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[Midgard] das Midgard-Blubber-Läster-Bällebad
Eleazar:
--- Zitat von: Rowlf am 17.04.2017 | 01:08 ---Sicher hängen Spielgefühl und Spielgefährten zusammen. Trotzdem erlaube ich mir nach durchgängig 25 Jahren oft mehrmals wöchentlichem Spiel eine gewisse Einschätzung, wann das Regelsystem durchdacht und für meine Zwecke brauchbar ist und wann eben nicht.
--- Ende Zitat ---
Theoretisch ja. Praktisch hat Abd wohl kaum weniger Erfahrung und Regelkenntnis in den beiden Sytemen als du. Dennoch kommt er der entgegengesetzten Einschätzung.
Das lässt mich etwas ratlos zurück. Ist es nun eine reine, subjektive Geschmackssache (Was ist besser, Vanille- oder Schokoladeneis?)? Dann interessiert mich ehrlich gesagt die ganze Debatte überhaupt nicht, denn es sagt nur was über eure Geschmäcker aus, aber nicht über die Vorteile oder Schwerpunkte der beiden Systeme. Da ich euch beide persönlich nicht kenne, sind eure persönlichen Geschmäcker für mich ohne Belang, das bringt mich nicht weiter und hat auch einen geringen Unterhaltungswert.
Oder es gibt Argumente zu den Regelmechanismen, die ohne den Zusatz "... für mich" auskommen und an sich selber nachvollziehbar sind. Dann würde ich interessiert mitlesen.
Deshalb: Was sind die Nachteile im einen System und dagegen die Stärken des anderen. Wo liegen trotzdem Schwächen bei dem von mir präfererierten System und was kann das andere besser. Aus solchen Informationen könnte ich mir selbst ein Bild machen. Es wäre sehr schön, wenn sich die Diskussion etwas in die Richtung bewegen könnte. Nur als Vorschlag, ihr könnt natürlich machen, was ihr wollt.
Rowlf:
Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich beziehe mich nur auf mich selbst und streite gewiss niemandem ab, mit Midgard glückselig zu werden! Und es gibt auch keinen "falschen Spaß".!
Ich hatte ja auch so 20 Jahre Spaß mit Midgard. Wobei es bei mir und meinen Mitspielern daran lag, dass wir ansonsten außer Shadowrun nur wenig anderes konkret spielten. Wir kannten kaum anderes und dachten also, das v.a. Kämpfe und Actionszenen so sein müssten.
Dann habe ich eben doch anderes kennengelernt, in die Gruppe getragen und Midgard war erledigt.
Die jetzige Midgardgruppe besteht nur aus einem der alten Mitspieler und vier neuen Spielern. Wobei die über die Regeln auch schon wieder den Kopf schütteln.
Ich selbst schlug übrigens vor, M5 eine Chance zu geben. Dazu bin ich immer noch gewillt, auch wenn der erste größere Kampf wieder ätzend war.
Die ehemalige Gruppe spielt ansonsten mit mir und o.g. Spieler und viel Begeisterung SaWo. Und ab und an Fate. Und was mir sonst so in die Finger kommt. Momentan bereite ich Fragged Empire vor. Hat aber noch Zeit.
@Eleazar: Der Abd spielt sogar deutlich länger als ich. Ich habe mit ihm auch schon Midgard, SaWo und anderes gespielt.
Ich dachte, ich hätte meine Aussagen und Sichtweisen oben erklärt und begründet. Was willst du konkret wissen?
Eleazar:
Ich möchte mal ein bisschen mehr Substanz in dieser Diskussion als subjektivistische Geschmacksurteile. In etwa:
"SW regelt Kämpfe so: 1.,2.3.
Das hat die Vorteile gegenüber Midgard: 1.,2.,3.
Midgard ist besser in den Bereichen: 1.,2.,3."
Geschmacksurteile, Empfindungen und Sentimentalitäten sind keine Argumente, lassen sich nicht nachvollziehen und führen den Diskurs in der Sache nicht weiter. Redet doch bitte konkret über Fakten, damit jeder sein eigenes Geschmacksurteil fällen kann.
Schließlich reden wir hier über Spielsysteme und nicht über Wohnzimmergardinen. Da wird es doch wohl eine Reihe von sachlichen Gründen geben, warum man ein Regelwerk vorzieht.
Rowlf:
Puh, letztlich werde ich deine Ansprüche nicht erfüllen können. Ich habe einfach nicht die Zeit und vermutlich auch nicht das Recht, dir die Regeln von SaWo explizit aufzuschreiben (dafür gibt es ja ein eigenes Regelwerk). Zudem sind es immer Geschmacksfragen.
Es gibt Rollenspieler, die lieben das Barbiespiel und genaue Buchhaltung. Die gibt es wirklich! Und die sind exakt richtig bei Midgard, denn das unterstützt jede Menge an Buchhaltung und es ist wirklich sehr gut in der filigranen Steigerung von Erfogschancen in vielen Bereichen, was ja für ein Barbiespiel extrem schön ist.
Ich persönlich kann Buchhaltung nicht ab. Besonders als Spielleiter, wenn ich mal viele NSC rumwerfen will. SaWo erlaubt mir, dass ich Dutzende an NSC in ein Schlachtfeld werfe und für nur wenige davon (die WildCards) maximal drei Striche (für die Wunden) als Buchhaltung machen muss. Mooks/Statisten sind nach einem Treffer - wenn dieser entsprechend über die Parade und Robustheit kommt - erledigt. Da muss ich nichts notieren. Für den Zustand "Angeschlagen" habe ich Plättchen, die ich unter die Figur lege. Alles im Fluss, keine Notizen notwendig. Kann mich auf Taktiken und die Narration konzentrieren.
Zudem kann ich als Spieler meine Figur in einer Runde mehrfach bewegen und handeln lassen. Das kostet zwar u.U. Mali, aber ich kann richtig coole Aktionen durchziehen - und mich dabei auch noch von meinen Mitspielern mithilfe von Tricks oder anderen Manövern unterstützen lassen. Midgard 5 kennt RAW nur eine Bewegungsphase am Anfang der Kampfrunde und eine Handlung dann in Gewandtheitsreihenfolge. Komplexere Aktionen brauchen also immer mehrere Kampfrunden, Mitspielerunterstützung ist regelseitig nicht wirklich unterstützt.
So, das mal als kleiner Einwurf.
Aber nein, ich kann sachlich erklären, warum dieser oder jener Mechanismus für mich keinen Taug hat. Aber diese objektiven Urteile, die du anscheinend forderst, sind gar nicht möglich - sonst gäbe es ja nur noch ein Regelsystem für Rollenspiele.
dabba:
Dass Midgard jetzt so barbiespiel-lastig ist, kann ich auch nicht so ganz sehen.
Vielleicht sehe ich den Begriff gerade zu spezifisch, aber zumindest mit M5 wurden nochmal einige abenteuerirrelevante Fertigkeiten entfernt, ebenso wie der gelernte Beruf einer Figur. So mussten Fertigkeiten wie Erzählen oder Tanzen dran glauben (was nicht jedem gefallen hat ;) ). Auch Fertigkeiten wie Handwerk, Kochen oder Malen spukten zwar in diversen Gildenbriefen und/oder anderen Hausregelvorschlägen herum, haben aber letztlich nie den Sprung in ein Grundregelwerk geschafft.
Auch die Magie bietet zwar für den interessierten zauberkundigen Spieler einiges an "Technobabble" (oder wie das bei Fantasy-Magie heißt), lässt sich aber alternativ sehr pragmatisch von Figur & Spieler benutzen.
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