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Eine Wüste namens Frieden

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Aedin Madasohn:

--- Zitat von: Pyromancer am  2.07.2022 | 14:48 ---Was fällt euch dazu ein?

--- Ende Zitat ---

das Konzept, dass ein einzelner (alter Weißer Mann) eine ganze Galaxie als "Imperator"TM beherrschen (managen) kann ist etwas...

...ausgedroschen...

vielleicht so was wie eine "Schwarmintelligenzia"-Technologie, wo eine Gruppe von paternalistischen semifaschistischen Bevormundern in ihren Lebenserhaltungs(särgen, da uralt) miteinander vernetzt sind und als vermeindliche Superintelligenz sich anmassen, die Geschicke aller Menschen lenken bestimmen zu wollen.
höheres Wohl und so

so können auch mal Stationen mit diesen Imperatoren (plural!) gesprengt werden, was das Gleichgewicht der (verbliebenen) Fraktionen in der Schwarmintelligenzia verschiebt.

möglicherweise können die Spieler dann sogar entscheiden, welchen "Terroristen"-Run sie verhindern oder aber laufen lassen...
wäre dann was für ergebnisoffenes Spiel.
(etwa wenn die Station jener Fraktion, die für "Reproduktion über alles" das Abtreibungsrecht im Imperium kippen möchte, das nächste Ziel wäre  >;D )

Ruinenbaumeister:
Der Imperator ist nur eine Gallionsfigur und hat selbst nichts zu sagen. Er versucht eher, die einzelnen Fraktionen in seinem Reich gegeneinander auszuspielen, als dass er selbst gestaltend tätig wird. Andernfalls, so fürchtet er, wird er von der mächtigsten Fraktion einfach abgesetzt. Aber was soll's, der Kaiser ist fern!

Fraktionen lassen sich nach dem Baukastenprinzip entwerfen: Du brauchst einen klingenden Namen, ein Heilsversprechen, eine Organisationsstruktur, ein paar prominente Mitglieder und - ganz wichtig! - ein Feindbild. Letzteres sollte in eine Gesellschaftstheorie eingebettet sein, die ihm Legitimität verleiht. Diese Theorie braucht nicht all zu konsistent zu sein, denn der Glaube an die Theorie stärkt den Zusammenhalt in der Fraktion und grenzt sie um so besser gegen andere ab, je absurder ihre Glaubenssätze sind.

Deine Protagonisten können verschiedene Konzepte von Wahrheit und Gerechtigkeit kennenlernen. Ist es gerecht, wenn die Starken über die Schwachen herrschen? Ist eine Meritokratie optimal, wo die Begabtesten aufsteigen und die Einfältigen in die Röhre schauen? Soll die Zentralgewalt das Eigentum "gerecht" verteilen nach dem Motto: Jedem das seine und der Zentralgewalt das meiste? Ist es gerecht, wenn alle dem Einheitsgott huldigen und Schicksalssschläge hinnehmen, denn ER hat es ja gewollt? Oder ist es gerecht, die alte, korrupte Sternenkirche zu zerschlagen (und damit viele unschuldige Menschen der Seelsorge und Armenfürsorge zu berauben)?  Schafft die Partei der Wahrheit und Gerechtigkeit (PWG) endlich die optimale Gesellschaft oder eher deren Erzrivale, das Bündnis für Gerechtigkeit und Wahrheit (BGW), mit dem sie sich seit Jahrhunderten im Krieg befindet? Oder ist es gar die Allianz für wahrhaftige Gerechtigkeit (AwG)? Ist es gerecht, die Ultrabombe auf den Heimatplaneten des BGW abzufeuern, wenn dadurch Milliarden sterben, aber dafür endlich der Krieg beendet wird, in dem sonst noch Billionen sterben werden? Und wie soll man mit der galaktischen KI umgehen, die jüngst entstanden ist, um der Menschheit Glück und Frieden zu bringen, und die nun erstmal auf einen Rachefeldzug geht? - Seltsam, deine Eltern hatten etwas ganz anderes im Sinne, als sie dir von Gerechtigkeit erzählten.

nobody@home:

--- Zitat von: Aedin Madasohn am  2.07.2022 | 16:54 ---das Konzept, dass ein einzelner (alter Weißer Mann) eine ganze Galaxie als "Imperator"TM beherrschen (managen) kann ist etwas...

...ausgedroschen...
--- Ende Zitat ---

Mag sein, aber ob der Große Imperator nun tatsächlich selbst überall die Finger zumindest mit drin hat oder doch eher nur Repräsentationsfigur, während im Hintergrund die eigentlich Mächtigen unter sich die Fäden ziehen, ist ja aus hinreichender Entfernung erst mal nicht besonders transparent. (Ein offensichtliches Extrembeispiel dafür wäre ja Warhammer 40 000, wo es dem imperialen Kult um den unsterblichen Gottkaiser auf seinem goldenen Thron auch keinen Abbruch tut, ob der nun überhaupt noch lebt oder effektiv eigentlich schon längst tot ist... :gasmaskerly:)

Lichtschwerttänzer:


Der große Imperator ist eigentlich überzeugter Demokrat, konnte aber anders die verfeindeten Gruppen nicht zusammenhalten,
Die Demokratie war zur ideologischen Ochlokratie verkommen und um schlimmeres zu verhüten übernahm er den Posten

Blechpirat:
Für mich schreit das Setup nach Missionen, in denen es um die unterschiedlichen Werte geht, die uns vom Frieden abbringen. Der wichtigste davon ist sicherlich "Freiheit". Damit das spielbar wird, müsste man die Freiheit in unterschiedliche Subkategorien aufbrechen, die man das bespielen kann.

- Religion
- Tradition
- Wirtschaftliche Ausbeutung
- Militärdienst
- kulturelle Selbständigkeit
- vielleicht, damit es ein bischen mehr Sci-Fi ist, Mensch vs. Maschine, wobei das nicht zu den von dir gezeichneten Bildern passt.

Die Gruppe von Spielern wird dann immer als Peacekeeper in ein Szenario geschickt, wo eine Gruppe auf einen der aufgelisteten Wert verzichten muss, wenn "Friede" herrschen soll. Ein bisschen entland der Ukrainer, die für Frienden auf Teile ihres Staatsgebiets verzichten sollen. Zum Schluss hätte man eben schön herausgearbeitet, wo Frieden vorzugswürdig ist, und wo man ihn für höhere Werte bereit ist aufzugeben.

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