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Tiny Dungeon - Vor- und Nachteil
Ludovico:
Hallo allerseits!
Ich lese mich gerade mit wachsender Begeisterung in die deutsche Übersetzung von Tiny Dungeon ein und hab auch das erste Abenteuer "Aufbruch zur Drachenspitze" gelesen und freue mich, es als Einleitung auszuprobieren zwischen den Feiertagen (Tiny Frontiers Revised hab ich auch im Blick von Obscurati).
Nun muss ich nach dem Abenteuer sagen, dass ich etwas verwirrt bin bezüglich Vor- und Nachteile. Im Regelwerk steht, dass Nachteile und Vorteile sich nicht ausgleichen, sondern stattdessen der Nachteil immer überwiegt. Ausnahme ist bloß, wenn Magie involviert wird.
Im Abenteuer nun kamen einige Situationen vor, bei denen diese Regel nicht berücksichtigt wurde z.B.:
Charaktere sollen über einen Fluss. Probe wird mit Nachteil abgelegt. Charaktere mit Merkmal Stark haben keinen Nachteil.
Was übersehe ich hier?
Kaskantor:
Ich würde mal drauf tippen, dass das so wegen dem Einstiegsabenteuer so ist.
Vielleicht auch bissel Fail Forward.
Es kommt ja öfter vor, dass Regeln in Abenteuer GRW-Regeln ein wenig außen vor lassen.
Camo:
Die Antwort ist eigentlich ganz simpel... zumindest bei dem Fluß. Das klingt nach "reißender Strömung", sprich man ist im Nachteil, weil weil das Wasser so stark fließt, dass man leicht umgerissen werden kann. AUSSER man hat das Merkmal "stark", dann bekommt man den Nachteil nicht. Hier geht es nicht darum, dass Nachteil und Vorteil sich aufheben, sondern dass die Voraussetzungen für den Nachteilswurf nicht gegeben sind und damit wegfällt. Will sagen, jeder macht die Probe mit Nachteil, AUSSER, man hat das Merkmal "stark". Kein Aufheben, einfach ein Wegfallen der Voraussetzung für den Nachteilswurf.
Ludovico:
--- Zitat von: Camo am 25.12.2022 | 12:41 ---Die Antwort ist eigentlich ganz simpel... zumindest bei dem Fluß. Das klingt nach "reißender Strömung", sprich man ist im Nachteil, weil weil das Wasser so stark fließt, dass man leicht umgerissen werden kann. AUSSER man hat das Merkmal "stark", dann bekommt man den Nachteil nicht. Hier geht es nicht darum, dass Nachteil und Vorteil sich aufheben, sondern dass die Voraussetzungen für den Nachteilswurf nicht gegeben sind und damit wegfällt. Will sagen, jeder macht die Probe mit Nachteil, AUSSER, man hat das Merkmal "stark". Kein Aufheben, einfach ein Wegfallen der Voraussetzung für den Nachteilswurf.
--- Ende Zitat ---
Ich verstehe die Logik. Was
wären dann Situationen, in welchem die Regel aus dem GRW Anwendung findet?
Camo:
Auch hier, simpel.
Reißender Fluß immer noch. Alle würfeln mit Nachteil. Wer Schwimmflügelchen hat, durch die er besser schwimmen kann, hätte zwar einen Vorteil, aber der Nachteil durch die starke Strömung toppt den Vorteil durch die Schwimmflügelchen, er kann trotzdem fort- oder umgerissen werden. Regelleichte Systeme sind immer zu interpretieren, eben damit nicht für jede mögliche Option eine Regel sein muss. Man muss den "Geist" der Regel verstehen, damit man sie passend anwenden kann. Bei dem Fluß geht es darum, dass die Strömung stark ist und sie fortgerissen werden können. Wenn sie sich z.B. anseilen würde das den Nachteil auch nicht erst entstehen lassen... halt Dinge, die das Risiko ausschalten würden. Gut schwimmen können ist zwar nützlich, hilft aber nicht dabei, nicht fortgerissen zu werden. Im Kern muss man sich ansehen, was genau das Risiko ist, was man dagegen unternehmen kann und was das Risiko minimiert. Letzteres nimmt dann den Nachteil beim Wurf.
Ist wie beim Überqueren einer stark befahrenen Straße... schnell laufen können würde einen Vorteil bieten, schaltet aber das Risiko durch die vielen Autos nicht aus. Drüberspringen, drunter durchbuddeln täte das aber schon. Da kann man schlecht feste Formeln für geben, das muss man mit etwas Erfahrung und Augenmaß einschätzen.
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