelpunkt steht?

Im übrigen fällt mir nur eine vage passende Mechanik ein: "Moon Dust Men" von Kenneth Hite ist ein Modul für GUMSHOE-basierte Spiele, bei dem Charaktere neben den normalen Wissenschafts-Fähigkeitenratings jeweils ein assoziiertes "Slash"-rating haben können. Dieses repräsentieren die "fringe science"-Seite der jeweiligen "normalen" Wissenschaft.
Also als Beispiel, wenn jemand die Fähigkeit "Antriebstechnologien" hat, wüsste er damit normalerweise Bescheid über Jet- und Propellerflugzeuge, Raupenantriebe, Verbrennungsmotoren. Die "fringe"-Version wäre das Verständnis von Vril-Flugantrieben, außerirdischen Antigravantrieben oder perpetuum mobile - Prinzipien, je nach Setting.

Ninkasi:
Nun man könnte ein Scheitern eines Wurfes z.B. durch das lückenhafte Wissen erklären.

oder bei Cortex+-System über eine Distinction " War auf Lehranstalt XYZ" abbilden: Bei Nutzen W8, bei Unzulänglichkeit kommt der W4 ins Spiel.

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