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Wie meta darf's denn sein? - Oder: Ist Fate ein Theorie-Schwafel-Spiel?

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Caranthir:

--- Zitat von: Kreggen am 14.06.2019 | 10:13 ---Tja. Bei mir war das so, dass ich Ärger mit einem Mitspieler bekommen habe. Der hatte bei einem Kampf einen Geländeaspekt erzeugt und "2 Fatepunkte draufgelegt", die seiner Meinung nach von uns anderen Spieler genutzt werden sollten. Zum einen hab ich nicht verstanden, was er eigentlich von mir will - mir hatte diese SPielmechnaik niemand erklärt - zum anderen hatte ich mich bereits auf eine andere Vorgehensweise festgelegt. Davon abgesehen, dass der erzeugte Aspekt meine Strategie nicht unterstützen konnte. Ich habe dann "mein Ding" durchgezogen und wurde danach sehr böse angegangen, der SPieler hätte ja nun die Punkte nicht aus Spaß auf den Aspekt gelegt, und warum ich sein Opfer nicht zu würdigen gewusst hätte, es wäre doch schließlich ein Gruppenspiel usw. Sehr Meta, meiner Meinung nach.

--- Ende Zitat ---

Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstehe. Der Spieler hat einen Aspekt erschaffen und zwei Fatepunkte investiert? Er hat also einmal neu gewürfelt und dann nochmal +2 genommen? Oder meinst du zwei frei Einsätze auf den Aspekt?

Im Prinzip ist das auch nichts anderes als in anderen Rollenspielen. Stell dir vor, da geht ein Kämpfer in eine volle Verteidigungshaltung und gibt seinen Angriff dafür auf, aber alle anderen rennen nach vorne und lassen den einen hinten stehen. Da muss man sich einfach absprechen.

Und auch bei Fate liegt die Betonung auf "auch andere Spieler können den erschaffenen Aspekt nutzen". Die müssen es aber natürlich nicht. Wenn nicht klar war, was er damit will, lieber nochmal nachfragen.

Kreggen:

--- Zitat von: Caranthir am 14.06.2019 | 10:19 ---Oder meinst du zwei frei Einsätze auf den Aspekt?

--- Ende Zitat ---

Ich glaube, er meinte diese Variante.

Achamanian:

--- Zitat von: nobody@home am 14.06.2019 | 09:12 ---Da zitiere ich (ist tatsächlich schon öfter mal vorgekommen :)) ganz gerne den Abschnitt "Neue Aspekte im Spiel entdecken und erschaffen" auf Fate Core [de] S. 86, insbesondere den möglicherweise schnell mal überlesenen und wieder vergessenen letzten Absatz: "Wenn du keinen neuen Aspekt zum freien Einsatz erzeugen willst, sondern seine Existenz aufgrund der Umstände einfach logisch findest, dann musst du nicht würfeln – du schlägst ihn nur vor und wenn die Gruppe deiner Meinung ist, schreibst du ihn auf."


--- Ende Zitat ---

Genau da rutscht man aber leicht in dieses Ewige Aspektegedudel ... ein Aspekt wird vorgeschlagen, weil der im Kontext einer Aktion mal einen Sinn ergibt, dann liegt er erst mal für die Szene auf dem Tisch und schreit "Spiel mich an!", irgendwann ist alles voller Karteikarten, man fragt sich als SL dauernd, ob da jetzt was versteckt liegt, was man eigentlich unbedingt anspielen will oder was noch jemandem wichtig ist ...
Tatsächlich fahre ich da besser damit, dass einem im Spiel die Aspekte der Situation einfallen, die einem einfallen, und dass deren regeltechnische Auswirkungen dann halt spontan geklärt und sie anschließend wieder vergeesssen werden - oder auch aufgegriffen, wenn jemand daran denkt.
Wenn ich das in Fate als Mechanismus habe, dann signalisiert mir das, dass ich das alles im Blick behalten muss. Wenn es in einem anderen System einfach per "Moment mal, müsste die Tribüne nicht glatt vom Regen sein?" läuft, komme ich damit besser zurecht.

Jiba:
Aber ist das eine Situation, die in der freien Wildbahn auch vorkommt?

Also bei allen meinen Runden wurden auch Aspekte während der Szene für aufgelöst erklärt, wenn sie keine große Rolle mehr spielten und auch nur so viele erschaffen, dass wir den Überblick behielten.

KhornedBeef:
Ich verstehe die Probleme hier teils nicht. Das kann jetzt daran liegen, dass ich Fate so viel besser verstehe als alle anderen  ~;D oder daran dass ich die normale Spielweise der anderen so schlecht verstehe. Ich tippe auf letzteres.

Was aber völlig richtig ist: die Fatepunktökonomie kann aus der Balance geraten. Dann geht das Spiel narrativ kaputt statt taktisch, wie in Rumpels Beispiel. Umgekehrt gilt aber auch: wenn du mit den Aspekten Unsinn machst, merkst du das meist auch daran, dass die Fatepunktökonomie "kaputt ist".
Fate ist halt amerikanisch: viele Checks and Balances ;)

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