Medien & Phantastik > Lesen
[Empfehlt mir] Military SF
Supersöldner:
Terms of Enlistment ?
Grübelgrau:
Hi,
ich kenne dein positiv-Beispiel leider nicht, deshalb mag mein Tipp für Dich Gülle sein, sorry. Aber bei Military SF nicht John Ringo in den Raum zu werfen, halte ich für fahrlässig >;D
Die Erde wird von Aliens angegriffen, und ein Mann rettet die Welt. Tiefgang kann man da nicht erwarten, aber ich war ne ganze Weile gut unterhalten damit (im Gegensatz zu dem Honor Harrington-Kram - fand ich gruselig langweilig...).
Wenn man markige Sprüche, abgefahrene Technik, und einen seltsamen, aber irgendwie nicht geleckten Helden mag, dann ist das m.E. eine Empfehlung wert.
LG
Grübelgrau
Und nochmal, als Warnung: KEIN Tiefgang ~;D
Orok:
Ich glaube was Grübelgrau hier empfiehlt ist die Troy Rising/Planetenkrieg Reihe von Ringo. Die ist, mit Verlaub, Gübelgraus...Also ganz schlimmer Hell Yeah Republikaner selbst Beweihräucherung, andere Nationen Bashing. Wenn einen das nicht stört hat man interessante SciFi. Ich würde es aber nicht (pures) Millitary nennen.
WAS ich von Ringo total geliebt habe ist die Marduk/Empire of Man - Reihe. High End Millitäreinheit strandet auf einem primitiven Planeten und müssen sich mit stetig schwindenden Ressourcen um den halben Planeten kämpfen.
ManuFS:
--- Zitat von: Imion am 7.09.2018 | 18:33 ---Die Honor Harrington Reihe hat mir anfangs gut gefallen, allerdings wird sie mir mit fortschreitender Anzahl an Büchern zu same-y was den Raumkampf angeht. Der wird dann zigmal nach Schema-F abgehandelt. Habe es dann sein lassen.
--- Ende Zitat ---
Das stimmt leider, obwohl die Technik im Laufe der Bücher ja Fortschritte macht und sich die Taktiken im Raumkampf deshalb massiv ändern, irgendwann hat man eben alles gesehen. Es verlagert sich im Laufe der Buchreihe sehr viel in die Richtung Politik. Die ersten 15 oder so Bücher sind aber IMHO grandios, danach flacht es ein wenig ab.
Jack Campell habe ich versucht zu lesen. Der Mann hat richtig gute Ideen für Plot, aber (zumindest im Original) finde ich seinen Schreibstil absolut furchbar. IMHO hat der einfach keine Hand für emotionale Beschreibungen und Spannungsbögen. Die Details von Raumkampf sind allerdings echt klasse.
Zarkov:
Lieber YY,
ich fürchte, es gibt in dem gewünschten Genre nichts, die ich dir empfehlen könnte. Enders Game, The Mote in God’s Eye und Starship Troopers kennst du ja schon. Ansonsten gibt es viel, aber nichts wirklich Gutes. Die Frontlines-Reihe von Marko Kloos ist wahrscheinlich noch das Beste, was so als Schmökerliteratur zu holen ist. Oder halt so viele Honor Harrington-Bände, wie du gerade aushältst. (Vier, fünf Bände hab ich geschafft, bis der Brechreiz zu stark wurde.) Armor von John Steakly kennst du, glaube ich, auch schon, aber das ist ja eher abwegige action als military.
Was du dir mal anschauen könntest, wäre Until Relieved von Rick Shelley, wenn dir mein verschollenes Exemplar nicht vor Jahren schon untergekommen ist. Das liest sich freilich mehr oder weniger wie ein altmodischer amerikanischer Kriegsfilm, nur mit leicht futuristischem Anstrich statt 2. Weltkrieg. Dennoch, irgendwie war das gut lesbar. Ich weiß nicht, warum ich dieses Buch gut fand und mehrmals gelesen habe; irgendwas macht der Autor richtig. (Das Wenige, was ich sonst von dem gesehen habe, war wieder ziemlicher Klump.)
Aber um ehrlich zu sein, lohnt es dann schon eher, sich die Flut an militärischer non-fiction anzuschauen, die die amerikanischen Irak- und Afghanistan-Kriege hervorgebracht haben; inzwischen schon eine eigene Textkategorie. Da fehlt meist nur der futuristische Anstrich für den gleichen Stoff, dafür sind diese autobiographischen Texte und Reportagen meist sehr viel weniger rah-rah als die entsprechende SF-Unterhaltungsliteratur und oft zugleich sehr viel lesenswerter. Auch spannender, finde ich. Just the facts, und oft futuristisch genug alleine durch zeitgenössische Technik. (Du kennst ja mein privates Forschungsprojekt, bei dem ich mich seit jetzt acht Jahren oder so unsystematisch und in Etappen durch die deutsche und englischsprachige Literatur des Krieges lese.)
Naja, jedenfalls – dann gibt es noch Cold Allies von Patricia Anthony, ein Erstkontakt-Roman, der dir wahrscheinlich eher nicht gefallen wird, der aber eine der interessantesten und glaubwürdigsten Schilderungen futuristischer Kriegsführung enthält: einer der drei Protagonisten ist Drohnenpilot (also eigentlich Drohnenfernfahrer, es handelt sich um eine Art Minipanzer) in einem zukünftigen Krieg in Europa. Der Roman ist von 1993. Kein großer Wurf, aber ein sehr interessanter Teilaspekt.
Ich schlage vor, wir verfahren wie bei der Frage nach Empfehlungen zu „noch so was wie die Takeshi-Kovacs-Romane“: Ich zucke hilflos mit den Schultern, und wenn mir jemals etwas Empfehlenswertes unterkommt (d.h., wenn es mal geschrieben wird), dränge ich es dir sofort auf. Wie üblich.
Ansonsten verweise ich erneut auf Kapitel 3 von Hardwired mit der großartigen Schwebepanzersequenz, mit der Walter John Williams das gesamte Genre in die Tasche steckt, und verbleibe
Dein
Zarkov
PS. Es bricht mir das Herz. Besser als die Schwebepanzersequenz wird es nicht und du weißt es einfach nicht zu schätzen.
PPS. Was freilich nicht viel heißen muß. Die ersten drei 40K-Romane um Ciaphas Cain sind auch lesenswerter als fast alle Mil-SF zusammen, die ich kenne, und das ist jetzt wirklich keine hohe Latte.
PPPS. Trotzdem, wenn die Schwebepanzersequenz für Robert N. Charrette gut genug war zum Abkupfern …
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