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[Candela Obscura] Ein erster Eindruck

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Wisdom-of-Wombats:
Du kannst ab 14. November bestellen. Es gibt keine Vorbestellung. Was irgendwie auch mal ganz angenehm finde. Es wird ein Produkt geliefert und nicht ein Produkt versprochen. Hoffentlich hatte CR gutes Lektorat.

Zum Schnellstarter: nachdem ich jetzt tatsächlich mal in die Actual Play Video reingeschaut habe (Chapter 2 gefällt mir von der Cast her besser und Matt Mercer ist nicht die Spielleitung) und mal die anderen Videos zu Candela Obscura angeschaut habe, komme ich zu folgendem Schluss: Der Quickstart soll gar nicht alleine stehen. Ich glaube, die gehen davon aus, dass Du Videos zusätzlich schaust und mitbekommst, wie die SLs in den Videos das Spiel handhaben.

Ich werde es mir vermutlich kaufen, weil ich es zugänglich finde. Einfache Regeln, trotzdem eine gewisse Tiefe, kein Prozentsystem - und es lässt alles weg, was Cthulhu problematisch macht (und ich hier gar nicht ausbreiten will - nur, dass es ein Selling Point ist). Plus: CR hat eine eingebaute Käuferschicht, um die manche Verlage glaube ich echt neidisch wären.

sma:
Bilder aus [Candela](https://www.youtube.com/watch?v=dQBQ_graCSQ). [Obsura](https://www.youtube.com/watch?v=20ANFoSWKxI).

Mir gefällt, wie **Bob** eindrucksvoll demonstriert, wie kurz der Regelteil ist. Außer Lob und seiner Freude über die beiden geschenkten Ausgaben erfährt man nicht so viel. Und mir gefällt, dass sein Kanal erklärtermaßen nicht mehr nur D&D ist. **TCS** ordnet das Spiel deutlich besser ein und fasst auch noch mal die Regeln zusammen, erwähnt aber nicht, ob (was ich stark annehme) die Bücher ebenfalls geschenkt waren. Die Kritik, dass die Regeln kein jahrelanges Spiel erlauben, finde ich persönlich nicht schlimm.

flaschengeist:
Hier ein Test aus der GameStar. Ich ziehe daraus folgende Kernpunkte:

* sehr regelleicht und damit gut passend zum narrativen Spielstil der Macher
* eher für One-/Fewshots geeignet
* nicht sauber getestet (z.B. wurden Regeln fürs Sterben bzw. aus dem Spiel ausscheiden erst per Errata nachgeliefert und das Regelwerk ist ungünstig strukturiert, so dass zusammengehörige Informationen auf verschiedene Abschnitte verteilt sind)
* keine innovativen Mechanismen und somit ohne den großen Namen zwar ein solides aber kein herausstechendes System
* Die Spielwelt scheint hingegen ein relativ innovativer Mix. Zitat des Artikelautors: "Eine für mich persönlich schon einmal hochinteressante Mischung aus historischem Setting, kosmologischen Horror, Stranger Things und Men in Black"

Smoothie:
ich habs inzwischen auch ein paar mal gespielt und denke folgendes zum Spiel.

+ es ist ein wirklich schönes System, um narrativ zu spielen und tolle Geschichten zu erzählen. Es basiert auf der Blades in the Dark Mechanik, macht diese aber weniger Dark. Bei BitD war hatte ich große Probleme im Kampagnenspiel mit der Stressressource, die für alles herhalten mußte, Schaden vermeiden, sich boosten, anderen Helfen, Klassenfähigkeiten nutzen, Rückblenden aktivieren. Das führte bei uns dazu, dass viele coole Ideen wie Rückblenden oder Klassenfähigeiten nicht häufig getriggert wurde, weil man immer total aufpassen mußte nicht down zu gehen wegen Stress. (was eigentlich nicht so wild ist, aber der Abend/Heist ist dann halt gelaufen, was doof ist)
Candela ist hier sehr viel freigiebiger man hat drei Schadenmonitore (Body, Brain, Bleed (magischer Schaden)) und boostet sich mit Inspiration und Resistenzen. Dadurch kann man dann zwar sehr hart pushen eine Probe ziemlich sicher zu schaffen, aber halt nicht oft, also eine Art von Spotlight-Management. Sonst ist regelseitig nicht soviel neues oder innovatives dabei.
+ die Klassen sind eher lose beschrieben, so dass viel Freiheit bei der erzählerischen Ausgestaltung bleibt.
+ Ich find es gut, dass sie Wert auf Diversität bei NSC legen und dafür werben, dass man sensibel mit echtwelltlichen Diskrimierungen und Machtverhältnissen umgeht.

+- Die Welt bietet wirklich Platz für alle 1900er Horrorszenarien. Eine quasi vicorianische Stadt, uralte Katakomben für Dungeoncrawls darunter, einen dichten Wald, hohe Berge, Hinterwäldler, ein Meer mit einem spektakulären mystischen Einschlag. Hier kann man wirklich alles unterbringen. Praktisch und abwechslungsreich. Das führt bei mir aber ein bisschen dazu, dass sich alles etwas generisch anfühlt. Nichts davon ist wirklich einzigartig.

- was mich wirklich nervt ist die Qualität der vorhandenen Kaufabenteuer. Von Darrington Press gibt es jenseits der kurzen und mittelmäßigen Abenteuer im Grundbuch gar nix. Und auf Drivethrough hab ich auch nix gutes gefunden. Was eine Verschwendung. Gerade verschlungene Kampagnen würden sich sowas von anbieten.

kurzum: ein schönes System, mit dem man in dem Setting niedrigschwellig spielen kann, wenn man es mag sich selbst Geschichten auszudenken.
Für mich verliert es ein bisschen gegen die Konkurrenz von The Between, das in einem ähnlichen Settig doch wesentlich innovativer ist. Allerdings auch starrer in Charakteren und Geschichten. Wenn ich Homebrew will, ist Candela das bessere System.

Smoothie:
Pegasus bringt Candela Obscura (und wohl auch die anderen Darrington Spiele) auf deutsch
https://www.youtube.com/watch?v=3UEPhhFlvZY

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