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FHTAGN und das generische Femininum
Case:
Alternativen, die wir in sehr langen Diskussionen verworfen haben. "Bewusst" und "mutwillig" - na klar haben wir das bewusst und mutwillig gemacht. Ist das "heuchlerisch"? Ah, da wird es dann wieder etwas dünner in der gegenseitigen Diskussionskultur. Und äußern wir irgendwo einen "Vorwurf"? Sagen also, System X ist doof? Oder du bist doof?
Wenn man den Kasten oben liest, sollte man hoffentlich zu dem Schluss kommen, dass dem nicht so ist, oder?
General Kong:
"Heuchlerisch" - nun gut. Die Entscheidung löst halt kein "Problem der genderbasierenden Dieskriminierungssprache", denn es ist eine bewusste (meinethalben mutwillige, wobei das Wort erstens negativ besetzt ist und ich nicht weiß, wo der Mut dabei liegt, immer "Spielerin" zu schreiben) Entscheidung, durch ein generisches Femininum mal die andere Seite der Geschlechterdichotomie (ja, nur zwei!) zu "diskriminieren".
Insgesamt halte ich die ganze Sache für überflüssig und wenig zielführend, denn
a) es entspricht das grammatikalische Geschlecht im Deutschen nicht dem tatsächlichen (das Weib, der Schrank, die Tür) oder nur zufällig.
b) es gibt auch grammatikalische Geschlechter, wo ein Maskulinum praktisch nicht existiert (die Schlange - ein Schlanger ist mir unbekannt).
c) bedeutet es bei den "richtigen" Leuten nur, dass die sich wieder augegrenz fühlen müssen; wo sind die ganzen Weiß-nicht-was-ich-bin-jetzt-was-anderes-Sternchen-GeschlechterI_*nnen?
Fazit: Jede "Lösung" ergibt mindestens drei neue "Problem" - wer keine findet, ich denke mir gerne welche aus und starte einen beleidigenden und beleidigten Jaucheregen.
Und dann drehe ich mich um und führe meine eigenen Argumente ad absurdum und bezichtige alle, die mir gerade zugestimmt haben, der Ausgrenzung und des Rassismus.
Das mache ich, bis allen Schwarz vor Augen wird und dann geht's erst richtig los.
Mein Fazit:
Eure Entscheidung ist genau das - eure Entscheidung.
Ich finde sie überflüssig, mir gefällt sie nicht und ich hätte anders entschieden.
Aber sie ist besser als das Sternchengedöns und wenigstens gibt es im Text ein grammatikalisches Geschlecht, das alle anderen mitdenkt (auch die, die nicht darüber nachdenken, sondern einfach achselzuckend drüberlesen).
Zu Letzteren gehört DER GENERAL.
So, muss zurück in den Dschungelkrieg - die Orang-Utans haben, wo ich dies schreibe, eine Offensive gestartet und die ersten Pfirsichminen und Apfelsinenbomben sind empfindlich nahe an meiner Hauptquartierhütte explodiert!
VERDAMMT! Aus euch Affen mach ich Früchtemix!
Erstes FKK-Bonobo-Rammel-Regiment: AAAAHHHNGRIFF! Knallt sie ... AB! :o ABKNALLEN IHR DOOFEN ...
Ich brauch dringend andere Truppen ... :(
JaneDoe:
--- Zitat von: Maarzan am 25.10.2019 | 18:39 ---Hier wird bewußt und mutwillig dasjenige "Vergehen" begangen, was sie selbst den anderen vorwerfen - womit das in meinen Augen wenigstens heuchlerisch ist.
--- Ende Zitat ---
Hättest du die Freundlichkeit zu erklären wie du das meinst? Welches "Vergehen" gemeint ist? Und was wir anderen vorwerfen? Denn wir werfen weder irgendjemandem irgendetwas vor (auch wenn es bezeichnend ist, dass das immer antizipiert wird - ein Schelm wer Böses dabei denkt ;) ), noch kann ich ein "Vergehen" darin erkennen halt mal die weibliche Form zu verwenden. Es würde mich also wirklich interessieren wie du das gemeint hast.
Maarzan:
--- Zitat von: JaneDoe am 26.10.2019 | 20:52 ---Hättest du die Freundlichkeit zu erklären wie du das meinst? Welches "Vergehen" gemeint ist? Und was wir anderen vorwerfen? Denn wir werfen weder irgendjemandem irgendetwas vor (auch wenn es bezeichnend ist, dass das immer antizipiert wird - ein Schelm wer Böses dabei denkt ;) ), noch kann ich ein "Vergehen" darin erkennen halt mal die weibliche Form zu verwenden. Es würde mich also wirklich interessieren wie du das gemeint hast.
--- Ende Zitat ---
Der Aufwand wird doch betrieben, weil es die Position gibt, dass mit dem generischen Maskulinum ein Haufen als sehr negativ beschriebener Effekte einhergeht -> das wäre dann dann, was diesem dann vorgeworfen wird.
Jetzt genau dasselbe umgekehrt zumachen, obwohl es Mittelstufen gibt, wäre dann das Heuchlertum.
JaneDoe:
Aha. Danke zunächst für deine Erläuterung.
Wenn ich dich richtig verstehe, wäre also der "Vorwurf" den man mit einer weiblichen Form macht der, dass man die männliche Form verteufelt, weil die "mit einem Haufen als negativ beschriebener Effekte" einhergeht. Okay. Umgekehrte Frage: verteufelt das Verwenden des generischen Maskulinums die weibliche Form? Sicher nein. Im Gegenteil, es wird Frauen ja immer nahe gelegt, "sich mit der männlichen Form doch bitte auch stets angesprochen zu fühlen".
Die Effekte, die die Verwendung einer generischen männlichen Anrede mit sich bringt, sind jedoch unbestreitbar, da unsere Sichtweise auf die Welt eben auch massiv durch unsere Sprache geprägt wird (frag doch einfach mal Kinder, ob ein Pilot ein Mann oder eine Frau ist, dann weißt du was ich meine. Und wenn sie 18 sind dann machen wir uns Gedanken wie man bloß mehr Mädchen für MINT-Fächer begeistern kann... ^^).
Interessant ist aber zu sehen, dass sobald sich Männer durch die weibliche Form angesprochen fühlen sollen ein Proteststurm beginnt - obwohl von Frauen das gleiche einfach erwartet wird. Und das ist entlarvend.
Jetzt zum Vorwurf des "Heuchlertums": etwas anders zu machen, um zum nachdenken anzuregen ist nicht heuchlerisch. Es ist einfach genau das: ein Denkanstoß. Natürlich gäbe es Formen dazwischen...komplizierte Formen mit * und Co. gegen die wir uns ganz bewußt der Lesbarkeit halber entschieden haben. Im Bewußtsein, dass wir nicht - nie! - allen gerecht werden können. Aber wir meinen alle damit.
Ahc und was den betriebenen "Aufwand" angeht, der erschöpft sich wirklich einzig in der Endeung -in. ;)
Ich hoffe, dir unsere Absicht (und auch unsere Nicht-Absicht, nämlich allen Männern im generellen einen Vorwurf zu machen) mit dem generischen Femininum damit etwas klarer gemacht zu haben.
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