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[RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“

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Outsider:
Aino steigt die in den Lehm geschlagenen flachen Stufen empor. Rechts und links begrenzen eingeschlagene Hölzer die Stufen und langes Gras wuchert hüfthoch empor. Am Ende der Treppe erreicht die Kriegerin einen kleinen von niedrigen Felsen umgebenen Kessel. Jenseits der Felsen streben die Bäume des Waldes empor und doch wirkt es so als wäre das Kronendach hier weniger dicht. Sonnenlicht fällt in schmalen Strahlen in den Kessel und beleuchtet einen wildwuchernden Garten in dem mannigfaltige Kräuter, Pflanzen und Blumen wachsen.

Was auf dem ersten Blick wie ein wildes durcheinander aussieht hat aber System. Jede Pflanze ist dort wo sie ihre perfekten Lebensbedingungen findet.

Dann stockt Aino der Atem. Das kratzende Geräusch kommt von einem Wesen das wohl mal ein Mensch war. Jetzt spannt sich dünne Haut über Sehnen und Knochen, die Kleidung hängt in Fetzen. Das Gesicht wirkt mumifiziert, die Lippen sind zurückgezogen und geben den Blick auf ein gelbliches Gebiss frei. Dort wo die Augen sein sollten sind nur schimmelig weiße Kugeln welche tief in den ledrigen Augenhöhen sitzen. Ein aus Zweigen geflochtener Hut sitz auf dem Kopf, unter dem strähnige weiße Haare hervorragen welche der Kreatur bis auf die Schulter reichen. In seiner Hand hält er ein Werkzeug zum Furchen ziehen.   


Als er Aino bemerkt blickt er auf und ein krächzender Klang entwindet sich seinen toten Stimmbändern.

„Es sieht so aus als wenn ich Besuch bekommen würde!“ sagt das Wesen mehr zu sich selbst als zu Aino. Dann geht er dort wo er steht in die Hocke und fischt eine einzelne Blüte aus einem Busch heraus.

„Sagt mir werte Kriegerin, ist diese Blume nicht eine der sonderbarsten die aus dieser Erde sprießen.“

Mit einer Hand die fast so vertrocknet ist wie sein Gesicht und aus deren Fingern lange, gesplitterte Nägel wachsen hält er die samtig schwarze Blüte, die einen silbrigen Kelch hat in die Sonnenstrahlen welche durch das Dach des Waldes auf den Garten scheinen.

„Der gefürchtete aber wunderschöne Morgentod kann uralt werden und doch stirbt er in dem Augenblick seiner ersten Blüte, die gerade mal solange dauert wie die Sonne braucht um ihren goldenen Ball am morgen über den Rand der Welt zu heben!“

Dann blicken die eingesunkenen Augenhöhlen Aino direkt an.

„Wie kann ich helfen?“

Was früher mal ein lächeln war zieht jetzt die Lippen der Kreatur nur noch weiter auseinander und entblößt schwarzes Zahnfleisch aus dem die gelblichen Zähne herauswuchern.

Katharina:
Aino - Beim untoten Gärtner

"Gave, steh mir bei!", entfährt es Aino, als sie den Untoten erblickt. Einen Augenblick später hat sich die Kriegerin auch schon gefangen und zieht ihre Waffe. Mit entschlossenem Blick marschiert sie auf ihr Gegenüber zu, bereit dem ketzerischen Treiben ein rasches Ende zu bereiten. Als der Untote plötzlich zu sprechen beginnt, hält Aino jedoch abrupt an, stolpert kurz und blickt den Mann anschließend mit geöffnetem Mund und geweiteten Augen an. Sie schluckt schwer, dann macht sie einen Schritt zur Seite, um ihr Gegenüber aus einer anderen Richtung zu betrachten. Hatte sie sich geirrt, und dies ist gar kein Untoter, sondern bloß ein Gärtner, der schon viele Jahre zählt?

Aino ist so sehr damit beschäftigt, den Mann zu mustern, dass sie zunächst gar nicht mitbekommt, was er genau sagt. Erst als er in die Hocke geht und eine Blüte präsentiert, realisiert Aino, dass er nicht bloß irgendetwas vor sich hinbrabbelt, sondern mit ihr spricht. "Ja, eine wunderschöne Blüte", antwortet sie mit sanfter Stimme und ohne die Pflanze genauer anzusehen - ganz so, wie sie früher immer mit Onkel Glieven gesprochen hat, der in seinem achten Lebensjahrzehnt zunehmend verwirrt wurde. "Aber ist es nicht ein seltsamer Zufall? Da wird der Morgentod uralt und stirbt dann genau heute, wenn sie so viel Besuch hat?", antwortet Aino schließlich auf die Beschreibung des Mannes und hofft gleichzeitig, dass dieser seine Ausführungen zu Tod und Alter tatsächlich auf die Pflanze, und nicht auf sich selbst bezogen hat.

Nachdem Aino schließlich überzeugt ist, dass der vermeintliche Untote bloß ein alter Mann ist, der gerne über Blumen spricht, steckt sie ihr Schwert in die Scheide zurück. "Es ist lieb, dass Ihr fragt, aber lasst mich lieber Euch fragen: Benötigt Ihr Hilfe? In Eurem Alter und ohne Augenlicht sollte man nicht mehr so schwer arbeiten müssen. Aber bevor wir weiterreden: Lasst mich Euch meine Gefährten vorstellen!" Die letzten Worte hat Aino lauter gesprochen, damit auch der Rest ihrer Gruppe sie gut hören kann.

Hinxe:
Gylfi
Im verfluchten Wald zu Besuch bei einem untoten Gärtner

Gylfi hatte sich hinter Azlahn und Emangisura gehalten, weil er annimmt, dass sie besser zu hören vermögen, was hinter der Hütte vor sich geht. Daher bekommt er erst mit, dass Aino in ein Gespräch verwickelt wurde, als sie dem Gärtner gegenüber lautstark ihre Gefährten erwähnt.

Gylfi drängt darauf hin in den Garten. Zunächst ist er vom Anblick ihres verdorrten Gastgebers schockiert. Kurz hält er inne  wendet sich dann Aino zu und mustert sie skeptisch. "Ist alles in Ordnung?", fragt der Alte unsicher.

Outsider:
„Uh…“ entfährt es Azlahn als er die Gestalt sieht die dort in mitten des prächtig wachsenden Garten steht, aber selbst kaum noch Leben in sich zu haben scheint. 

Emangisura verkneift sich jeden Kommentar und hält sich eher im Hintergrund. Sie behält die Treppe und den Garten im Auge.

„Macht euch um mich keine Sorgen werte Dame!“ sagt der Alte in seiner krächzenden Stimme und es klingt sogar ein wenig aufrichtig.

„Oh ich sehe eure Begleiter sind erschienen, so viele Gäste hatte ich lange nicht!“

Aino fällt auf, dass die Gestalt nicht im Mindesten davon beeindruckt ist das sie ihr Schwert gezogen hatte. Weder ist sie zurückgewichen noch hat sie sonst irgendwelche Maßnahmen zu ihrer Verteidigung ergriffen. Selbst den Staudenspaten an dem er sich abstützt, welcher zumindest eine behelfsmäßige Waffe abgeben würde, bleibt am Boden.

Er fährt in Ainos Richtung gewandt fort: „Ich bin nicht in Gefahr und auch wenn mein Äußeres zu wünschen übrig lässt habe ich hier meinen Frieden gefunden. Vor ewigen Zeiten verlief ich mich beim Kräutersammeln in diesen Wald. Ich war noch jung und naiv. Ich dachte die Welt würde mir zu Füßen liegen aber alles kam ganz anders. Jetzt hat der Wald meine Seele doch ich vermisse nichts. Ich habe hier alles was ich brauche und kann mich ganz meinen Pflanzen widmen. Mit dieser Arbeit und Hingabe habe ich dem Tod ein Schnippchen geschlagen!“

Von hinten murmelt Emangisura: „Er hat Rüben und anderes Gemüse in seinem Garten. Essen!“

Katharina:
Aino - Im verfluchten Wald, beim untoten Gärtner

"Alles gut.", antwortet Aino Gylfi mit gedämpfter Stimme, "Ich weiß, er schaut aus, als wäre er gerade einem Grab entstiegen. Aber er spricht freundlich und interessiert sich für Blumen, also ist er wohl nur ein harmloser alter Mann."

Dann wendet Aino sich dem Mann zu: "Wir möchten Euch gar nicht lange stören. Aber es ist erfreulich, jemanden zu treffen, der mit diesem Wald vertraut ist. Ich sehe auch, dass Ihr es Euch hier schön eingerichtet habt. Aber sagt: Habt Ihr dennoch nie versucht, diesen Wald wieder zu verlassen?"

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