Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
Wie meta darf's denn sein? - Oder: Ist Fate ein Theorie-Schwafel-Spiel?
snoopie:
--- Zitat von: nobody@home am 17.06.2019 | 16:12 ---Na ja, soweit's mich persönlich betrifft, habe ich mit den "Meta"-Elementen in Fate in gleich zweierlei Hinsicht kein Problem -- ich weiß also nicht, wie nützlich meine Erkenntnisse da sein mögen ;):
1.) Die Elemente, die -- in erster Linie wohl aus reiner Ungewohnheit -- gerne mal als "meta" fehletikettiert werden, obwohl sie doch zum Regelkern des Spiels selbst gehören, kommen meiner Art, sowohl Fiktion im Allgemeinen als auch Rollenspiel im Besonderen zu betrachten und zu "denken", im Gegenteil sogar recht gut entgegen. Diese Dinge funktionieren (jedenfalls dann, wenn sie ihren Job gut machen und ihr Publikum unterhalten sollen) nun mal nach etwas anderen Regeln als sowohl die Realität als auch Simulationen an sich, und das dürfen dann auch die Spielregeln gerne abbilden. Außerdem ist mir der grundlegende Ansatz hinter Fate-Punkten gar nicht wirklich so neu: Karma als durch in erster Linie "heldenhaftes" Verhalten auffüllbare Ressource, um unter anderem Würfe nachträglich anzupassen, kenne ich noch aus den Achtzigern von TSRs Marvel Super Heroes, der aktuelle Fate-Ansatz geht mir nur deutlich leichter vom Hirn als das damalige Modell.
2.) Soweit es um tatsächliche "Meta"-Angelegenheiten wie Diskussionen, was man eigentlich wie spielen möchte und worin eventuelle Differenzen bestehen mögen, geht, ist aus meiner Sicht die dazugehörige Metaebene schlicht und ergreifend auch der beste (gedachte) Ort, um solche Dinge anzusprechen und gemeinsam Lösungen auszuknobeln. Genauso, wie ich Probleme mit einem Spieler in der Regel nicht wirklich lösen kann, indem ich mir statt dessen stillschweigend in der Hoffnung, ihn mir damit irgendwie zu "erziehen", seinen Charakter vorknöpfe, hilft weder mir noch ihm in solchen Situationen eine "Meta ist pfuibäh!"-Blockadehaltung im Geringsten weiter -- da müssen wir dann, wenn wir tatsächlich weiterkommen wollen, einfach durch.
--- Ende Zitat ---
Keines deiner beiden Beispiele geht auf Fate ein und widmet sich dem spezifischen Fate-"meta", über das hier seit Tagen debattiert wird. Schade eigentlich.
Isegrim:
"Meta" muss nicht nur Regeln bedeuten (obwohl die natürlich im Zentrum der Diskussion stehen, da sich Fate ja genau darin von anderen Systemen unterscheidet; rules matter & so...). Ob ich eine Geschichte "von innen" erlebe (ob als Beteiligter oder Zuschauer), oder ob ich über die Geschichte als Geschichte nachdenke, sind ebenfalls verschiedene Ebenen. Der zweite Aspekt ist dem ersten nach- oder übergeordnet, daher "meta".
Fate als narratives System will, dass man über die Geschichte auf einer Meta-Ebene denkt, und die Regeln forcieren das. Aber es gefällt halt nicht jedem.
nobody@home:
--- Zitat von: snoopie am 17.06.2019 | 16:20 ---Keines deiner beiden Beispiele geht auf Fate ein und widmet sich dem spezifischen Fate-"meta", über das hier seit Tagen debattiert wird. Schade eigentlich.
--- Ende Zitat ---
Wundert mich nicht. Ich wollte meinen allgemeinen Standpunkt erläutern (insbesondere auch mal ein bißchen im Gegentum zum "klassisch geprägten Nur-Charakter-Rollenspieler"); daneben auch noch auf Regeldetails einzugehen, war gar nicht Sinn des Posts und hätte allenfalls als unnötige Ablenkung dienen können.
KhornedBeef:
--- Zitat von: snoopie am 17.06.2019 | 10:19 ---Weil das bedauerlicher auch die einzige Option ist, hier im Fate-Unterforum für Stimmung zu sorgen. Spannende Debatten unter Fatespielern gibt es hier schon länger nicht mehr. Aus Verzweiflung hat Caranthir ein polarisierendes Thema losgetreten. Und siehe da: mehr Beiträge und mehr Elan als in den letzten Monaten. Mission completed.
--- Ende Zitat ---
Das klingt ein bisschen so, als wären hier alle eingesperrt und, wenn keiner "Stimmung" (lol) macht, indem er Streitthemen sucht, alle dazu verdammt tatenlos mir Erdnüssen zu werfen oder an die Wand zu starren. ~;D
Maarzan:
--- Zitat von: Caranthir am 17.06.2019 | 10:53 ---Wenn jetzt Leute hier ihre Abneigung Fate gegenüber zum Besten geben müssen, will ich das aus Gründen der Meinungsfreiheit auch nicht unterbinden. Aber Thema des Fadens ist es eigentlich nicht. Es gibt da einen großen Unterschied zwischen "Wir diskutieren, wie "Meta" Fate ist und wie Gruppen es umsetzen" und "Fate ist doof, weil es Meta-Elemente enthält".
--- Ende Zitat ---
Ich sehe hier kein "fate ist doof", maximal eine Aussage das Fate mit einer Gruppe, die schon so weit ist, das sie Fate spielen kann Fate nicht mehr bräuchte - die ich zumindest ausdrücklich nicht teile.
Das Leute Fate - insbesondere auch wegen der von ihnen empfundenen Metaelemente - nicht mögen, darf man ihnen wohl nicht ankreiden.
Was ich aber hier erlebe, ist genau die Art von Wortklaubereien, Verdrehungen, Ignoranzen und Spitzfindigkeiten um Fate "reinzuwaschen", welche auch das Spiel mit Fatespielern zum Ärgernis machten.
Im Grunde müssen die klassischen Spieler ja fate schon dankbar sein. dass diese Typen tatsächlich ein neues zu Hause gefunden haben und da auch bleiben - nicht wie die Storyteller damals.
Zur weiteren Qualität solcher Diskussionen am Spieltisch. Regeldiskussionen erfolgen auch bei klassischen Regelsystemen gelegentlich. Unter "Klassikspielern" regelt sich das aber in der Regel dann in Relation durch den direkten Bezug auf die Regeln (welche wiederum auf das ebenso beschriebene Setting abzielen und nicht auf irgendwelche nur indirekt einzufangenden Spielergeschmäcker) und deren Grundgerüst recht schnell und dann auch für die Zukunft. Der Bonus für Katanaschärfen wird einmal bestimmt und steht dann.
Bei Fate diskutieren wir primär über Geschmack und wie gezeigt kann sich die Beurteilung danach spontan ändern. Man ist also jedes Mal neu am Verhandeln oder am Geschmackabschätzen.
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