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Waffen vs Rüstung

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Arldwulf:

--- Zitat von: nobody@home am 21.02.2025 | 11:28 ---Ein Hammer macht vor allem dann "massiven" Schaden, wenn man als Angreifer seine Deckung völlig vernachlässigt, einfach nur mit voller Kraft und am besten noch beiden Händen am Stiel zuhaut, und das ganze Manöver vielleicht noch eine Sekunde vorher durch entsprechendes Posieren ankündigt. Wie dabei dann die Chancen stehen, daß der Gegner höflich einfach nur abwartend stehen bleibt und sich auch brav treffen läßt (wenn er nicht gerade schon flach auf der Erde liegt und so schnell nicht hochkommt), ist vielleicht eine etwas andere Frage... ;)

--- Ende Zitat ---

Kommt wahrscheinlich auch darauf an ob wir über ein Duell reden oder über einen unübersichtlichen Kampf in dem auch schonmal von hinten aufeinander eingeschlagen wird.

Quaint:
Na ist ja letzlich egal. Die Sache um die es mir geht ist halt: Wenn man die Chose im Rpg abbildet, ist meiner Meinung nach darauf zu achten, dass zumindest historisch etablierte Waffen und Kampfarten irgendwie eine Existenzberechtigung haben. Und wenn Hämmer so massiven Schaden machen, dann riskiert man halt, dass sie das nonplusultra werden. Kommt aber natürlich aufs Detail an. Vielleicht muss man sich ja für den Hammerschlag selbst verwundbar machen, oder vielleicht trifft der einfach sehr schlecht. Vielleicht kann man mit Rapier dreimal so oft angreifen. Usw.
Ich hab auch garnix dagegen, wenn ein Streithammer im Harnischkampf was taugt, nur sollten für andere Situationen eben andere Waffen mitunter besser sein.

nobody@home:

--- Zitat von: Arldwulf am 21.02.2025 | 12:07 ---Kommt wahrscheinlich auch darauf an ob wir über ein Duell reden oder über einen unübersichtlichen Kampf in dem auch schonmal von hinten aufeinander eingeschlagen wird.

--- Ende Zitat ---

Ein Duell und eine offene Feldschlacht (oder auch nur ein kleineres Scharmützel, in dem eine Gruppe gegen eine andere antritt) sind sowieso grundverschiedene Situationen, klar. Und während der einzelne Kämpfer im letzteren Fall natürlich einerseits weiß, daß ihm auch mal jemand in den Rücken fallen könnte (wenn er nicht mit seinen Kumpels in passender Formation antritt oder so), kann er auf der anderen Seite nicht ständig einen 360°-Rundumblick aufrechterhalten und gleichzeitig auch noch alles mögliche andere machen, was ihn davon gleich wieder ablenkt.

Nichtdestotrotz, gucken wir uns so ein Hämmerchen (direkt aus der Wikimedia-Commons-Sammlung und recht gut repräsentativ) mal an:



...also, Mjölnir ist das nicht -- und darauf wollte ich in erster Linie hinaus. ;D

Feuersänger:

--- Zitat von: Quaint am 21.02.2025 | 12:20 ---Na ist ja letzlich egal. Die Sache um die es mir geht ist halt: Wenn man die Chose im Rpg abbildet, ist meiner Meinung nach darauf zu achten, dass zumindest historisch etablierte Waffen und Kampfarten irgendwie eine Existenzberechtigung haben.
[...]
Ich hab auch garnix dagegen, wenn ein Streithammer im Harnischkampf was taugt, nur sollten für andere Situationen eben andere Waffen mitunter besser sein.

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Da stimme ich voll zu. Ich glaube heute ist Konsens, dass für reinen Harnischkampf eine Mordaxt das Nonplusultra ist, es aber in anderen Matchups bessere Optionen gibt. So haben andere Stangenwaffen (Glefe, Helmbarte...) mehr Reichweite und ganz allgemein ist Reichweite King; ein Zweihänder jedoch bietet Zonenkontrolle, usw.

Natürlich mag es in Fantasy nochmal andere Dinge zu berücksichigen geben, zB dass es viele magische Schwerter gibt, aber wenige magischen Stangenwaffen. (Das ist ja in gängigen Spielen lange etabliert; die D&D-Loottabellen spucken iirc zu ~90% Schwerter verschiedener Art aus, in Printabenteuern sind entsprechende Lootdrops gescriptet, und so weiter.)

nobody@home:

--- Zitat von: Feuersänger am 21.02.2025 | 12:38 ---Natürlich mag es in Fantasy nochmal andere Dinge zu berücksichigen geben, zB dass es viele magische Schwerter gibt, aber wenige magischen Stangenwaffen. (Das ist ja in gängigen Spielen lange etabliert; die D&D-Loottabellen spucken iirc zu ~90% Schwerter verschiedener Art aus, in Printabenteuern sind entsprechende Lootdrops gescriptet, und so weiter.)
--- Ende Zitat ---

Wobei das im Zweifel auch wieder vom Setting abhängen mag...aber ja, legendäre Schwerter sind generell schon in den Vorbilderzählungen meist stärker vertreten. Wobei das in denen weniger an der ihnen zugeschriebenen Magie liegen mag (die es ja historisch so nicht gegeben haben dürfte ;)) als vielmehr an sozialen Faktoren: ein Schwert ist gar nicht mal unbedingt die beste Waffe für die offene Schlacht, gibt aber immer noch ein gutes Symbol für den Kriegerstatus des Besitzers ab, weil man damit leicht stundenlang auch im Alltag herumlaufen oder sich porträtieren lassen kann, ohne daß es allzusehr im Weg ist, und als Andenken an den berühmten Vorfahren von Anno Dazumal taugt es bei einigermaßen guter Pflege auch besser als ein Speer, von dem irgendwann der ganze Schaft weggemodert ist und bloß noch die Spitze als Erinnerung bleibt.

Das könnte in einem Fantasysetting mit realer Magie, die im Kriegsfall auch direkt im Hier und Jetzt zum Kampfeinsatz kommen soll und sich vielleicht auch tatsächlich zum direkten "Verbessern" von Waffen und Rüstungen an sich eignet, natürlich im Prinzip schon wieder ganz anders aussehen -- aber dazu müßte man die dafür "tatsächlich" geltenden Regeln gegebenenfalls erst mal direkt aus der Spielwelt ableiten, ohne sich gleich als allererstes vom Traditionsvorbild den Blick verstellen zu lassen, und das gibt's dann doch eher nicht so oft.

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