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OSR Smalltalk

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Skaeg:

--- Zitat von: Guennarr am  9.08.2025 | 09:42 ---James Maliszewski hat vorgestern einen sehr schönen Artikel in seinem Grognardia-Blog veröffentlicht, in dem es um die Art von Sehnsüchten geht, die OSR-Spiele stillen können.
[...]
Ich finde, einer der besten Artikel von James Maliszewski.
--- Ende Zitat ---
Der Artikel ist gut und spricht schon rein emotional sicher viele Rollenspieler nicht nur aus dem direkten OSR-Dunstkreis an. Aber es gibt aus meiner Sicht etwas anzumerken bzw. zu ergänzen. Rein aus meiner eigenen Perspektive bzw. Retrospektive natürlich.

Warum haben die Spiele der grauen Rollenspielvorzeit diesen Sense of Wonder geweckt? James spricht hier die Gestaltung von Dungeons, Landschaften und Abenteuern an, aber lässt meiner Meinung nach etwas Wichtiges aus: Die Regelwerke. Ich stelle die These auf, dass Rollenspiele der frühen Zeit (bis in die 90er, meiner Beobachtung nach) auch dadurch faszinierten, dass sie - bewusst oder unbewusst - in einem modernen Sinne nicht sehr zugänglich waren. Die Regeln waren zusammengestoppelt, oft recht willkürlich über verschiedene Bücher verteilt und die Informationen wurden nicht mundgerecht, sondern häufig sehr dicht und ohne große Erläuterungen dargestellt.

Dazu kam wie von James erwähnt noch: Die Möglichkeit, sich zu informieren, beschränkte sich auf Hörensagen und auf das Blättern in offenen Exemplaren, die zufällig im Spieleladen vorhanden waren. Rollenspiel-Regelbücher waren selbst auf diese Weise ein Faszinosum: Ein geheimnisvoller Kodex, den man erst mühselig entschlüsseln musste.

Kurz gesagt: Die Spiele waren und sind nicht so, wie man sich die Gestaltung von Rollenspielen für Einsteiger heute vorstellt.
Keine stromlinienförmig entworfenen Regeln mit möglichst wenig Mechaniken.
Keine Heranführung über sattsam bekannte Topoi aus bereits bekannten Medien (heute gerne Videospiele).
Keine vereinfachten Schnellstarter - wenngleich "fortgeschritten" = "mehr und komplexere Regeln" auch damals schon gesetzt war, aber von der anderen Seite aufgezäumt.

HEXer:
Sehr schöner Artikel. Trifft es für mich sehr gut, auch wenn ich glaube, dass es auch um Eskapismus geht. Aber beides zusammen ist vielleicht auch ein Faktor, warum manche Menschen (wie ich) empfindlich reagieren, wenn dieses Hobby politisiert wird.

Skaeg:
Eine andere Anmerkung noch, vielleicht etwas salopp: Die hier angesprochene Faszination hat nun so gar nichts mit dem "Leistungsrollenspiel für echte Kerle/3D6 in order or you're a chicken/The Funnel(TM)/Player Mastery"-Aspekt zu tun, den einige ja bei  der OSR für sehr wichtig halten. So gesehen bildet der Artikel vielleicht doch nur einen Teil der Szene ab.

Green Goblin:
Ein guter Artikel, Danke an Guennarr und Grognardia.

Rorschachhamster:

--- Zitat von: Skaeg am  9.08.2025 | 12:55 ---Keine Heranführung über sattsam bekannte Topoi aus bereits bekannten Medien (heute gerne Videospiele).

--- Ende Zitat ---
Nahja, in den drei braunen Heften gab es Hobbits und Ents, das erste Myth & Legends hatte Melniboné und Cthulhu, also... schon.  ;)

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