Das Tanelorn spielt > [Vaesen] Mittsommerzwielicht
MSZL] Kapitel 2 - Die Krypta -
Sidekick-Kai:
Kjetil - Vor der Krypta
Kjetil steckt seinen Revolver zurück ins Holster und räuspert sich. "Das Licht sollte ausreichend sein. Helena, schauen Sie mal, ob Sie uns Eintritt verschaffen können."
Jaylee:
Yrsa - Vor der Krypta
Bei Kjetils Rede hat Yrsa leicht den Kopf geschüttelt.
Möriaden, Indizen, ... 'S wär leichter, ihm zu folgen, wenn ich diese ganzen Worte kennen würd. Bestimmt weiß Helena, was das alles bedeutet. Wenn's wichtig wird, muss ich wohl mal fragen.
Für den Moment entscheidet sie aber, dem Detektiv seine hochgestochene Sprache zu lassen und sich eher der Umgebung zu widmen.
Sie folgt Helena, während sie das Gebäude betrachtet einmal rundherum und zieht tief den Geruch ein, der vom Meer herübergetragen wird. All das ist ihr neu und ein leichtes Unbehagen macht sich breit, als ihr klar wird, dass ihr das, was sie bisher über das Lesen des Wetters gelernt hat, hier wohl kaum helfen wird. Schon gar nicht auf dieser Insel. Sie betrachtet den Schnee und die Spuren der anderen und geht dann hinüber zu Helena. Auch wenn Kjetil die Dame angesprochen hat, streckt Yrsa die Hand aus, um das Gitter zu öffnen.
"Vielleicht ham sie dort drin ja auch 'ne Kerze stehen. Feuerstahl und Zunder hab ich im Beutel."
Outsider:
Kjetil schaut etwas verdutzt als Yrsa einen Schritt an ihm und Helena vorbeimacht und nach dem Tor greift. Yrsa kann ihm ansehen, dass er eigentlich noch etwas erwidern wollte, dann aber nur seine Hände in den Taschen vergräbt und ein „Ist eh viel zu kalt hier draußen!“ knurrt.
Das Gitter schwingt mit einem knirschenden Quietschen auf. Metall schabt über festgefrorenen Schnee und dann liegt der Eingang der Krypta vor euch offen da. Das Quietschen hallt noch einen Augenblick in der Stille der Krypta nach fast als würdet ihr am Eingang einer Höhle stehen dann kehrt die Stille zurück.
Euer Atem kondensiert vor euch in der bitterkalten Luft.
Katharina:
Helena - Bei der Krypta
Während Helena noch zögert, ob sie mit ihrer geringen Kraft die Türe aufbringen würde, greift Yrsa bereits beherzt so. "Vielen Dank!", lächelt Helena die Frau dankbar an und tritt dann einen Schritt vor, "Dann sehen wir uns da drinnen einmal um. Ich denke, das Tageslicht von der Decke sollte dafür ausreichen." Neugierig blickt Helena sich dann im Inneren der Krypta um. "Haben Sie eigentlich Kinder, Yrsa? Ich habe eine Weile als Lehrerin gearbeitet und frage mich daher, was junge Leute wohl zu diesem Ort hingezogen hat. Wollten Sie sich blos ein wenig gruseln? Oder steckte da mehr dahinter?"
Outsider:
Im inneren der Krypta ist es still. Die Wände sind viel dicker als ihr es am Anfang vermutet habt. Die kleine sechseckige Halle in der Mitte ist in der Tat nach oben offen und ihr könnt einen Ausschnitt des Himmels sehen. Dort oben ist ein rundes Gitter eingelassen das den Zugang abdeckt, aber Licht und Witterung durchlässt weswegen auch hier drinnen Schnee liegt. Mittags wenn die Sonne am höchsten steht und in der Nacht, wenn der Mond seinen Zenit erreicht wird man ihn durch das Gitter sehen können.
Der Boden besteht aus ausgelegten Granitplatten die so fein verfugt sind, dass es kaum auffällt. In drei der Flügel sind die Gräber in die Wand eingelassen und mit einer marmornen Deckplatte verschlossen. Im trüben Licht könnt ihr alte Inschriften in den Platten erkennen. Die Fenster am Ende der Flügel werfen ein trübbuntes Licht in die Gänge das mehr verbirgt als enthüllt, von der Decke hängen an alten Ketten große Kerzenleuchter, welche zwar noch vereinzelt Kerzen enthalten, die aber nicht entzündet sind.
In dem Flügel der nach Osten führt gibt es keine Wandgräber, dafür stehen hier auf einem niedrigen Podest zwei Sarkophage. Beide aus edlem Marmor gefertigt, auf dem Deckeln die Bildhauerarbeiten von zwei Frauen. Wie die Tafel an den Fußenden besagen sind hier Evaline Corell und ihre Tochter Lisbeth Seite an Seite begraben. Die Steinmetzarbeiten der Frauen sind so detailreich, dass man in dem trüben Licht fast meint dort liegen lebendige Personen auf den Sarkophagen. Jeder Faltenwurf der Kleider ist detailgetreu nachgebildet, jedes Fingerglied fein und grazil, der Schwung der Lippen lädt ein die Person wachzuküssen aus dem ewigen Schlaf. Und doch sind es nur die Abbilder von einst Lebenden.
Vor dem Sarkophag von Lisbeth liegen vertrocknete Blumen, die welken Blätter um die Stiele herum verstreut.
Helena muss sofort an das Gemälde von Lisbeth denken und erkennt jetzt wie ähnlich das Mädchen ihrer Mutter ist. Ein ebenmäßiger in der Jugend gefangener Zwilling dem die erhabene Reife der Mutter fehlt. Es ist kein Wunder das Joseph Corell in ihr immer seine Frau gesehen hat. Die Arbeiten scheinen in Lebensgröße ausgefertigt zu sein, Mutter wie Tochter waren eher zierlich vielleicht eine Handbreit kleiner als Helena.
Der letzte Flügel ist leer und kahle Wände und ein leeres Podest erwarten die Toten kommender Jahre.
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