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[AD&D 2.5E] Von Feuer und Düsternis – Erzählungen aus Euborea
Jenseher:
Für einen Augenblick hörten sie nur das dumpfe rhythmische Krachen und Poltern aus der Ferne. Der metallene Boden des sauberen Ganges vibrierte im Takt. Leise öffnete Neire die doppelflügelige Tür, deren verborgene Konturen nur Zussa hatte erspähen können. Bargh hatte sich hinter Neire positioniert. Die dunkle Aura des Antipaladins, die das heilige Schwert Glimringshert anreicherte, gab ihnen Kraft. Auch Zussas schlaksige Schritte waren zu einem Halt gekommen, als sie gebannt auf das starrte, was sich hinter dem polierten Messing eröffnete. Die Streiter Jiarliraes blickten in eine riesige, noble Halle. Marmorsäulen, Boden und Decke waren dem Stein kostbarer weltlicher Badehäuser nicht unähnlich. Über allem lag ein grünlich-bläulicher Schimmer. Die Wände waren von Mosaiken bedeckt, die Sumpflandschaften darstellen. Durch die Sümpfe wandelten Halbwesen aus Spinnen und Humanoiden. Sie hielten zerstückelte Menschen, Elfen und Zwerge in ihren Mäulern. In der Mitte der Halle war ein silberner Schimmer zu sehen. Dort befand sich ein dichtes Spinnennetz, in dem sich schreckliche Kreaturen versammelt hatten. In der Mitte war jene Spinnenkreatur zu erkennen, der sie bereits im Tempel von Erelhei-Cinlu begegnet waren. Ihr monströser Leib trug den Oberkörper einer wunderschönen Dunkelelfin. Wie als ob der Spinnenkörper die Frau hervorgewürgt hätte, ragte sie ab dem Becken aus dem weit geöffneten Schlund auf. Vier menschliche, dünne Arme an jeder Seite trugen den Spinnenleib. Ein dutzend roter Augen glühte im Gesicht der Dunkelelfin. An anderen Stellen im Netz waren insgesamt drei kleinere Spinnen zu sehen, die rötlich pulsierende Gehirne als Hinterleiber hatten. Eines ihre Beine war durch einen magischen Stecken aus Metall ersetzt worden. An vorderster Stelle befand sich eine Wolfsspinne, deren Lefzen unbändig geiferten. Zwei menschenähnliche Arme entsprangen ihrem Spinnenkörper und trugen einen gewaltigen Säbel. Direkt neben ihr stand eine schwarze, haarige Riesenspinne. Anstelle eines Kopfes, kam der muskulöse Oberkörper eines Dunkelelfen zum Vorschein, der zwei glühende Schwerter trug. Dahinter war eine weitere schwarze Riesenspinne zu sehen. Aus ihr wuchs eine alte Dunkelelfin mit zerzaustem silbernem Haar und bösem Blick. Im Gesicht konnten sie ihre faltige Haut erkennen. Nur Neires scharfen Augen entgingen die drei unsichtbaren Konturen der Wolfsspinnen nicht, die mit Langbögen in ihre Richtung zielen. Für einen Moment betrachteten sich die beiden Parteien in unausgesprochenem Hass und Neire flüsterte zu Bargh. „Vor euch… gebt acht! Unsichtbare Bogenschützen.“ Dann schallte die Stimme von Bargh durch die Halle und übertönte das Hecheln des Wolfskopfes. „Welcher Herr möchte uns in seiner Halle willkommen heißen?“ Bargh, Zussa und Neire vernahmen keine Antwort, doch sie hörten das Kichern der Mädchenstimme, das nur in ihren Köpfen war. „Tretet herein, Bargh. Ihr seid ein stolzer Krieger, doch ihr wandelt noch immer in den Schatten eines anderen. Ich kann euch von dem befreien.“ Bargh spürte, wie die Stimme seinen Geist verdrehte. Er hob seine heilige Klinge höher; betrachtete die Venen, die sich durch den schwarzen Stahl zogen und aus kleinen Löchern der Schneide Schatten bluteten. Dann schüttelte er den Kopf und antwortete. „Nein… ich frage euch… wer seid ihr?“ Bargh richtete seine Konzentration auf die Klinge und beschwor ihre Schatten. Das Kichern in den Köpfen der drei Streiter erstarb augenblicklich und sie hören Schritte, Schreie und Gemurmel. Um sie herum herrschte eine totale Finsternis, die Bargh beschworen hatte. Es waren die lebendigen Schatten ihrer Göttin, die Zussa und Neire vollständig durchblicken konnten. Bargh erkannte nur den näheren Umkreis um sich selbst, nicht aber das, was dahinter lag. Plötzlich tauchte vor ihm die Kreatur mit dem Wolfsschädel auf. Bargh griff mit flammender Klinge an und war schneller als Wesen. Drei blutende Wunden fügte er der Riesenspinne zu, bevor der Wolfsfortsatz aufheule und sein Leben aushauchte. Neben ihm zuckte ein heller Strahl von Magmafeuer durch die Finsternis. Neire hatte seine Magie entfesselt und Bargh konnte die Todesschreie des Dunkelelfen hören, als die chitinerne Kruste eines Spinnenunterleibes platzte. Bargh lauschte und duckte sich hinter sein Schild. Dann drang er nach vorn. Zussa hatte Gebete an ihre Göttin gerichtet und er genoss die Kraft. Er hieb mit Glimringshert auf alles ein, was sich ihm in den Weg stelle. Um sich herum hörte er Explosionen und Kampfeslärm. Einmal zuckte ein Eissturm über ihn hinweg. Er konzentrierte sich auf das heilige Schwert und die Kälte konnte ihn nicht berühren. Erst als er Neires aufgeregte Stimme neben sich hörte, ließ er die Dunkelheit fallen. Um sie herum lagen die toten Leiber der Kreaturen. Sie hatten ein Blutbad angerichtet. Hier waren Spinnenbeine abgehackt. Dort waren Brustkörbe zerfetzt. Die beiden Halbdunkelelfenspinnen waren fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Durch die Hitze waren ihre Unterleiber von innen aufgeplatzt und ihre Innereien waren über den marmornen Boden verteilt. Bargh lauschte Neires Worten, während er nach lebenden Gegnern suchte. „Die Spinnenfrau, die wir bereits in Erelhei-Cinlu bekämpften. Sie ist hinfort, sie hat sich aufgelöst.“
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Sie waren danach weiter vorgedrungen, durch die Messinggänge. Hier und dort hatten feurig schimmernde Risse das Metall durchzogen. In einem Tunnel hatten sie zwei Säulen von aufrechtem, grauen Schleim angetroffen. Ab und an waren Andeutungen von Extremitäten aus der gräulichen Substanz hervorgetreten. Sie hatten die Kreaturen schnell niedergemacht, doch hinter einem grünen Vorhang eines Gemachs hatte Neire ein hektisch-panisches Atmen gehört. Sie hatten sich vorsichtig dorthin bewegt und den Vorhang zurückgerissen. Dahinter hatten sie einen dunkelelfischen Schlafraum entdeckt. Auf einem Bett hatte eine junge Dunkelelfin gesessen, die sie mit einem Grauen in den Augen angeschaut hatte. „Wer… wer seid ihr? Wie komme ich hierher?“ Hatte das Mädchen gefragt und Neire hatte geantwortet. „Wir kommen von weit her und sind hier hingereist. Doch sagt, woher kommt ihr?“ Das Mädchen hatte sich versuchet erinnern und dann gesagt. „Ich bin aus Erelhei-Cinlu. Mein Name ist Jys T’iirn.“ Neire hatte genickt und sie angelächelt. Sein Gesicht und Haare waren mit Öl und Ruß verschmiert gewesen. „Wir kommen auch von dort. Wir waren zuletzt im Tempel der Spinnengöttin und haben ihre Priesterinnen getötet. Durch ein Portal gelangten wir dann hierhin.“ Das Mädchen hatte sich erschreckt, sie aber weiter gefragt. „Ich habt was… ihr habt die Priesterinnen getötet? Das kann nicht sein. Selbst die adeligen Häuser hätten sich das nicht getraut. Sie sollen sehr mächtig sein… Aber sagt, was ist dieser Ort?“ Neire war wieder ernst geworden, als er geflüstert hatte. „Wir sind im Reich der Spinnengöttin, in ihren metallenen Sphären. Wo wir genau sind, werden wir schon herausfinden.“ Als die Dunkelelfin sie nur noch mit großen roten Augen angestarrt hatte, hatte Neire hinzugefügt. „Wir können euch retten, können euch von hier wegbringen. Ihr müsset nur die folgenden Worte dreimal wiederholen.“ Das Mädchen hatte genickt und gesprochen. „Die Spinnengöttin Lolth ist schwach und verachtenswert. Ich werde ihr für immer abschwören.“ Erst als die Dunkelelfin die Worte dreimal wiederholt hatte, hatte Neire ihr gut zugesprochen. Dann hatte er den Vorhang zugezogen und sie hatten den Raum verlassen. Neires gute Ohren hatten aus dem Gemach dann das leise Schmatzen von Fleisch und das Knacken von Chitin gehört. So war er zurückgeschlichen und hatte den Vorhang ein zweites Mal zurückgezogen. Von dem Mädchen war nichts mehr zu sehen gewesen. Über dem Bett hatte eine fette, schwarze Spinne gehockt, deren rote Augen dieselben von Jys T’iirn waren. Die Spinne hatte nach Neire geschnappt und ihre Fangzähne hatten sich in Neires Hals gerammt. Für einen Augenblick hatte der Jüngling der Flamme das brennende Gift gespürt, das sein Herz zu lähmen drohte. Er hatte aber an Jiarlirae gedacht – an das Feuer ihrer ewigen Herrschaft. Dann hatte er seinen Degen durch den Kopf der Kreatur gerammt. Sie hatten die Gemächer danach verlassen und weitere Gänge erkundet. Hinter einer Türe hatte Neire Atemgeräusche gehört. Mit dem Überraschungsmoment hatten sie angegriffen und einen weiteren vierarmigen Hundsdämon und eine dunkelelfische Hexe getötet. Dann hatte sich in dem Messinggang ein doppelflügeliges Portal geöffnet, aus dem zwei weitere Hundsdämonen hervorgedrungen waren. Doch für Bargh und Zussa waren auch sie keine Gegner gewesen. So standen sie nun am Eingang in eine halbkreisförmige Halle, aus der rötliches Runenlicht drang. Drei Erhebungen waren zu erkennen. Auf den steinernen Plattformen glühten rote Runenmuster. An anderen Stellen führten Messingrohre vom Boden zur Decke. An der gegenüberliegen Wand konnten sie bullaugenförmige Öffnungen aus Kristallglas sehen, durch die silbernes Licht strömte. Auf dem mittleren Podest thronte eine vier Schritt große Kreatur mit muskulösem Körper und dem Schädel eines Hundes. Sie hatte vier Arme, die in langen Krallenhänden endeten. Als Bargh sein Schwert erhob bellte die Gestalt in geifernder Sprache die Worte. „Haltet ein… noch ist es nicht zu spät.“ Bargh setzte sich bereits in Bewegung und stürmte auf den Hundsdämon zu. Er schrie. „Flamme und Düsternis sind hier und sie werden nicht einhalten.“ Dann rammte er die heilige Klinge in das Wesen. Wieder und wieder schnitt er durch Fleisch, Sehnen und Knochen. Schwarzes, stinkendes Blut spritzte auf das Pult aus schwarzem Stein. Die roten Runen sogen das dämonische Blut auf und fingen sich an zu bewegen. Rhythmische Kontraktionen der Sphären durchfuhren den Boden. Mit einem tierischen Heulen hauchte die Höllenkreatur ihr Leben aus.
„Schaut, diese Rune. Ich glaube sie steht für Euborea. Sie muss in der Mitte des Pultes aufglühen. Jetzt ist sie verschoben“ Neire hatte seinen Schattenmantel zurückgezogen und zeigte auf das rote Glühen im Stein. Auch Zussa nickte. „Ja, jetzt erinnere mich. Die Rune sieht wie ein Sternzeichen aus. Ein Zeichen für unsere Heimat, Neire.“ Neire lächelte Bargh und Zussa an, dann drehte er die Viole mit dem schwarzen Blut des Dämons. „Wenn ich das Blut nur in diese Mulde schütte…“ Wieder saugte der Stein die Flüssigkeit auf und Vibrationen gingen durch den Boden. Die Rune wanderte flackernd in die Mitte des Pultes. „Ha!“ Lachte Neire. „Ich wusste es. Es ist der Ort, den diese Messingsphären ansteuern. Doch was ist das hier?“ Neire zeigte auf eine Rune, die sich ganz in der Nähe befand. Als Zussa und Bargh mit den Schultern zuckten, führte er weiter aus. „Ich glaube das Zeichen bedeutet Feind. Doch um welchen Feind handelt es sich. Um einen Feind der Spinnengöttin. Vielleicht sind es die vier elementaren Aspekte? Ihre Kulte haben wir bereits ausgelöscht.“ Bargh knirschte mit den Zähnen, als er sagte. „Vielleicht ist es der Tempel von Torm, in Fürstenbad.“ Ein Kichern war von Zussa zu hören, die vor die Augen aus Kristallglas gegangen war und dort verträumt hindurchstarrte. „Der Tempel von Torm, hihihi… er brannte so schön.“ Ein tiefes Räuspern kam von Bargh. „Hmmm, ich sagte der Tempel von Torm in Fürstenbad.“ Wieder kicherte Zussa. „Er brannte so schön… hihihi.“ Neire legte Bargh seine linke verbrannte Hand auf den Schwertarm und gab ein schlangenhaftes Zischen von sich. „Vielleicht ist es auch ein neuer Feind? Vielleicht sind wir es? Der Tempel des Jensehers, die wachsende Macht unserer Herrin in Euborea.“ Bargh haarloser, verbrannter Schädel wandte sich Neire zu und sein grimmiger Blick wandelte sich zu einem Grinsen. Er imitierte Neires Schlangenlaut und zeigte seine gespaltene Zunge. „Vielleicht sind wir es, der Tempel des Jensehers.“ Neire zog am Panzerhandschuh von Bargh und gemeinsam gingen sie zu Zussa. Sie starrten durch das Kristallglas in das silberne Schimmern dahinter. Sie sahen Nebel, die an ihnen vorbeiglitten. Hier und dort tauchten schwarze Felsbrocken auf, die dann und wann ihre Größe veränderten. Neire legte einen Arm um Zussas Hals. Mit der anderen hielt er Barghs Panzerhandschuh. Er ignorierte Zussas Schweißgeruch. Dann zischelte er den beiden zu. „Das silberne Licht geht von den Seelen der Toten aus, die dieses Reich durchwandern. Ihr Weg führt sie in Jenseits. Dorthin, wo die Götter weilen. Dem Ort, von dem wir kommen.“ Zussa ließ einen tiefen Seufzer von sich. Ihre grünen Augen funkelten in ihrem verdreckten Gesicht. Dann sagte sie. „Es ist so schön, Neire.“
Jenseher:
Bargh, Zussa und Neire waren eine Zeit in der Kammer der glühenden Runen geblieben. Sie hatten gebannt durch die Kristallfenster gestarrt und die silbernen Nebel bewundert, in denen Steinbrocken und merkwürdige Bauten auftauchten und wieder verschwanden. Danach hatten sie sich an die weitere Durchsuchung der Ebene begeben. Sie hatten verschiedene Vorratsräume und leere Behausungen der Dämonen dieses seltsamen Sphärenkonstruktes gefunden. Neire hatte schließlich das tiefe Krächzen Vogel-ähnlicher Laute gehört. Die Geräusche waren deutlich von oben gekommen. Das Kind der Flamme war dann vorgeschlichen und hatte am Ende der Treppe nach oben eine Halle entdeckt, die von dem spärlichen Licht glühender Risse im Messing der Wände erhellt gewesen war. Ihm war der Gestank von Vogelkot entgegengekommen, der den Boden des bis zu sechs Schritt hohen Gemachs bedeckt hatte. Die Kuppelhalle hatte eine Vielzahl von Käfigen beherbergt, die jetzt geöffnet waren. Neire hielt die Luft an und betrachtete die Kreaturen, die durch die Düsternis flogen. Sie waren von hässlicher Form – halb Mensch, halb gefiedertes Wesen. Die langen, dünnen Beine der Kreaturen hingen unbrauchbar hinab und ihre geschuppte Haut war von grüngelbem Schimmer. Sie besaßen Köpfe mit Papageienschnäbeln. Krauses, schwarzes Haar fiel zu den Seiten hinab. Kraft ihrer dünnen Arme trugen drei der Kreaturen Langbögen, während drei weitere Streitkolben hielten. Neire zögerte nicht lange. Er flüsterte leise die Zauberformeln, während er sich in den Schatten seines Mantels verbarg. Die Kreaturen schienen ihn nicht bemerkt zu haben. Dann brachen Magmaflammen aus dem Boden der Halle und brannten bis zur Decke hinauf. Die Wesen wurden in infernalisches, übernatürliches Feuer gehüllt. Schreie drangen durch das dumpfe Rumoren der Feuerwand, als Haut und Haare anfingen zu brennen. Verzweifelt versuchten sie sich in der Höhe der Kuppel zu sammeln. Doch die unbarmherzigen Flammen brannten auch hier. Wildes Vogelkreischen wandelte sich in menschenähnliche Todesschreie. Nacheinander stürzten die Wesen in die Flammen und hauchten ihr dämonisch-degeneriertes Leben aus.
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Das mädchenhafte Kichern hallte in Bargh Kopf. Es war von schönem Klang, doch feindselig, niederträchtig und boshaft. Ein Blick in das schmutzige Gesicht von Zussa, deren rote Locken in verschiedene Richtungen abstanden, sagte Bargh, dass die Feuerhexe die Stimme auch hörte. Bargh konzentrierte sich auf den grünen Vorhang, der vor ihm lag. Nachdem sie durch weitere Gemächer und Gänge gekommen waren, hatte Neire hier eine dunkelelfische Rune entdeckt und beseitigt. Er hatte Bargh und Zussa flüsternd darauf hingewiesen, dass die Rune starke Frostmagie hervorgerufen hätte, wären sie unbedarft auf den grünen Vorhang zugegangen. Bargh konzentrierte sich auf Glimringshert, sein heiliges Schwert. Dann biss er die Zähne zusammen und stieß den Vorhang zur Seite. Hinter dem samtenen Stoff sah er ein königliches Gemach. Der gesamte Boden war aus silbern schimmernden Marmor und von dunkleren Riefen durchzogen, die ein großes Spinnennetz darstellten. Schwere Säulen hielten eine verzierte Decke. Über der Halle lag der Schimmer von silbrigem Licht, das von brennenden schwarzen Kerzen kostbarer Kandelaber angereichert wurde. In der Mitte der Spinnennetzriefen befand sich ein Thron aus Marmor, auf dessen Rückenlehne acht Smaragde wie große Augen eingelassen waren. Im hinteren Teil konnte der Antipaladin schemenhaft das Bett eines Kaisers sehen. Auch die Sitzgelegenheiten, Bücherregale und Kommoden mit glänzenden Karaffen deuteten auf das ausladende Zimmer eines Herrschers hin. Bargh konzentrierte sich auf die Kreaturen, die sich in dieser Halle versammelt hatten. Sein Blick galt augenblicklich der wunderschönen Dunkelelfin mit dem silbernen Haar und den rot glühenden Augen. Ihr Gesicht war schmal, mit feiner Nase und hohen Wangenknochen – eine übermenschliche Symmetrie, pechschwarzer, glatter Haut. Sie hatte ihr Haar zu einem Seitenscheitel gekämmt, das von einem Gespinst in Form eines Diadems zusammengehalten wurde. Sie wirkte jugendlich und alt zugleich. Gekleidet war die Herrscherin in schwarze Seidengewänder, die freizügige Rundungen offenbarten. Über ihren Beinen lag ein adamantenes Runenschwert hauchdünner Klinge. Bargh erkannte das Gesicht sofort wieder. Es war jene Frau, der sie bereits im Spinnentempel von Erelhei-Cinlu und im Kampf zuvor begegnet waren. Zwischen dem Thron und Bargh hatte sich eine monströse, mehr als drei Schritt große, Kreatur aufgebaut. Der Unterleib war der einer Spinne, mit gelblich-goldenem Haar. Anstelle eine Vorderleibes, wuchs dort der Oberkörper eines Schreckenswolfes hervor. Knöcherne Kämme zogen sich über Rücken von Wolf und Spinne zugleich, durch die metallene Ringe mit Spitzen getrieben waren. Auf dem Kopf trug das Wesen eine silberne Krone. In zwei menschenähnlichen, muskulösen Armen hielt sie glühende Schwerter. Eine Klinge war wie aus hauchdünner Spinnenseide, während die andere schimmerte, als ob sie von einer gelblichen Flüssigkeit benetzt wäre. Die Kreatur war aber nicht allein. Unweit hinter ihr befand sich eine weitere Wolfsspinne mit grauem Fell und rötlich glühenden Augen. Sie hielt eine Armbrust in ihren menschlichen Händen. Hinter dem Thron konnte der Ritter Jiarliraes drei weitere Wolfsspinnen erkennen, die mit bläulich glühenden Stahlplatten geschützt waren und Schlachtenäxte trugen. Sie besaßen ein verblichenes Fell und sahen gealtert aus. Bargh trat einen Schritt nach vorn und versuchte mit lauter, sicherer Stimme zu sprechen. Seine Gedanken waren bei seiner Göttin Jiarlirae, der er sein Leben anvertraute. „Ich frage euch nur ein drittes Mal. Wer ist der Herr dieses Ortes?“ Für ein paar Herzschläge herrschte Stille, dann kam Bewegung in die Wolfsspinne mit der Krone und dem goldenen Fell. Über die Lefzen ihres zähnefletschenden Maules, tropfte Geifer hinab, doch ihre Stimme klang tief, beharrlich und beherrscht. „Tretet hervor und knieet nieder Sterblicher. Ihr stehet vor Rah’Ar’Ylch, dem König aller Spinnen, gekrönet von der Herrin höchstpersönlich, gebadet in ihrer Gunst.“ Während die monströse Kreatur sprach, hörte Bargh wieder die mädchenhafte Stimme in seinem Kopf kichern. Da war ein Flüstern, das in dem Kichern mitsprach. „Ihr wisst es doch schon längst, einsamer Krieger. Ihr wisst es, also sagt meinen Namen und betet mich als eure Göttin an.“ Bargh knirschte mit den Zähnen. Er fühlte den Rubin seines Auges im Takt seines Pulsschlages pochen. Er brüllte: „Ihr werdet ihren Namen sagen oder sterben!“ Jetzt wandelte sich die Stimme des greisen Mädchens in ein niederträchtiges Zischen und die Dunkelelfin bewegte ihre Lippen. Ihre Augen begannen rötlich vor Hass zu glühen. „Genug des Ganzen, beseitigt dieses Ungeziefer.“ Bargh wusste, er musste kämpfen. Vielleicht würde er hier sterben, vielleicht würden sie alle sterben. Aber er könnte durch seine Handlungen Neire retten und vielleicht auch Zussa. Er würde dann in das Reich seiner Göttin fahren, in die feurigen Schatten. Mehr Gedanken konnte er nicht verschwenden, dann stieß er mit der Wolfsspinne zusammen. Er roch den seltsamen Hauch, der von dem Wesen ausging. Er konnte ihn nicht beschreiben, aber er würde ihn nie vergessen. Dann griff er an. Er beschwor die Schicksalsmacht von Jiarlirae, die mächtigste seiner Waffen. Sein Schwert hüllte sich in Magmaflammen und er zielte auf den Kopf. Im letzten Augenblick wich die Kreatur aus. Der Dämon und König der Spinnen wand sich in übermenschlichen Reigen. Bargh strauchelte. Der Unhold rammte ihn zu Boden. Jedes andere Schwert wäre der Hand seines Trägers entglitten, doch er war der Drachentöter und er trug Glimringshert. Das Schwert war an ihn gebunden, wie die Seele an den Körper eines Lebenden. Der Dämon war über ihm, er fühlte den Stahl durch seine Haut und seine Muskeln gleiten. Bargh spürte keinen Schmerz. Er richtete sich auf – so gut er konnte - und griff weiter an. Neben ihm hörte er die Gebete von Zussa. Sie konnte ihre Anrufung Jiarliraes nicht beenden. Eine weitere Wolfsspinne mit Armbrüsten hatte hinter einem Vorhang gelauert und ließ einen Bolzen in Richtung Zussa schnellen. Bargh hörte den Schmerzschrei der Feuerhexe hinter sich. Dann explodierte Neires Magie in Form von Magmageschossen auf dem Thron der Herrscherin, die er für die fleischgewordene Form der Spinnengöttin hielt. Ja, es musste Lolth selbst sein, denn Neires Magie glitt wirkungslos durch die Dunkelelfin hindurch. Der Thron brach in zwei glühende Teile, deren Steinsplitter durch das Gemach prasselten. Bargh nutzte den Moment und richtete sich wieder auf. Dann schlug er zu. Wieder und wieder. Es war jedoch Neires gleißender Strahl von Magmafeuer, der den Spinnenkönig tötete. Der Dämon blähte sich auf und gelbliche-weiße Innereien verteilten sich durch das Gemach, als die Kreatur zerfetzt wurde. Die axtschwingenden Wolfsspinnen waren mittlerweile zu ihm vorgerückt und Bargh tötete eine nach der Anderen. Neben ihm kämpfte Neire, von dem nur der schlanke Degen aus grünlich schimmerndem Stahl zu sehen war. Auch Zussa war mittlerweile in den Nahkampf verwickelt. Die Gestalt auf dem Thron beschwor einen Sturm aus Kälte, der über sie hinwegfuhr. Glimringshert war jedoch stärker und die schwarze Kunst konnte sie nicht erreichen. Dann sah er Neire zur Spinnengöttin vordringen. Er wusste, er musste den Jüngling schützen. Bargh streckte die letzte Kreatur nieder und benutzte seine schwarzen Schwingen, um sich nach vorn zu katapultieren. Dann stieß er Glimringshert in ihren Körper. Auch Neire griff an. Wieder und wieder. Die Wunden schlossen sich nach jedem Hieb und tausende kleiner Spinnen krabbelten hervor. Dann zog sich ein glühender Riss über den Körper der Kreatur, die gerade begonnen hatte sich aufzulösen. Bargh stieß die heilige Chaosklinge Jiarliraes in das gleißende Licht, das dort hervordrang. Im hübschen Gesicht von Lolth war ein Staunen zu sehen. Beißzangen einer Spinne hatten sich in ihren Mundwinkeln gebildet. Dann brach die Göttin in gleißendem Licht auseinander und ein ohrenbetäubendes Donnern durchdrang das Gemach. Ein gleißender Strahl von Feuer erfüllte den Raum. Da war der kreischende Schrei des Mädchens, der in seinem Kopf und überall war. Bargh spürte die Hitze und kniff sein gesundes Auge zu. Durch den Rubin betrachte er das Licht. Er sah die Konturen von zwei Gestalten, die nach den Körperhälften griffen. Mit langen, vielgliedrigen Armen zerrissen sie den Leib und zogen die Göttin in die Leere, in die Dunkelheit des Abgrundes. Dann herrschte Stille und Bargh brach auf seine Knie. Er betrachte für einen Augenblick das Blut, was aus seinen Wunden auf den Boden tropfte. Was geblieben war, war das Pochen von Glimringshert, das dem Schlag und Schritt seines Herzens folgte. Was geblieben war, war der Sieg Jiarliraes – der Sieg von Flamme und Düsternis.
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„Dort schaut!“ Zussa war auf die kleinere der beiden Kuppeln aus Messing geklettert und zeigte durch den Dunst in eine Richtung. Um sie herum war das dumpfe Grollen von Maschinen zu hören, das das helle Surren von Mücken überdeckte. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und ein rötliches Licht überzog den Horizont. „Dort, seht ihr sie nicht? Der schneebedeckte Berg. Es ist die Irrlingsspitze, ich bin mir sicher.“ Zussa zeigte über die Sumpflandschaft hinweg in Richtung des noch dunklen Teils des Horizontes. Bargh und Neire folgten Zussas Weisung und schauten hinweg über nebelbedeckte Sumpffelder, aus deren Tümpeln Gestrüpp und kahle Bäume aufragten. Unter dem schwarz-purpurnen Horizont ragte ein schroffer weißer Gipfel auf, der durch die ersten Lichtstrahlen erhellt wurde und alle anderen Berge überragte. „Die Irrlingsspitze, der Tempel des Jensehers. Wir müssen durch Berghof, um zurück zu gelangen. Der Weg ist weit.“ Neire hatte seinen Schattenmantel abgelegt und seine gold-blonden Locken schimmerten rötlich im morgendlichen Glanz. „Wir haben es zurückgeschafft, Neire… wir waren siegreich und haben den Ruhm unserer Göttin gemehrt. Das ist alles, was zählt,“ sagte Bargh und trat zum Kind der Flamme. Zussa lachte und scherzte über ein Wiedersehen mit Meister Halbohr. Dann setzten sie sich auf das diabolische Metall aus dem Abgrund. Die Vibrationen der Konstruktion waren fast zum Erliegen gekommen und das Surren von Mücken wurde nun unangenehm hörbar. Sie tranken Wein und betrachteten den glühenden Magmaball der aufgehenden Sonne. Die Schatten zogen sich kriechend, während die drei Streiter Pläne schmiedeten. Es schien fast, als würden sich Flamme und Düsternis vor ihnen verbeugen, während sie über die Bergung der Kostbarkeiten der Dunkelelfengöttin berieten. Sie hatten Lolth, die Königin der Spinnen getötet. Sie feierten ihre Göttin und sich selbst, denn sie waren treueste Diener der hohen Herrin des aufsteigenden Chaos des Abgrundes. Alles was zählte war Jiarlirae, nur Jiarlirae, nur Jiarlirae!
Jenseher:
Neugierig betrachtete ich die Neuankömmlinge, die gerade durch die Welten gereist waren und im Ne’ilurum-Herz der Irrlingsspitze angekommen waren. Über mir schwebte Funkenträger, doch wollte ich jetzt nicht mit ihm spielen. Viele andere waren ebenfalls gekommen. Dort war Lyrismar Schwefelschimmer, dessen verbrannte Haut noch nach dem berauschenden Öl stank, was er sich in sein Fleisch brannte. Auch die Kreatur namens Elmenshyr war da, doch niemand wagte es der im Seelenfeuer brennenden Gestalt näher zu kommen. Ich stand zusammen mit Neire und Bargh in der Menge, während einer nach dem anderen durch die Sphäre aus dunklen Schatten schritt, die zwischen den Obelisken aus Ne’ilurum waberte. Fast ein Dutzend Krieger waren dem Ruf unserer Herrin der Flammen und der Schatten gefolgt.
Grimmig schauten sie drein, vor allem ein Weibsstück, was mit rotglühenden Augen in die Menge starrte und dabei ein gezacktes Kurzschwert hochhielt. Ihr Name war Lael’ieth, wie ich später noch erfuhr. Und an ihrer Seite war ständig der gewaltige, aber dumm dreinblickende Brangarst. Sie stammelte etwas in einer merkwürdigen und widerlichen Sprache, worauf ihre Begleiter in ein blutrünstiges Lächeln einstimmten. Doch bevor irgendjemand auch nur eine falsche Bewegung machen konnte, trat eine weitere Gestalt hervor. Der stämmige Körper, dessen linke Hälfte von Feuer und Krankheit zerfressen war, wurde von abgewinkelten Ziegenbeinen getragen. Auch er fauchte etwas in jener merkwürdigen Sprache, was bei den anderen Kriegern offenbar für Eindruck sorgte; das Grinsen erstarb in der Meute. Jetzt blickte er uns an und sprach unsere Sprache, wenn auch nur schwer verständlich. Es war Magregua, der Anführer dieser Schar, der sie aus den Reichen unserer Herrin selbst bis hierhin geführt hatte. Ich glaube meine Augen glänzten für einen Moment bei dem Gedanken weitere Krieger der Flammen hier bei mir zu haben. Doch dann sagte er, dass nur er der Herrin wirklich diente, die anderen der goldenen Münze Untertan wären. Also waren es doch nur Tagelöhner oder Söldner und würden die Stimme der Herrin nicht hören noch in den Flammen ihre Zeichen sehen können.
Natürlich war auch Halbohr dort. Unser Meister Halbohr schien sich etwas verändert zu haben in der Zeit, als wir die Spinnengöttin gejagt und im Namen Jiarliraes zur Strecke gebracht hatten. Er wirkte zerstreut und verwirrt. Wahrscheinlich sind ihm seine Pläne zu Kopfe gestiegen. Er stellte sich als „Bezwinger von Urrungfaust“ vor. Wenn ich mich richtig erinnerte, war es eher Bargh, der den König der Nachtzwerge erschlagen hatte. Aber auch Magregua hatte wenig Interesse an Halbohr und fragte direkt nach dem Propheten Jiarliraes. Damit hieß Neire sie im Namen der Herrin willkommen. Sein kindliches Gesicht fiel auf einen der Krieger, dessen muskulöse Arme ölig glänzten. Tiefe Narben überzogen seine bleiche Haut als hätte er sie in glühende Kohlen gehalten. In seine dunkle Rüstung hatten sich Flecken von Blut eingebrannt. Und aus seinem Schild grinste mich ein silberner Totenschädel an. Er stellte sich als Belkor vor und Neire lächelte ihn an: „Ihr habt richtig daran getan hierhin zu kommen“, und zu Magregua gewandt: „und ihr habt richtig daran getan, ihn hierhin zu führen“. Damals verstand ich noch nicht was Neire an Belkor gefunden hatte, aber ich wusste, dass das Gespür von Neire sich selten täuschte. Und er konnte die Düsternis in den Flammen sehen und deuten. So sollten die Dinge mit Bekor einst ihren Lauf nehmen.
Halbohr stand abseits und keiner schien ihn mehr zu beachten. Doch hatte auch er eine Aufgabe, schließlich mussten die Streiter des Abgrundes auch irgendwo untergebracht werden und zu Diensten eingeteilt werden. Und er musste sich um die großen Sphären der Spinnenkönigin kümmern, dass nicht irgendein dummer Bauer oder Händler darüber stolpert. Er hatte kurz erzählt, was in letzter Zeit alles vorgefallen war. Offenbar wollte König Eldenbarrer die alte Feste der Feuerriesen, des gefallenen König Isenbuk, wieder bemannen und Krieg führen, gegen einen anderen Feuerriesenkönig, Jarl Snarger Schwarzhand. Auch gab es Berichte über Spione irgendwo aus dem Norden – sie wurden in der Stiurmark gesehen und gehörten der grauen Rasse an. Angeblich hatte ein Anführer der Barbaren, mit dem Namen Wulfung Eisenbann gegen die Grauelfen gekämpft. Er war nach Nebelgard gekommen, um im Tempel des Jensehers um Hilfe zu bitten und vermutete, dass die Spione aus der alten Grauelfenstadt mit dem Namen Nysthandarith kamen. Halbohr erzählte weiter von Handel mit Dreistadt, von Karawanen, von Spannungen hier und Scharmützeln dort. Ich weiß nicht was er noch alles erzählt, denn ich hatte Funkenträger neue Kunststücke beigebracht. Die waren viel interessanter.
So vergingen die Tage und die Wochen. Die Neuankömmlinge machten sich nützlich. Belkor verrichtete seinen Dienst auf den Mauern der Feste, die nach mehreren Jahren Arbeit immer noch nicht fertiggestellt war. Bargh schmiedete sich aus den Schuppen des Lindwurmes Thiangjord eine prächtige Rüstung. Die goldenen, roten-glühenden Schuppen der Kreatur glänzten und in der Mitte prangerte der gewaltige Diamant der die Seele eines uralten Wesens trug, eingebettet auf dem Stern des Chaos aus Ne‘ilurum. Halbohr wiederum plante und plante. Ab und zu sprach ich ein paar Worte mit Belkor und wollte herausfinden, was Neire in ihm sah. Belkor erzählte von seiner Reise. Wie er durch die Höhlen mit den kreischen Winden kroch, über den sagenumwobenen Fluss Styx fuhr und fieberhaften Albträumen widerstand. Ich glaube weder er noch die anderen wussten, wohin Magregua sie führte. Ich dachte mir aber, wenn er sie im Namen von Jiarlirae führte, dann wird alles seine Richtigkeit haben. Vielleicht ist es das, was Neire viel früher verstand als ich.
Nach einigen Monaten rief Neire uns zu sich in seinen Turm der Schatten. Zusammen mit seiner Frau Edda von Nebelheim erwartete er uns schon. Sein Gesicht schien noch jünger zu sein und auch an Edda sah man kein Anzeichen von Alter. Ihre feinen blauen Augen blickten klar aus dem blassen Gesicht hervor. Aber in Neires Augen loderte es: "Neuigkeiten aus Raginhall haben uns erreicht. Auf den Ruinen der alten Burg Aurindwiel, sollte Jiarlirae zu Ehren ein neuer Tempel entstehen. Er hat sogar schon einen Namen, der Tempel des Chaos. Auch laufen die Karawanen der Hügelriesen, die die Seelensubstanz aus den Sümpfen zu uns tragen, hier vorbei. Doch sie sind schon einige Tage ausgeblieben. Es hat sogar Gerüchte über eine Revolution in Raginhall gegeben. Es heißt, sie scharen sich um einen neuen Propheten der Göttin." Sein Gesicht wurde zu einer finsteren Maske: "Ihr wisst aber," fuhr er zischend fort, "es kann nur einen Propheten geben!".
In den braunen Augen Belkors stand die Verwirrung. Raginhall, Prophet, Hügelriesen... Er wusste nicht wirklich etwas damit anzufangen, auch wenn er in den Tagen auf der Wachmauer das ein oder andere aufgeschnappt hatte. Das sah auch Neire und sein Gesicht wurde weicher: "Manchmal trägt das Feuer eine schwere Last und eine schwere Bürde. Konzentriert euch auf eben diese Bürde und horcht, was die Flammen euch sagen werden." Belkor folgte dem Rat der Propheten und schloss die Augen. Seine Hände umklammerten irgendetwas auf seiner Brust - vielleicht irgendein Schmuckstück, was ihm Mut gab?
Neire hatte nicht viel mehr erfahren können. Der Priester der den Tempelbau begonnen hatte, trug den Namen Yore’Wyr, eigentlich ein treu ergebener Diener der Flamme. Doch das war nicht das einzige Rätselhafte: Neire zeigte auf seine Fenster deren dunkle Gläser den Nebel durchdringen konnten der wie eine Decke über Nebelgard liegt. Halbohr und ich schritten an das Fenster. Doch während Halbohr sich in Herrscherposen begab, schaute ich nach oben und sah die Sichel des Mondes. Sie hatte nicht den Glanz von Silber, sondern ein roter Schimmer lag darüber. Es war eindeutig das irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging.
In Hast bereiteten wir uns vor. Edda hatte uns beladene Reittiere gegeben und Belkor bekam aus den Schätzen Jiarliraes Rüstung, Schild und Schwert. Seine Klinge mochte zwar nützlich gewesen sein, dort wo er herkam, hier war das Schwert aber nur wenig mehr als Plunder.
~
Seit Monaten war es wieder die erste Rast unter freiem Himmel. Die rot glänzende Mondsichel schwebte unheilvoll über uns. Ich vermisste das weiche Bett, die weichen Kissen und dass ich keinen Rucksack mit mir mitschleppen musste. Aber Edda hatte daran gedacht uns die Reise zu versüßen. Neben Proviant hatte sie Schläuche mit Wein und Gebranntem dazu getan, wovon ich und Bargh auch direkt Gebrauch machten. Belkor zögerte noch und schnüffelte an dem Gebrannten. Etwas neues für ihn, er selbst kannte nur ein Gebräu, dass er Kraukalsaft nannte. Davon hatte ich auch schon mal etwas gehört, angeblich wird es aus Pflanzen aus dem Abgrund gebraut. Pflanzen die alles andere als bekömmlich sind, vielleicht sogar Gift enthalten. Er hatte keinen Kraukalsaft mehr, also musste er mit dem hiesigem zurechtkommen. Er erzählte von seinen Kämpfen in der Arena. Belkor, den Bezwinger nannte man ihn dort. Doch wo waren seine Trophäen? Wie sollte man sich an seinen Namen erinnern, wenn er alle Trophäen einfach an Ort und Stelle lässt? Auch Belkor erkannte das Problem, sagte jedoch, dass er jetzt die Ära des Schädelsammelns eingeleiten würde.
Unsanft wurde ich von Regentropfen geweckt. Ein weiterer Vorteil von meinem Bett im Tempel des Jensehers. Bargh wurde auch wach, sein natürliches Auge war noch leicht gerötet. Er trieb sich den Kater mit einem tiefen Schluck aus dem Weinschlauch aus und wir packten unserer Sachen. In der Nacht war er einfach während des Sprechens eingeschlafen, die letzten Worte waren eher ein lallendes Grummeln. Wir sattelten unsere Pferde und trabten durch stärker werdenden Regen weiter. Nach einer Weile folgten wir einer Abkürzung, die Bargh vorgeschlagen hatte. Er führte uns über alte und matschige Felder. Ein Teil des Ackerlandes lag schon lange brach, andere Felder waren schon etwas länger abgeerntet. Hier und dort fanden wir Spuren von Karren und Pflugochsen. Aus der Entfernung konnte man auch die Rufe von Bauernvolk hören. Die Luft war aber diesig und neblig und wir konnten nur einige hundert Schritt weit sehen.
Zu den Spuren der Bauern gesellten sich irgendwann auch die schweren und tiefen Spuren der Riesen, eindeutig Vertreter der Rasse der Hügelriesen. Wir folgten den Spuren eine Zeit lang, dann konnte Halbohr das Rauschen von Wasser und das dumpfe Stampfen der Kreaturen hören, wie sie durch den Morast gingen. Vielleicht waren es Riesen die zu den Karawanen gehörten? Dann sollten sie sich vor Jiarlirae erklären, warum sie ihre Aufgabe nicht mehr beachteten. Und wenn es eine marodierende Bande wäre, auch dann werden sie sich gegenüber ihren Flammen verantworten, die Kunde von falschen Propheten zu verbreiten.
Jenseher:
Mein Pferd wankte durch den Matsch. Der Regen wurde nicht weniger und gleichzeitig war es noch warm dabei. Alles an mir klebte durch das Wasser und meinen eigenen Schweiß. Das Pferd unter mir stank fürchterlich und die Luft war diesig, als ob wir durch Wolken ritten. Kurzum war es kein schöner Tag. Im Tempel könnte ich mit Funkenträger spielen und ihn weiter dressieren. Was konnte ich hier nur tun? Wir waren aber schließlich im Auftrag von Jiarlirae unterwegs. Also ermahnte ich mich, dass sie schon so viel für mich getan hatte und es daher nur richtig war jetzt für sie durch den Regen zu reiten. Den anderen schien der Regen nichts auszumachen. Mit einem prasselnden Geräusch perlten die dicken Tropfen einfach an den Lindwurmschuppen von Barghs Rüstung ab und Belkor starrte ihn fasziniert an. Vielleicht gab es dort so etwas wie Regen nicht, wo er herkam. Oder er sah anders aus und roch vielleicht auch anders.
Wir folgten den Spuren der Riesen und dem Geräusch von Stromschnellen, das Halbohr gehört hatte. Der selbsternannte General des Tempels des Jensehers erzählte Belkor weiter seine Mären, dass er der Herrscher über das alles sei. Ich blickte Bargh kurz an und auch in seinem Gesicht war ein leichtes Grinsen zu sehen. Belkor würde schon noch dahinterkommen, dass die wahre Macht nicht bei Halbohr liegt.
Nach einiger Zeit sahen wir durch die nebligen Schwaden die ersten hölzernen Giebel auftauchen. Die Dächer waren mit Schilf bedeckt. Hinter einem breiten und ruhigen Fluss tauchte ein kleines Dorf auf. Aus den Schornsteinen einiger Häuser kroch dunkler Rauch. Wir sahen eine kleine Anlegestelle wo Fischerboote festgemacht waren. Und passend zu dem dumpfen Poltern schwerer Schritte, erkannten wir im Nebel die Konturen von den gewaltigen Gestalten. Sie bewegten sich gebückt durch die freien Stellen zwischen den Häusern, überragten die Gebäude jedoch teilweise um einiges. Die debilen Gesichter der Kreaturen blickten dümmlich drein. Um das Dorf hatte man damit angefangen eine Mauer zu errichten, die noch lange nicht fertig war. Überall fehlten große Stücke und der Torbogen hatte noch kein Tor. Es gab auch keine richtige Brücke die über den Fluss führte. Wir sahen zwar alte und verfallene Reste von einem steinernen Fundament, doch wenn hier mal eine Brücke stand, war sie schon längst verfallen. Man hatte sich damit beholfen, Baumstämme zusammen zu binden und so eine Art Übergang zu schaffen. Bargh schaute sich das grobe Werk an und kam schnell zur Einsicht, dass es töricht wäre die Pferde hier herüber zu führen. Also bedeutete dies, dass wir uns wohl selbst die Stiefel dreckig machen mussten.
Halbohr schlich sich zu einem der halb-fertigen Mauerstücke vor und blickte hinüber. Sein Blick fiel dann auf eine der gewaltigen Kreaturen, die anscheinend hier auf Rundgang war. Von weiter hinten konnte ich immer noch nur die Umrisse erkennen, aber als Halbohr zurückkehrte, war in seinem Gesicht eine seltsame Mischung von Erleichterung sowie Verwunderung. Er hatte den Riesen erkannt und es war Gruschuk, einer der Nachkömmlinge von Nomrus, dessen Sippe von Hügelriesen Bargh und ich vor etlichen Jahren niedergemacht hatten. Gruschuk und auch einige andere der Brut ließen wir damals am Leben, damit Halbohr seine Garde bekommen sollte. Und damit auch ein jeder sie als Garde erkennt, schnitten wir ihnen damals das linke Ohr ab. Ich glaube Halbohr hatte den Witz daran bis heute nicht verstanden, aber er hat auch keinen Sinn für Lustiges.
Gemeinsam schritten wir durch den Torbogen, schließlich wussten wir, dass die Riesen uns zur Treue verpflichtet waren. Halbohr stellte sich Gruschuk in den Weg. Für einen Moment sah es so aus als ob der Riese einfach Halbohr überlaufen würde, doch als seine eng stehenden Augen nach unten blickten und es in dem dümmlichen Gesicht arbeitete, erkannte er ihn wieder als seinen Meister und Gebieter. Halbohr zwang ihn sich nieder zu knien, wobei er auch dann Halbohr noch um einiges überragte. Seinen Morgenstern ließ er auf den Boden krachen.
„Halbohr, Meister, ihr hier?“ drang es donnernd aus dem Mund. Sabber lief daran herunter, als er ihn nach jedem Wort offenstehen ließ. „Ich wachen hier, ich holen Seelenkohle für Neire“. Der Riese machte eine Pause und blickte zu uns herüber. „Zussa, rotes Mädchen. Bargh, dunkler Krieger. Viele Freunde von Meister Halbohr hier.“ Er starrte richtig zu uns herüber als ob er etwas suchen würde. „Wo Neire? Er kommen muss, er sprechen muss mit Freund, mit Freund Prophet in Kapelle.“ Jetzt wurde es doch interessant. Gruschuk kannte diesen selbst ernannten Propheten. Auch die Augen von Halbohr wurden groß und er versuchte all jene Macht in seine Gestalt zu legen, die er glaubte zu besitzen. „Gruschuk, mein Diener! Wer ist dieser Freund, wer ist dieser Prophet?“ fragte er. „Prophet, ist Freund. Prophet ist großer Freund.“ Doch dann biss er sich auf die Lippe. Nicht nur ein bisschen, ich konnte sehen wie etwas Blut daraus floss. „Gruschuk nicht erzählen, Gruschuk von viel geredet. Meister Halbohr muss Neire holen. Neire sprechen mit Freund. Aber nur er alleine. Nur Freund und Neire.“ Halbohr versuchte auf ihn ein zu reden, erst freundlich dann drohend, doch alles Worte prallten an dem dümmlichen Schädel ab.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie Bargh sich zu konzentrieren begann und in die Luft eine Rune zeichnete. Eine Rune die Magie offenbarte. Eine Eingebung der Göttin und Jiarlirae lag richtig. Um Gruschuk war eine rötliche Aura, die die Verzauberung entlarvte, die sich wie eine zweite Haut um Gruschuk legte. So wie Bargh die Aura beschrieb, konnte es nur ein Zauber der Beherrschung sein. Keine einfache Magie, doch nichts im Vergleich zu der Macht von Jiarlirae. Ich rief sie um einen kleinen Funken an, der die Magie um Gruschuk hinwegfegte, wie Feuer trockenes Stroh verbrannte. Gruschuk blinzelte verwirrt und blickte auf Halbohr als ob er ihn gerade erst sehen würde: „Meister Halbohr! Ihr hier?“ Er schaute sich weiter um, sein kleiner Kopf versuchte sich vergeblich aus all dem einen Reim zu machen. „Traum, böser Schlangentraum. Gruschuk jetzt endlich aufgewacht. Gruschuk soll Seelenkohle bringen, aber Gruschuk Aufgabe nicht ausführen. Gruschuk jetzt dienen Freund.“ Halbohr blickte in ärgerlich an und Gruschuks Erinnerungen, wem sein Leben gehörte, kamen zurück. Etwas ängstlich und unterwürfig fuhr er schnell fort: „Freund von Gruschuk groß. Freund auch von Rasse von Riesen, aber andere Rasse von Riesen.“ Halbohr wollte mehr wissen, doch der Verstand von Gruschuk war gemartert. „Gruschuk Name von Freund nicht wissen. Freund aber in Kapelle von Chaos. Freund sagen Gruschuk bringt Neire zu Kapelle. Aber Neire nur allein. Freund hat auch kleinen Freund. Kleinen Freund mit schwarzen Haaren und bleiche Haut.“ Gruschuk begann auf einmal siegessicher zu grinsen: „Aber Gruschuk weiß Name von kleinen Freund. Name ist Sweriosa.“
Halbohr versuchte noch einige Male mehr aus Gruschuk heraus zu bekommen. Viel mehr gab es aber nicht, was er wusste. Er ließ die anderen Riesen rufen und nach einiger Zeit versammelten sich sechs weitere dieser Kreaturen, eine hässlicher als die Andere. Sie sollten hier warten und sich für einen Angriff bereit halten während wir beschlossen bei den Einwohnern der Stadt etwas mehr zu erfahren. Irgendjemand hier musste doch auch von diesem Propheten oder Sweriosa etwas gehört oder gesehen haben, jemand mit mehr im Kopf, als diese Kreaturen.
Es begann ohnehin schon dunkel zu werden und die Reise hatte mich durstig gemacht. Also ging ich schnurstracks in Richtung der Schänke. Wir hatten schon zuvor jemanden dort singen hören, also musste es dort weniger trostlos sein. Die Schänke war ein größeres Langhaus, was aber auch wie die anderen Häuser hier nur im unteren Teil steinern war. Darauf hatten die Einwohner ein weiteres hölzernes Stockwerk gebaut und auch hier war das Dach mit Schilf bedeckt. Als ich die Türe öffnete, schlug mir direkt die warme und auch stickige Luft entgegen. Doch der Geruch von gebratenem Fleisch ließ mich das schnell wieder vergessen. In der Mitte des Raumes war eine Feuerstelle, wo gerade eine Rinderhälfte über der Glut briet. Auf beiden Seiten standen Bänke, wo einige der Einwohner Platz genommen hatten. Ich blickte kurz über die wettergezeichneten Gesichter. Sie saßen hier teils noch in ihrer Arbeitskleidung, am Gürtel Werkzeuge die man anscheinend braucht um Fische zu fangen. Doch niemand hier aß Fisch. Ein älterer Mann ging um die Tische herum und stand gerade bei einem der Einwohner: „Fischer Yorgin, ein weiterer Humpen?“ Und direkt die Antwort: „Natürlich, Herr Lohengar!“ Als ich herein schritt, drehten sich alle Augen zu mir um und Stille kehrte ein. Doch das war mir egal, auch ich wollte einen Humpen. Die anderen folgten mir und ich musste wohl auf meinen Humpen noch etwas warten, denn Lohengar erkannte Halbohr und kam kriecherisch auf ihn zu: „Meister Halbohr, welche Ehre, dass ihr Raginhall besucht. Meine drei Söhne dienen in eurer Armee, in Dreistadt und in Kusnir. Und ich bin euch zur Treue verpflichtet.“ Doch wurde er etwas leiser, als er näher an Halbohr trat: „Ich muss mit euch sprechen, Meister Halbohr… alleine!“ Mit diesen Worten ging er zu einer Hinterkammer und Halbohr folgte ihm. Sollte er doch. Ich wollte mich endlich setzen. Mein Hintern tat mir immer noch weh, von diesem Pferdesattel.
Für Belkor schien die Ansammlung von Menschen, die trinken, essen und lachen etwas Besonderes zu sein. Als wenn er so etwas zum ersten Male sehen würde, blickte er sich fasziniert um. Einen der Fischer, der sich als Anrun vorstellte fragte er, wie das Leben eines Fischers denn so sei. Der Fischer antwortete, wie es sich für einen seiner Stellung wohl geziemt. Er sagte, dass er dankbar sei, unter dem Segen der Göttin Jiarlirae zu stehen und unter ihrem Schutz. Seitdem fangen sie sehr viele Fische, die sie nach Kusnir und in den Tempel des Jensehers verkauften, so sagte er.
Als wir auf unser Bier und Fleisch warteten, sah ich aus dem Augenwinkel wie eine Gestalt zu uns herüberblickte. Vielleicht nichts Besonderes, schließlich guckten viele zu uns herüber. Dann zog sie sich aber eine dunkle Kapuze über den Kopf und verließ recht hastig das Langhaus. Die Gestalt blickte nicht nur zu uns, sie musterte uns. Ich stieß Bargh an und deutete in die Richtung, doch hatte der Krieger schon seinen Humpen vor sich stehen. Ich stand auf, schaute nochmal in seine Richtung und sagte, dass ich etwas frische Luft bräuchte. Diesmal verstand er und auch Belkor. So verließen auch wir wieder das Gasthaus in den strömenden Regen. Bargh untersuchte den Boden und fand recht schnell Fußspuren, die sich hastig in Richtung eines Hügels bewegten. Der Hügel in dessen Richtung auch Gruschuk gezeigt hatte, als wir ihn nach seinem Freund fragten. Von der Gestalt war nichts mehr zu sehen.
Ich lief wieder zurück und holte Halbohr. Mir war es egal, ob die beiden alleine seien wollten. Als ich die Türe zu dem Hinterzimmer aufstieß, erschrak Lohengar förmlich. Ich sagte Halbohr, wir müssten sofort los, doch der Meister verschwendete wertvolle Zeit und redete etwas von einem Urteil für Lohengar. Schließlich folgte er mir dann doch noch und zusammen mit den anderen gingen wir den Spuren nach, die uns zum Rand des Dorfes führten. Die Sonne hatte sich schon unter den Horizont gesenkt und der strömende Regen machte alles noch dunkler. Halbohr hatte von Lohengar nicht viel Interessantes erfahren. Ihm gehörte die Schenke, die auch Raginhall hieß. Oder vielleicht hieß das Dorf nach der Schenke? Aber das spielte keine Rolle. Was eine Rolle spielte war, dass Lohengar zugegeben hatte dem falschen Propheten zu Diensten zu sein. Warum Halbohr ihn für dieses Verbrechen nicht einfach umbrachte wusste ich nicht, aber auch das spielte keine große Rolle. Der falsche Prophet schien ein Riese zu sein, so wie Gruschuk es sagte. Doch sagte Lohengar, dass es kein Hügelriese sei. Auch hat er einmal eine Frau an seiner Seite gesehen die ein Buch dabei hatte mit komischen Zeichen darauf, so wie Lohengar es beschrieb. Vielleicht waren es magische Runen und vielleicht war die Frau Sweriosa? Nun, vermutlich würden wir es schon bald herausfinden.
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