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Alte Kampagne nach 20 Jahren Rollenspielpause fortführen
Namo:
Danke euch ihr Zwei. Ich habe mein "Problem" scheinbar falsch ausgedrückt. Was mich jetzt so gestresst hat und auch zu etwas Unwohlsein zwischenzeitlich geführt hat, war das Kleinklein vorbereiten. Szenen, Hintergründe und was grundsätzlich zu tun sei hatte ich eigentlich im Kopf. Aber das Ausarbeiten dessen ist es was mich wirklich beschäftigt. Oder anders gesagt - daraus ein Abenteuer herzustellen, das am Ende Spaß macht und die wichtigen Elemente wie Fähigkeitsproben und Kampf auf der einen Seite enthält und auf der anderen Seite Kreativität und Rollenspielmomente gewährleistet. Letzteres ist eigentlich das kleinste Problem. Natürlich gilt das tolle Motto: Spiel den Charakter und nicht die Werte! Aber als Spieler will man die Werte ja auch bespielen. Wir sind ja nicht beim Improtheater. Ideen für anderen Themen sind da dann eher das Problem.
Und diese Ausarbeitung ist mir extrem aufwendig im normalen Tagesgeschäft. Und das zieht mich auch ein wenig runter, weil ich eben schauen muss, wann ich sie gemacht bekomme. Kampfbegegnungen, Dungeons und ähnliches müssen ausgearbeitet werden. Die Szenen die ich grob im Kopf habe auch detailliert werden. Und dann kommt eben mein innerer Monk hoch, der sich nicht übermäßiges Improvisieren zutraut. Wenn ich so etwas mache, will ich es auch richtig machen. Ich muss mir da etwas vereinfachte Vorbereitung aneignen. Stellenweise hat das schon im Kleinen funktioniert. Im nächsten Abenteuer werde ich das auch wieder versuchen für verschiedene Szenen. Also mit stichpunkthaften Hinweisen für mich arbeiten. Und nicht einem 10-15 seitigem Skript ankommen. Ich mag ja den Lazy Dungeonmaster sehr von der Idee her. Aber ich muss das versuchen in kleineren Schritten und punktuell anzuwenden, da ansonsten eine Umsetzung kaum denkbar ist für mich aktuell. Klatschi hat mir das eigentlich mal ganz gut geschildert. Aber soweit bin ich dann offensichtlich doch noch nicht.
Wie geschrieben, werde ich erst mal 2 Wochen Auszeit nehmen. Wobei sich meine Gedanken natürlich weiterhin um die Kampagne drehen und immer wieder Ideen kommen, die ich mir natürlich notiere. Ich freue mich auch schon auf die nächsten beiden Abenden, da die für die Spieler auch die Handlung hoffentlich mal wieder voran bringen.
Streunendes Monster:
Verstehe :d bin auch sehr gespannt, wie es weitergeht :headbang:
Namo:
Und weiter geht es im Tagebuch. Kurz zu dem letzten Thema: Mich hat das Thema SL-Vorbereitungsstress schon ein wenig beschäftigt. Tatsächlich stelle ich fest, dass mir eine längere Pause alle paar Spielsitzungen extrem gut tut. Nach unseren letzten Spielen habe ich mich zwei Wochen nahezu überhaupt nicht mit der Runde beschäftigt und einfach mein normales Leben gelebt - relativ weit außerhalb der Rollenspielthematik. Danach habe ich dann wieder mit der Vorbereitung angefangen. Nach den zwei Wochen habe ich auch extrem gemerkt, wie mich das ganze Rollenspielthema wieder angezogen hat und mir auch direkt wieder gefehlt hat. Das werde ich in Zukunft dann wohl auch weiter so versuchen zu halten wenn ich merke, dass da ansatzweise so etwas wie "Stress" entsteht. Das hilft auch enorm meiner Kreativität. Es ist wichtig für mich, mich mit Themen von Abenteuern auseinander zu setzen und diese zu vertiefen und umfänglich zu betrachten. Meistens entstehen da auf die letzte Woche nochmal relativ gute "Veredelungsschübe" wie ich das für mich nennen. Aktuell bin ich nun wieder an einem Punkt, an dem ich viele Ideen, zu viele Ideen, habe, die es zu sortieren gilt. Das macht einfach enormen Spaß.
Ich arbeite gerade an den beiden nächsten Spielsitzungen, wobei der nächste Termin eigentlich schon steht. Und da freue ich mich wie Bolle drauf muss ich sagen.
Dadurch, dass ich für unseren Neustart mehr oder weniger einen bespielbaren Inselkontinent erschaffen habe, der immer weiter wächst bzw. befüllt wird mit Ortschaften, NSC und Historie bin ich natürlich in einer richtig schönen kleinen Weltschöpfung. Und das macht mir wirklich viel Spaß. Mangels Zeit habe ich hier kein Lexikon über alles mögliche erschaffen, sondern es wächst organisch rund um die Entwicklung der Kampagne. Natürlich immer mit dem anfänglich von mir erdachten Grundsetting als Ausgangsbasis. Doch hier ändern sich immer wieder Gedanken und Ideen. Ich habe für mich die bisherigen Haupt NSC einigermaßen klar definiert. Das wiederum macht die Entwicklung auf der Meta Ebene des Landes relativ klar. Als was im Hintergrund geschieht während die Charaktere ihre Abenteuer erleben. Und gerade die NSC sind ja wirklich das Salz in der Suppe. Und hier habe ich wirklich viel Spaß akutell bzw. beim nächsten Abend. Manchmal wird plötzlich alles klar und ergibt sich von selbst. Und ich bin gespannt wie die Spieler darauf reagieren werden.
Gewisse Themen nehme ich ja immer wieder gerne hier auf um die Entwicklung zu zeigen die sie genommen haben. Letztes Jahr im August hatte ich von meinem ersten Antagonisten berichtet. https://www.tanelorn.net/index.php/topic,127474.msg135236687.html#msg135236687 Sein erster Auftritt in Person hinterließ auch gleich Eindruck https://www.tanelorn.net/index.php/topic,130242.msg135274098.html#msg135274098. Und so will ich kurz berichten wie es nun mit ihm weiter ging bis hierhin. Auch wenn sie ihm seither nicht mehr körperlich begegnet sind, so ist er dennoch immer wieder in ihren Köpfen und Thema. Am letzten Abend waren sie in das Familienschloss und Familiensitz eingebrochen den er sich zu eigen gemacht hat um den Bruder eines der Charaktere zu retten. Hier haben sie erfahren könne, was für ein Sadist dieser Mensch scheinbar ist. Als sei er von einem gewissen Wahnsinn hinter seiner berechnenden und charmanten Art getrieben. Da Yron aber in der Hauptstadt weilte, waren sie hier aber nicht auf ihn getroffen. So fand zwischen den beiden Spielern die unmittelbar betroffen waren auch immer mal eine Diskussion statt. Der Waldläufer möchte Yron zur Rechenschaft ziehen, was aus seiner Sicht dessen Kopf kosten wird. Damit wiederum hat der Neffe Yrons, unser Paladin, auch keine Probleme. Er sieht wie übel dieser wirklich ist. Ich hatte in der Pause noch mit den Spielern etwas Kontakt. Hierbe kam auch die Frage auf, inwiefern sich der Paladinspieler denn um die Probleme seines Hauses bzw. der Menschen in dem Fürstentum kümmern möchte. Für ihn ist aber die übergeordnete Gefahr für ganz Calanor und die treue zur Kirche wichtiger. Ansonsten hätte ich hier einen vertiefenden Handlungsstrang in diese Richtung eröffnet. Ist so aber auch in Ordnung.
Die Gruppe möchte nun in der Hauptstadt den großen Reichsrat einberufen um Beweise für die Rückkehr des bösen Fluches (das von Ungoliante abstammende Spinnenvolk der Arakniden) des Landes zu liefern und alle für diese Gefahr wach zu rütteln. Eigentlich war mein Grundsetting bezüglich der politischen Situation ja so, dass das nun seit vielen Jahren Königslose Reich von einem Rat regiert wird, aber ein unterschwelliger Bürgerkrieg zwischen den beiden größten Adelshäusern droht. Diese sitzen im Südwesten und Südosten des Landes. Der Norden ist aufgeteilt in verschiedene Fürstentümer die frei sind bzw. dem ein oder anderen der beiden Häuser zugeneigt sind. Und tatsächlich haben wir ja noch das Klischeereveal irgendwann, dass einer der Spieler eben vom letzten König abstammt und die Frage ist, ob er dieses Erbe annehmen wird oder nicht. Und so hat es mich irgendwann wie der Blitz getroffen. Was denkt sich denn Yron eigentlich so, der scheinbar mit einem der beiden Häuser als nur kleiner Landesfürst verbandelt war? Der wird die schockierende Offenbarung der Charaktere annehmen und sich selbst zum König aufschwingen wollen in einer hoffentlich flammenden Rede im Rat. Es passt einfach alles zu gut zusammen. Das Land ist geteilt in den zermürbenden Streitigkeiten zwischen den beiden großen Häusern und dabei braucht es Einigkeit in der Stunde dieser Gefahr. Eine Einigkeit die er versprechen kann. Auf die Entwicklung bin ich wirklich gespannt. Und auch wie sich vielleicht die Beziehung danach zwischen den beiden großen Adelshäusern verändern mag.
Es ist als Spielleiter wirklich auch total fantastisch und spannend zu sehen, wie sich die eigentlich irgendwann mal aus dem eigenen Kopf entsponnene Kampagne selbstständig macht und selbst zu leben beginnt. Mann ist gespannt wo die Geschichte enden wird, weil man sie selbst nicht mehr direkt in Händen hält.
Das zweite sich wiederholende Thema sind die Kämpfe. Genauer gesagt die Battlemap Kämpfe. Da ich wirklich das Gefühl habe, dass diese meinen Spielern wirklich Spaß machen und gegenüber dem Kopfkino einen Mehrwert haben arbeite ich daran immer weiter. Diese Kosten zwar etwas mehr Zeit wie Kopfkinokämpfe, dafür sind sie taktisch und visuell dann doch auch greifbarer. Und wir haben ja nicht wirklich viel Kämpfe, von daher ist das dann auch kein Problem. Ich habe mir diese Woche mal zwei Battlemap Bücher von Loke gekauft. Sticker von Loke habe ich ohnehin schon länger. Ich werde daher am nächsten Abend dann mal die Bücher in Verbindung mit einem Überfall in der Stadt nutzen. Ich bin gespannt wie das werden wird. Das ist kein Bosskompf, sondern mehr oder weniger ein normaler Straßenkampf mit Attentätern. Das ist für mich ehrlicherweise genauso spannend wie die weitere Entwicklung in der Geschichte zu sehen.
Am Ende kann es sein, dass der Stoff den ich da vorbereite auch gut für drei Abende halten wird. Und das wiederum hilft mir auch bei dem Anfangsthema. Wenn ich weiß, dass ich Stoff für die nächsten 3 Abende habe, brauche ich mich diesbezüglich nicht zu stressen. Daher möchte ich auch in der jeweiligen Sitzung versuchen allem Zeit zu lassen und nicht versuchen zum Abschluss des Abends an einem bestimmten Punkt zu enden. Wenn es dann ein etwas unpassender Zeitpunkt für einen Break ist, ist das dann so. Auch hier bin ich gespannt wie ich das empfinden und umsetzen werde. Da wir in den nächsten 4 Wochen dann zweimal spielen, werden sich alle Fragen und Erwartungen vermutlich zeitnah beantworten.
Zed:
Ich kann mit Deiner Perspektive auf Deine Rolle und Deinen Spaß am Leiten sehr relaten:
• Die wohlige Welle bei einem "Veredelungsschub"
• Der Spaß an der Welterschaffung
• Die Freude, wenn "Lücken" sich organisch füllen, und wenn die Dinge sich "wie von selbst ergeben" und sich dadurch lebendig anfühlen - kurz: "wenn die Welt sich selbständig macht"
• Der Thrill, wenn die SL die Story öffnen kann und selbst gespannt ist, wie die Geschichte weitergeht
• Der "Applaus" für die SL-Arbeit (<- so empfinde ich ihn), wenn die Gruppe auch über die Spielsitzung hinaus an NSCs und über Strategien nachdenkt
• Das Kopfkino zB bei spannenden Battlemapkämpfen. Dass bei den Kämpfen das Spieltempo sinkt (bei mir letztens auf 2 Stunden für zwei Runden), macht da gar nichts, in meinen Augen.
Ich freue mich für Dich, dass es so rund bei Dir läuft!
Für Nachschub an Battlemapkarten kennst Du die entsprechende Abteilung im :T:?
Namo:
Vielen Dank für den Link zu dem Unterforum. Hatte ich tatsächlich nicht im Blick. Wieder etwas zum stöbern ~;D
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