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D&D Smalltalk
nobody@home:
--- Zitat von: diogenes am 8.03.2022 | 23:12 ---Ich werd das nie verstehen. Niemand nimmt euch die alten Bücher weg. Klar kann man's schade finden, dass es jetzt eben in eine andere Richtung geht, aber das hat immer diesen Anstrich von Anspruchshaltung. Als ob WotC eine moralische Verpflichtung hätte, die Realms genau so weiterzuschreiben, wie Ihr sie euch wünscht.
--- Ende Zitat ---
Ich meine, natürlich haben die Leute Ansprüche. Wir reden hier immerhin über zahlende Kundschaft auf einem Markt für ausgesprochene Luxusgüter (im Sinne von Dingen, die die Welt nicht braucht) -- was, wenn nicht deren Wünsche und Ansprüche, treibt da wohl die Nachfrage überhaupt erst an?
"Iiiih, ihr Plebejer habt ja 'ne Anspruchshaltung!" ist da, denke ich, schon vom Grundsatz her keine konstruktive Einstellung zum Thema.
diogenes:
--- Zitat von: nobody@home am 9.03.2022 | 08:12 ---Ich meine, natürlich haben die Leute Ansprüche. Wir reden hier immerhin über zahlende Kundschaft auf einem Markt für ausgesprochene Luxusgüter (im Sinne von Dingen, die die Welt nicht braucht) -- was, wenn nicht deren Wünsche und Ansprüche, treibt da wohl die Nachfrage überhaupt erst an?
--- Ende Zitat ---
Die Ansprüche hat eine kleine laute Minderheit. Die leise Mehrheit kauft die Bücher einfach und, das ist zugegebenermaßen jetzt Spekulation von mir, hat einfach Spaß damit. Und nochmal, das ist absolut ein legitimer Grund zu sagen, ich kauf das nicht, ich find's schade, dass WotC nicht den Weg gegangen ist, den ich gern gesehen hätte. Was mich stört ist dieser Absolutheitsanspruch, der dahinter steht zu sagen, so sei es falsch.
caranfang:
Ihr beide liegt da falsch. Es geht nicht um die Ansprüche einer Gruppe von Spielern, sondern es geht darum, dass WotC etwas sagt, nämlich, dass man die alten Bücher benutzen soll, aber gleichzeitig etwas anderes macht, nämlich den Inhalt der besagten Büchern ignoriert. Das ist für mich das Hauptproblem.
Ein Beispiel: Die Änderungen, die man für 5e an Ravenloft gemacht hat, hätte man ganz gut innerweltlich erklären können. Aber das hat man unterlassen. Wodurch sie zum Problem werden, wenn man von den Spielern verlangt, die AD&D-Bücher als Hintergrundmaterial zu verwenden.
Holycleric5:
--- Zitat von: diogenes am 8.03.2022 | 17:42 ---Ich persönlich finde das ewige Diskutieren, was denn nun Kanon ist und was nicht und warum xyz nicht zum Einzig Wahren (tm) Kanon passt ja schon in anderen Medien eher befremdlich. Dass es die auch im Rollenspiel gibt, das davon lebt dass man die Welten selbst bespielt und anpasst ist naja.
(...)
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: diogenes am 8.03.2022 | 21:50 ---(...) Es ist aber nicht ihr Job, alles aus den letzten 30+ Jahren FR Publikationen als heilig zu betrachten. Sondern eben Bücher zu schreiben, die Spaß machen. (...)
--- Ende Zitat ---
Diesen Aussagen stimme ich zu.
Irgendwo hatte ich mal in einem englischen Forum die Aussage gelesen, dass der Metaplot schon dann "gestört" wird, wenn die SC in ihrem allerersten Abenteuer die Welt betreten (denn im Metaplot gibt es ja diese x SC nicht - wie denn auch? Die "Geschichtsschreiber" können ja nicht wissen, dass zu Zeit x, in der Abenteuer y / Ereignis z stattfindet, Abenteurer A und seine Freunde in derselben Stadt sind - woher denn auch?)
Auch ich finde, dass es im Rollenspiel doch eben darum gehen sollte, dass die Charaktere ihren eigenen Fußabdruck in der Welt hinterlassen, indem sie zum Beispiel Banden aus der Stadt jagen, einer Kirche zu mehr Macht verhelfen, mithilfe von langen Intrigen einen Umsturz bewirken, eine gefährliche Reiseroute wieder sicherer machen.
Und nicht darum, dass sich die Welt genauso entwickelt, wie es in "Geschichtsbuch bla" niedergeschrieben ist. Sonst kann man sich das Rollenspiel auch sparen und eine (Vor)lesestunde daraus machen.
Ähnlich hatte es Feuersänger mal hier formuliert:
--- Zitat von: Feuersänger am 7.05.2014 | 16:45 ---(...)
Ja, gerade auf höheren Stufen _will_ ich die Welt beeinflussen können. Das gehört für mich zum A und O des Rollenspiels. Wäre ich damit zufrieden, immer einfach nur das jeweilige mission objective zu erfüllen, könnte ich genausogut ein paar Figuren über das Hero Quest-Spielbrett schubsen. Dazu gehört also auch ganz klar die Option, zu sagen "NSC A können wir nicht leiden; wir arbeiten gegen ihn und pushen NSC B". Ich bin jetzt weißgott nicht der große Intrigenspieler, aber wenn nichtmal das erlaubt ist, kann ich mir die Mühe sparen und einfach nen Shooter auf dem PC anschmeissen.
--- Ende Zitat ---
Wird vom Rollenspiel nicht immer gesagt, dass es deswegen so toll ist, weil man dort seine eigenen Entscheidungen treffen kann?
Wird nicht gerade hier im Tanelorn immer geschimpft, wenn ein Abenteuer zu sehr railroadet, der Metaplot zu sehr einengt (Ich sage nur "Die sieben Gezeichneten")?
--- Zitat von: Feuersänger am 20.04.2015 | 15:50 ---Ich habe bisher vor allem zwei Sorten Stimmen zur 7G-Kampagne gehört.
Einmal jene, die die Kampagne größtenteils behämmert fanden: Railroading pur, SCs haben bestenfalls Laufburschenstatus, müssen NSCs um Aufgäblein anbetteln, ansonsten darf man halt gnädigerweise Zaungast spielen während sich der Metaplot entfaltet, immer wenn irgendwo was passiert kommt man zu spät; Einflussmöglichkeiten gleich Null.
Andere jedoch (wir reden hier von 2, 3 Personen) haben mir vorgeschwärmt, wie toll die Kampagne für sie als Spieler gewesen wäre, und auf mein Nachhaken bzgl obiger Kritikpunkte kam dann jeweils verständnisloses Kopfschütteln, nein, also das wäre bei ihnen überhaupt nicht so gewesen, sie wären da voll wichtig gewesen und überhaupt.
(...)
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: caranfang am 9.03.2022 | 08:43 ---Ihr beide liegt da falsch. Es geht nicht um die Ansprüche einer Gruppe von Spielern, sondern es geht darum, dass WotC etwas sagt, nämlich, dass man die alten Bücher benutzen soll, aber gleichzeitig etwas anderes macht, nämlich den Inhalt der besagten Büchern ignoriert. Das ist für mich das Hauptproblem.
Ein Beispiel: Die Änderungen, die man für 5e an Ravenloft gemacht hat, hätte man ganz gut innerweltlich erklären können. Aber das hat man unterlassen. Wodurch sie zum Problem werden, wenn man von den Spielern verlangt, die AD&D-Bücher als Hintergrundmaterial zu verwenden.
--- Ende Zitat ---
"Wie selbstverständlich" auf out-of-print Uraltmaterial zu verweisen (und es als fast unumstößlichen Kanon anzusehen), hat mich schon von manch anderem Rollenspiel vertrieben (z.B. Midgard 5).
caranfang:
--- Zitat von: Holycleric5 am 9.03.2022 | 08:48 ---"Wie selbstverständlich" auf out-of-print Uraltmaterial zu verweisen (und es als fast unumstößlichen Kanon anzusehen), hat mich schon von manch anderem Rollenspiel vertrieben (z.B. Midgard 5).
--- Ende Zitat ---
Nur sind im Fall von D&D so ziemlich alle Bücher früherer Editionen immer noch als PDF erhältlich und somit ist dies heutzutage eigentlich kein Problem mehr.
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