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Gewehre des 17 und 18 Jahrhundert Nachbauen ? (V)

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Gewehre des 17 und 18 Jahrhundert Nachbauen ? da sind zb an der Grenze bei einem Scharmützel diese Sektsamen Donnerstöcke erbeutet worden. Diese werden sogleich zum Experte des Stammes/des Reiches gebracht der sich mit Waffen und Werkzeugen befasst um sie zu untersuchen und nach zu Bauen. Und nun ? wie schwer oder Kompliziert ist es Tatsächlich ? welche Werkzeuge und andern Voraussetzungen braucht man ? welche Materialien ? Hab gelesen Schwarzpulver lässt sich ganz leicht Machen ? Was ist mit Kugeln ? dabei hoffe ich anhand  der antworten eingrenzen zu Können wie ich Gewehre auf der Welt verteile.

Isegrim:
Theoretisch ist die Schwarzpulverherstellung recht simpel, wenn man alle Bestandteile zur Verfügung hat; könnte bspw bei Salpeter mWn schon ein Problem darstellen. Praktisch ist es allerdings alles andere als einfach, das richtige Mischungsverhältnis, die richtige Körnung etc für den benötigten Zweck zu erreichen.

Auch die Herstellung von Lunten- oder Steinschlossflinten an sich dürfte nicht so einfach sein. Kommt halt auf die Produktionsverhältnisse an. Wenn die benötigten Techniken im Prinzip vorhanden sind, geht das; hat sich bspw in Japan gezeigt. Ist die Metallurgie, Schmiede- & Verhüttungstechnik etc noch nicht so weit, gehts nicht.

Guck dir an, in welchen Weltgegenden mit einer eigenen Feuerwaffenproduktion begonnen wurde, nachdem das Konzept von außen vermittelt wurde.

phant:
Der Knackpunkt liegt nicht nur in den vorhandenen Techniken.
Wer irgendein schwarzes Pulver findet, muss doch erst einmal darauf kommen, aus welchen Bestandteilen es besteht und wie das Mischungsverhältnis ist. Ebenso die Bauteile. Z.B. der Lauf ist eine Röhre aus Metall. Aber welches? Welche Eigenschaften muss es besitzen, um die Treibladungszündung auszuhalten?

Ein Nachbau wird sicherlich möglich sein. Je nach technischer Errungenschaft dauert das halt eben und wird viel Versuch und Irrtum und im konkreten Beispiel viel: "Oh...Fuck!" *BUMM* beinhalten.

Aedin Madasohn:
17. und 18. Jahrhundert ist schon recht Mechanik-lastig.
Wenn du von "Stamm" sprichst: der Medizinmman aus dem gallischen Eichenurwald wird dort gar nichts sinnvolles kopiert bekommen

wenn du von 250 nach Christus RömernTM ausgehst: auch die nicht  ;)
wenn die Römer es ihren griechischen Techniker-Sklaven geben: vielleicht, hängt davon ab, ob sie bei ihren lasterverliebten römischen Herren genügend Ressourcen (die dann ja für Seide und Drogen aus dem Osten fehlen) loseisen können
Sobald ein römischer Herr sich Gedanken darüber macht, wie lange er Herr bleibt, wenn die Griechensklaven Donnerbüchsen in die Finger bekommen (weil sie sie ja herstellen), könnte das Projekt aber auch ganz schnell aus Staatsräson eingestellt werden.
Lieber eine Niederlage an der fernen Grenze einfahren, als plötzlich SpartaDonnerkus-Sklavenaufstand im Haus haben

Schwarzes Pulver, welches knallt, brennt, fackelt, nach Vulkan riecht und salzig schmeckt...
in den Alchimistenwerkstaätten von Alexandrina könnte da vielleicht was "ergründet" und systematisch erprobt werden (etwa, wie man zur festen und richtigen Körnung kommt. Blankes Pulver trennt sich nämlich durch Transport-Vibrationen)

der gallische Medizinmann hätte da so manche Hürde zu nehmen, bevor er den weißen Flitter aus der stinkenden Lehmwand im alten Kuhstall erntet...


Isegrim:

--- Zitat von: phant am  2.01.2022 | 13:41 ---Z.B. der Lauf ist eine Röhre aus Metall. Aber welches? Welche Eigenschaften muss es besitzen, um die Treibladungszündung auszuhalten?

Ein Nachbau wird sicherlich möglich sein. Je nach technischer Errungenschaft dauert das halt eben und wird viel Versuch und Irrtum und im konkreten Beispiel viel: "Oh...Fuck!" *BUMM* beinhalten.

--- Ende Zitat ---

Sicher richtig mit den vielen Versuchen, aber je entwickelter die Technik schon ist, je mehr Erfahrung mit verschiedenen Verarbeitungsmethoden etc vorhanden ist, desto eher wird man aus einer Untersuchung von solchen Waffen korrekte Rückschlüsse ziehen können. Da waren bspw die Chancen in Ostasien mit einer weit entwickelten Verhüttungstechnik wesentlich besser als bspw in weiten Teilen Afrika, wo diese noch nicht so weit war; von Weltgegenden, die noch in der Steinzeit steckten, ganz zu schweigen.


--- Zitat von: Aedin Madasohn am  2.01.2022 | 13:46 ---Sobald ein römischer Herr sich Gedanken darüber macht, wie lange er Herr bleibt, wenn die Griechensklaven Donnerbüchsen in die Finger bekommen (weil sie sie ja herstellen), könnte das Projekt aber auch ganz schnell aus Staatsräson eingestellt werden.
Lieber eine Niederlage an der fernen Grenze einfahren, als plötzlich SpartaDonnerkus-Sklavenaufstand im Haus haben

--- Ende Zitat ---

So ziemlich das geschah in Japan: Einführung von Feuerwaffen, Entwicklung einer eigenen Produktion und ausgiebige Verwendung in den damaligen Bürgerkriegen; nach Beendigung dieser Kriege und der Einigung des Landes unter einer neuen Regierung Einschränkung dieser Waffen (ua bis dahin verwendeter Kriegswaffen), dass man fast von einer Aufgabe sprechen kann. Bis dann ein gewisser Matthew Perry mit den wirklichen großen Wummen vor der Tür stand...

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