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From zero to hero
Fasuhl:
From zero to hero
Also ich muss sagen das ich echter Fate Anfänger bin ich lese das Regelwerk einmal durch, und stöbre ein wenig in Malmsturm, ich habe auch Zusatz Bücher aber habe noch nicht alles gelesen also vielleicht befindet sich ja die Antwort im Kodex.
Also erstmal vorweg, ich bin recht begeistert von der breite der Regeln. Es ist nun mal das erste mal das ich ein Regelwerk gefunden habe, das mit meiner erschaffenen Welt ganz kompatibel ist. Hatte ich in der Vergangenheit andere Regelwerke benutzt so musste ich so viel verändern das es nicht mehr die Welt war die ich wollte. Oder die Regeln total aus der Balance liefen.
Aber nun genauer zu Frage, in meinem bisherigen Rollenspielleben, haben die Helden XP, Karma oder sowas gesammelt um sich zu verbessern. Oder sie haben Ausrüstung gefunden und sie wurden stärker. Sehr extrem war da bestimmt D&D oder pathfinder oder auch das Schwarze Auge. Die Charaktere haben über ein zwei Jahre hinweg merklich an Macht und Fähigkeiten gewonnen. Waren sie am Anfang noch 4 TP Magier haben sie dann ganze Dörfer in Flammen aufgehen lassen.
Die XP in Fate sind die Meilensteine, so habe ich das verstanden, aber oft tausche ich Fertigkeiten, das heisst ich passe meinen Charakter an aber wird ja nicht mächtiger, ich tausche Aspekte aus usw.
Wenn ich stunts dazu nehme verliere ich Punkte und bin zwar Flexibler aber kann diese nicht so oft mehr verwenden. Ich kann meinen fatepool, Stresspool erhöhen (Malmsturm) und diesen dann wieder für einen Stunt „opfern“.
Aber so passiert die Steigerung doch extrem langsam außer ich haue Meilensteine raus bis die Sonne untergeht. Macht ihr das?
Ist der Fatecharakter nach 2 Jahre Spielzeit wirklich nun der Hero, wieviel Meilensteine hat den so ein Charakter gesammelt wieviel Stunts hat er irgendwann?
Ich weis ich muss bestimmt nochmal was lesen, aber was habe ich überlesen?
Aspekte bleiben ja gleich, es nehmen ja nur die Stunts zu?
Vom Zauberlehrling zum Großmeister der Flammen wie sieht das den aus?
Das Problem ist bestimmt das 30 Jahre d&d und Shadowrun was in meiner Hirnrinde eingerannt hat, was mir hier schwer fällt umzustellen.
nobody@home:
Der wichtigste Punkt ist wahrscheinlich, daß Fate-Charaktere schlicht nicht als "Zero" anfangen. Sicher, ich kann mir so etwas wie einen klassischen Fate-Core-Startcharakter allemal vom Konzept her als "totalen Zivilisten" ohne große spezielle Kämpfer- oder Zauberfähigkeiten zusammenbasteln (wobei eventuelle Zauberei ohnehin stark kampagnenspezifisch sein wird) -- aber auf ein, zwei Gebieten wird er immer noch besser sein als die meisten Leute, die ihm so begegnen, einfach, weil seine Fertigkeitspyramide von Anfang an einen "großartigen" und zwei "gute" Plätze zum Ausfüllen bereithält. Und im Lauf seiner Karriere kann er, wenn ich das will, auch ohne weiteres als Kämpfer/Zauberer/sonstiger Abenteuerexperte besser werden, ohne daß ich dazu zwingend stetig neue Punkte sammeln muß, denn gerade für so eine eher "seitliche" Weiterentwicklung/Umschulung/wie-auch-immer-man-es-nennen-will bieten sich die ganzen regelmäßigen Austauschmöglichkeiten eben an...
Tatsächlich würde ich von den diversen Entwicklungsmöglichkeiten durch Meilensteine speziell die Option zum Steigern des kampagnenweiten SC-Fertigkeitshöchstwerts anläßlich eines geeigneten großen Meilensteins als die mit langweiligste einstufen. Sicher, das kann man in so ziemlich jeder hinreichend lang laufenden Kampagne ein- oder zweimal problemlos machen, um gewissermaßen dramatisch klarzustellen, daß die Spielercharaktere jetzt in einer anderen Liga spielen werden als vorher...aber dieser Effekt nutzt sich recht bald ab und das reine Hochschrauben von Zahlenwerten um ihrer selbst willen ("Okay, bisher konnten wir alle nur bis maximal +7 steigern, aber ab heute geht bis +8!" "...hurra?") ist dann aus meiner Sicht eigentlich nicht mehr so sehr das, worum es Fate überhaupt geht.
Fasuhl:
Also verabschieden sich Fate Spieler von der Punkte Entwicklung völlig und bleiben immer „nur“ bei der Story. Das ist doch schon dann extrem anders als in den anderen Rollenspielsystemen. In shadowrun suche ich neue „Super Sexy Geile Knarren“ feile an meinen Punkten um endlich den nächsten Lonestarwichser einen RiesenHyperFeuergeist an den Arsch zu zaubern (sorry für die Wortwahl). In D&D freut man sich das man nun endlich XXX Lernt und nun Fliegen kann, Feuerbälle werfen usw. Also das Konzept (was in Computerspielen bis ins Unendliche gesteigert wird – Diablo, WoW, usw.) Sammeln und Belohnung (was auch definitiv motivierend ist) gibt es in Fate nicht. „nur noch“ die Story? das meine ich nicht abwertend aber das wäre schon extrem anders.
Vecna:
--- Zitat von: Fasuhl am 12.08.2021 | 14:42 ---Das Problem ist bestimmt das 30 Jahre d&d und Shadowrun was in meiner Hirnrinde eingerannt hat, was mir hier schwer fällt umzustellen.
--- Ende Zitat ---
>;D Fate ist glaube ich soetwas wie D&D(5e), bei dem die Charaktere auf einer höheren Stufe als 1 beginnen, Stufenanstiege über Meilensteine statt EP absolviert werden, und viel Wert darauf gelegt wird, die erworbenen Klassenmerkmale durch die erspielte Kampagne (aka "Story") zu rechtfertigen.
nobody@home:
--- Zitat von: Fasuhl am 12.08.2021 | 15:29 ---Also verabschieden sich Fate Spieler von der Punkte Entwicklung völlig und bleiben immer „nur“ bei der Story.
--- Ende Zitat ---
Nicht auf alle Fate-Spieler verallgemeinern; das ist erst mal nur meine Einstellung, und auch die ist nicht unbedingt ganz so radikal, weil Platz für ein bißchen Verbesserung eigentlich immer noch ist. ;) Aber in gewisser Hinsicht stimmt's schon: wenn ich in erster Linie spielen würde, um ganz klein anzufangen und mir dann im Lauf der Kampagne regelmäßig die nächsten Powerups zum für irgendwann mal fest eingeplanten Halbgottstatus zu angeln, dann wäre Fate nicht unbedingt das erste System meiner Wahl, weil das auf diesen ganz speziellen Entwicklungsbogen weniger Wert legt -- man fängt halt schon recht kompetent an, muß sich also nicht erst wie bei D&D & Co. von der Grundschule aus hocharbeiten, und umgekehrt liegt der angedachte Kampagnendeckel nach oben meist auch näher am schon vorhandenen Kompetenzniveau der SC -- und ihn also auch nicht so recht standardmäßig vorsieht.
Oder um's vielleicht etwas anders auszudrücken: es mag nicht gerade nur um "die Story" gehen, aber Fate-Charaktere entwickeln sich, denke ich, letztendlich doch eher vergleichbar mit Fernsehserien- oder Romanfiguren (die auch gelegentlich mal auf die eine oder andere Art "aufsteigen" mögen, sich dadurch aber meist nicht allzu radikal selbst verändern) und weniger in der Art von z.B. Videospielavataren auf der Jagd nach dem nächsten Achievement/Level/High Score.
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