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D&D Smalltalk

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aikar:

--- Zitat von: nobody@home am  9.03.2022 | 09:18 ---Damit stellt sich dann aber umgekehrt die Frage, an wen sich solche Kanonwelten überhaupt richten, wenn sie doch eigentlich so überflüssig sind...und spätestens ab da läßt sich die Kategorie "Leute, die nun mal Fans genau dieser Settings sind" nicht mehr so einfach als vernachlässigbar beiseitehandwedeln.
--- Ende Zitat ---
Gibt halt die Fans ausgearbeiteter Kanon-Settings und die freien Weltenbauer. Und alles dazwischen. Das ist ja nun nichts neues.


--- Zitat von: Feuersänger am  9.03.2022 | 09:15 ---In 2E-Quellen sind zumindest die Talländer fast komplett entvölkert (sowas wie "Daggerdale 10.000 Einwohner"), in 3E haben sich die Zahlen so ungefähr verzehnfacht (müsste gucken). Dabei liegen da offiziell im Metaplot nur - wieviel, 10-15 Jahre dazwischen?
--- Ende Zitat ---
So was ist ja überhaupt lustig, wenn der "heilige Kanon" sogar verhindert, dass Blödsinn korrigiert wird. Das merkt man ja auch bei DSA. Manche Setzungen aus der Vergangenheit sind einfach unsinnig, aber wenn man versuchen würde, die zu retconnen, schreien die Altfans auf, dass ja was mal geschrieben wurde jetzt nicht geändert werden darf.

Sosthenes:

--- Zitat von: caranfang am  9.03.2022 | 09:13 ---ich sprach nicht von CoS, sondern vom aktuellen Ravenloft-Quellenband mit seinen sehr vielen Änderungen am Hintergrund.
--- Ende Zitat ---

Dann versteh' ich's immer noch nicht. Oder meinst du die Inkonsistenz wird zum Problem wenn DU von den Spielern verlangst die alten Bände als Hintergrundmaterial zu benutzen, bei gleichzeitigem Up-to-Date bleiben?

Als Teilzeit-Pedant und Setting-Leser versteh' ich ja die Wünsche nach Konsistenz sehr gut und bin da auch schon aufgefstoßen worden von all den Editionswechseln der letzten Jahrzehnte bei (A)D&D. Wobei ich halt auch sagen muss, dass ich die Arten wie sie das manchmal so erklärt haben kaum besser finde. Du bekommst immer einen Stromschlag, und manchmal sieht man halt die Drähte.

Ich glaub "Wir haben jetzt keine Assassinen mehr" wär mir lieber gewesen als der ganze 2E Schwurbel damals.

Und reden wir erst gar nicht von Dark Sun 2E… ("Hier ist euer Setting. Hier sind die ersten Romane. Ooops.")

caranfang:

--- Zitat von: Raven Nash am  9.03.2022 | 09:05 ---Warum erinnert mich das jetzt so stark an StarWars?  >;D
Aber das Internet macht es halt möglich, seine Meinung lautstark zu äußern.

--- Ende Zitat ---
Es gibt da bloß einen gewaltigen Unterschied: Disney hat bei Star Wars gleich zu beginn gesagt, dass sie das gesamte Extended Universe ignorieren werden, weil es halt voller widersprüche und Probleme war, die selbst die späteren Buchreihen nicht lösen konnten. hier war ein neuanfang wirkloich notwendig. Dies stieß natürlich bei den Fans des SWEU auf massive Ablehnung, obwohl sie eigentlich von den Problemen des SWEU wussten.
Daher ist der Vergleich unpassend.
--- Zitat von: Feuersänger am  9.03.2022 | 09:15 ---Kleine Anmerkung, dass sich die Realms auch damals zwischen 2E und 3E schon änderten... uns ist das besonders bei den offiziellen Bevölkerungsdichten aufgefallen. In 2E-Quellen sind zumindest die Talländer fast komplett entvölkert (sowas wie "Daggerdale 10.000 Einwohner"), in 3E haben sich die Zahlen so ungefähr verzehnfacht (müsste gucken). Dabei liegen da offiziell im Metaplot nur - wieviel, 10-15 Jahre dazwischen?

--- Ende Zitat ---
Das ist etwas ganz anderes. Bevölkerungszahlen werden gerne angepasst, um die Welt realistischer zu machen. Es sind eher andere Details, die man nicht so einfach ändern kann. Man kann z.B. die Geografie einer Welt nicht von einer Edition zur nächsten ändern. Auch wie man nicht Rasse, Klasse oder Geschlecht eines NSCs ohne innerweltliche Erklärung ändern kann. Und es gibt noch viele weitere Details, die man nicht so einfach ändern kann, ohne die Konsistenz der Spielwelt zu gefärden. Bevölkerungszahlen gehören aber nicht dazu.

--- Zitat von: nobody@home am  9.03.2022 | 09:18 ---Dazu muß die Welt aber auch erst mal wenigstens ansatzweise da sein -- im reinen Vakuum lassen sich schlecht Abenteuer erleben.
--- Ende Zitat ---
Es gibt aber genug Gruppen, die in ihren eigenen Welten spielen, aber die brauchen dann auch keine Hintergrundbände.


--- Zitat von: nobody@home am  9.03.2022 | 09:18 ---Sicher: ein speziell vom Systemanbieter hausgemachtes und kleinteilig ausgearbeitetes Kanonsetting braucht es dazu nicht. Die meisten Rollenspieler werden ja vermutlich nicht gerade deswegen zum Hobby gekommen sein, weil sie an einem akuten Mangel an Fantasie leiden, und der "Hier kommt noch mal 'ne neue Fuhre ganz offizielle Spielweltdetails..."-Fall ist denn auch eher die Ausnahme als die Regel, auch wenn natürlich gerade die "dicken" Spiele wie D&D und DSA dazu neigen (mit irgendwas will das ganze zu verkaufende Papier ja bedruckt sein). Zumindest ein paar grobe Umrisse für den Anfang kriegt eine halbwegs motivierte Spielleitung auch selber an einem Nachmittag zusammen, und mehr läßt sich dann im Laufe der Zeit dazuerfinden wie nötig.

Damit stellt sich dann aber umgekehrt die Frage, an wen sich solche Kanonwelten überhaupt richten, wenn sie doch eigentlich so überflüssig sind...und spätestens ab da läßt sich die Kategorie "Leute, die nun mal Fans genau dieser Settings sind" nicht mehr so einfach als vernachlässigbar beiseitehandwedeln.
--- Ende Zitat ---
Sie sind nicht überflüssig, weil es nun einmal viele Spieler gibt, die in einer ausgearbeiteten Spielwelt spielen wollen. Es gibt aber auch Spieler, denen die Spielwelt egal ist, hauptsache sie können ihren Lieblings-SC spielen, egal wie seltsam er sein mag. Natürlich gibt es dann auch noch jene Gruppen, die in ihren eigenen Welten spielen. Von den drei Gruppen, gehört eigentlich nur die erste zu den Käufern von Quellenbüchern. Und somit ist das Verhalten von WotC eher fragwürdig.

--- Zitat von: aikar am  9.03.2022 | 09:40 ---So was ist ja überhaupt lustig, wenn der "heilige Kanon" sogar verhindert, dass Blödsinn korrigiert wird. Das merkt man ja auch bei DSA. Manche Setzungen aus der Vergangenheit sind einfach unsinnig, aber wenn man versuchen würde, die zu retconnen, schreien die Altfans auf, dass ja was mal geschrieben wurde jetzt nicht geändert werden darf.
--- Ende Zitat ---
Nein. Wie ich oben schon schrieb, kann man den von Dir angesprochenen Bödsinn nur in einen geringen Maße korrigieren, ohne dass es dafür innerweltliche Erkärungen geben muss. Alles andere muss auch gleichzeitig innerweltlich begründet werden, selbst wenn die ursprüngliche Setzung absoluter Schwachsinn war oder nicht mehr dem aktuellen Zeitgeist entspricht. Sonst geht nämlich die Konsistenz der Spielwelt verloren.

Raven Nash:

--- Zitat von: aikar am  9.03.2022 | 09:40 ---aber wenn man versuchen würde, die zu retconnen, schreien die Altfans auf, dass ja was mal geschrieben wurde jetzt nicht geändert werden darf.
--- Ende Zitat ---
Genau da liegt der Hase im Pfeffer (und wieder die Parallele zu StarWars): Altfans.
Es gehört nunmal zum Alterungsprozess dazu, geistig weniger flexibel zu werden und sich daran festhalten zu wollen, was "schon da ist".  Wenn ein Setting also eine gewisse Lebenszeit hinter sich hat, gibt es entsprechend auch Leute, die damit "aufgewachsen" sind und eine fixe Vorstellung davon haben.

Darum kann (und sollte IMHO) man sich als Autor/Verantwortlicher/Verlag aber nur bedingt kümmern. Setzungen, die irgendwann mal getätigt wurden, können für aktuelle Entwicklungen hinderlich sein - also weg damit. Man konnte damals ja nicht in die Zukunft sehen. Ansonsten hat man einen konservierten Status Quo, der weder weiterbringt noch neue Fans anzieht.

caranfang:

--- Zitat von: Sosthenes am  9.03.2022 | 10:07 ---Dann versteh' ich's immer noch nicht. Oder meinst du die Inkonsistenz wird zum Problem wenn DU von den Spielern verlangst die alten Bände als Hintergrundmaterial zu benutzen, bei gleichzeitigem Up-to-Date bleiben?
--- Ende Zitat ---
Es wird zum problem, wenn WotC von den Spielern verlangt, die alten Bücher für weitere Informationen zu verwenden, während man selbst den inhalt dieser Bücher ignoriert. VRGtR ist dafür ein gutes Beispiel, da die doch massiven Änderungen an der Halbebene des Schreckens und ihrer Bewohner an KEINER Stelle erklärt wurden.
--- Zitat von: Raven Nash am  9.03.2022 | 10:09 ---Genau da liegt der Hase im Pfeffer (und wieder die Parallele zu StarWars): Altfans.
Es gehört nunmal zum Alterungsprozess dazu, geistig weniger flexibel zu werden und sich daran festhalten zu wollen, was "schon da ist".  Wenn ein Setting also eine gewisse Lebenszeit hinter sich hat, gibt es entsprechend auch Leute, die damit "aufgewachsen" sind und eine fixe Vorstellung davon haben.

Darum kann (und sollte IMHO) man sich als Autor/Verantwortlicher/Verlag aber nur bedingt kümmern. Setzungen, die irgendwann mal getätigt wurden, können für aktuelle Entwicklungen hinderlich sein - also weg damit. Man konnte damals ja nicht in die Zukunft sehen. Ansonsten hat man einen konservierten Status Quo, der weder weiterbringt noch neue Fans anzieht.

--- Ende Zitat ---
Wie ich schon schrieb, hinkt Dein Star Wars-Vergleich. Und deine Schlussfolgerung ist einfach nur falsch.
Die bekannten Rollenspielwelten leben doch regelrecht von ihrer Vergangenheit und Tradition. Daher ist es auch die Pflicht der Verantwortlichen, die auch zu Pflegen und zu beachten. Oder sie müssen explizit sagen, dass sie einen Neustart machen, so wie man ihn bei Dark Sun für 4e gemacht hat oder bein Star Wars oder bei Midgard 6 machen wird. Aber Setzungen zu ändern, weil man dadurch in einer Welt eine Abenteueridee nicht umsetzen kann, obwohl diese in einer anderen Welt funktionieren würde, ist einfach nur erbärmlich.

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