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Fate-Charaktere: "Von der Unfähigkeit mal keine Elitetruppe sein zu können"

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Lord Verminaard:
Von den "offiziellen" FATE-Settings hab ich noch keins gespielt (außer ein Dresden Files One-Shot), aber sicher ist es so, dass ein unmodifiziertes FATE Core hierzu einlädt. Es gibt aber durchaus auch Ansätze, wie man das System aufbohren kann, um es weniger heldig zu machen; ohne Stunts, ohne Stressbalken oder gleich Aspect Only. Wir haben auch mit unmodifiziertem Free FATE schon mal eine Gruppe von richtigen Normalos gespielt, das war dann aber Selbstbeschränkung, wir haben halt so verhandelt, dass es zur Fiktion passte, aber nach dem System hätten wir deutlich mehr gekonnt.

Kampfwurst:

--- Zitat ---Mitunter die spannensten Geschichten sind doch auch eben jene wenn normale Leute aus ihren Alltag herausgerissen werden und auf einmal in absonderlichen Geschichten über sich hinauswachsen müssen.
--- Ende Zitat ---

Ich denke da hast du den Kern von Fate schon ganz gut herausgearbeitet, und das Problem das du zu haben scheinst dürfte sich damit eigentlich auflösen.


--- Zitat ---Fate Charaktere können keine Normalos sein.
--- Ende Zitat ---
Was ist ein Normalo? Jemand der ein normales Leben in einer Routine führt? Insofern stimmt es, dass Fate Charaktere keine Normalos sein können, denn Fate setzt immer da an, wo diese Routine unterbrochen wird. Das muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Charaktere Elitetruppen sind, das bedeutet lediglich, dass die Charaktere Leute sind, die mit einer Unterbrechung ihrer Routine umgehen können.


--- Zitat ---1. Fatecharaktere sind kompetent
--- Ende Zitat ---
Und mit der Unterbrechung einer Routine können sie dann umgehen, wenn sie kompetent sind. Das bedeutet oft nicht nur kompetent in dem was sie tun, sondern auch kompetent darin diese Fertigkeiten auf neue Situationen umzusetzen, denn genau darum geht es ja.


--- Zitat ---2. Fatecharaktere sind dramatisch
--- Ende Zitat ---
Das Drama kommt auch gerade aus der Unterbrechung der Routine. Fate erlaubt es auch ohne Probleme die Legende von Olaf dem Steuerberater zu spielen. Was es tatsächlich nicht will ist das Tagebuch von Olaf dem Steuerberater, in dem er täglich zur Arbeit geht, seine Arbeit macht, wieder nach Hause geht, ad infinitum. Das ist langweilig, da steckt nichts drin. Vorallem bedarf Drama (für mich) auch immer eine Entscheidung, und auch die kommt oft aus der Unterbrechung der Routine der Charaktere. Und sei es nur, ob sie versuchen wollen die Routine wieder aufzubauen, ob sie die neue Situation nutzen wollen, oder ob sie aus der Unterbrechung etwas ganz neues machen wollen. Das lässt sich auch für Olaf den Steuerberater machen. Er hat eine Beförderung angeboten bekommen, und die Entscheidung ist jetzt zwischen ihm und seinem besten Freund, wer die Stelle bekommt. Drama! Kann man wunderbar spielen. Das tagtägliche Steuerberatergeschäft? Vermutlich weniger.


--- Zitat ---3. Normalos machen keinen Spaß
--- Ende Zitat ---
Auch hier wieder: Jein. Routine macht keinen Spaß. Routine erlaubt keine Entscheidungen, sie ist einfach immer das gleiche, ohne dass sich etwas ändert. Normalos sind oft die, die in einer Routine stecken, daher ist es leichter langweilige Normalos zu haben als langweilige Elitetruppen. Aber auch hier gilt, "normal" ist relativ. Für gewöhnlich spielt man auch bei den Elitetruppen nicht das tagtägliche Training aus sondern immer nur die Einsätze, die Unterbrechung der Routine. Auch Elitetruppen können unglaublich langweilig werden, wenn man die ewig gleiche tägliche Routine ausspielt. Natürlich ist es so, dass Elitetruppen darauf ausgerichtet sind, entsprechende Einsätze durchzuführen, dennoch ist der Einsatz selbst normalerweise nicht Routine und bringt auch die Elitetruppen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Wenn nicht, dann ist der Einsatz auch für sie Routine.


Nehmen wir sowas wie "The Walking Dead" als Beispiel. Die Charaktere sind alle nicht ausgebildete Zombie-Jäger. Im Gegenteil, sie haben alle möglichen "normalen" Hintergründe. Was sie gemeinsam haben ist, dass sie, im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, die erste Welle Zombies überlebt haben, sie also kompetent sind. Drama ist mehr als genug vorhanden, und auch wenn sie normale Menschen und keine Elitetruppen sind, können sie ihre Fertigkeiten den Umständen anpassen, um auch weiterhin zu überleben. Damit sind sie letztlich genau die normalen Menschen die über sich hinaus wachsen. Damit sie das können müssen sie aber aus ihrer Routine gerissen werden.

Chiarina:
Mir fällt Fear Itself dazu ein. Die Spannung des Spiels besteht darin, wie ich als Normalo mit dem Grauen, das vor der Tür auf mich wartet, fertig werde. Ich fand das sehr spannend.

Caranthir:
Was die Spielfiguren können und was nicht, wird doch bei Fate über Aspekte, Fertigkeiten und Stunts definiert. Es ist doch also reine Deifinitionssache  ~;D, was sie können. Ernsthaft, die Gruppe muss sich auf ein "Powerniveau" einigen und darüber Fertigkeitsstufen und Anzahl der Stunts festsetzen. Dadurch bekomme ich relativ leicht Normalos oder "jugendliche Helden".

trendyhanky:

--- Zitat ---Was die Spielfiguren können und was nicht, wird doch bei Fate über Aspekte, Fertigkeiten und Stunts definiert. Es ist doch also reine Deifinitionssache  ~;D, was sie können. Ernsthaft, die Gruppe muss sich auf ein "Powerniveau" einigen und darüber Fertigkeitsstufen und Anzahl der Stunts festsetzen. Dadurch bekomme ich relativ leicht Normalos oder "jugendliche Helden".
--- Ende Zitat ---

 :d
Damit ist dazu eigentlich alles gesagt

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