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[Dieselpunk-Settingfetzen] Europäische Einigung in den 1920ern...

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Waldviech:
Mehr ein Ideenfetzen als ein Setting im eigentlichen Sinne:

Wir haben die späten 1920er / frühen 1930er. In Europa herrscht mehr oder weniger der retrofuturistische Dieselpunk. Berlin mäandert zwischen Fritz Langs Metropolis und frühen Babylon-Berlin-Staffeln. In London werden Gestalten wie der Frosch mit der Maske von Scotland Yard verfolgt. In Paris könnte man vielleicht gar frühen Versionen von Spirou begegnen. Und von den in unserer Welt existierenden Nazis und sonstigen Faschisten gibt es nur Spurenelemente!

Zwischen dieser Welt und der unsrigen gibt es jedoch nicht einen Divergenzpunkt, sondern derer mehrere:

- Zwar brach der erste Weltkrieg auch in dieser Welt genauso aus wie bei uns, doch der Weihnachtsfrieden von 1914 hatte unter der Oberfläche größere Auswirkungen.
- zwar verlor Deutschland auch in dieser Welt den Krieg und auch hier wurde der Kaiser abgesetzt, aber die Friedensverhandlungen wurden weit eher auf Augenhöhe geführt und mündeten nicht in den Versailler Vertrag, den wir bei uns kennen.
- zudem kam es 1920 zur Gründung der "Internationalen Veteranenbruderschaft", einer Vereinigung von Kriegsveteranen aller am ersten Weltkrieg teilnehmenden Nationen, die es sich auf die Fahnen geschrieben hat, zu verhindern, das so etwas wie der "Große Krieg" jemals wieder passiert. Wieder Erwarten wurde die Veteranenbruderschaft in Europa immens einflussreich, da etliche der Bruderschaft angehörenden Offiziere in ihren jeweiligen Heimatländern in die Politik gingen. Die Folge: Massive Programme zur internationalen Kooperation in Europa und ebenso massive Propaganda-Anstrengungen, die darauf abzielen, Fremdenhass und übersteigerten Nationalismus zu mindern.

Die Weltwirtschaftskrise brach natürlich trotzdem aus, und trotzdem gibt es allerlei organisiertes Verbrechen überall in Europa, aber die Europäer bekämpfen diese Übel nun gemeinsam und nicht getrennt.

Lässt sich daraus was machen? Was für weitere Ideen würden sich anbieten?

Aedin Madasohn:
Lässt sich daraus was machen? Was für weitere Ideen würden sich anbieten?

vielleicht den 1.Weltkrieg ganz rauslassen?

Kaiser Friedrich lebte lang genug, um mittels "englischer Agenda" das Kaiserreich zu einer rep.Monarchie zu machen
-> feudale Repräsendanten und Adlige waren (be)spielbar (und bei Skandalen erpressbar)
die alle miteinander verschwippt&verschwägerten Adelshäuser ohne Herrscherstatus bilden aber das friedenswahrende Band zwischen den Ländern
-> Chars können zwischen den Städten reisen (Eisenbahn, Luftschiff, Dampfschiff, Töfftöff oder aber noch holprig mit der Pferdekutsche - je nach Geldbeutel und speed of plot)
-> neben Diplomatenpässen gibt es dann halt auch die Reise/Visaprivelegien der Adligen

ihr behaltet die Option auf vikorianischen Glamour, könnt im fetzigen güldene20er Club auftreten und auf Dieselpunk-Tech-weise euch fortbewegen. Weltwirtschaftskrise sorgt dann für die "Schatten" und europäische Slums.
je nachdem, wo euer Plot euch dann hinführt  :)

Waldviech:
Den Weltkrieg ganz rauszulassen, hatte ich auch überlegt - allerdings sind die 1920er ohne den vorangegangenen Krieg so eigentlich nicht denkbar und fand die Idee ganz interessant, was denn wäre, wenn nach dem Weltkrieg ja in Teilen durchaus vorhandene "Verbrüderungstendenzen" auch politische Schlagkraft gehabt hätten.

Aedin Madasohn:

--- Zitat von: Waldviech am 27.10.2022 | 15:15 ---wenn nach dem Weltkrieg ja in Teilen durchaus vorhandene "Verbrüderungstendenzen" auch politische Schlagkraft gehabt hätten.

--- Ende Zitat ---

dann doch eher ein "Weihnachtsverbrüderung 1914" -> Zusammenbruch des Kampfwillens -> erzwungener Friedensschluss durch die Heere gegen ihre Feldherren -> Kaiser dankt schmollend ab -> mehr Skript für nicht investieren

Waldviech:
Hmmm...also das Ganze direkter angehen. Auch nicht schlecht! :)

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