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[Brainstorming] Drachenjagd im nahen Nordosten Mittelerdes im 3. Zeitalter
torben:
Hallo allerseits
An die Spieler der Isengart-Gruppe: Raus hier! :)
Ja, Ihr anderen lest richtig: Ich würde gerne mal wieder die geballte Schwarm-Ideentüte des Tanelorns nutzen, da ich in folgende Situation geraten bin:
Wir befinden uns im Winter 2786/87 3Z im Menschenreich Dyr, welches einige hundert Kilometer östlich des Eisengebirges liegt. Die Isengart-Gruppe wagt sich langsam in den unbekannten Osten Mittelerdes vor...
Die Gruppe - bestehend derzeit aus 2 Menschen, 2 Zwergen aus Durins Haus, 1 Waldelb, 1 Noldo, 1 Mensch aus dem fernen Südosten, 8 zwergische Drachenjäger aus dem 5. Haus der Zwerge (Stiffbeards) - hat sich zum Ziel gesetzt, den bisher noch nie live gesehenen Drachen Fyyrlifux zur Strecke zu bringen oder zumindest aus dem Menschenreich Dyr zu vertreiben.
Die zwergischen Drachenjäger sind NSC und quasi Vollprofis, da das 5. Haus der Zwerge den Drachen ewige Rache für die Zerstörung ihrer alten Heimstätten geschworen hat. Grundsätzlich ist es die Aufgabe des mitreisenden Zwergenprinzen der Drachenjäger, Fyyrlifux zu erlegen. Die Gruppe kann/soll/möchte ihn dabei unterstützen.
Eine eventuell praktische/hilfreiche Hintergrundinfo: Der Waldelb und der Noldo hatten erst vor wenigen Monaten in Thal eine direkte Konfrontation mit Smaug höchstpersönlich. Sie sind nur lebend davon gekommen, weil Smaug es amüsant fand, den Noldo mit seinem Schicksal hadern zu sehen, und hat ihn ausserdem zu seinem "Herold" gemacht. Er hat ihn sich das linke Ohr abschneiden lassen und es mit seinem Atem versengt. Nun trägt der Noldo es als Amulett um den Hals als Zeichen, dass er ein von Smaug Gesandter ist mit der Aufgabe, überall von seiner Pracht, Stärke,... zu erzählen, und alle davor zu warnen, zu ihm zu gehen.
So und nun wird's ein bisschen knifflig. Wie könnte eine spannende Konfrontation mit dem Drachen Fyyrlifux aussehen, bei welcher dieser am Ende im besten Fall erschlagen oder vertrieben werden könnte (oder vielleicht gibt es sogar eine "friedliche" Lösung, indem ihm ein anderes und gewinnbringenderes Jagdgebiet schmackhaft gemacht wird)? Fyyrlifux soll ein noch ziemlich junger feuerspeiender Flugdrache sein, der schon mehrere Weiler im Reich Dyr in Schutt und Asche gelegt hat.
Mein Problem ist, dass ich mit dem Zwergenprinzen als "Profi-Jäger" einen plausiblen und erfolgversprechenden Plan für die Jagd nach dem Drachen präsentieren muss, bei dem die Gruppe sich dann mehr oder weniger beteiligen kann, der aber grundsätzlich auch ohne sie funktionieren sollte/könnte. Also wie machen die zwergischen Drachenjäger Jagd auf einen Drachen?
Über Eure Ideen und Anregungen zu dieser Thematik würde ich mich sehr freuen. Ob und was ich davon am Ende tatsächlich umsetzen werde, ist natürlich noch offen, sehr schätzen werde ich es aber in jedem Fall :)
Ich habe beim Schreiben dieser Zeilen auch grade selbst schon Idee gehabt, dass der Noldo Fyyrlifux reizen könnte, indem er ihm davon erzählt, dass Smaug ja völlig unbesiegbar und viel zu toll und gross und schön und tralala ist, um damit zu erreichen, dass Fyyrlifux Smaug diesen Titel streitig machen will. Das Problem hierbei erachte ich ein bisschen darin, dass bei Tolkien nirgends erwähnt wird, dass Smaug während seiner Zeit in Erebor je von einem anderen Drachen herausgefordert wurde... und das wäre vermutlich schon einen Eintrag in irgendeinem Geschichtsheftchen wert gewesen.
Also was meint Ihr, wie sieht eine Drachenjagd der Zwerge des 5. Hauses aus? Was würdet Ihr spannend finden? In dieser Konstellation als Spieler selber gerne erleben? Es darf ruhig auch etwas zwergenuntypisch daherkommen, denn über die Stiffbeards ist tolkienseitig praktisch nichts bekannt, und sie könnten sich in einigen Dingen ja durchaus deutlich von den "bekannten" Zwergen aus Durins Haus unterscheiden (z.B. haben sie keinerlei Angst/Respekt vor dem Wasser oder so).
Nun denn, lasst Euren Ideen freien Lauf :)
Liebe Grüsse und vielen Dank schon jetzt für Euren Input,
torben
Blechpirat:
Ich finde die Idee, ihn gegen Smaug zu hetzen, auch sehr naheliegend. Aber gibst du als SL die Lösung soweit vor? Sollten nicht die Spieler an die Sache herangehen und die Lösung finden?
Ich würde mir als SL eher Gedanken um die Motive von Fyyrlifux machen - so ein junger Drache hat doch noch keinen Hort, der braucht also Gold, vielleicht einen Fortpflanzungspartner?, einen ruhmreichen Ruf? Warum geht der gegen die Weiler vor? Da ist doch nichts zu holen für ihn, oder? Also hat er vielleicht einen anderen Grund? Das würde ich für mich klären, damit ich die Situation vernünftig beschreiben kann, wenn die Spieler sich an eine Lösung herantasten wollen.
Waldviech:
Der Grund für das Verbrennen der Weiler muss ja nicht unbedingt damit zu tun haben, dass es dort was für den Drachen zu holen gäbe. Wie wäre denn Folgendes:
Der Drache ist ja jung und hat noch keinen Hort. Das würde, so wie ich tolkineske Drachen interpretiere, vielleicht auch bedeuten, dass er extrem ambitioniert ist. Fyyrlifux will einen Hort UND er will einen Ruf als bedeutender, schrecklicher Drache. Und zwar auf Deibel komm raus. Die Geduld und Schläue älterer Drachen geht im dabei ab. Er ist mehr so das Drachenäquivalent eines halbstarken Schulhofschlägers und hat ein Ego, das noch einmal 20 Meter größer ist als er selber. In den Weilern hat nun irgend jemand etwas gesagt, was an Fyyrlifux besagtem Riesen-Ego kratzt - und bei der kurzen Lunte des jungen Drachen reicht schon die Bemerkung, dass er ja noch keinen Hort hätte. Das kam dem Drachen zu Ohren und wutentbrannt hat der nicht nur den Weiler desjenigen, der ihn "beleidigt" hat abgefackelt, sondern die umliegenden Weiler gleich mit. Und weil Fyyrlifux ein planloser Halbstarker ist, hat er danach ein paar kümmerliche Wertgegenstände aus der Asche gekratzt und tut nun so, als seien diese sein Hort. Natürlich ist ihm eigentlich klar, dass dieser "Hort" eine absolut erbärmliche Lachnummer ist - aber das macht Fyyrlifux nur umso gefährlicher, denn nun muss jeder sterben, der auch nur in die Nähe seines "Hortes" kommt (weil ja die Gefahr da ist, dass derjenige davon berichten könnte, dass der Hort nur aus ein paar angekohlten Bilderrahmen und Kuckuksuhren aus schlichten Bauernhäusern besteht).
Fyyrlifux überagressive Planlosigkeit ist allerdings auch seine größte Schwäche. Den Drachen reizen um ihn in irgend eine Falle zu locken ist nicht besonders schwer, selbst wenn die Falle einigermaßen offensichtlich ist.
Jiba:
--- Zitat ---In den Weilern hat nun irgend jemand etwas gesagt, was an Fyyrlifux besagtem Riesen-Ego kratzt - und bei der kurzen Lunte des jungen Drachen reicht schon die Bemerkung, dass er ja noch keinen Hort hätte.
--- Ende Zitat ---
Wie es bei Tolkien so ist: "Und im Liede heißt es... Fyyrlifux sei der Geringste unter den Drachen des Dritten Zeitalters gewesen, seine Habe und seine Kraft im Zorne kleiner als die seiner Anverwandten."
Vielleicht ist derjenige, der das anmerkt ja ein schnörkeliges Elbisch schreibender Chronist aus Gondor oder vom Einsamen Berg, der umherreist, um ein Buch mit den Geschichten der Großen Drachen zu füllen – eigentlich aber vor allem deren Horte ausnehmen will, sollten die Drachen schon tot sein. Und natürlich bei der Erwähnung von Fyyrlifux im Weiler nur abfällig murmelte "Fyyrlifux? Firlefanz...bei dem ist nichts zu holen", um dann lang und breit zu erklären, von welchen Drachen die Leute wirklich Angst haben müssen.
Das heißt natürlich, in Fyyrlifux Hort befindet sich zumindest ein wertvolles Objekt: Die verkohlten Überreste dieses doch sehr ausführlichen Drachenbuches.
Waldviech:
Oh, das hat was! :d
Das mit
--- Zitat ---und seine Kraft im Zorne kleiner
--- Ende Zitat ---
muss sich im Übrigen nicht mit der Darstellung von Fyyrlifux als drachischem Teenager-Rüpel beißen. A) ist er natürlich noch weniger kompetent als die älteren Drachen und B) ist er wie jeder archetypische Schulhofschläger im Grunde seines schwarzen Herzens auch noch feige. Sowas wie die Bevölkerung der verbrannten Weiler oder die Spielergruppe sieht Fyyrlifux als schwach und völlig unterlegen an und ist vor diesen dann in seiner Großspurigkeit kaum zu bremsen. Schließlich geht er davon aus, dass ihm sein Gegenüber nicht wirklich etwas antun an. Sobald Fyyrlifux glaubt, dass ihn jemand oder etwas wirklich verletzen könnte, bleibt er fern.
Wehrlose Weiler abfackeln geht klar. Aber Städte? Oder Burgen? So mit Mauern und echt vielen Bogenschützen? Ja, Nö. Lass mal lieber.
Daher könnte Fyyrlifux im Kampf gegen die Spielergruppe tatsächlich etwas tun, was man von Drachen gemeinhin niemals erwarten würde: Sich verpissen.
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