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[Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
Blechpirat:
Ich mochte ja die Mantel&Degen-Einlage! Gibt es bei dir bei der Frage nach dem Liebesleben mechanische Komponenten, oder ist das "freies Rollenspiel"?
Und hast du den Misserfolg der Engländer ausgewürfelt, festgelegt oder der Geschichte entnommen?
ghoul:
Ah, Degen/Säbel hatten wir noch kaum, und noch keine Spieler-Personnage wurde je verletzt! :'( Aber das kann sich schnell aendern.
Liebesleben: Frei ausgespielt. Der Zusammenhang spielt ja auch recht deutlich mit rein. Es gibt aber auch die Fertigkeit "Verführen".
Die kleine Invasion in die Niederlande zur Vernichtung der Flotte war erfunden, historisch kommt erst später eine größer angelegte, GB+Russland.
Die Spieler konnten hier keinen Einfluss nehmen, sie haben nur den Nachschub bewacht. Ich habe festgelegt, dass die Niederländer vorgewarnt sind und die Briten abwehren.
Die Gefahr, dass sich die niederländische und die französische Flotte (in Brest) vereinigen, ist eine historische Gefahr, die in der nächsten Sitzung angegangen werden wird.
ghoul:
Meine Spieler sind unverschämt gut was Heists betrifft. Ich muss wohl Situationen schaffen, die "unlösbar" sind. Vielleicht ein Gefaengnisausbruch mitten in Paris? Oder Versklavung in Nordafrika? ;D
ghoul:
Liebesleben: Eheschließungen geben Ruhmpunkte (je nach Stand), aber die Spieler müssen sich die hart erspielen! Die Komplikationen mit den Keppelschwestern waren ja bisher schon nicht unerheblich, aber da kommt noch mehr!
Und McDonalds Verlobte Joslyn ist eine grosse Bewunderin französischer Aeronauten! Sie träumt von einer Hochzeitsreise nach Frankreich, aber dazu müsste Frieden sein. Das arme Ding. Und McDonald geduldet sich jetzt auch schon 2 Jahre! Ob das wohl alles gut geht? ;D
ghoul:
Post Captain
Yarmouth, Anfang Oktober 1797:
Die Flotte von Admiral Duncan liegt vor Anker, um frisches Pulver und Marinesoldaten aufzunehmen, da die Admiralität Informationen erhalten hat, wonach die niederländische Flotte jederzeit auslaufen soll, um sich mit der Brest-Flotte der Franzosen zu vereinigen.
Bootsmann Wulfdur Ragnarson ist auf dem Linienschiff HMS Belliqueux (64 Kanonen, Rang 4) stationiert. Er weiß, dass die Stimmung der Mannschaft schlecht ist, da die Löhne von 2 Monaten ausstehen. Am Hafen ist zu sehen, wie Seeleute mit dem Verladen aufhören, es entsteht Tumult, der Ruf „Spithead!“ ist immer wieder zu hören. Offenbar hat es die Admiralität versäumt, in Yarmouth auch den ausstehenden Sold zur Verfügung zu stellen. Die Seeleute, die mit streikähnlichen Meutereien früher im Jahr bei Spithead und The Nore höhere Löhne und ein weniger hartes Schichtsystem durchgesetzt hatten, fühlen sich offenbar um ihre Errungenschaften geprellt. Auch auf der Belliqueux wird nun „Spithead!“ gebrüllt.
Ragnarson wird zum Teufel. Er investiert all seine Infamie-Punkte, aktiviert sein Talent „Ungeziefer eindämmen“ und springt wie der Leibhaftige von Deck zu Deck, um die Meuterei im Keim zu ersticken.
Es gelingt. Auf zahlreichen anderen Schiffen wird jedoch die rote Flagge gehisst.
Im Hafen: Die anderen SC treffen ein. Sie können beobachten, wie dort der erboste Admiral Duncan mit dem berühmten Captain William Bligh (HMS Director, früher Kommandant der Bounty) diskutiert.
Die Meuterei legt den Hafen lahm, Verhandlungen führen zu keiner Lösung, Geld scheint nicht aufzutreiben zu sein. Erst als nach ein paar Tagen eine Sloop eintrifft, mit der Nachricht vom Auslaufen der Niederländer, und Duncan die Kasse der lokalen Garnison beschlagnahmt, gehen die Verladearbeiten weiter, im Eiltempo!
Duncan lässt die Flotte in Richtung Niederlande segeln, um jene Schiffe aufzulesen, die er zur Beobachtung zurückgelassen hatte. Da, am 11. Oktober 1797, gerät auch die niederländische Flotte in Sicht. Haben sie nur eine Probefahrt gemacht, nachdem sie Jahre lang im Hafen lagen? Oder haben sie die Briten erwartet?
Die Niederländer segeln bereits in Linie, vor dem Wind, und halten auf das flache Gewässer in Ufernähe zu, wo ihre Linienschiffe in Fleutenbauweise gegenüber den britischen Schiffen mit größerem Tiefgang überlegen sein dürfte.
Duncan hat keine Zeit, seine Schiffe in Linienformation zu bringen, er ordert den direkten Angriff. 16 Linienschiffe gegen 16 Linienschiffe, alle Rang 3-5. Die Seeschlacht vor Kamperduin beginnt.
Auf der HMS Belliqueux: Die ferne Breitseite eines Niederländers fliegt 1st Lieutenant Thornton um die Ohren! Wirkungslos, Glück gehabt! Aber wo ist der Kapitän? Die Reling ist zersplittert und Thornton ist nun der ranghöchste Offizier auf dem Linienschiff. 500 Mann und 64 Geschütze (zuz. Jagdgeschütze) unterstehen seinem Befehl.
Die Spieler debattieren ihre Taktik unter Betrachtung der Roll20-Battlemap. Die Linie der Niederländer ist besonders eng, es erscheint fast unmöglich, sie zu durchbrechen. Ist es besser, sich ihr anzunähern und auf einen parallelen Kurs zu schwenken? Sie entdecken eine Schwachstelle: Dort wo sie in 2 Seekampfrunden auf die feindliche Linie treffen sollten, werden sie die Mars, ein Rang-5-Schiff mit 44 Kanonen kreuzen. Diesem Folgt allerdings das 74-Kanonen-Schiff Brutus (Rang 3) des Konteradmirals!
Thornton will vor der Mars durch die Lücke! Er nimmt eine Breitseite eines vorbeiziehenden 64-Kanonen-Schiffs in Kauf, gibt Ruhm-Punkte aus, um der Mannschaft zusätzliche Würfel für das Manöver zu kaufen (3 Erfolge verlange ich, sonst gibt es eine Kollision), es gelingt.
Thomson lässt beide Breitseiten abfeuern, ebenfalls mit Bonuswürfeln durch Ruhmpunkte und Talent.
Dem vorausfahrenden 64er wird das Achterdeck gehörig zerfetzt, Kapitän und 1. Offizier sind nicht mehr. Die Moral hält jedoch, ein weiterer Offizier rückt nach, der Kurs des Schiffes bringt es jedoch außerhalb des weiter relevanten Bereichs.
Der Bug der Mars (44) wird vollständig zu Splittern zerschossen, das Schiff beginnt zu sinken und verliert dadurch an Fahrt. Das Konteradmiralsschiff ist gezwungen auszuweichen (das Manöver gelingt).
Die Brutus (74) befindet sich nun außerhalb der Linie, was weitere britische Schiffe dazu verleitet, sie unter Beschuss zu nehmen. Die Breitseiten der Brutus können die Angreifer verjagen, nicht aber die HMS Belliqueux! Thornton lässt sie parallel zur Brutus fahren, offenbar will er sie im ritterlichen Duell bezwingen, Breitseite gegen Breitseite.
Die Brutus ist allerdings schon ziemlich zerschossen, die Mannschaft lädiert. Der Konteradmiral setzt nun alles auf einen Entermanöver. Marinesoldaten schießen, die Kanoniere laden beiderseits die Karronaden mit Hagel. Der Blutzoll ist hoch, schließlich drängen die zahlenmäßig überlegenen Belliqueux-Leute auf das Deck der Brutus. Nach einem kurzen Kampf muss Konteradmiral Bloijs van Treslong seine Niederlage erkennen und überreicht Lieutenant Thornton seinen Säbel.
Die Royal Navy hat auch ringsum gesiegt, die Bedrohung durch die Flotte der Batavischen Republik ist gebannt, Frankreich ist die Möglichkeit für eine Invasion der britischen Inseln genommen worden.
London, Admiralität, eine Woche später. Der First Lord empfängt Lt. Thornton: „Ah, Thornton, ich habe gehört, sie haben sich verlobt? Ich gratuliere! Ihre Verlobte wird ihnen die Epaulette umnähen dürfen. Hier sind Ihre neuen Papiere, post captain Thornton. Nein, danken Sie mir nicht, denn ich werde ihnen sobald kein Schiff zuweisen können. Der Frieden ist ausgebrochen! Friedensverhandlungen zumindest. Ja, wir befinden uns in einem militärischen Patt. Es gibt keine andere Option, als den Diplomaten das Feld zu überlassen.“
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