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[Brainstorming] Bonaparte - Cthulhu by Gun Smoke

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Orok:
Moin Moin!
Mal wieder eine wilde Idee beim duschen gehabt. Was wäre, wenn der napoleonische Krieg heimlich dazu dienten Europa vor einer übernatürlichen Gefahr zu schützen?

1785  Korsika. Der junge Napoleon verliert bei einem Jagdausflug im unzugänglichen Hochgebirge der Insel während eines überraschenden Unwetters die Orientierung. Bei seinem ziellosen umher irren durch den Sturm stößt er auf seltsame verwitterte Steinsteelen, die er immer nur kurz im Licht der herab-zuckenden Blitze erkennen kann. Gnädig hat die Zeit die Zeichnungen zum größten Teil aus dem Fels gewaschen, doch irgendetwas verstörendes scheint von diesen Figuren auszugehen. Doch er reißt sich von dem Anblick los. Durchnässt, frierend, an seinem eigenen Verstand zweifelnd taumelt er weiter durch den Sturm, an den Steelen vorbei, und gelangt zu einem mit seltsamen geometrischen Reliefen geschmückten Höhleneingang. Irgendetwas schien an den Linien und Kreisen fundamental Falsch zu sein. Als ob sie sich in seinen Augenwinkeln auf neue, unnatürliche Weise neu anordnen würden. Von innen kann er einen schwachen Lichtschein wahrnehmen. Die Rettung vor dem sicher geglaubten Tod im Gebirge? Vielleicht. Doch irgendwie scheint dieser Ort Bedrohlich zu sein. Er pulsiert das Böse aus, wie ein finsteres Herz das in der Brust eines gigantischen Teufels schlägt. Vorsichtig schleicht der wackere Korse weiter voran. Nicht sicher, ob nicht der Tod im tosenden Sturm die bessere Wahl gewesen wäre, als das Geheimnis dieser Grotte zu erkunden....

Napoleon stieß dort in der Grotte auf etwas, was ihn zu seiner Militärkarriere und schließlich zum Krieg in Europa motivierte.

Ist er der Gute oder der Böse?
Haben Kultisten heimlich die Königshäuser Europas unterwandert?
Was liegt in Spanien verborgen, das dort der Kampf mit den Briten so tobte?
War Waterloo ein Kultplatz an dem Napoleon einen großen alten Beschwören wollte?

Was habt ihr für Ideen zu der Grundprämisse?

Findet ihr die Sache überhaupt spannend?

Scimi:
Die erste Frage, die sich mir bei so etwas stellt, ist, was denn mit der Prämisse anders laufen würde. Wenn die Geschichte trotzdem genau so verläuft, wie es in unseren Schulbüchern steht, obwohl oder auch weil die Prämisse gilt, ist es im Prinzip einfach nur ein Anstrich, ähnlich z.B. viel von dem Okkult-Nazi-Kram. Geht natürlich auch, das ganze als Setting zu nehmen und einfach eine herkömmliche Kampagne vor dem Hintergrund zu spielen.

Die zweite Frage ist, was eine SC-Gruppe in dem Szenario tun kann. Bei Politik und Krieg auf europäischem Level ist einfach der Maßstab so groß, dass man entweder selbst auf relativ hoher Ebene agieren müsste (was meistens in Planspiel mit schwammigen Ergebnissen ausartet — wenn ich selbst den Säbel schwinge, kann ich das Geschehen Kampfrunde für Kampfrunde beeinflussen, wenn ich die Truppen unter General sonstwienoch nach irgendwo entsende, kann ich nur abwarten, was dabei herumkommt), oder es müsste ein paar plausible neuralgische Punkte geben, an der eine Handvoll Entschlossener alles herumreißen kann. Da ist dann natürlich auch die Frage, was passiert, wenn die Spieler die Geschichte ändern — wie wirkt sich das dann "big picture" aus? Wenn das zu kontrolliert oder zu beliebig funktioniert, fände ich das als Spieler schnell demotivierend.

Vielleicht sollte man das auch mit einem "Colonial Gothic"-Setting verknüpfen, also die fiktive Okkult-Variante der Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und der Geburt der USA, mit Hexen, Geistern und Kultisten, einfach weil es dazu schon ziemlich viel Material gibt?

Mr Grudenko:
Das klingt für mich irgendwo zwischen "Jonathan Strange & Mr Norrell" und "Abraham Lincoln, Vampire Hunter".

Aber als Spiel würde das im Moment für mich auf Kampagnen hinauslaufen, in denen eine Gruppe bayrischer Jäger von Minister Montgelas mit Spezialauftrag in den Schwarzwald geschickt werden und einen französischen Mythosexperten als Berater dabei haben. Also klassisches CoC, nur mit schlechteren Verkehrswegen, eingeschränkter Kommunikation und noch abgelegeneren Dörfern (außerdem Bibliotheken, in die man nicht ohne weiteres hineingelassen wird).

Oder es läuft so in Richtung dieser Zeitreise-Serien, in denen die Helden immer irgendwelche abgefahrenen Gefahren abwenden müssen, damit die Geschichte so abläuft, wie wir sie kennen.

Orok:
Danke euch 2 für euren Input.

@Scimi: Du hast recht. Man muss aufpassen, dass es nicht einfach nur Cthulhu mit einem netten Anstrich wird...
Colonial Gothic kenne ich leider kaum, könnte aber wohl von der Idee passen.

@Mr Grudenko:  Ja an so etwas ähnliches dachte ich auch. Eine kleine Spezialeinheit, gemischt aus Soldaten und zivilen Spezialisten, die ausgeschickt wird um sich um Vorfälle usw. zu kümmern. Im Rahmen einer Kampagne, die eben so bestimmte Punkte der Napoleonischen Ära abhakt, könnte ich mir das am besten vorstellen.
Deutschland, Ägypten, Balkan, Spanien,..... da fällt einem sicher überall etwas ein.

War der ganze Russlandfeldzug vielleicht nur ein riesiges Ablenkungsmanöver, damit die Spieler hinter der Front in Russland ungestört ein viel größeres Übel abwenden können?

Rorschachhamster:
Ich mußte spontan an die Revolution insbesondere die Entchristianisierung denken... sehr viel Potential für Kulte usw, vielleicht ist das Konkordat von 1801 mehr als ein Zweckbündnis...  ;)

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