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Adventure Seeds

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wjassula:
- The Big White

Ein Schwarzer hat auf irgend einem unmöglichen Sendeplatz im offenen Kanal eine selbst produzierte Sendung. Die Kamera zeigt nichts als minutenlang seine selbstgemalten Bilder. Dazu erzählt er mit monotoner Stimme Geschichten aus dem Jahr 2030. Der Kern der Geschichten ist jedesmal, dass in der Zukunft Tiere die Welt beherrrschen - ein Elefant wird Präsident, ein Hamster Baseballstar. Der Boss des Senders gehört zu einer Gruppe militant-paranoider Rassisten, und hält das für eine Codesprache über eine geplante Revolution der Schwarzen in Amerika, und behält die Sendung im Programm, um diese "Bedrohung" im Auge zu behalten.  Hat er Recht? Hat der Macher der Sendung Recht?

- Da sind Kobolde im Garten

Der kleine Ralph Wiggam hat das Haus seiner Eltern angezündet. Dabei starb seine gesamte Familie. Er behauptet, die Kobolde im Sandkasten hätten ihn gezwungen, das Feuer zu legen. Die Spieler sind  vielleicht Gerichtsmediziner, Kinderpsychologen, Mitarbeiter des Jugendamtes oder Verteidiger. Es gibt Hinweise, dass Ralphs Eltern ihn missbraucht haben, und dass in mit den Wiggams befreundeten Familien ähnliches vorgeht, und dass die örtliche Justiz davor die Augen verschliesst. Es kommt zu weiteren Bränden.  Gibt es die Kobolde wirklich? Vor wem soll man die Kinder retten?

Bad Horse:
[orthographiejunkie-mode] Es sollte doch Adventure Seeds heißen, oder?  ;) [/orthographiejunkie-mode]

Die Charaktere halten sich im Zoo auf. Und plötzlich hören sie die Stimmen der Tiere. Immer nur kurze Flashs, aber sie haben definitiv den Eindruck, die Viecher zu verstehen... Was ist los? Sind in der Zuckerwatte Drogen? Sind die Tiere von Geistern übernommen worden? Gen-Experimente?

Oder: Im Krankenhaus, die Chars alle in einem Zimmer - eine Grippe-Epidemie ist ausgebrochen, und nicht Grippekranke müssen sich die Zimmer halt teilen. Dann sterben ein paar Grippekranke. Panik bricht aus, und die angeschlagenen Chars sehen, daß sich um das Krankenhaus Militär-Personal versammelt...

wjassula:
Äh, nee....das war...äh....Absicht. "Adveture" ist die Abkürzung für "Abenteuerideen, Die Vieles Entwickeln Trotzdem Unklarheiten Relaxt Ertragen". Ein "N" mehr hätte das alles kaputtgemacht. Aber na gut, bevor noch mehr Leute sich beschweren... ;)

Bad Horse:
Man kann auch Märchen ziemlich gut in UA-Szenerien umarbeiten. Beispiele: Bitte schön.

Hänsel und Gretel: Die Chars sind nachts unterwegs, als ihr Auto verreckt. Es regnet, sie sind im Funkloch, und wo sie genau sind, wissen sie eh nicht mehr. Da sehen sie durch die Bäume ein Licht - es ist ein gemütliches kleines Haus. Dort wohnt eine alte Frau, die sie erst freundlich begrüßt, dann mit einer Droge betäubt und für genetische Experimente (oder zu kannibalistischen Zwecken) einsperrt. Nur der physisch schwächste Char bleibt frei und muß die "Hexe" bedienen...

Der Rattenfänger von Hameln: In einer Kleinstadt sind alle Kinder verschwunden. Gerüchte gibt es viele, Fakten wenige, und aus irgendeinem Grund müssen die Chars recherchieren, was passiert ist. Eine besonders bösartige Auflösung findet sich übrigens in Kay Meyers Buch "Der Rattenfänger" (oder so ähnlich).

Dornröschen: Eine junge Frau liegt im künstlichen Koma. Leider ist sie aus irgendwelchen Gründen für die Chars wichtig - und für andere Gruppierungen auch. Im Moment liegt sie in einem Privatpflegeheim (dem Rosengarten), und irgendwie müssen die Chars eindringen und sie wieder "wachküssen".

wjassula:
Ein Bibliomant hat sich eine der erlesensten Bibliotheken des Landes, vielleicht der Welt aufgebaut. Es gibt nicht mehr viel, was ihm noch zu sammeln bliebe. Er kommt ins Grübeln, beginnt am Sinn seiner Obsession zu zweifeln. Er hat ja schon alle Bücher...aber was ist mit den Menschen?

Gemeinhin nimmt man an, dass Geschichten das Ergebnis menschlicher Erfahrung sind. Leute erleben was, denken sich was aus, und schreiben es dann auf. Aber gilt das nicht auch umgekehrt? Wird unsere Erfahrung nicht auch von den Geschichten geprägt, die wir kennen? Geben nicht erst sie uns die Begriffe, mit denen wir unsere Erfahrungen belegen? Wenn wir lieben, verhalten wir uns wie die Personen aus der großen Liebesliteratur, wenn wir hassen werden wir zu Shalespeare'schen Helden, und welcher pubertierende Junge fühlt sich nicht wie Holden Caulfield? Würden wir überhaupt lieben, wenn wir nicht (aus Büchern) wüssten, wie sich Liebende verhalten?

Diese Gedanken spinnt unser Bibliomant immer weiter.

Am Ende steht die Gewissheit: Menschen sind die Träger von Geschichten. Die grossen Erzählungen liefern nur die Muster, die wir Menschen Tag für Tag nachspielen. Ergo: Keine Bibliothek ist vollständig ohne Menschen. Am wertvollsten sind natürlich Menschen, die eine bestimmtes erzählerisches Muster möglichst perfekt verkörpern.

Und so beginnt der Bibliomant, Avatare zu sammeln, je näher dem Gottläufertum, desdo besser.

Wer fängt ihm den Freak?
Und was sagt St. Germaine dazu?

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