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Wie meta darf's denn sein? - Oder: Ist Fate ein Theorie-Schwafel-Spiel?

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snoopie:

--- Zitat von: Rumpel am 14.06.2019 | 10:43 ---Genau da rutscht man aber leicht in dieses Ewige Aspektegedudel ... ein Aspekt wird vorgeschlagen, weil der im Kontext einer Aktion mal einen Sinn ergibt, dann liegt er erst mal für die Szene auf dem Tisch und schreit "Spiel mich an!", irgendwann ist alles voller Karteikarten, man fragt sich als SL dauernd, ob da jetzt was versteckt liegt, was man eigentlich unbedingt anspielen will oder was noch jemandem wichtig ist ...
Tatsächlich fahre ich da besser damit, dass einem im Spiel die Aspekte der Situation einfallen, die einem einfallen, und dass deren regeltechnische Auswirkungen dann halt spontan geklärt und sie anschließend wieder vergeesssen werden - oder auch aufgegriffen, wenn jemand daran denkt.
Wenn ich das in Fate als Mechanismus habe, dann signalisiert mir das, dass ich das alles im Blick behalten muss. Wenn es in einem anderen System einfach per "Moment mal, müsste die Tribüne nicht glatt vom Regen sein?" läuft, komme ich damit besser zurecht.

--- Ende Zitat ---

Was spielst du denn sonst für Rollenspiele?
Bei anderen RPGs musst du die ganzen Regeln und Subsysteme im Blick behalten. Die stehen nur nicht auf Karteikarten wie bei Fate.
Bei Fate ist quasi alles Relevante auf Karteikarten, bei deinen Rollenspielen steckt das Relevante in deinem Gedächtnis oder in dicken Regelwälzern.
Oder ignorierst du bei deinen Rollenspielen immer 95% aller Regeln, weil man die im Blick haben müsste?

nobody@home:

--- Zitat von: Rumpel am 14.06.2019 | 10:43 ---Wenn es in einem anderen System einfach per "Moment mal, müsste die Tribüne nicht glatt vom Regen sein?" läuft, komme ich damit besser zurecht.
--- Ende Zitat ---

Hm...okay, aber welchen konkreten Effekt hat das in diesen anderen Systemen dann? :think: Bei Fate kann ich einfach sagen "klar, die Tribüne ist 'Glatt vom Regen'" und dann ist das ein Aspekt, der ganz normal nach den Standardaspektregeln helfen oder stören kann, bis die Tribüne beispielsweise trocknet oder keine Rolle mehr spielt, weil sich die Handlung woandershin verlagert hat -- anderswo muß ich meiner Erfahrung nach unter Umständen erst mal heraussuchen, wo im Buch jetzt nochmal gleich die Spezialsituationsregeln für glatten und rutschigen Boden unter den Füßen stehen, und selbst das kann ich nur da, wo es die überhaupt gibt. Sonst muß ich nämlich womöglich von jetzt auf gleich etwas zusammenimprovisieren und begebe mich damit eventuell selbst auf noch schlüpfrigeren Boden als die Charaktere auf der eigentlichen Tribüne im Spiel...

Kreggen:

--- Zitat von: snoopie am 14.06.2019 | 13:24 ---Bei Fate ist quasi alles Relevante auf Karteikarten.

--- Ende Zitat ---

Wie meinst Du das? Ich habe bei den Fate Runden, bei denen mitgespielt habe, nicht eine einzige Karteikarte gesehen.

Isegrim:

--- Zitat von: nobody@home am 14.06.2019 | 13:32 ---Hm...okay, aber welchen konkreten Effekt hat das in diesen anderen Systemen dann? :think:

--- Ende Zitat ---

Entweder es steht in i-einer Tabelle, oder die SL handwedelt etwas herbei (was dann auch dem Regelwerk entspricht), oder es steht in einer Tabelle, an die sich kein Schwein erinnert, und die SL handwedelt deshalb etwas herbei...

Der entscheidende Punkt aber: Es muss mich als Spieler nicht interessieren. Das delegiere ich an eine andere Instanz (eben die das Regelwerk auslegende SL) und mach, was ich respektive mein Charakter für richtig halte.

So kann man auch Fate spielen, aber mE profitiert das Regelsystem eher als andere davon, wenn die Spieler hier mitdenken; eben auf eienr Meta-Ebene, wo das bei anderen Regelwerken nicht unbedingt nötig ist.

Caranthir:

--- Zitat von: Kreggen am 14.06.2019 | 13:57 ---Wie meinst Du das? Ich habe bei den Fate Runden, bei denen mitgespielt habe, nicht eine einzige Karteikarte gesehen.

--- Ende Zitat ---

Man kann das mit den Karteikarten so machen, um nicht den Überblick bei den Aspekten zu verlieren. Gerade wenn freie Einsätze mit im Spiel sind, kann das hilfreich sein. Man muss es aber nicht so machen. In manchen Szenen geht das ja auch ganz fix, da sind ein oder zwei Aspekte, die behält man auch im Kopf. Aber in einem Kampf mit mehreren Teilnehmern, in dem auch noch Schübe im Spiel sind, die man eventuell in volle Aspekte umwandeln kann, ist das schon nett, das mal aufzuschreiben.

In klassischen Rollenspielen muss sich eben der SL auf einem Zettel neben den Gegnern Notizen machen, wer gerade welche Vorteile bekommt. Ist der jetzt benommen? Liegt der andere gerade am Boden? Das liegt bei Fate eben alles offen auf dem Tisch und soll von den Spielern eingesetzt. Die Verantwortung, es auch einzusetzen, geht dann ein bisschen weg vom SL, hin zu den Spielern.

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