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[Mongoose Traveller 1] Geringer Nutzen des Scout Schiffs zum scouten?

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Pyromancer:

--- Zitat von: caranfang am  9.11.2021 | 21:21 ---Wir können seit ungefähr 30 Jahre Exoplaneten entdecken. Der von uns bisher auf Planeten untersuchte Bereich entspricht einer Kugel mit einem Radius von etwa 50 Lichjahren (15,3 Parsec). Wenn man dies als Maßstab nimmt, kann man davon ausgehen, dass es kein Problem ist einen ganzen unbekannten Subsektor allein durch astronomische Beobachtungen auf das Vorhandensein von Planeten und Gasriesen zu untersuchen. Dann ist es für einen Scout natürlichen ganz leicht, Systeme ohne Planeten und damit ohne Treibstoffquellen zu vermeiden.

--- Ende Zitat ---

Das sehe ich genau so. Aber gehen wir mal von folgender Situation aus: Ein Scout landet z.B. durch einen Fehlsprung in einem Gebiet, für das er keine Daten hat. Wie lange muss er dann ein Nachbarsystem astronomisch beobachten, bis er weiß, ob es da einen Gasriesen gibt? Wie lange müssen wir denn mit dem Hubble einen Stern beobachten, bis wir das wissen?

Kurna:
Das hängt sehr stark vom genauen Aufbau des Systems ab. Auf der Wiki-Seite zu Exoplaneten kann man da viele gute Infos finden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Exoplanet

Die Transit-Methode z.B. funktioniert nur, wenn man das andere System von der Seite sieht, weil sie darauf baut, das der Planet den Stern minimal verdunkelt, wenn er davor steht.
Dann hängt es natürlich auch sehr stark von der Entfernung des Planeten vom Stern ab. Bei der Transit-Methode z.B. sollte man mehrere Transits beobachten, bevor man sicher sein kann, dass es wirklich ein Planet ist. Bei unserem eigenen System liegt die Umlaufweit der Gasriesen zwischen gut 11 Jahren und über 160 Jahren.

Bei der Astrometrischen Methode (wo man die leichten Änderung der Sternposition misst, die der Umlauf des Planeten verursacht) ist es ähnlich. Da man sowieso erst die Eigenbewegung des Sterns selbst genau studieren muss, kommt man hier ebenfalls kaum unter mehreren Jahren weg.

Wenn man die Radialgeschwindigkeitsmethode nimmt (Änderung des Sternspektrums durch den Dopplereffekt, den die Bewegung um das Schwerpunktzentrum des Stern-Planeten-Systems verursacht), ist es etwas einfacher, und vermutlich schneller, einen Planeten zu entdecken. Aber da weiß man zum Einen nicht die genaue Masse des Planeten, sondern nur eine Untergrenze und zum anderen hängt es wieder vom Blickwinkel das System ab. Schaut man genau senkrecht auf die Bahnebene, gibt es keine Radialgeschwindigkeit.

Mit Hubble und auch den großen erdgebundenen Teleskopen hat man inzwischen auch die Chance, eine Planeten direkt zu beobachten. Auch da spielt die Entfernung Planet/Stern eine Rolle, allerdings ist es umgekehrt wie oben, da man ihn besser erkennt, wenn er weiter vom Stern weg ist. Das bedeutet allerdings wieder, dass es entsprechend lange dauert, bis man anhand der Bewegungen sicher sein kann, dass es wirklich ein Planet ist, der um diesen Stern kreist. (Immerhin liegen die weitesten Exoplaneten, wo eine direkte Beobachtung geklappt hat, bei über 200 Lichtjahren. Bei näher liegenden Systemen wäre das natürlich etwas einfacher.)

Die Chancen werden also besser, wenn man verschiedene Methoden quasi parallel anwenden kann. Mit unseren heutigen Methoden würde ich schätzen, dass absolute Minimum wären ein paar Monate, wenn die Bedingungen optimal sind und man verschiedene Methoden parallel anwenden kann und womöglich sogar vom Planeten ein Spektrum gewinnen kann. Bei weniger optimalen Fällen ist man dann aber schnell bei einigen bis hin zu vielen Jahren.

T.F.:
Der Typ S Scout/Kurier wird ja nirgends als Langstreckenschiff beschrieben, sondern nur allgemein als Forschungs- oder Kurierschiff. Für Tiefenerkundung gibt es aber neben den großen Pötten auch andere Schiffe, wie z. B. Type SX Frontiersman (150t, Sprung-4) oder Type FS Survey Scout ‘Far Reach’ (500t, Sprung-4). Details zu diesen Schiffen, besondere Ausrüstung und weitere Hintergundinformationen finden sich im MgT1-Buch 3 Scouts.

Prisma:
An die die sich über die Frage/das Problem gewundert haben: Ich war davon ausgegangen, dass man mit dem "Scout"schiff mehr erkunden könnte, als nur ein, zwei Systeme. Vorallem dachte ich da an unkartierten Raum.

Ávila:
Kann man natürlich versuchen  ~;D.

Ne, der Typ S ist halt die kleinste Blechdose, mit der man überhaupt ins Nachbarsystem kommt. Also quasi ein interstellarer Geländewagen: Praktisch, günstig, vielseitig, aber wenig leistungsstark. Er ist vor allem so ikonisch, weil er schon im allerersten Regelbuch beschrieben wurde (und seitdem immer dabei ist) und weil man bei der Charaktererschaffung einen bekommen kann.

Später wurden dann natürlich eine Menge größerer Erkundungsschiffe vorgestellt, die ja auch zum Teil genannt wurden. Bei der Deepnight-Kampagne ist man mit einem Modular Cutter (60.000 t meine ich) unterwegs und hat diverse Beiboote, darunter auch 200t-Scoutschiffe.

Da sich das Hauptsetting Travellers schnell in die Richtung "Uraltes Imperium umgeben von anderen Großmächten" entwickelt hat gibt es tatsächlich wenig Regelunterstützung für die Erkundung unkartierten Raumes. Evtl. könnte GURPS Interstellar Wars da etwas bieten (beschreibt den Erstkontakt der Erde mit den Vilani), aber den Band besitze ich nicht. Bei der Deepnightkampagne ist das auf jeden Fall Thema, aber auch da weiß ich nicht, wie das regeltechnisch unterstützt wird.

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