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Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?

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Fillus:
Morgen ;)

Ein kleines Gedankenspiel. Ich habe mir Gedanken dazu gemacht, welcher Umstand die Welt wir sie kennen, am meisten verändert hätte.

Mal angenommen es wäre nie dazu gekommen die Metallurgie (Hüttenwesen) zu entdecken. Also keine Verhüttung, keine Veredlung keine Bearbeitung von Erzen.

Früher würde vieles anders gelaufen sein.
Waffen (Schwerter, Pfeilspitzen), Werkzeuge (Messer, Schere), Viele kleine Details wie Ösen oder Ringe (Pferdegeschirr, Ketten), Öfen, Radnarben, Motoren usw

In der Neuzeit würde auf Grund der fehlenden Leitfähigkeit anderer Materialien oder dem nicht nutzbaren Magnetismus vieles vielleicht nicht geben.
Angefangen bei der gesamten Computertechnik oder ganz Banal die Elektrizität. Es hätte Auswirkungen auf die Transportmöglichkeiten (Züge und Schienen, Schifffahrt, ob Zeppeline noch das Mittel wären?) und auf die Kriegsführung (Schusswaffen, Panzer)

Mal abgesehen davon, dass man erst mal einen guten nachvollziehbaren Grund finden müsste, warum metallische Erze nicht nutzbar gemacht worden sind, würde es mich reizen so ein Setting zu erstellen.

Wenn man noch weiter geht und auch die Glasherstellung nie erfunden worden wäre, sähe es auch anders aus. Allerdings glaube ich das wie schon länger in einer Kunststoff-/Plastikwelt leben würden.

Was meint ihr zu der Antimetallwelt? Was könntet ihr euch noch vorstellen das ganz anders wäre?

felixs:
Es würde tatsächlich sehr vieles nicht geben, wenn keine Metalle verarbeitet würden.

Der Haken ist, dass Metalle eine wichtige Voraussetzung für die Erschließung vieler anderer Rohstoffe sind - die wären dann auch nicht zugänglich. Man kann zwar recht brauchbare Werkzeuge aus Stein herstellen, aber für feinere Werkzeugherstellung ist Stein dann schnell zu spröde. Außerdem nutzt Steinwerkzeug sich sehr schnell ab.

Bei Waffen ist es noch gravierender - Metalle bieten hier Möglichkeiten, die durch Stein und Holz nicht erreichbar sind.

Kulturen völlig ohne Metalle hat es auf der Erde nie gegeben. Selbst wenn keine Erschließung von Erzlagern stattfand, wurde (in entsprechend geringem Umfang) Meteoreisen und andere mehr oder weniger rein vorkommende Metalle genutzt.
Die nächste Stufe sind leicht zugängliche, oberirdische oder sehr nah an der Erdoberfläche liegende Erzvorkommen.
Der Aufwand, der betrieben wurde, um an die Metalle heranzukommen, zeigt ja, wie wichtig die waren (und sind).

Feste Planeten ohne Metallvorkommen sind - meine ich - aus astrophysikalischer Perspektive unwahrscheinlich (oder unmöglich?). Kann mich aber irren. Ob solche Metallvorkommen dann ausschließlich sehr tief liegen könnten, wäre eine andere Frage.

In einer Fantasy-Welt soll man sich natürlich von solchen Überlegungen nicht aufhalten lassen. Da würde das selbstverständlich gehen.

Was aus irdischer Perspektive denkbar wäre, wäre vielleicht eine Kultur, die nur in sehr geringem Ausmaß Zugriff auf Metalle hat und mit ihnen sehr sparsam umgehen muss. Da wäre vielleicht eine (nach unseren Vorstellungen) hochentwickelte Kultur doch möglich. Begünstigt würde das, wenn eine umfangreiche Nutzung leicht verfügbarer, flexibel einsetzbarer Energie möglich wäre. Genügsame, kräftige und vielfältig einsetzbare Arbeitstiere, günstige Bedingungen für die Nutzung von Wind- und Wasserkraft, vielleicht Erdwärme, leicht zugängliche Eisreserven (für Kälte) etc. wären hilfreich. Würde ganz anders aussehen als unsere Welt. Also sehr reizvoll, finde ich.

Fillus:
Der Gedanke gefällt mir. Metall als sehr wertvolles seltenes Element, das keinesfalls in Massenware vorkommt. Damit wäre das meiste auch ausgeschlossen und um eine kleine wertvolle Maschine zu besitzen würde es Kriege geben.

Wenn ich mich nicht irre, gibt es in Japan wenig eigene Erze. Das ging damals soweit, das sie sämtlichen Metallschrott aus China importiert haben. Kann aber auch nur ein Gerücht/Fabel sein, das ich mal aufgeschnappt habe. Müsste ich mal recherchieren. :)

Mit Werkzeugen aus Stein würde man in der Tat nicht weit kommen. Und ob man ohne Metall in der Lage wäre Kunstoffe herzustellen ist auch eine Frage.

Je nachdem wie weit die Verhüttung gehene würde, hätte man ja Prozellan und Glas. Eine Tiere würden sicher aufgrund brauchbarer harter Körperteile besonders gejagt, gezüchtet werden.

Dank Metall haben wir ja erstmal alles auf besonderns hart/fest hergestellt. Und dann später wieder umgedacht bei Brücken und Erdbebengebieten. Eine Entwicklung in die andere Richtung wäre denkbar, also also sehr elastisch um die Haltbarkeit zu garantieren.

Die Langstreckenkommuniktaion wäre ja auch nicht möglich. Zumindest die uns heute bekannte. Telegramm, Telefon, Funk ...

TKarn:
Das Dark Sun Setting zeigt ja, dass so etwas funktionieren kann.

Dioto:

--- Zitat von: felixs am  5.10.2018 | 09:40 ---Kulturen völlig ohne Metalle hat es auf der Erde nie gegeben.
--- Ende Zitat ---
Die mesoamerikanischen Völker (Mayas, Azteken, ...) würden gerne ein Wort mit dir reden. Diese haben zwar Edelmetalle geschürft, aber nur zu rituellen Zwecken. Sie sind ohne Metallwerkzeuge ausgekommen.

Ein Schwert kann auch ohne Metall auskommen. Als Schneide eignet sich scharfes Gestein wie Obsidian/Vulkanglas:

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