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Wiederbeleben
Tintenteufel:
Weil ich mich gerade in Tomb of Annihilation einarbeite, stelle ich mir die Frage wie häufig SC in anderen Runden wiederbelebt werden. Nein, nicht als Zombie, sondern wirklich als vollwertiger SC (ggf. mit Abzügen je nach Edition). Anders gefragt, wie handhabt ihr das Wiederbeleben von SCs? Ist das der jeweilige Zauber aus Grad, Edition etc. und ihr bezahlt einen NSC dafür nach Liste oder sind ganze Abenteuer notwendig, um die Kirche zu kompensieren?
Es soll ja auch Welten geben in denen das Wiederbeleben generell schwieriger ist wie im Tal-Dorei-Setting oder gar unmöglich...
Bei uns wurde der letzte SC glaube ich in 3.5 wiederbelebt, keiner mit den Pathfinder-Regeln und bisher auch keiner mit der 5E.
Derjayger:
In 5E stirbt bei uns kaum ein Char. Ist bisher viermal vorgekommen, obwohl wir viel spielen:
1. In einem Verlies unter einer Großstadt. Dort gab es genügend fachkundige Priester, um ihn gegen Münzen wiederzubeleben.
2. Durch unglaubliches Würfelpech in der ersten Session des Chars. Statt ihm ist der alte Char desselben Spielers zu Hilfe geeilt, so dass der neue Char weitermachen durfte.
3.+4. Bei einem anderen DM in der Wildnis, recht früh. Sie kamen beide mit einem permanenten Quirk zurück ("willst Du leebeeeen? So sei es!")
Bei Würfelpech sollte es generell möglich sein, sonst gibt's Frust wegen Missverständnissen zwischen Spieler und DM ("Aha! Hättest Du mir als Spieler vorher deutlicher gezeigt, wie gefährlich die Situation für den Char ist, hätte er nie..."). -> "GMs should err on the side of the players"
Wenn sich jemand opfert, ist das ok. Wenn er sich besonders "dumm" anstellt, sollte man sichergehen, ob es keine Missverständnisse gab (s.o.).
Ideal finde ich einen SC-Tod, wenn der Spieler GENAU wusste, welches Risiko er eingeht. Gern sogar in Prozent, leicht modifiziert durch eine Einschätzprobe des Chars o.ä. Das ist eine Frage des Spaßes an Risikomanagement und v.a. der Fairness.
Wegen der hohen Kosten habe ich noch niemanden erlebt, der total leichtfertig wäre. Quests kann ich mir in einem seriösen Tempel momentan schwer vorstellen ("hier ist euer Leben wieder. Ah übrigens, da wäre etwas...").
Tintenteufel:
Obwohl die 5E weniger tödlich als alle anderen von uns gespielten Editionen ist, ist es bei uns eben auch noch nicht zum Raise Dead gekommen. Allerdings hat man in dieser Edition endlich mal Geld übrig, um sowas zu machen, wenn man die RAW magic item (market) rules verwendet.
General Kong:
Bisher wurden in meiner alten LL-Runde die Elfe zweimal wiederbelebt (mit hohen Kosten, Spitz-auf-Knopf-Zeitfenster, einem Wiederbelebungsrettungswurf und KON-Punkt-Verlust) und der Dieb einmal entsteinert.
Dabei gilt bei mir: Wer kämpft, kann sterben. Manmal durch Pech, manchmal durch Dummheit und manchmal einfach so - weil der Gegner auch mit Waffen um sich haut. Klar finde ich auch, dass man Situationen vermeiden sollte, wo die Spieler etwas eigentlich ganz normales machen und dann ohne weiteres Zutun abkratzen ( "Ich geh ins Bett!" - "Unter dem Bett liegt ein Ninja und sticht mit seinem vergiftetem und magischen Ninjato durch die Matrtze zu - oh! Kritisch! Das und der Angriff vom unterm Bett Bonus - ach ja: und der Giftschaden! Biste wohl tot!". Aber wer sich mit bewaffneten Gegnern anlegt oder als Ronin weiß, dass der Ninjaklan der Roten Skorpione Jagd auf ihn macht, der MUSS damit rechnen, dass unter dem Bett Mörder liegen - und deshalb unters Bett schauen oder ein Kettennachthemd tragen.
Tod nur bei Dummheit oder Leichtfertigkeit ist mir zu unheroisch.
Wo ist der Reiz des "Flieht! Ich decke euren Rückzug!", wenn ich weiß, dass ich maximal gefangengenommen werde.
Wo ist der Mut, wenn ich mich in jeden Kampf stürzen kann und ich das überlebe, wenn ich mich nicht zu blöd anstelle.
Wo ist dei Furcht, wenn ein mächtiger Gegner sich zum kampf setllt und ich weiß: Okay, kann nun länger dauern. aber gewinnen tun wir eh. Oder verlieren jedenfalls nicht. Schon gar nicht das Leben.
Bei mir kann ein Glückstreffer das Ende sein. Die Spieler wissen das und agieren entsprechend - nicht ängstlich, nicht mal unbedingt vorsichtigt, aber mit Respekt und Bedacht und einem Plan, der über "wir hauen se, bis sie sich nicht mehr bewegen" hinausgeht.
Falls man aber das Wiederbeleben aus durchaus guten Gründen nicht zulässt, sollte man das den Spielern vorher sagen. Es kann, bezogen auf die kampagne als solche, schon einen Einfluss haben. Als Meuchelmörder würd eich z.B. bei wichtigen Persönlichkeiten (reich und mächtig) immer dafür sorgen, dass eine Wiederbelebung unmöglich oder sehr schwierig wird. Das Herz herausschneiden, den Kopf abschlagen und mitnehmen, zelzerstörendes Gift oder Säure, Feuer usw. Ein Dolch ins Herz und morgen hält der König schon wieder Festreden!
nobody@home:
--- Zitat von: General Kong am 11.10.2017 | 18:50 ---Dabei gilt bei mir: Wer kämpft, kann sterben.
--- Ende Zitat ---
Nun, wer kämpft, kann auch verletzt werden. Also auch gleich raus mit all den unheroischen Wundheilzaubern aus dem Spiel, oder...? ;)
Da liegt für mich nämlich so ein bißchen der Hase im Pfeffer: wenn Magie in einem gegebenen Setting eh schon alle anderen unmöglichen medizinischen Wunder wirken darf, dann ist die Wiederbelebung von bereits Verstorbenen halt irgendwann auch keine große Sache mehr, sondern genau wie ein offener Beinbruch, der Biß einer Schwarzen Witwe, oder ein spontaner Anfall von Beulenpest nur noch ein weiteres mit dem richtigen Spruch lösbares Problem. Und dann sehe ich auch irgendwie keinen guten Grund mehr, ausgerechnet in diesem Bereich den Spielern willkürlich Knüppel zwischen die Beine zu werfen.
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