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FHTAGN und das generische Femininum

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Case:
Das ist eine sachliche Darstellung und ein schönes Feedback. Vielen Dank dafür.

Ich persönlich bin der festen Meinung, dass der "Lärm" eher aus dem Umfeld oder dem ersten Kontakt mit den Texten stammt, als von "uns" aktiv trompetet zu werden. Nach nun fast drei Jahren mit FHTAGN ist das Thema generisches Femininum beim Kern des Teams nur noch dann Gesprächsthema, wenn auf ein Posting von uns "hey, tolles neues Dingens/Szenario/Feature" als erstes ein Kommentar wie "kann ich nicht lesen, weil meine Transferleistung nicht ausreicht" kommt.

Wir haben die Entscheidung damals getroffen und ziehen das nun durch. Auch wenn das Feedback gerade am Anfang sehr kritisch bis destruktiv war. Mittlerweile ist es doch deutlich gelassener.

Das freut uns. Und vielleicht gibt es ja irgendwann eine andere offizielle Art und Weise, wie man inklusiv alle Spielerinnen und Spieler und alles dazwischen benennen kann.

Seraph:
Nur ganz kurz - wenn ihr sagt, dass ihr "Spielleiterinnen" benutzt, weil ihr niemanden ausschließen wollt (was ja dann bei "Spielleiter" der Fälle wäre), wie ist das gemeint? Weil ich dem längeren Wort "Spielleiter" (männlich) auch mit drin steckt? Oder wo ist hier der Vorteil?  :think:

First Orko:
Als ich im Schnellstarter quer geblättert und stellenweise nur reingelesen hatte, war mir das tatsächlich zuerst gar nicht aufgefallen. Erst als ich von Anfang gelesen dann auf den Kommentar gestoßen bin, habe ich überrascht nochmal durchgeblättert. Kann mich noch gut daran erinnern, wie verblüfft ich war  ^-^ Für mich war das eine echt spannende Erkenntnis, danke dafür  :d

(Und das soll jetzt keine Anbiederung sein - ist echt so passiert!)

Case:
Es geht ja im Prinzip im Regelwerk fast nur um die beiden (!) Begriffe Spieler(in) und Spielleiter(in) sowie die entsprechenden Formen von "er" oder "sie".

Wir haben uns wie gesagt und mit Spieler*in, SpielerIn usw. usf. auseinandergesetzt und finden hier selbst, dass es den Lesefluss stört. Auch mit Spielenden und Spielleitenden, was wir extrem umständlich finden, insbesondere, wenn man damit Regelbeispiele bilden soll. Oder mit abwechselnder Ansprache ...

Daher Spielerin und Spielleiterin - und ja klar, ist das die weibliche Variante und jeder männliche Leser könnte sich fragen, ob er damit nicht gemeint ist. Daher auch unser einleitender Textkasten hier und später im Regelwerk.

Wir haben keine bessere Form gefunden. Daher das generische Femininum. Wir meinen aber alle - also auch das, was das generische Maskulinum von sich behauptet.

Der Punkt ist doch der: Wir haben 2017 bei Null angefangen und konnten ein komplett neues System bauen (auf den Schultern des großen grünen Bruders). Uns war das Thema der Ansprache wichtig und das Team ist zu dem Schluss gekommen, dass wir etwas anderes wagen wollen. 50% der Bevölkerung liest das generische Maskulinum und muss seit Jahr und Tag die Transferleistung aufbringen, dass nicht nur Männer damit gemeint sind. Jetzt dreht man das halt mal um. Und schwupps, das Dilemma ist da. Denn nun muss die andere Seite mal etwas nachdenken.

Nun kann man das halt gut oder schlecht finden. Es macht FHTAGN nicht zu einem besseren RPG oder zu einem schlechteren (hoffen wir jedenfalls). Viele Leute können das gedanklich abhaken, einige finden es okay, manche denken ja vielleicht sogar über den Umstand von Ansprache in Texten nach. Alles wunderbar. Und einige eben kommen damit nicht klar. Dann kann man darüber hoffentlich diskutieren und sich austauschen.

TL;DR: "Spielerin" und "Spielleiterin" weil wir nichts besseres gefunden haben, um deutlich zu machen, dass zwischen gen. Mask. und gen. Fem. noch eine Menge an Inklusionsarbeit zu bewerkstelligen ist.

Maarzan:
Wer es traditionell macht könnte sich ja wenigstens auf üblichen Standard oder ähnliche unüberlegte Verfehlunegn zurückziehen. Hier wird bewußt und mutwillig dasjenige "Vergehen" begangen, was sie selbst den anderen vorwerfen - womit das in meinen Augen wenigstens heuchlerisch ist.
Auf die mögliche Wechsellösung zwischen Spieler und Spielleiterin ist ja auch verwiesen worden und die kryptischen Lösungen mit * etc wären dagegen ja auch nur ein Geschmacksproblem gewesen. Es hätte also Alternativen gegeben. 

 

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