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[Numenera] Abenteuer im Schatten einer Talsperre

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rillenmanni:
Du weckst ja meine Numenera-Lust! :) Hier ein paar Gedanken.

Im Grunde ist das ja ein ziemlich großer Schauplatz, an dem man leicht zwei oder drei (völlig?) von einander unabhängige Szenarien platzieren könnte. Denn natürlich ist nicht nur das Unten interessant, sondern ebenso das Oben, Drinnen und unter Wasser.

Wenn der Landstrich wirklich trocken ist, dann gibt es mehrere Machtgruppen im Umland - oder eben eine "herrschende" Partei und diverse, die etwas vom Schluck abhaben wollen. Die Kontrolle über die Talsperre ist essentiell. Das sollte man im Blick behalten, denke ich, da es sich hierbei eben nicht um ein weiteres 08/15-Gebäude handelt, sondern um ein Machtinstrument für die ganze Region, sodass jede Störung jemanden mit Power in der Bux auf den Plan rufen wird.
Wenn ich es mir so überlege, dann erscheint mir eine Talsperre - zwangsläufig als "prähistorisches" Relikt -  beinahe zu banal für die Neunte Welt. Das könnte ja so bei uns stehen, ist eben nur größer. Da fände ich es interessanter, wenn die Situation umgekehrt würde: Auf beiden Seiten der gigantischen Talsperre herrscht Trockenheit. Aber manchmal kommt aus der Sperre Wasser raus, was ziemlich wundersam anmutet. Und die Hypothek, die Anrainer aufnehmen, ist die Notwendigkeit, immer wieder dafür zu sorgen, dass nicht zu viel Wasser rauskommt, weil das "alles" überschwemmt. Da kann man immer noch leicht ergänzen, dass "zu viel" Wasser nicht nur die Wanne zu voll macht, sondern dass ab einer gewissen Menge weitere Bestandteile im Wasser auftauchen, die dem hiesigen Leben das Leben schwer macht. Als Nebeneffekt würde diese Lösung die Auswirkung der Talsperre auf die Region verringern, was wiederum zu einem betulicheren Abenteuersetting führen dürfte.

Die Abenteurer würde ich persönlich nicht als Hiesige einführen, sondern als Externe, die alle Informationen erst einholen müssen. Das gibt mehr zu staunen.

Die Sperre selbst könnte voller wunderlicher Applikationen sein, die keinen Sinn zu ergeben scheinen, von denen manche aber noch aktiv sind bzw aktiviert werden können. Da kann man sich eine W20-Zufallstabelle bauen, um festzulegen, was jene längliche Aufbaut, diese Antennenartige und dortige Netzvorrichtung denn heute wieder so anstellt, wenn sich jemand daran zu schaffen macht. Daher ist das Befummeln der Sachen  - dh das Klettern in der Wand - auch allen verboten. Vielleicht gibt es eine Gruppierung, die das Verbot überwacht. Vielleicht darf man aber auch nur kein Wasser mehr zapfen, wenn man mal in der Wand hängend gesichtet wurde. Wenn man es aber wagt, dann stellt man mit einiger Wahrscheinlichkeit irgendetwas an, kann aber auch was Cooles abgreifen.

Zum Problem der Wasserregulation (in welche Richtung auch immer): Wir sind ja im hyper-amerikanischen Numenera-Setting, wo Zsmhangslosigkeit und "Sinnlosigkeit" nicht mehr nur akzeptiert werden (wie mE zB in Golarion), sondern kultiviert und zum Maß aller Dinge erhoben werden. (Aus der Not, unpassende Puzzle-Teile zu erklären, wird also die Tugend, das Nicht-Erklären zu einem coolen Feature zu machen.) Insofern gibt es mE kaum wirklich bessere oder schlechtere Erklärungen / Entscheidungen, warum die letzte kultische Handlung nur Fragen aufgeworfen habe. Eine Bande (Räuber, Sammler, Kultische, Botschafter etc) / ein Wesen / ein Schurke hat die Macht übernommen; etwas hat sich oder wurde zufällig aktiviert (Wesen / Verantwortliche / Mutprobe von Jugendlichen / Verschleiß / ungewöhnliches Paarungsverhalten prähistorischer Ventile / ein Logarithmus, bei dem man mit muss (sorry!) etc). Es muss ja noch nicht einmal das Wasserausschüttungsverfahren erläutert werden.
Wenn Du Dich da nicht entscheiden kannst, dann mache Dir doch eine Liste und würfele für Dich selbst. Wenn das Ergebnis nicht haarstrübend ist, dann akzeptiere es und lege entsprechend Hinweise und NSC an. Komplikationen kann man auch noch dazu packen, aber vielleicht benötigst Du die beim ersten Leiten gar nicht.

Die Wasserkomplikation ist ja auch nur eine Variante. Die Abenteurer könnten ebenso gut angeheuert worden sein, um vor Ort einzudringen und etwas zu besorgen. Oder eine feindliche Gruppe erscheint oder wird in Kürze erscheinen, die etwas haben oder tun will. Oder ein Mini-Godzilla (es gibt ja diverse Riesenhafte) taucht auf, weil kürzlich etwas aktiviert wurde und nun wieder abgeschaltet werden muss. Oder ersatzweise taucht eine Horde anderer Wesen auf, eine Art Plage, die absehbar wieder erscheinen wird, weil seit Jüngstem eben irgendein merkwürdiges Signal von der Sperre ausgeht. Etc pp.

Antariuk:
Jungejunge, das nenne ich mal Ideen! :d


--- Zitat von: Chaos am  2.10.2020 | 16:16 ---So wie von dir beschrieben, klingt es ziemlich naheliegend, dass der Abgesandte die Systeme der Talsperre bedient, und dass er die "Göttin" erfunden hat, um Tribut von den Dörfern zu kassieren. Selbst wenn das für die Charaktere nicht naheliegend ist - für die Spieler dürfte es das schon sein. Wahrscheinlich sollte die Auflösung so nicht aussehen.

--- Ende Zitat ---

Das war auch mein Gedanke, dass ein simpler Opportunist als "Middleman" etwas zu gradlinig gedacht ist (wobei das für ein Con-Abenteuer auch kein Beinbruch wäre). Dass die Göttin ein System oder eine KI ist, habe ich auch schon überlegt. So richtig spannende Sachen für die Interaktion wollten mir da aber auch nicht einfallen, außer dass die SCs vielleicht im Stausee nach etwas suchen müssen, dass aus der Anlage mal geklaut wurde oder im Laufe der Äonen sonstwie abhanden gekommen ist.


--- Zitat von: phant am  2.10.2020 | 16:30 ---- versunkenes Dorf im Stausee, Unterschlupf für Schurken, Zuflucht für Flüchtlinge,  Rachemotiv ehemaliger Bewohner?

--- Ende Zitat ---

Keine schlechte Idee! Ich glaube ich würde statt Räuber einfach "andere" Kreaturen daraus machen, die für 0815-Dorfbewohner von unterhalb der Talsperre bizarr und potenziell gefährlich sind. Aber ja, versunkene Siedlung, das hat was...


--- Zitat von: rillenmanni am  2.10.2020 | 23:44 ---Du weckst ja meine Numenera-Lust! :) Hier ein paar Gedanken.

--- Ende Zitat ---

Freut mich! Man tut, was man kann >;D


--- Zitat von: rillenmanni am  2.10.2020 | 23:44 ---Wenn der Landstrich wirklich trocken ist, dann gibt es mehrere Machtgruppen im Umland - oder eben eine "herrschende" Partei und diverse, die etwas vom Schluck abhaben wollen. Die Kontrolle über die Talsperre ist essentiell. Das sollte man im Blick behalten, denke ich, da es sich hierbei eben nicht um ein weiteres 08/15-Gebäude handelt, sondern um ein Machtinstrument für die ganze Region, sodass jede Störung jemanden mit Power in der Bux auf den Plan rufen wird.

--- Ende Zitat ---

Im Grunde ja, ich wollte das für ein Con-Abenteuer allerdings etwas ausklammern und ggf. mit einer generellen Armut an Numenera und Ressourcen in der weiteren Region begründen, dass aus den Dörfern nicht längst eine Metropole gewachsen ist. Für eine Heimrunde kann das aber sicher eine breitere Kulisse werden.


--- Zitat von: rillenmanni am  2.10.2020 | 23:44 ---Wenn ich es mir so überlege, dann erscheint mir eine Talsperre - zwangsläufig als "prähistorisches" Relikt -  beinahe zu banal für die Neunte Welt. Das könnte ja so bei uns stehen, ist eben nur größer. Da fände ich es interessanter, wenn die Situation umgekehrt würde: Auf beiden Seiten der gigantischen Talsperre herrscht Trockenheit. Aber manchmal kommt aus der Sperre Wasser raus, was ziemlich wundersam anmutet. Und die Hypothek, die Anrainer aufnehmen, ist die Notwendigkeit, immer wieder dafür zu sorgen, dass nicht zu viel Wasser rauskommt, weil das "alles" überschwemmt.

--- Ende Zitat ---

Ja, es ist etwas banal, aber auch einfach zu vermitteln und erzeugt direkt ein Bild bei den Spielern (s. Con-Abenteuer). Ich wollte es nicht zuuu weird machen, wenn am Ende wenig dadurch gewonnen wird - die Idee, dass der Stausee auf der anderen Seite schon lange weg ist, aber sehr interessant! Das wäre auf jeden Fall überraschend. Und vielleicht gibt es in der Anlage selbst ja rauschendes Wasser, das aus Rohren schießt oder in Becken fließt, und deshalb glauben die Zeremonien-Besucher nur, dass auf der anderen Seite - die sie nie selbst gesehen haben, weil da fette Barrieren sind - ein See ist? Irgendwie so.


--- Zitat von: rillenmanni am  2.10.2020 | 23:44 ---Die Abenteurer würde ich persönlich nicht als Hiesige einführen, sondern als Externe, die alle Informationen erst einholen müssen. Das gibt mehr zu staunen.

--- Ende Zitat ---

Vielleicht besser so, ja. Könnte man die drei Dörfer im Zank versinken lassen und die gestrandete Karawane muss sich selbst kümmern, dass sie irgendwie Wasser bekommt, sprich da hochklettern.

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