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Baldurs Gate: Descent into Avernus

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aikar:

--- Zitat von: Weltengeist am 16.07.2021 | 18:03 ---Es ist ja nicht so, dass man das nicht ein Stück weit anpassen kann. Dafür gibt es ja ganze Regelblöcke im DMG und in Xanathars.
--- Ende Zitat ---

--- Zitat von: Weltengeist am 16.07.2021 | 18:03 ---Naja, im DMG gehen sie ja durchaus von verschiedenen Encounter Difficulties aus. Es ist also durchaus vorgesehen, unterschiedlich schwierige Encounter zu haben, oder?
--- Ende Zitat ---
Ja, in einem gewissen Rahmen. Wichtig ist das "Tagesbudget". Also wie viel hält die Gruppe aus, bevor sie eine lange Rast braucht oder anfängt drauf zu gehen. Das kann ein einzelner ultra-harter Encounter sein, viele leichte oder alles dazwischen.

Was ultra-hart und was leicht ist, entscheidet aber die Stufe. Auch eine bestens ausgeruhte Stufe 3-Gruppe wird keinen uralten roten Drachen besiegen, auch wenn es der einzige Encounter an diesem Tag ist.

Und wenn der uralte rote Drache ein wichtiger Encounter für die Kampagne ist, kann ich entweder zusehen, dass die Gruppe levelt, bevor sie ihm begegnet oder ihn extrem abschwächen, was aber wahrscheinlich seiner Rolle im Setting nicht gerecht wird.

d.h. ich kann Encounter natürlich bis zu einem gewissen Grad anpassen. Aber es gibt Grenzen.

Natürlich kann ich jetzt in bester Old-School-Manier sagen "Na gut, den Drachen können sie noch nicht besiegen, das müssen sie kapieren (notfalls indem einer von ihnen drauf geht) und was anderes machen". Aber das geht halt nicht, wenn das Abenteuer vorsieht, dass sie genau diesen Gegner besiegen müssen, sonst geht die Stadt unter.

Ein geplanter Spannungs- und Handlungsbogen gibt einen gewissen Stufenverlauf vor. Das kann man mögen oder auch nicht (Ich hab auch Spieler, die schwer enttäuscht sind, wenn es nicht nach jedem Abenteuer eine neue Stufe gibt, einfach weil sie das Gefühl des Machtzuwachses genießen).

Vecna:
Anzumerken ist, dass es bei den angesprochenen Stufenbereichen innerhalb von Kampagnen gar nicht mal nur um die klassischen "Begegnungen" geht, sondern dazu auch noch um solche Dinge wie:

* vorhandene Fähigkeiten von Charakteren [Flugzauber,...],
* Vorhandensein magischer Gegenstände
* aber auch banale Dinge wie durchschnittliche SG des Kampagnenabschnitts.

Wie aikar sagt, gibt es verschiedene D&D5-Kampagnen. Solche, die eher wie ein Sandkasten funktionieren, und bei denen die Charaktere gewisse Bereiche (vorerst) nicht bewältigen können.
Und solche, die einer klassischen Kampagnen-Struktur folgen, bei der die einzelnen Kapitel unterschiedliche Stufenanforderungen haben.

Eine erfahrene SL kann sicherlich beides mischen und die Textvorlage anpassen. Es schadet aber nicht, sich zumindest über diese wichtigen Punkte und auch Unterschiede der D&D-Kampagnen bewusst zu sein. Der Teufel steckt hier oft im Detail.

Übrigens bieten die Sandkasten-Kampagnen ("Combat as War") viele Optionen an, wie verstorbene Spielercharaktere elegant durch neue Spielercharaktere ersetzt werden können. Ein sehr gutes Beispiel für soetwas wäre Das Grabmal der Vernichtung.
Eine SL, die lieber herausforderungsintensive und tödliche Kampagnen bevorzugt, sollte sich also bereits vorher schon sehr viele passende Möglichkeiten überlegen, wie sich Charakter-Ersatz flüssig in die Kampagne einfügen lässt.

Vecna:

--- Zitat von: aikar am 16.07.2021 | 19:46 ---Was ultra-hart und was leicht ist, entscheidet aber die Stufe. Auch eine bestens ausgeruhte Stufe 3-Gruppe wird keinen uralten roten Drachen besiegen, auch wenn es der einzige Encounter an diesem Tag ist.

Und wenn der uralte rote Drache ein wichtiger Encounter für die Kampagne ist, kann ich entweder zusehen, dass die Gruppe levelt, bevor sie ihm begegnet oder ihn extrem abschwächen, was aber wahrscheinlich seiner Rolle im Setting nicht gerecht wird.

d.h. ich kann Encounter natürlich bis zu einem gewissen Grad anpassen. Aber es gibt Grenzen.

--- Ende Zitat ---

Entschuldigt den Doppelpost, aber zu diesem Thema noch:

Es lohnt sich, in einige offizielle Kampagnen zu schauen, um zu sehen, wie sie mit dem zitierten Umstand umgehen.
Z.B. zeigt Sturmkönigs Donner wie man einen dritten Weg gehen kann, der sowohl passgenaue als auch übertödliche Begegnungen unterläuft.

In der Kampagne kann es mehrere Begegnungen mit übermächtigen oder gar epischen Kreaturen geben. Trotzdem enden diese nicht mit dem oben zitierten Fiasko. Sondern die Begegnung mit ihnen ist so aufbereitet, dass die Auslöschung der Gruppe verhindert wird:

* die Kreatur ist eher desinteressiert und setzt nur einen "Warnschuss" ab
* die Kreatur ist prinzipiell nicht auf Kampf gebürstet und hat keine schädigende Intention
* die Kreatur wird in einem geschwächten oder derangierten Zustand angetroffen
* Terrain und Umgebung sorgen dafür, dass die Charaktere bei der Begegnung entweder im Vorteil sind oder nicht mit der geballten Kampfkraft der Kreaturen konfrontiert werden

D.h. es gibt für clevere Begegnungs-Designer auch alternative Wege, um eine rein auf Zahlenbasis betrachtete Abenteurergruppe auf Kreaturen treffen zu lassen, die mit ihr normalerweise den Boden aufwischen würden.

Sphinx:
Ach ich habe mittlerweile aufgegeben zu versuchen Kämpfe zu Balancen. Ab Level ~6 ist es eh nur noch kraut und Rüben. Vor allem wenn man wie ich 5 anstatt von 4 Spielern hat wächst das Potential noch mal Exponentiell. Da ist es auch nicht dramatisch wenn die Spieler mal 2 - 3 Level unter dem geplanten Level sind. Nur auf manche spezielle Dinge muss man aufpassen, wie gerade in Dia wo die Spieler auf Level 2 oder 3 auf einen gegnerischen Magier treffen der 3 Feuerbälle Zaubern könnte :)

Sphinx:
So wir sind durch! Nach ca. einem Jahr. Irgendwann muss ich mal Buch führen, wann und wie lang gespielt wurde). Wir hatten zwei Spieltermine am Tisch bevor wir auf Online ausweichen mussten. Wir müssen also auch Sep/Okt 2020 angefangen haben.
Online haben wir öffter gespielt als jetzt wieder am Tisch. Was aber Hauptsächlich an mehr Zeit wegen Lockdown lag. Also würde ich mal grob schätzen das wir einen 2,5 Wochen Rythmus hatten. Also grob überschlagen 25 Spielrunden a 3 - 4 Stunden also ganz grob Gerundet 90 Stunden Spielzeit. Wobei ich die Kampagne auch vom Spielfluß abgewandelt hab (wie hier im Thread bei einem anderen Post von mir zu lesen).
Alles in allem sind wir alle sehr zufrieden mit der Kampagne. Das einzige was wir jetzt im Gespräch herausgefunden haben ist das die Sandboxigkeit die es dank meiner Änderungen gab. Bei 3 von den 5 Spielern als Anstrengend empfunden wurde. Die hätten wohl mit dem Roten Faden wie er "as Written" in dem Modul steckt wohl insgesamt noch mehr Spaß gehabt, also mit den vielen Optionen die ich angeboten habe.

Ansonsten hat sich das ganze recht gut leiten lassen mit den Infos aus dem Modul. Wobei einige Nebeninformationen schon gut gewesen wären, die ich mir dann durch Google-Fu suchen musste. Sowas wie die Motivation einiger wichtiger Figuren hat mir dann doch gefehlt. Auch gibt es viele Optionen, welche die Charaktere haben, aber so recht wie ein Spieler darauf kommen soll das es sie überhaupt gibt wird auch nicht erwähnt. Da liegt es also leider 100% beim DM ihnen irgendwie solche Infos an die Spieler zu geben.
Der Einstieg aus dem Modul ist auch irgendwie Käse (zu Schwache Motivation für die Charaktere), ich habe diesen Weg gewählt als Einsteig: https://slyflourish.com/running_fall_of_eltruel.html . Und das war mein Spieler Handout das ich jedem vor Beginn in die Hand gedrückt hatte: https://drive.google.com/file/d/12lQZYsThu5EEzkGg-4MSiTQGVP13KCzA/view?usp=sharing
Das Ende...hatte super viele Möglichkeiten wie es ausgehen kann. Wurde aber im Buch auf ~4 Seiten abgehandelt die nicht ansatzweise gereicht haben. Das war also eine harte Nuss, die mich einiges an Zeit gekostet hat. Alles auszuarbeiten, die Optionen zu planen und vorzubereiten, in dem Wissen, dass vieles nicht zum Tragen kommt.

Ich hab nicht viele DnD Module geleitet. Aktuell noch Rise of Tiamat das kurz vor dem Ende steht und Dragon Heist. Aber verglichen mit RoT leitet sich Avernus kinderleicht.

Insgesamt kann ich die Kampagne nur Empfehlen. Mit etwas Arbeit kann man noch viel mehr aus ihr raus hohlen als man vermutet. Und man kann sie auch als Basis nutzen für eine Kampagne in Baldurs Gate (Hat richtig viel Material dafür mit drin) oder eben Avernus.

Spieler zum Endgame:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Die Spieler haben das denkbar beste Ende erreicht ohne das sich ein Spieler sein Leben hat opfern müssen.

Der Barbar/Warlock ist im Verlauf des Abenteuers zum Champion von Bell geworden und steht jetzt unter dessen Befehl. (der war auch der Warlock Patron). Und wird ab jetzt für Bel Kämpfen.
Der Paladin wurde vom Schwert von Zariel in ein engelartiges Wesen verwandelt, das jetzt nach Mount Celetia reisen wird.
Die Bardin die von einem heroischen Ende/Tot in der Hölle fantasiert hat, hat irgendwie überlebt. Auch wenn ihr freundiches Gemüt sehr viel Dunkler geworden ist und sie überlegt zurück nach Avernus zu reisen und dort einige Zeit zu Leben.
Der Magier, der einfach nur Froh ist zu Leben. Wird wohl das Weite suchen uns sich für längere Zeiten in Sicheren Büchereien verschanzen.
Und die Klerikerin die sonst immer auf ihren Gott geschimpft hat, die jetzt viel mehr mit sich und ihrem Gott im reinen ist als es zu erwarten war.

Sie haben einen Empyrean von seinem Fluch befreit, der zum Dank für die Ketten, die Elurel immer Tiefer nach Avernus gezogen haben, zerschlagen hat.
Sie haben den Planetar der Elurel nach Avernus gezogen hat aus seinem Gefängnis befreit. Der die Statt, nachdem die Ketten zerstört waren, zurück Teleportiert hat.
Sie haben einige ehemalige Gefährten von Zariel auf ihre Seite gezogen und dank guter Argumente und dem letzten Funken von Zariels Seele aus ihrem Schwert konnte sie Zariel läutern, die daraufhin alle Verträge gelöst hat, durch die die Bewohner von Elturel gebunden waren.

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