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Was wäre wenn... Menschen nur halb so groß wären
Buddz:
Der Titel sagt eigentlich alles. Der Rest der Welt bleibt gleich. Aber hier noch ein paar Ideen:
- Würden sie überhaupt die Evolution überleben? Raubtiere wären dann im Vergleich echt groß!
- Wie wäre das eigentlich mit der Intelligenz und der Größe des Gehirns?
- Wie würden sie sich bewegen? Schnell, da sie mehr Muskelmasse pro Kg haben?
- Würde ihr Herz schneller schlagen (wie bei Tieren) und ihre Lebenserwartung niedriger sein?
Isegrim:
--- Zitat von: Buddz am 2.04.2017 | 00:35 ---- Würden sie überhaupt die Evolution überleben? Raubtiere wären dann im Vergleich echt groß!
- Wie wäre das eigentlich mit der Intelligenz und der Größe des Gehirns?
--- Ende Zitat ---
Naja, unsere Vorfahren waren mal ein gutes Stück kleiner, wenn auch größer als "halb so groß" (Homo habilis maß wohl ca einen Meter). Die Evolution hat dafür gesorgt, dass die erfolgreichen Arten immer größer wurden. Wobei es auch gegenteilig Beispiele gibt, wie die "Hobbits" auf der Insel Flores (Homo floresiensis).
Die tatsächlich interessante Frage ist: Hätten Menschen leistungsfähige Gehirne entwickeln und trotzdem klein bleiben können? Theoretisch halte ich es für möglich, wesentlich kleinere Lebewesen erreichen ja auch schon eine gehörige Intelligenz. Ich vermute allerdings, dass größere Menschen eine Reihe evolutionärer Vorteile hatten, und es für die "Zwerge" daher schwierig gewesen wäre, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Aber mit einer stimmigen Erklärung kann man daraus evtl dennoch ein (halbwegs) plausibles Szenario bauen.
--- Zitat von: Buddz am 2.04.2017 | 00:35 ---- Wie würden sie sich bewegen? Schnell, da sie mehr Muskelmasse pro Kg haben?
--- Ende Zitat ---
Eher langsamer (was Rennen angeht), da kürzere Beine, würde ich vermuten.
--- Zitat von: Buddz am 2.04.2017 | 00:35 ---- Würde ihr Herz schneller schlagen (wie bei Tieren) und ihre Lebenserwartung niedriger sein?
--- Ende Zitat ---
Der Metabolismus wäre wohl schneller, ja.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kleibers_Gesetz
Die Lebenserwartung aber hängt nicht so sehr an der Größe. Menschen brauchen für die Ausbildung der menschlichen Intelligenz mE eine lange Lebensspanne, da sich die ganzen notwendigen "Investitionen" (bspw in die Aufzucht neuer Menschen) sonst nicht lohnt.
Was ist denn der Hintergrund der Überlegungen?
Chiungalla:
--- Zitat von: Buddz am 2.04.2017 | 00:35 ---Würde ihr Herz schneller schlagen (wie bei anderen Tieren) ...
--- Ende Zitat ---
Fixed it for you. 8)
Erst einmal müssten wir "halb so groß" vernünftig definieren. Denn wenn das halb so lang heißen soll und die Proportionen gleich bleiben, dann ist der Unterschied wirklich riesig, weil es dann auf 1/8tel an Masse und Volumen hinaus läuft. Natürlich blieben die Proportionen eh nicht die selben, also sollte man sich eh nicht unbedingt einen geschrumpften Menschen vorstellen, aber das 1/8tel gibt einem ein viel besseres Gefühl für die Dimension des Problems, als ein "halb so lang" oder ein "halb so groß".
Das Problem mit den Raubtieren kann man sehr leicht abtun, denn es ist auch heute nicht unsere Größe die uns vor Wölfen, Raubkatzen u.s.w. schützt. Wenn Du alleine und unbewaffnet einem hungrigen Löwen oder Tiger über den Weg läufst wird der sich sehr wenig von Deiner Körpergröße beeindruckt zeigen. Da wäre es wohl eher sogar hilfreich kleiner zu sein, weil Du besser darin wärst zu klettern und Dich zu verstecken. Es gibt Spezies denen ihre Größe einen gewissen Schutz beschert, aber da sprechen wir eher von Elefanten und Bartenwalen. Selbst Tiere bis zu einer Tonne Körpergewicht laufen noch vor vielen Räubern davon.
Die Leistungsfähigkeit des Gehirns hängt nur sehr begrenzt mit seiner Größe zusammen. Es gibt zwar eine Korrelation zwischen der Gehirngröße und dem IQ, aber die sind nicht sehr ausgeprägt und verlieren ihre Aussagekraft sehr schnell, wenn z.B. Faktoren wie ein anderes Geschlecht eine Rolle spielen. Ich kenne ein paar intelligente kleine Frauen mit zierlichen Köpfen die sehr eindrucksvoll demonstrieren, dass es keines sehr großen Kopfes bedarf um klug zu sein. In der Verhaltensbiologie gilt für viele sowieso eher der Cephalisationsgrad (also das Verhältnis von Körpergewicht und Gehirngewicht) als Indikator für die tatsächliche Intelligenz einer Spezies, als das Gehirngewicht selbst.
Beim laufen wären halb so lange Menschen wohl deutlich langsamer. Nicht unbedingt halb so langsam, weil sie vermutlich ein günstigeres Verhältnis aus Muskelmasse und Körpergewicht hätten, aber die Schrittlänge ist halt einfach kürzer.
Es gibt innerhalb der wild lebenden Säugetiere eine überraschend starke Korrelation zwischen dem Körpergewicht der Spezies und ihrer Lebenserwartung. Wild lebend ist hier der Knackpunkt. Das trifft nicht auf Menschen und ihre Haustiere zu. Die "natürliche" Lebenserwartung des Menschen würde demnach nämlich bei 20-25 Jahren liegen. Der Rest ist dann durch Medizin (auch schon primitive Medizin hatte da einen spürbaren Effekt), Hygiene, u.s.w. zu erklären. Und natürlich auch daraus das wir einen evolutionären Weg eingeschlagen haben der eine lange Individualentwicklung begünstigt/benötigt. Andere Spezies fallen komplett aus diesem Raster heraus (Papageien, Schildkröten, ...) und wir wissen heute, dass die Sterblichkeit keine physiologische Notwendigkeit sondern eine evolutionäre Anpassung ist. Und unterschiedliche Spezies haben sich an dieser Stelle sehr unterschiedlich angepasst, je nach ihren individuellen Bedürfnissen.
Meine Prognose:
Vermutlich wären die Proportionen eines halb so langen Menschen näher an der Kugelform als beim Homo sapiens, um ein günstigeres Verhältnis aus Oberfläche und Volumen zu erhalten. Dazu wären sie vermutlich deutlich stärker behaart. Beides um es leichter zu machen ihre Körpertemperatur im Angesicht von Temperaturschwankungen stabil zu halten. Und die Kugelform um mehr Reserven für den schnelleren Metabolismus zur Verfügung zu haben. Zudem hätten sie vermutlich in Proportion größere Augen, weil dort die absolute Größe eine Rolle spielt und nicht so sehr die relative. Und weil klettern bei der Körpergröße viel leichter ist und verstecken eine große Rolle spielt würden sie vermutlich in den Bäumen leben.
Sie würden also vermutlich ein bisschen so aussehen wie ... ähm ... mein Avatar hier im Forum. ::)
Issi:
Zur Lebenserwartung.
Das ist bei Tieren ungefähr das Alter indem sie ausgewachsen sind mal 20.
Ein Mensch braucht da eine ganze Weile länger um Ausgewachsen zu sein.
Wie das bei einem "Halbling" aussieht, ist schwer abzuschätzen.
Aber nehmen wir mal den Hobbit, dann würde ich sagen, dass ist ein extrem kleiner Mensch, mit ein paar Genetischen Anomalien (Riesige Füsse, wenig bis keinen Bartwuchs).
Zudem ist er ein äußerst schlechter Futterverwerter. Was ihn dazu zwingt unglaubliche Mengen zu essen.( Insofern nicht sonderlich gut überlebensfähig)
Durch den überhöhten Kalorienbedarf, ist er ohne stetige Nahrungszufuhr zudem sicher ständig unterzuckert und weniger leistungsfähig. ~;D
Vielleicht wäre es auch aufschlußreich sich Informationen zu kleinwüchsigen Menschen durchzulesen. :)
Ein prominenter ist Peter Dinklage (Tyrion Lannister aus GoT).Glaube, dass es da außer der Körpergröße keinen Unterschied zu normalwüchsigen Menschen gibt.
vanadium:
--- Zitat von: Buddz am 2.04.2017 | 00:35 ---Der Titel sagt eigentlich alles. Der Rest der Welt bleibt gleich. Aber hier noch ein paar Ideen:
- Wie wäre das eigentlich mit der Intelligenz und der Größe des Gehirns?
--- Ende Zitat ---
Was wäre...
Nun, ich bin 1,85m und es gibt Kleinwüchsige, die kommen nur auf 1m, manchmal darunter - sind also "halb so groß wie ich". Ich kenne keinen persönlich, aber was ich aus Film+TV so mitbekommen habe, sind diese Leute ganz normal intelligent.
Gehirngröße:
Wale haben teils riesige Gehirne, kommen aber lange nicht an das Ich-Bewusstsein, Werkzeug machen und Abstraktionsvermögen von Affen heran. Ratten gelten auch als "intelligente" Tiere.
Zum Rest bitte einen Biologen fragen.
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