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Sabrina - The Teenage ...nee Moment... Chilling Adventures of!
First Orko:
Es gibt/gab reale okkulte Traditionen, zeitgenössich und historisch. Man kann eine Serie daran messen, wie und ob sie sich daran orientiert (Im vorliegenden Fall würde ich sagen: Es wird eher frei interpretiert, finde es aber trotzdem passend dargestellt. Man merkt, dass sich die Leute zumindest ansatzweise informiert haben. Einige der Praktiken könnten auch existiert haben.) oder eben reine Fantasyzauber darstellt.
Da das Feld sehr weit und unübersichtlich ist, ist eine abschließende Bewertung natürlich eher... schwierig.
Inwieweit diese Praktiken in irgendeiner Weise wirkungsvoll sind oder halt nicht spielt da keine Rolle.
Es ist halt ein Unterschied, ob jemand pseudolateinische Sprüche klopft und ein Feuerstrahl aus der Hand kommt (Fantasy) oder eine eher subtile Geste mit einem Reim verbunden wird - und man sieht eben keine direkte Auswirkung (okkult).
Viral:
Man merkt, dass die Serie einen Comic als Vorlage hat. Die Hauptfigur ist schon etwas Mary Sue ... aber irgendwie sind das viele Hauptfiguren in Comics, insofern gehört das zum Genre. Mir ist die Hauptfigur aber auch etwas unsympathisch ... wirkt wie eine Streberin, die zugleich Außenseiterin ist und dann zu radikalen Aktionen neigt, um ggf. ihren willen durchzusetzen.
Die Sprache und Ausdrücke in der Serie sind sehr amüsant ... da hat man sich Teils größere Mühe gegeben, damit das Ambiente passt.
Grimdark ist die Serie jetzt aber nicht ... zumindest nicht nach meinem Maßstäben.
Es ist halt Okkult-Kitsch + etwas Splatter + Highschool Drama mit Gendern, LGBTQ, #MeToo, Herassment Aspekten.
Die Gender, LGBTQ, #MeToo, Herassment Themen werden dem Zuschauer so dermaßen stark vor augengeführt, dass es teilweise zuviel wird ... .
Diese merküdige Unschärfe ... ja ich frag mich halt für was hat man einen 4k TV .... weniger wäre da mehr gewesen.
Die Serie ist ok, mehr aber auch nicht. Kann im Hintergrund beim Essen oder Home-Office laufen ... wenn man ne halbe Stunde nciht aufgepasst hat, ist das auch nicht tragisch.
Grimtooth's Little Sister:
Diese ganzen PC-Themen, vor allem um Sexualität, kotzen mich momentan schon in RL an... aber dem kann man ja in kaum noch ner Serie ausweichen.
Samael:
--- Zitat von: First Orko am 1.11.2018 | 09:32 ---. Zum Anderen vermisse ich sowas wie Chemie zwischen Sabrina und den beiden. Da finde ich ihre Beziehung zu Harvey noch überzeugender. Dass die ihre "Anker" zur sterblichen Welt darstellen ist für mich aktuell nicht ganz nachvollziehbar.
--- Ende Zitat ---
+1
Der Teil der Serie funktioniert wirklich nicht so ganz. (Bin bei E3).
Die Mädels bräuchten etwas mehr Spotlight.
Jiba:
Sodele, eben die letzte Episode beendet. Insgesamt war mir das Ende etwas zu larifari... die stärksten Momente hat die Serie in den Episoden 6-8, so in etwa, würde ich sagen. Im Grunde hat die Serie für mich, was auch schon angeklungen ist, das Problem, dass so ziemlich alle Geschichten um alle anderen Figuren interessanter sind, als die Core Story um Sabrina.
Und ja, sie hat nicht wirklich Chemie mit ihren Freundinnen. Was vielleicht auch daran liegt, dass die alle so wahnsinnig wenig Screentime miteinander haben. Der feministischen Wicca-Club dient der Serie nur dazu, um Ms. Wardwell als Mentorin für Sabrina ins Zentrum zu rücken... wirkliche "Club-Aktivitäten" machen die nicht, der ganze Story-Arc bleibt also reine Staffage.
In der Tat haben Ross und Suzie alleine eine ganz hervorragende Chemie miteinander. Sabrina passt da nur irgendwie nicht rein.
--- Zitat von: viral am 1.11.2018 | 16:23 ---Die Hauptfigur ist schon etwas Mary Sue ... aber irgendwie sind das viele Hauptfiguren in Comics, insofern gehört das zum Genre. Mir ist die Hauptfigur aber auch etwas unsympathisch...
--- Ende Zitat ---
Ich finde den Begriff Mary Sue für Sabrina trotzdem eher nicht passend. Ich meine, Sabrina ist ja streng genommen nicht wirklich gut in dem, was sie da macht. Ms. Wardwell hilft ihr zwar immer scheinbar uneigennützig, aber manipuliert sie eigentlich in die Richtung, in der sie sie gerne haben will. Ich glaube, dass es hauptsächlich an Shipkas etwas leblosen Schauspiel liegt. Denn als Figur ist Sabrina Spellman durchaus interessant angelegt. Eben weil sie nicht so "gut und bieder ist", wie wir vielleicht, gerade zu Anfang denken. Da gibt es Situationen, die das widerlegen:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Etwa die, in der klar wird, dass Sabrina keinerlei Skrupel hat, einer Hexenschwester die Kehle durchzuschneiden! Selbst wenn sie gedacht hat, dass die nicht wirklich daran stirbt, ist das heftig und ambivalent.
Ich glaube, dass bei der Figur Sabrina da noch einiges geht, dass die Schauspielerin das aber nicht rüberbringt. Deshalb habe ich auch keinen Bezug zu Sabrina entwickeln können. Ich könnte Ambrose mögen, aber über den weiß ich zu wenig. Ich finde Zelda sehr cool, aber sie zu mögen... das wäre so als würde ich Walter White mögen. Und ich kann Walter White nicht mögen.
--- Zitat ---Die Gender, LGBTQ, #MeToo, Herassment Themen werden dem Zuschauer so dermaßen stark vor augengeführt, dass es teilweise zuviel wird ...
--- Ende Zitat ---
Also hier muss ich widersprechen. Suzie ist der einzige wirklich augenscheinliche Hook zur Gender-Debatte (Mit Ambrose haben wir noch einen Bezug zu Homosexualität, aber das wird niemals wirklich problematisiert... Ambrose ist schwul, aber das ist in "Sabrina" was vollkommen Normales). Es gibt Situationen, in denen Suzie Ziel von Hass-Angriffen wird, das sind nach meiner Zählung 3 Arcs in den 10 Episoden. Dazu dann noch die Sache mit ihrer Vorfahrin. Das alles ist Teil der Figur Charakterisierung von Suzie, bleibt aber, wenn man sich die reine Screentime ansieht, eher unwesentlich für die Geschichte.
#MeToo ist nur ganz am Rande überhaupt Thema. Bei #MeToo geht es nämlich darum, dass Frauen, die Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen gemacht haben, diese Erfahrungen mitteilen. Sexuelle Übergriffe gibt es in "Sabrina" genau einen, nämlich den an Suzie in der allerersten Folge (später in der Serie kommt es nochmal fast ein weiteres Mal dazu). Sonst hat die Serie überhaupt keinen Bezug dazu.
Der Feminismus in "Sabrina" drückt sich doch eher in den Charakteren aus, statt in konkreten Themen oder Story Arcs, abgesehen jetzt von Suzie. Es ist irgendwie so ein "Buffy-Feminismus" (man verzeihe mir den Ausdruck, ist nicht herablassend gemeint, ich versuche nur das zu beschreiben), d.h. ein Feminismus basierend auf durchsetzungsfähigen, kompetenten Frauenfiguren, die sich sehr stark voneinander unterscheiden. Das Verhältnis von Sabrina zur männerdominierten Kirche der Nacht ist in etwa so wie das von Buffy zu den Wächtern.
Wenn ich also sage, dass "Sabrina" eine feministische Serie ist, dann meine ich damit nicht, dass die Serie aktivistisch konkrete Handlungsanweisungen und das dem Zuschauer ins Gesicht knallt. Macht sie nämlich effektiv nicht.
Ich kenne eine ganze Reihe an Netflix-Serien. "Orange is the New Black" oder "Sense8" sind beispielsweise wesentlich aktivistisch-feministischer als "Sabrina" das ist. "Sabrina" geht das meiner Meinung nach viel subtiler an.
Ist aber eine persönliche Sache. Wenn eine transidente Person in der zweiten Reihe irgendwie mitspielt, das ist für mich auf keinen Fall in your face.
Dazu dann auch meine ehrliche Frage: Warum empfindet ihr die Aufarbeitung von Gender-, LGBTQ-Themen etc. als besonders plakativ?
Besonders in Bezug auf den Post würde mich die Antwort sehr interessieren...
--- Zitat von: Grimtooth's Little Sister am 1.11.2018 | 18:16 ---Diese ganzen PC-Themen, vor allem um Sexualität, kotzen mich momentan schon in RL an... aber dem kann man ja in kaum noch ner Serie ausweichen.
--- Ende Zitat ---
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Puh, bin hier zu Hause erstmal auf- und abgetingelt, um meinen Adrenalinlevel nach unten zu bringen. Denn solche Kommentare sind, gelinde gesagt, schon grenzwertig unempathisch.
Ich meine, ist es denn wirklich so? Gibt's da Evidenzen, die dieses Gefühl des "LGBTQ ist überall" belegen?
Ich habe mal kurz die Serien, die ich in letzter Zeit so gesehen habe, an neuern Sachen, überschlagen und dabei mal nur geguckt, wie viele LGBTQ+-People da so bei den Hauptfiguren und den Nebenfiguren, die regelmäßig (also fast in jeder Folge - wichtig! -) mit den Hauptfiguren interagieren, so rumfliegen. Und das Bild ist durchaus divers.
Sabrina hat jetzt 2 bei den Hauptfiguren + Peripherie (Suzie + Ambrose)
Sense 8 hat 4 (wenn ihr wissen wollt, was "In your face"-LGBTQ ist... das ist es!)
The Man in High Castle hat 1
The Musketeers hat 0
House of Cards hat 0,5 (ja, komische Zahl... es ist Bisexualität und wird effektiv nur in einer Szene überhaupt richtig thematisiert)
Black Mirror hat 0
Rain hat 0 (gut, soweit ich gesehen habe, Stand Folge 4)
Game of Thrones hat 3 (ich meine, man überlege, wie viele Hauptfiguren da allein rumlaufen, und es sind 3(!). Und keiner ist eine Hauptfigur.)
Downton Abbey hat 1
The Walking Dead hat 0
Stranger Things hat 0
Supernatural hat 0 (höchstens 1, wenn wir Charlie als Nebencharakter der ersten Reihe zählen, was ich nicht tue)
Babylon Berlin hat 0
Fargo hat 0
Big Bang Theory hat 0 (Howraj ist allerhöchstens latent)
Disenchantment hat 0
Rick and Morty hat 0
The Fosters hat 3
Mad Men hat 1 (nicht sehr durchgängig, das fällt ziemlich bald auf 0)
Once Upon A Time hat 0
Grey's Anatomy hat zwischenzeitlich 2, dann 1, dann 0
Also klar, wenn man nur solche Sachen wie "Orange is the new black" oder "Grace and Frankie" guckt, dann kann man schon den Eindruck bekommen, dass da irgendwie alles "voll gequeert" ist (ich mein das bissig-ironisch, nur falls das nicht klar ist).
Aber nee Moment, es geht ja um mehr. Es geht ja um Political Correctness.
Was war das noch gleich?
Ach ja... Wikipedia hilft...
--- Zitat ---... [die] gesellschaftlichen Tendenz, Interessen von Minderheiten stärker zu vertreten sowie Diskriminierung insbesondere im Sprachgebrauch zu vermeiden, die in der Vergangenheit akzeptiert oder schlicht unerkannt war.
--- Ende Zitat ---
Und:
--- Zitat ---In der ursprünglichen Bedeutung bezeichnet der englische Begriff politically correct die Zustimmung zur Idee, dass Ausdrücke und Handlungen vermieden werden sollten, die Gruppen von Menschen kränken oder beleidigen können (etwa bezogen auf Geschlecht oder Hautfarbe).
--- Ende Zitat ---
Bringen wir beide Definitionen zusammen: Political Correctness ist einfach die Praktik, dass man die Interessen von Minderheiten respektiert, wie auch die von Mehrheiten, und sich in den allgemeinen Umgangsformen auch entsprechend nicht beleidigend oder herabwürdigend gegenüber oder über diesen Minderheiten äußert.
Es gibt sogar einen deutschen Begriff dafür: Anstand. Sich Leuten mit anderen Lebensentwürfen gegenüber anständig verhalten.
Bzw. gegenüber Minderheiten. Da gibt es ja auch viele: Von Homosexuellen und Transsexuellen, über Behinderte, Obdachlose, Immigranten, Frauen, chronisch Kranke, Frauen (nicht unbedingt in absoluten Zahlen, aber bezüglich der Repräsentanz in bestimmten Lebensbereichen) usw.
Denen allen gegenüber sich nicht abwertend und angreifend, eben anständig verhalten... ja, verstehe schon, Das ist natürlich auch ein bisschen anstrengend. Sind ja so viele.
Und da hat man ja im Alltag schon genug zu tun, das muss dann also nicht auch noch in unser aller sauer erkämpften Eskapismus-Zeit sein. Da ist der Wunsch ja auch verständlich, dass man nicht die ganze Zeit die ganzen Minderheiten noch auf der Mattscheibe sehen will. Oder noch schlimmer: Die Leute drumherum, die die auch noch anständig behandeln. Ich meine, muss echt in jeder Serie ein LGBTQ+ dabei sein, sind doch nur 3-7% der deutschen Bevölkerung (Dunkelziffer? Ach, sowas gibt's doch nicht)?
Warum muss es immer um die gehen? Warum muss ich denn politisch korrekt sein? Ist doch Zensur! Warum werden immer alle Schwulen und Transen und Ausländer mit Samthandschuhen angefasst... und ich nicht? Das ist doch auch nicht anständig!
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Boah, nee, also jetzt ich auch mal vorbei mit dem "sich reindenken" oder "Bedenken ernst nehmen". Solche hingeklatschten Kommentare, dass es einem auf den Sack geht, dass andere Leute höflich und mit Respekt behandelt werden... da kann ich nichts mit anfangen. Auch weil da immer gerne die eigene Erfahrung verabsolutiert wird.
Aber vielleicht sollte ich es positiv sehen. Wenn die Political Correctness abgeschafft wäre (Betet zum Dunklen Lord dafür!), dann könnte ich auch so fein hinrotzen, was ich von solchen Kommentaren halte, so richtig unanständigt... mit Beleidigungen und so...
Nee, wenn ich mich recht besinne: Ist mir lieber, wie es jetzt ist. So mit PC und Toleranz und Menschenwürde und allem... hat die Moderne so an sich, dass man dem nicht so recht ausweichen kann.
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